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Langes Ohr Fellnase
Anmeldungsdatum: 23.09.2010 Beiträge: 3
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Verfasst am: 23.09.2010 16:35 Titel: Kaninchenhaltung im Freigehege |
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Hallo Miteinander,
wir überlegen, uns in unserem neu gemieten Haus mit großem Grundstück ein Kaninchenfreigehege anzulegen. Es soll in der Art sein, wie es auf der Internetseite
www.freilaufkaninchen.de
beschrieben wird: Eine größere Fläche, die von einem speziellen elektrischen Weidezaun gegen Eindringlinge geschützt ist. Die Tiere sollen die Fläche ganzjährig benutzen dürfen.
Da wir Kaninchen-Anfänger sind, drängen sich aber ein paar Fragen auf, die ich hier gerne stellen würde:
- Allgemein heißt es, dass Kaninchen Rückzugsflächen brauchen. In unserem Garten, eigentlich eine Art Streuobstwiese, gibt es wenig Hecken und Büsche. Es es sinnvoll, den Kaninchen kleinere Unterstände zu basteln und anzubieten?
- Wenn die Kaninchen draußen überwintern: Brauche sie im Freilauf dafür Extra-Unterstände?
- Etliche Leute haben mir erzählt, Kaninchen wären durch Greifvögel in Gefahr. Wird diese Gefahr überbewertet oder ist ein Netz als Schutz erforderlich? (die Wiese liegt ca. 20 Meter entfernt vom Haus, die Gegend ist nicht sehr dicht bebaut)
- Wir wollen Kaninchen erwerben, die bisher in einem Stall gelebt haben. Muss man beim Umsetzen in ein offenes Gehege etwas beachten?
- Brauchen Kaninchen, die draußen leben, wenn der Rasen etwas höher ist ist außer Wasser eine besondere Zufütterung? Welches Futter würdet ihr für solche Kaninchen im Winter empfehlen?
Besten Dank im Voraus für die hilfreichen Antworten |
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Noraja Freak
Anmeldungsdatum: 25.04.2010 Beiträge: 663 Wohnort: Schweiz
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Verfasst am: 23.09.2010 19:06 Titel: |
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Hallo
Zitat: | - Allgemein heißt es, dass Kaninchen Rückzugsflächen brauchen. In unserem Garten, eigentlich eine Art Streuobstwiese, gibt es wenig Hecken und Büsche. Es es sinnvoll, den Kaninchen kleinere Unterstände zu basteln und anzubieten? |
ja. solche Unterstände werden gerne angenommen.
Ich würd sie gleich so konstruieren, dass die Türchen verschliessbar sind, so könnt ihr bei bedarf ein z.B. krankes Kaninchen besser einfangen. Besonders gut geht das, wenn es in einem dieser Unterschlüpfe regelmässig ein besonders leckeres Futter gibt.
Je nach Bodenbeschaffenheit, sind trocken Unterschlüpfe sogar dringend nötig, denn nicht in jedem Boden gelingt es den Kaninchen, sich ausreichend schützende und stabile Bauten zu graben.
Zitat: | - Wenn die Kaninchen draußen überwintern: Brauche sie im Freilauf dafür Extra-Unterstände? |
Wie oben erwähnt, würde ich so oder so Rückzugsorte anbieten.
Zitat: | - Etliche Leute haben mir erzählt, Kaninchen wären durch Greifvögel in Gefahr. Wird diese Gefahr überbewertet oder ist ein Netz als Schutz erforderlich? (die Wiese liegt ca. 20 Meter entfernt vom Haus, die Gegend ist nicht sehr dicht bebaut) |
Das kommt sehr auf das Gelände darauf an. ich halte meine Kaninchen in einer engen Häuserschlucht, was auch ohne Netz relativ sicher ist.
Aber gerade bei einer Streuobstwiese, die einerseits den Kaninchen die Sicht gegen den Himmel verdeckt und anderseits genug Platz für Landeanflüge von Greifvögel offen lässt, sind Greifvögel tatsächlich eine echte Gefahr. wenn du die Möglichkeit hast, ein Netz (oder verschiedene Kunstoffbänder) anzubringen, würde ich es machen. Und unbedingt auch überlegen, wie man es den Füchsen und Mardern möglichst erschweren kann, zu den Kaninchen ein zu dringen. Hungrige Raumtiere sind schwierig aufzuhalten, es kommt durchaus vor, dass Füchse den Elektrozaun überwinden. Dann ist es für die Kaninchen lebenswichtig, möglichst schnell ausser Reichweite kommen zu können.
