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Fragen zu Rattenfuttermischung bzg Paddyreis, Weizen, Mais

 
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Leokardia
Fellnase


Anmeldungsdatum: 04.04.2010
Beiträge: 5

BeitragVerfasst am: 18.09.2010 19:35    Titel: Fragen zu Rattenfuttermischung bzg Paddyreis, Weizen, Mais Antworten mit Zitat

Huhu,
ich hab zwar hier schon fleißig mitgelesen, recherchiert, ausprobiert und gelernt, habe aber dennoch einige Fragen:

Ich habe eine Mischung gefüttert, bei der ich den Anteil der Mehlsaaten hochgehalten habe und den der Ölsaaten bei ca 12 % gelassen habe ( bei interesse kann ich die Mischung einstellen) und habe damit (augenscheinlich) gute Erfahrungen gemacht....meine fetten Ratten haben kontinuierlich abgenommen( aber nicht zu schnell und meines Erachtens auch nicht zuviel) und meine jungen Ratten haben altersgemäß zugenommen und meine 1 Jährige und meine Normalgewichtige hat ihr Gewicht gehalten => also finde ich das gut und es scheint sinnvoll zu sein...
Extrudate sind nicht in der Mischung erhalten, abgesehen von Katzenfutter und einem geringen Anteil Erbsenflocken ( die sind eh nicht so beliebt und werden nicht rausgepickt) zusätzlich zu den Saaten sind in der Mischung noch Kräuter ( ein Pack Grainless Herbs von JR Farm für Kaninchen auf 14 Kg etwa)... Dazu muss man sagen die Futtermischung ist sehr beliebt es wird alles gegessen auch die kleinen Saaten, liegen bleiben nur die Spelzen.

Mein Hauptbestandteil ist Paddyreis bei ca 20 % ( muss alles nachgucken hab die genauen Angaben grad nicht hier)
=> nun wird mir gesagt Paddyreis bloß nicht verfüttern er entwässert und schadet
Stimmt das ? Ich kann leider momentan nirgendwo solide Informationen darüber finden... ich weiß er ist nicht sehr gehaltvoll, aber die Mischung sollte ja zum abnehmen sein und es sind ja genügend andere Komponenten drin denke ich...

Frage 2:
Weizen sei extrem Krebserregend?
Aufgrund der hier gemachten Erfahrungen bzgl Aggressionen und dem Gluten möchte ich Weizen eh nicht verfüttern aber mich interessiert der Aspekt dass es Tumore fördert => hat da jmd belegte Informationen oder Studien dazu ? Das einzige was ich finden konnte war eine nicht belegt Information dass falsch gelagerter Weizen zu Krebs führen kann aufgrund einer an Ratten durchgeführten Studie dass es bei einer Verfütterung von ranzigem Weizenkeimöl eine 100 % Krebsrate gab...
Aber eigentlich möchte ich ja kein ranziges Weizenkeimöl fütern Augenrollen

Frage 3:
Wie steht ihr zu Mais?
Ist es ein Muss in Rattenfutter ?
Ich finde nicht , ich reagiere da vorsichtig ( aber auch aufgrund nicht belegter Infos Question ) weil Mais ja als allergieauslösend gelten kann, Dickmacher ist und angeblich sehr belastet ist wenn man ihn als Futtermittel kauft....stimmt das so oder sind das nur Gerüchte ? ^^

Ich bin momentan ziemlich gefrustet weil ich natürlich soviel wie möglich richtig machen will aber immer nur auf Halbwahrheiten und Legenden stoße wie " wenn du selbermischt ist das Futter nicht ausgewogen und alle Ratten sterben " oder halt Paddyreis ist super schädlich...
An Fachliteratur komme ich durch die Unibib zwar auch, muss aber momentan 2 Hausarbeiten schreiben aber die nächste Futterbestellung steht an...und nun sagt mir jmd dass alles was ich tue scheiße ist und schädlich Wink Also Hiiiiiiiiilfe Razz, ich glaube zwar nicht alles was mir gesagt wird möchte aber dennoch meine Standpunkt verifizieren Wink

Lg
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Murx Pickwick
Quoten-Kobold


Anmeldungsdatum: 23.07.2005
Beiträge: 4622
Wohnort: Runkel

BeitragVerfasst am: 18.09.2010 21:26    Titel: Re: Fragen zu Rattenfuttermischung bzg Paddyreis, Weizen, Ma Antworten mit Zitat

Wenn du Paddyreis pur über längere Zeit verfütterst, ohne andere Saaten, ohne Frischfutter, ohne Kräuter, ohne tierische Zusatzkost, dann stimmt das, Paddyreis schadet ...
Aber so einseitig gefüttert schadet alles, es gibt kein Alleinfuttermittel ... wenn Paddyreis ein Teil eines vielseitigen Futters ist, kann es nicht schaden, weil es nie und nimmer in schädlichen Mengen aufgenommen wird - gibt ja schließlich noch so viel anderes, wo Ratz sich dran laben kann.
Einfaches Prinzip der Futterselektion - ein Prinzip, was schon vor zwei Jahrhunderten bei Exoten beachtet wurde, wenn gesagt wurde, kannst du das natürliche Futter nicht füttern, dann fütter so abwechslungsreich, wie irgendmöglich und biete so viel unterschiedliches an, wie du auftreiben kannst.

Weizen fördert Tumore, wenn es erhöhte Mengen an Aflatoxin enthält - also kurz gesagt, wenn es einen zu hohen Gehalt an Schimmelsporen enthält ... aber das gilt für jedes Futtermittel.
Die meisten genetisch veränderte Organismen fördern ihrerseits Tumore - und konventioneller Weizen ist oft mit GVO verunreinigt, ich glaub, 4% dürfen drin sein, ohne daß es gekennzeichnet werden muß, müßte jedoch noch jemand nachprüfen, bevor hier ein Myth entsteht.
Damit haben wir jedoch auch wieder etwas, was für jedes Futtermittel gilt ...
Alles andere läßt sich nicht belegen ... (wäre schön wenn, bin immer auf der Suche nach Fakten, welche gegen Weizen sprechen)

Mais ist kein Muß im Rattenfutter, sondern ein Kann, genau wie alle anderen Futterkomponenten auch.
Kommt man leicht und billig an Mais ran, gibt es nix, was dagegenspricht, es auch seinen Ratten anzubieten. Daß frischer Mais hier eindeutig die gesündere Variante ist, wie der überlagerte, mit Aflatoxin angereicherte Mais in einigen Zoofachgeschäften (vor allem in offenen Futtermischungen), ist eigentlich auch ne Binsenweisheit und nix neues.
Hast du getrockneten Mais entsprechender Qualität, ist der fast genauso gut, wie der frische Mais - fehlt halt nur das Wasser, aber das kann Ratz auch übers Frischfutter aufnehmen, sie braucht das Wasser nicht zwingend im Mais.
Ist Mais in entsprechender Qualität schwer beschaffbar - es gibt andere Mehlsaaten, die man auch verfüttern kann und die auch gern gefressen werden.
Du kannst Mais bei Hungenberg Bird and More kaufen und dir relativ sicher sein, daß dieser Mais nicht belasteter ist, wie der frischgeklaute Mais vom konventionellen Feld. Du kannst natürlich auch Biodosenmais holen und hast eine höhere Qualität wie der Futtermais. Du kannst natürlich auch Biofuttermais beim Biobauern holen und hast die gleiche Qualität wie Biomais für den menschlichen Genuß.

Brauchst du auch Quellen?
Wenn ja, in welcher Richtung?
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Ich habe es endlich amtlich (Mitgliedsausweis der Piratenpartei):
"Der Besitzer dieses Dokumentes ist berechtigt, sich seines Verstandes zu bedienen, Informationen zu produzieren, replizieren und konsumieren, sich frei und ohne Kontrolle zu entfalten in Privatsphäre und Öffentlichkeit.

Behinderung dieser Rechte wird geahndet durch die Piratenpartei Deutschland"
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Leokardia
Fellnase


Anmeldungsdatum: 04.04.2010
Beiträge: 5

BeitragVerfasst am: 19.09.2010 04:01    Titel: Antworten mit Zitat

Huhu,
vielen Dank für die Antwort ^^ Dass es nicht einseitig sein sollte ist klar, die Tierchen bekommen noch vieles anderes was sie futtern können / sollen / dürfen und ich konnte auch kein vermehrtes trinken oder schlechtes Allgemeinbefinden entdecken und ich achte eigentlich sehr darauf und merke den Tiere oft an dass sie krank sind bevor man eigentlich Symptome ( bzw bevor man deutliche Symptome) sehen kann, daher war ich schon verwundert über die Aussage dass man auf keinen Fall Paddyreis verfüttern dürfe und dass Mais essentiell ist.