Zitat: | - Wir wollen Kaninchen erwerben, die bisher in einem Stall gelebt haben. Muss man beim Umsetzen in ein offenes Gehege etwas beachten? |
Eigentlich nciht, ich würd dich Umstellung sicherheitshalber trotzdem langsam machen. d.h. zuerst das Futter umstellen und sie stundenweise raus lassen, später tagsüber und erst noch später auch nachts.
Zitat: | - Brauchen Kaninchen, die draußen leben, wenn der Rasen etwas höher ist ist außer Wasser eine besondere Zufütterung? Welches Futter würdet ihr für solche Kaninchen im Winter empfehlen? |
Wenn das Grundstück genug gross ist: nein. Allerdings braucht ein Kaninchen ohne Fütterung eine enorme Fläche - ich bin schlecht im Schätzen, aber mindestens 500 qm pro Kaninchen müssten es schon sein.
und die besten Futterpflanzen werden vermutlich viel schneller weg gefressen, als sie nachwachsen. Ich würd deshalb Füttern, auch schon, weil dadurch die Kaninchen sich besser an den Mensch gewöhnen, im Frühling/Herbst und vor allem im Winter sowieso gefüttert werden müssen und du deine Kaninchen so besser unter Kontrolle hast.
Liebe Grüsse
Lina |
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Murx Pickwick Quoten-Kobold
Anmeldungsdatum: 23.07.2005 Beiträge: 4622 Wohnort: Runkel
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Verfasst am: 24.09.2010 18:20 Titel: Re: Kaninchenhaltung im Freigehege |
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Ich selbst bin sogar während der Zeit, wo die Kaninchen absolut frei leben durften, nicht ohne Zufütterung ausgekommen, sie hatten frischgepflückte Kräuter mit Kußhand angenommen, einfach weil von den beliebten Kräutern eben innerhalb kurzer Zeit nicht mehr genügend nachgewachsen war. Sie hätten also auf die weniger beliebten Kräuter und Gräser ausweichen müssen.
Auf der Weide mußte ich viel zufüttern, insbesondere im Winter, die war zu klein, selbst für Wechselausläufe.
Nehmen wir an, du reicherst die Streuobstwiese noch zusätzlich mit verschiedenen Kräutern an, die du jedes Jahr aussähst und achtest auf eine unnatürlich hohe Artenanzahl auf der Weide mit einem hohen Anteil an eiweißreichen Kräutern und Kohl, selbst dann wirst du für eine Kaninchengruppe von bis zu sechs Tieren ca. 800 qm brauchen, damit sie sich selbstversorgen können.
Für eine natürliche Streuobstwiesengesellschaft kannst du mit ca. 1000 - 1500qm pro Gruppe rechnen.
Zufüttern ist allerdings die sicherere Methode, sicher zu stellen, daß die Kaninchen alles haben, was sie brauchen ... die Kaninchen holen sich dankend ab, was sie auf ihrer Wiese nicht finden! _________________ Marx ist die Theorie
Murx ist die Praxis!
Ich habe es endlich amtlich (Mitgliedsausweis der Piratenpartei):
"Der Besitzer dieses Dokumentes ist berechtigt, sich seines Verstandes zu bedienen, Informationen zu produzieren, replizieren und konsumieren, sich frei und ohne Kontrolle zu entfalten in Privatsphäre und Öffentlichkeit.
Behinderung dieser Rechte wird geahndet durch die Piratenpartei Deutschland" |
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Brauner Bär & Familie Süchtig
Anmeldungsdatum: 26.07.2010 Beiträge: 63
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Verfasst am: 24.09.2010 22:48 Titel: |
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vom Autor gelöscht
Zuletzt bearbeitet von Brauner Bär & Familie am 20.04.2011 15:15, insgesamt einmal bearbeitet |
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Brauner Bär & Familie Süchtig
Anmeldungsdatum: 26.07.2010 Beiträge: 63
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Verfasst am: 25.09.2010 00:12 Titel: |
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noch einige Fragen?
Zuletzt bearbeitet von Brauner Bär & Familie am 20.04.2011 15:14, insgesamt einmal bearbeitet |
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Langes Ohr Fellnase
Anmeldungsdatum: 23.09.2010 Beiträge: 3
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Verfasst am: 29.09.2010 17:40 Titel: |
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Hallo miteinander,
dankeschön zunächst für die ausführlichen Antworten, gerne hier die zusätzliches Infos, nach denen mich "Brauner Bär" gefragt hat:
1. Die Hasen sind zwei Kaninchenbrüder, eher eine zierliche Rasse, laut Vorbesitzerin zwei Jahre alt, Männchen, kastriert und haben bisher gemeinschaftlich in einem zweietagigen Stall gelebt.