Hier ist mal meine aktuelle Futtermischung die restlos aufgefuttert wird:

Paddyreis 24,00%
Buchweizen 15,00%
Hafer 5,00%
Gerste 10,00%
Haferflocken 5,00%
Grünkern 5,00%
Dinkel 5,00%
Roggen 15,00%
Karottenwürfel 2,00%
Erbsenflocken 1,00%
Grainless Herbs
Kanariensaat 2,00%
Sesam 2,00%
Mariendistel 1,00%
Kürbiskerne 1,00%
Kardi 2,00%
Dari 1,00%
Milo 1,00%
Hanfsaat 1,00%
Leinsaat 1,00%
Grassamen 1,00%

Auf Dauer ist geplant den Paddyreisanteil auf 20 % zu bringen und die anderen Saaten hochzusetzen, dass war jetzt erstmal so damit die Tiere Gewicht reduzieren => mein eines Mädel hatte 550gr bei normaler Statur ( andere Mädels dieser Größe haben ca 350gr) daher musste da dringend was gemacht werden... nun hat sie in 2,5 Monaten auf 485 gr abgespeckt durch mehr Bewegung und halt das Futter.

Den Buchweizenanteil hab ich relativ hoch angesetzt, da ich Medikamentenbedingt mit Diabetes bei einem Tier zu kämpfen hatte und mein dickes Mädel da sicher auch nicht ungefährdet ist. Ich hab irgendwo eine Studie gelesen, dass man bei Menschen mit einer Buchweizendiät gute Erfolge bei Diabetes erzielt hat und da ich eh noch auf der Suche nach einer Mehlsaat war und Buchweizen beliebt ist hat sich das angeboten... ist der Denkansatz falsch ?

Roggen möchte ich auch noch runtersetzen, allerdings brauchte ich noch eine Mehlsaat die auch gefressen wird, da Hafer und Gerste extrem unbeliebt sind.

Joa ansonsten, alles her mit dem man die Basis lernen kann Wink Und gerne auch meine Mischung kritisieren, hauptsache die Ratzen werden gesund ernährt. Ich bin grad dabei mich durch das Forum zu kämpfen und alles zu lesen und werde mir dann auch noch in der Unibib Fachliteratur bestellen, allerdings dauert das noch eine Weile weil nun erstmal Klausuren und Hausarbeiten dran sind Sad

Lg
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Vanessa87
Ökomöke


Anmeldungsdatum: 12.01.2008
Beiträge: 1474
Wohnort: D - Leverkusen

BeitragVerfasst am: 19.09.2010 12:12    Titel: Antworten mit Zitat

Hey du Smile

Zitat:
Paddyreis 24,00%
Buchweizen 15,00%
Hafer 5,00%
Gerste 10,00%
Haferflocken 5,00%
Grünkern 5,00%
Dinkel 5,00%
Roggen 15,00%
Karottenwürfel 2,00%
Erbsenflocken 1,00%
Grainless Herbs
Kanariensaat 2,00%
Sesam 2,00%
Mariendistel 1,00%
Kürbiskerne 1,00%
Kardi 2,00%
Dari 1,00%
Milo 1,00%
Hanfsaat 1,00%
Leinsaat 1,00%
Grassamen 1,00%



Ich persönlich würde den gesamten Weizenanteil stark reduzieren. Meine Tiere bekommen nur ca. 5% Weizen und auf Hochzuchtarten verzichte ich im Futter mittlerweile komplett und füttere es nur nebenbei als Leckerchen, saisonell geklaut (vom Bauer genemigt) vom Feld.

Bei Mais füttere ich in der Mischung auch keine billige Hochzuchtvariante, sondern etwas hochwertigeren, roten Mais und auch nur in geringen Mengen. Frischer Futtermais, geklaut vom Feld (auch genemigt vom Bauern) wird auch nur hin und wieder und auch saisonell vom Feld gefüttert.


Zitat:
Karottenwürfel 2,00%
Erbsenflocken 1,00%
Grainless Herbs


Die Karottenwürfel würde ich ebenfalls weglassen. Möhren schmecken frisch viel besser und zudem, wer weiß wo sie her sind. Wenn sie für Tiere bestimmt sind, sind sie oft von schlechter Qualität und schimmelbelastet.

Die Erbsenflocken würde ich gegen echte Erbsen austauschen. Ein volles Korn ist theoretisch immer besser als ein verarbeitetes! Smile

Dieses "Grainless Herbs" würde ich ebenfalls weglassen. Ich traue so Trendfirmen wir J.R. Farm & co. nicht und bezweifle dass die Qualität wirklich hoch ist.
Das Zeugs ist sau teuer und wenn man es selbst macht, ist es immer hochwertiger, viel frischer und gehaltvoller und vor allem gesünder! Smile

Zumal scheinen dort künstliche Vitamine drin zu sein - sehr frag würdig.

Du schriebst du fütterst Katzenfutter. Warum?

Fertigfutter würde ich komplett weglassen. Wenn du tierisches Eiweiss füttern willst, füttere Insekten, Schnecken, Fisch, Fleisch - gern alles roh - pass bitte nur auf deine Finger auf und füttere genügend, dass sich die Tiere nicht die Köpfe einschlagen. Meine beißen mir fast die Finger ab und schlagen sich die Köpfe ein wenns rohes Fleisch oder rohen Fisch gibt Wink

Ich persönlich wiege meine Ratten gar nicht mehr. Ich sehe meinen Tieren auch so an, ob sie zu- oder abgenommen haben. Zudem muss man noch den Muskelauf- und Abbau mitberechnen. Besonders zur Umstellung auf naturnahe Kost gibts einen stetigen Muskelaufbau und Fettabbau. Die Tiere nagen und kauen ja viel länger und ordentlicher um an ihr Futter zu kommen. Gerade wenn viele Nüsse gefüttert werden.

Man kann bei ad libitum-Fütterung auch sehr gut beobachten wie "Dickmacherfutter" plötzlich nicht mehr gedankenlos reingestopft wird, wie vorher bei stark rationierter Fütterung. Meine Tiere zum Beispiel bekommen momentan extrem viele "Dickmacher" wie geröstete Erdnüsse mit Schale, Gouda, frische Kürbiskerne und Pflaumen.

Die Tiere gehen teilweise gar nicht mehr dran, das meißte wird in Maßen gefuttert. Aber einiges liegt schon über 48 Stunden im Käfig und ist immer noch nicht aufgefuttert. Man sieht - sie teilen sich ihr Futter ein. Was zu viel ist, wird entfernt. Sogar das Stück Gouda wird nur ab und an mal angenagt. Sowas kenn ich von meinen Fertigfutterratten mit stark rationiertem Frischfutter & co. damals nicht. Die haben geschlungen und inhaliert bis alles weg war und wollten dann mehr!
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Leokardia
Fellnase


Anmeldungsdatum: 04.04.2010
Beiträge: 5

BeitragVerfasst am: 19.09.2010 15:05    Titel: Antworten mit Zitat

Huhu,
das Katzenfutter kommt ins Futter ( allerdings nur ein recht geringer Teil) damit sie wirklich ab und an tierisches Protein bekommen, es soll aber auf Dauer noch ersetzt werden, evtl werde ich einfach ein paar Gammerus dazu mischen.
Das Problem ist dass meine Tiere weder "Insekten" ,hab noch nicht alle ausprobiert, wir wohnen in einer alten Mietswohnung und wenn ich da lebendige Winztierchen halte hab ich die hundertpro nach ner Woche im Boden oder in der Wand wenn eins entkommt ^^ Ich denke da besonders an Heimchen oder ähnliches , was ganz gern ma überlebt. Alles was Wurmform hat wird nicht gefressen...nur angeleckt und dann wegenschubst, egal ob tot, eingefroren, lebendig oder getrocknet o.O Und Fleisch mögen sie nicht, ich mache immer wenn wir kochen und Fleisch mit dabei ist einen Teil zur Seite und erhitze kurz => mögen sie nicht bleibt auch nach Stunden liegen...wird kurz angenagt und weggeworden^^
Eier werden gefressen, sind aber auch nicht beliebt, gibt durchaus einige Tiere die das nicht wollen und dann werden sie von 1-2 Tiere allein gefuttert...

Das mit den Dickmachern kann ich mittlerweile auch schon beobachten, wenn es früher Kürbiskerne oder Mais im Futter gab haben sie sich drauf gestürzt => mittlerweile nicht mehr.