2. Das Grundstück ist 13 Ar groß, der Teil, der dafür in Frage kommt, ist etwa 20 Meter breit und 15 Meter lang.
3. In einem Teil des Grundstücks befindet sich ein ehemaliger kleiner Hühnerstall, Grundfäche ca. 2 auf 3 Meter, der sich sicherlich auch zum Kaninchenquartier umfunktioniere ließe. Man könnte einen teil davon abtrennen und auf diese weise eine schöne dunkle Kunst-Höhle schaffen (bin jedoch auch da auf tipps angewiesen). Oder hat jemand diesbezüglich eine bessere Idee?
4. Ich glaube, wenn ich es in einem Teil des Grundstücks wuchern ließe oder gar ein paar Büsche pflanzen würde, würde das niemanden stören, Allerdings passt die Lage der Hütte nicht so gut dazu. Naja, ich werde nochmal hirnen, ob sich das irgendwie vereinbaren lässt.
5. Bilder gibt es leider keine. die Maße der Wiese habe ich ja schon erwähnt, der größte Teil davon wird von acht zehn alten Obstbäumen überragt, die schon etwas verwuchtert sind, sodass ihre Äste herabhängen. Kleinere Büsche gibt es zwar, aber nicht sehr viele.
6. Wir wohnen im Rems-Murr-Kreis, südöstlicher Teil.
Danke schonmal für die Tipps,
Langes Ohr |
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Brauner Bär & Familie Süchtig
Anmeldungsdatum: 26.07.2010 Beiträge: 63
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Verfasst am: 29.09.2010 20:05 Titel: |
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Guten Abend langes Ohr,
das mit der "Höhle" zeigen Ihnen die beiden dann schon:) Eventuell ist der Innenraum des ehemaligen Hühnerstalls an sich für die beiden garnicht so interessant.
Zuletzt bearbeitet von Brauner Bär & Familie am 20.04.2011 15:09, insgesamt einmal bearbeitet |
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Murx Pickwick Quoten-Kobold
Anmeldungsdatum: 23.07.2005 Beiträge: 4622 Wohnort: Runkel
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Verfasst am: 29.09.2010 20:14 Titel: Re: Kaninchenhaltung im Freigehege |
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Wenn die Äste der Obstbäume bis auf den Boden reichen, sind sie ideal ... Greifvögel können sich in solchen Bäumen nicht lauernd auf die Äste setzen, denn unter den Ästen ist es nicht gut zu manövrieren für sie - die Kaninchen bemerken sie rechtzeitig und fliehen rechtzeitig.
Anders bei hohen Bäumen mit freistehenden, dicken Ästen. Hier können unbeobachtet von den Kaninchen Greifvögel sich draufsetzen und sich dann, wenn ein Kaninchen sich unterhalb des Astes wohlig ausruht, zuschlagen - die Fallgeschwindigkeit vom Ast zum Boden ist derartig schnell, daß die Kaninchen nicht mehr rechtzeitig reagieren können ... solche Stellen müssen entschärft werden, indem es den Greifvögeln unmöglich gemacht wird, sich direkt auf die Kaninchen fallen lassen. _________________ Marx ist die Theorie
Murx ist die Praxis!
Ich habe es endlich amtlich (Mitgliedsausweis der Piratenpartei):
"Der Besitzer dieses Dokumentes ist berechtigt, sich seines Verstandes zu bedienen, Informationen zu produzieren, replizieren und konsumieren, sich frei und ohne Kontrolle zu entfalten in Privatsphäre und Öffentlichkeit.
Behinderung dieser Rechte wird geahndet durch die Piratenpartei Deutschland" |
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Langes Ohr Fellnase
Anmeldungsdatum: 23.09.2010 Beiträge: 3
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Verfasst am: 30.09.2010 13:45 Titel: |
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Hallo miteinander,
nochmals danke für die Tipps, auch der Letzte war sehr hilfreich. Es befinden sich nämlich zwei ältere, sehr hohe Birnbäume im Garten, mit dicken Ästen, ein guter Startpunkt für Raubvögel. Da sind Netze dann doch recht hilfreich.
Noch diese zwei Dinge:
Weiss mir jemand eine gute Bezugsquelle für so ein Netz?