Das mit dem regelmäßigen wiegen finde ich allerdings sinnvoll, klar sieht man den Tieren an wenn sie abnehmen, aber durch das wiegen kann ich im Frühstadium Krankheiten erkennen. Beispielsweise ist mir dadurch eine GBE aufgefallen, da Lilli kontinuierlich zugenommen hat aber für mich sonst noch keine Verhaltensänderung ( im Frühstadium) erkennbar war...
das gleiche ist mit ZNS-Problemen, ich hab die Erfahrung gemacht dass Tiere die kontinuierlich ohne erkennbaren Grund abnehmen ein ZNS Problem bekommen.
Also das wiegen ist zwar nur ein kleiner Indikator ( behandeln kann man eh erst wenn man weiß dass es was ist und was es ist) aber es hilft mir die Ratte genauer zu beobachten und den Vorgang ins Gesamtbild einzufügen ^^

Lg
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Murx Pickwick
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Anmeldungsdatum: 23.07.2005
Beiträge: 4622
Wohnort: Runkel

BeitragVerfasst am: 19.09.2010 15:08    Titel: Re: Fragen zu Rattenfuttermischung bzg Paddyreis, Weizen, Ma Antworten mit Zitat

Du wirst auch sehr schnell feststellen, daß diese ganzen Prozentzahlen im Grunde genommen Kappes sind ... wenn die Ratten den Paddyreis brauchen (beispielsweise für ihre Verdauung, die ganzen Reisarten sind leicht verdaulich und werden nicht ohne Grund als Diät für Hund, Katz, Mensch und Co eingesetzt, wenn Verdauungsbeschwerden auftreten), werden sie den Reis in großen Mengen fressen, ist der Darmtrakt in Ordnung, kannst du den Paddyreisanteil auf 50% erhöhen, das wird höchstens dazu führen, daß du 50% Futter wegschmeißen kannst ...
Kurzum, es gibt keine optimale Saatenmischung!
Genausowenig wie es keine optimale Frischfuttermischung oder keine optimale Zufuhr an tierischem Eiweiß geben kann ... es ist rein abhängig von dem, was das Individuum Ratte braucht und was ihr in Folge davon schmeckt ... bzw was sie als freßbares Futter von der Gruppe lernt.

Du wirst also, wenn du deine Saatenmischung anmischst, dich eh danach richten, was in der letzten Saatenmischung übergeblieben ist - das kann dann weniger rein oder sogar weggelassen werden.

Ich selbst hatte irgendwann nur noch nachgeschüttet ... wenn ich also gesehen hatte, es sind kaum mehr Ölsaaten im Futternapf, wurde halt Sesam und Leinsaat nachgeschüttet, hatte ich gerade Sesam und Leinsaat nicht zur Hand, dann halt selbstgesammeltes Hirtentäschel oder Mariendistel - oder was halt gerade da war. Fehlte Milo und ich hatte gerade welchen da, wurde der nachgeschüttet. Dadurch änderte sich ständig die Zusammensetzung. Die Ratten waren gesund und wurden erstaunlich alt ... in der letzten Gruppe waren zwei Tiere bei, die über vier Jahre alt wurden und sie stammten aus Inzucht und die Großeltern waren aus nem Zoofachgeschäft ... also ganz normale Futterratten.

Ebenso war Frischfutter ständig im Angebot - auch hier wechselte das Angebot stark, von gesammelten Wildkräutern bis Küchenabfälle, von Exotenfrucht bis Katzenbarf ... ich konnte mich voll auf meine Ratten verlassen, es gab keine Mangelerscheinungen und keine Vergiftungen, es gab keine ernährungsbedingten Krankheiten, es gab keine Tumore!

Je abwechslungsreicher und sortenreicher du füttern kannst, desto weniger Gedanken mußt du dir drüber machen, ob das Futter genügend Nährstoffe enthält - das machen die Ratten dann ganz allein und wenn du die teure Chiasaat und die teure Durian jedesmal vollständig entsorgen mußt, wird alleine schon dein Geldbeutel dir empfehlen, keine Chiasaat und keine Durian mehr zu holen ...
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Leokardia
Fellnase


Anmeldungsdatum: 04.04.2010
Beiträge: 5

BeitragVerfasst am: 19.09.2010 19:03    Titel: Antworten mit Zitat

Huhu,
das klingt extrem beruhigend Very Happy
Und nimmt einem die Angst Dinge falsch zu machen, denn wie allseits bekannt wird man ja schon in den Foren als Möder beschimpft nur weil man eine andere Meinung hat... wobei mir der gesunde Menschenverstand sagt dass es nicht richtig sein kann selbstmischen zu verurteilen während man fleißig Rattima in die Ratte schüttet und sich nicht wundert dass man hochgradig allergisch gegen Rattima ist ohne auf einen der gelisteten Futterbestandteile zu reagieren => kann ja dann nicht gut für die Tiere sein.