Und wo kann man nachschauen, ob der eigene Landkreis von RHD / Myxomatose betroffen ist?
Ansonsten stehe ich dem Neuerwerb der Kaninchen jetzt gut vorbereitet gegenüber. Danke Euch dafür!
Grüße an alle,
Langes Ohr |
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Murx Pickwick Quoten-Kobold
Anmeldungsdatum: 23.07.2005 Beiträge: 4622 Wohnort: Runkel
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Verfasst am: 30.09.2010 17:51 Titel: Re: Kaninchenhaltung im Freigehege |
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Wenn es sich nur um zwei Bäume handelt, sollte es ausreichen, entweder unterhalb der ausladenden Äste einfach Äste und Zweige hoch aufzuschütten, so daß die Kaninchen sich dort zwar verstecken, aber nicht mehr von oben gut greifbar sonnen können oder aber direkt Büsche oder gar Brombeeren anzupflanzen. Beides macht es Greifvögeln unmöglich, das Kaninchen zu greifen ... sie können weder im dichten Buschwerk noch in Asthaufen manövrieren.
Legen sich die Kaninchen etwas weiter weg vom Baum hin, so daß der Greifvogel gezwungen ist, schräg anzufliegen, sehen die Kaninchen den Greifvogel wiederum rechtzeitig - und können dann gleich noch die Büsche oder den Asthaufen als Zuflucht nutzen. Wenn Kaninchen sich sonnen legen, sind sie gleichzeitig sehr wachsam ... sie bemerken die kleinste Bewegung sehr schnell. Schlafen tun sie nur gut geschützt unter Büschen oder in Asthaufen (zumindest meistens ... )
Die Netze dagegen haben für die Greife einen entscheidenden Nachteil, wenn ein Greifvogel einen Jagdversuch wagt, dann meist, weil er das Netz nicht gesehen hat - die Wahrscheinlichkeit, daß er sich im Netz verheddert und ein Teil des Netzes mitreißt, ist recht hoch. Die Wahrscheinlichkeit, daß man diesen Greifvogel noch rechtzeitig findet, bevor sich das Netz um die Beine gewickelt hat und die Beine absterben läßt, ist sehr klein. Der Verlust eines oder beider Füße hat bei Greifvögen den Hungertod zur Folge, da sie keine Beute mehr schlagen können ... _________________ Marx ist die Theorie
Murx ist die Praxis!
Ich habe es endlich amtlich (Mitgliedsausweis der Piratenpartei):
"Der Besitzer dieses Dokumentes ist berechtigt, sich seines Verstandes zu bedienen, Informationen zu produzieren, replizieren und konsumieren, sich frei und ohne Kontrolle zu entfalten in Privatsphäre und Öffentlichkeit.
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Brauner Bär & Familie Süchtig
Anmeldungsdatum: 26.07.2010 Beiträge: 63
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Verfasst am: 05.10.2010 10:02 Titel: Kaninchenschutzzaun von horizont |
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Hallo Frau XXX,
vilen Dank nochmal für die hilfreichen Antworten. Ich bin jetzt kurz dsvor, mir den empfohlenen Hobbygard-Elektrozaun zu kaufen. Was das Stromgerät betrifft, bin ich bei einem Händler fündig geworden. Das 75 cm hohe "Kaninchen- und Katzennetz" habe ich allerdings nirgendwo im Versand gefunden. Daher wollte ich mich erkundigen, wo Sie Ihres kaufen konnten. Vielen Dank im Voraus für den Tipp.
Viele Grüße,
XXXXXXXXX
Hallo Herr H.,
das 75 cm hohe Kaninchen- und Katzennetz ist nicht geeignet für Ihre Zwecke!
Ich kann eigentlich hierfür nur das neu entwickelte Kaninchenetz (siehe im Artikel "Richtige Schutzzäune für Freilandkaninchen" in der Kaninchenzeitung Ausgabe 18/2010) empfehlen, welches nur bei horizont verfügbar ist. Für die zwei Kaninchen müssen Sie natürlich nicht die gesamte Fläche abstecken - das ist ein viel zu großes Gelände für zwei kleine Kaninchen. Suchen Sie den für die Tiere günstigsten Platz (mit Bebuschung, Obstbäume und direktem Zugang zum Stall) aus. E-Weidezäune sind beratungsintensive Produkte. Lassen Sie sich also an geeigneter Stelle beraten, welcher Stromimpulsgeber für die gewählte Zaunlänge passt. |
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