Zur Lebenserwartung von Futterratten habe ich eh ne ganz eigene Theorie, ich gehe davon aus dass grade die "natürliche Auslese" ala oh das Tier ist krank ab in die Schlange und dass willkürliche Vermehren sowie der Inzuchtgrad zu langlebigeren Tieren führen kann...so paradox das klingt.
Macht aber Sinn wenn man sich überlegt dass die Tiere nicht behandelt werden und diejenigen mit schlechtem Immunsystem früher krank werden und somit früher verfüttert werden und sich die fitteren vermehren und das weitergeben. Das System funktioniert natürlich nur in schlechten Großzuchten ohne absichtliches Zusammensetzen und wenn keine Seuchen im Bestand sind. Die gesündesten Ratten die ich habe sind aus einer solchen Großzucht, die Mutter war als Schlangenfutter vorgesehen und hat Babys bekommen und ich habe sowohl Mutter als auch Babys behalten => und bis zu ihrem Tod war die Mutter nie krank und auch ihre Töchter waren niemals krank.
Naja funktioniert natürlich nicht immer, man steckt ja nicht in dem Organismus mit drin.

Lg von Leokardia, die sich gleich daran machen wird eine neue Saatenmischung zusammen zu stellen und zu hoffen dass die Änderungen gut ankommen =)
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Vanessa87
Ökomöke


Anmeldungsdatum: 12.01.2008
Beiträge: 1474
Wohnort: D - Leverkusen

BeitragVerfasst am: 19.09.2010 19:37    Titel: Re: Fragen zu Rattenfuttermischung bzg Paddyreis, Weizen, Ma Antworten mit Zitat

Übrigens mische ich mein futter immer wieder anders. So bleibt es immer abwechslungsreich!

Das mit dem Fleisch kann ich mir gar nicht vorstellen. Wenn sie das Katzenfutter fressen, dann aber sicher nicht des Fleisches wegen, wenn dort überhaupt noch etwas drin ist was rein chemisch gesehen noch als Fleisch bezeichnet werden kann....
Vermutlich eher wegen irgendwelchen Geschmacksstoffen, Zuckern oder sonstigem Müll.

Tierisches Futter solltest du, wenn du so eine Angst hast, dass etwas abhaut, dann eher aus der Hand oder der Pinzette füttern, wenn du Berührungsängste hast oder deine Ratten zu gierig sind.

Ich würde weiter versuchen. Was ist mit rohem Rinderhack? Was ist mit rohem, frischen Fisch?

Gamarus würde ich ganz bestimmt nicht mit unters Futter mischen. Sie stehen im Verdacht schwer schadstoffbelastet zu sein.

Versuche es wirklich lieber weiter mit gesunden und frischen Futterprodukten.

Versuche es mit Spinnen und Asseln.

Ansonsten wenn du Tiere kaufst wie Mehlwürmer, Grillen, Heuschrecken, füttere diese vorher mind 2 Tage naturnah und chemiefrei. Ich denke diese Tiere sind ansonsten auch belastet, weil sie meißt nur mit Chemie gemästet werden...

Sonst versuche es mal mit Biofleisch.

Ich habe an mein altes Rudel mal frisches Wildkaninchen gefüttert, Reste vom Hund. Sie sind völlig durchgedreht und haben sich deswegen dermaßen die Köppe eingeschlagen - so scharf waren sie darauf!

Sie werden ja wohl irgend ein natürliches, tierisches Eiweiß zu sich nehmen Wink
Wenn nicht - würde ich persönlich es auch einfach so hinnehmen. Die Tiere wissen schon warum! Trotzdem immer mal wieder die unterschiedlichsten Dinge anbieten.
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Anmeldungsdatum: 23.07.2005
Beiträge: 4622
Wohnort: Runkel

BeitragVerfasst am: 19.09.2010 21:31    Titel: Re: Fragen zu Rattenfuttermischung bzg Paddyreis, Weizen, Ma Antworten mit Zitat

Zitat:
aber durch das wiegen kann ich im Frühstadium Krankheiten erkennen.

Das gilt jedoch nur für Ratten, welche Industriefutter als Hauptfutter bekommen ... sobald du naturnah fütterst, geht das Gewicht ohne Krankheitsursache ab und an mal nach oben oder nach unten, je nach Muskelaufbau oder Muskelabbau oder einfach nur, weil sie aus welchen unerfindlichen Gründen auch immer der Meinung sind, sich nen Winterspeck anfuttern zu müssen ...
Krankheiten dagegen werden selbstmedikamentiert - die Folge davon ist, daß du erst die Symptome hast und dann, wenn wirklich gar nix mehr mit Selbstmedikation geht, auch die Gewichtsveränderungen kommen - wenn überhaupt, denn selbst darauf ist kein Verlaß.

Was das Tierische angeht ... auch Joghurt, Quark und Käse sind tierisches Eiweiß, mal ganz davon abgesehen kommen Ratten auch prima ohne tierisches Eiweiß klar, sie können vegan leben. Ist nur ebenso wie beim Menschen, die meisten Ratten fressen liebend gerne auch Tierisches und da sie das auch in der Natur tun, sollte halt auch Tierisches ab und an im Angebot sein.
Wo sie jedoch absolute Feinschmecker sind, daß ist bei der Qualität des tierischen Eiweißes ... bei mir wurden beispielsweise keine Eintagsküken gefressen, ratz weigerte sich ... bis ich dann mal statt der konventionellen Eintagsküken, die der Kater bekam, welche von jemandem aus dem Ort bekam - die Eltern dieser Eintagsküken mußten sich ziemlich von dem Ernähren, was Wiese und Wald hergab, die wurden nur abends ein wenig zugefüttert, damit sie in den Stall gingen. Diese Eintagsküken wurden mir ziemlich gierig abgenommen!

Viele Ratten mögen Angebratenes nicht, entweder durch und stark gewürzt und total denaturiert, wie Döner zum Beispiel, oder aber roh, unbehandelt und natürlich teuerstes Weidefleisch ... die Zwischenstadien dagegen sind irgendwie baba ... (hatte allerdings auch Ratten, die alles gefressen hatten, was mit Fleisch auch nur im Entferntesten zu tun hatte ... oO)
Magst du Krabben?
Einfach mal eine den Ratten anbieten ... einige stehen auf Seafood ... Very Happy

Ach ja ... wenn du oben deine Mischung überarbeitest Very Happy
Denk dran, daß mit dem Weizen der Dinkel gemeint ist, nicht der Buchweizen ... Buchweizen hat nix mit Weizen zu tun, es ist ein Knöterichgewächs, also nicht mal Gras ...
Dinkel dagegen ist nur ne Weizensorte - bekömmlicher zwar wie der Saatweizen, aber dennoch Weizen, mit all seinen Vor- und Nachteilen.

Ich selbst hatte Roggen und Weizen in der Fütterung weitestgehend vermieden (nicht immer, weil, es gibt da so eine Biosechskornmischung, die ist einfach viel zu praktisch, sie einfach zu verfüttern ... und da ist Roggen und ich glaub auch Dinkel drin), weil ich der Überzeugung bin, daß die typischen Brotgetreide einfach nix in der Tierernährung verloren haben - sie sind einfach zu stark verändert und gleichen eigentlich nix mehr, was so in der Natur an Grassamen wächst. Sie sind halt nur auf Ertrag und Backeigenschaften hin gezüchtet worden.
Die anderen Getreidearten dagegen haben sich teilweise fast gar nicht von der Wildform wegentwickelt, oder nur durch Größe und Wachstum, oder aber in den Bereichen, wo es eh auch in anderen Gräsern erhebliche Schwankungen gibt (Nährstoffe beispielsweise, gibt einige extrem eiweißhaltige Sorghumarten und einige, die sogar noch weniger Eiweiß enthalten, wie die vermutliche Wildform)
Bei Weizen und Roggen wurde hauptsächlich der Kleberanteil erhöht ... also der Gehalt an Gluten. Und Gluten gehört zu den problematischsten Eiweißgemischen überhaupt ...
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