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[Video] Kaninchen auf der Wiese (hkm)
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Wildkaninchen
Freak


Anmeldungsdatum: 29.09.2009
Beiträge: 371

BeitragVerfasst am: 10.08.2010 09:31    Titel: Antworten mit Zitat

Es ist nichts angekommen... Question
_________________
"Gegen eine Dummheit, die gerade in Mode ist, kommt keine Klugheit auf."
Theodor Fontane
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Andreas
Kaninchen würden Wiese kaufen


Anmeldungsdatum: 27.02.2009
Beiträge: 1239

BeitragVerfasst am: 10.08.2010 09:38    Titel: Antworten mit Zitat

Sorry, meine Schuld... jetzt per PN. Wink

freundliche Grüße,
Andreas
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Wildkaninchen
Freak


Anmeldungsdatum: 29.09.2009
Beiträge: 371

BeitragVerfasst am: 10.08.2010 10:38    Titel: Re: [Video] Kaninchen auf der Wiese (hkm) Antworten mit Zitat

Ja, jetzt hats geklappt! Danke dir! Smile
_________________
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Theodor Fontane
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Andreas
Kaninchen würden Wiese kaufen


Anmeldungsdatum: 27.02.2009
Beiträge: 1239

BeitragVerfasst am: 10.08.2010 22:07    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo,

die Antwort von Dr. Drescher auf meine "Anfrage" findet sich im internen Bereich.

Fazit: das Thema "Dr. Drescher" hat sich für mich endgültig erledigt.

freundliche Grüße,
Andreas
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Brauner Bär & Familie
Süchtig


Anmeldungsdatum: 26.07.2010
Beiträge: 63

BeitragVerfasst am: 22.09.2010 09:35    Titel: Antworten mit Zitat

Kaninchen mümmeln gern Heu über Mittag

Zuletzt bearbeitet von Brauner Bär & Familie am 20.04.2011 15:18, insgesamt 3-mal bearbeitet
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Murx Pickwick
Quoten-Kobold


Anmeldungsdatum: 23.07.2005
Beiträge: 4622
Wohnort: Runkel

BeitragVerfasst am: 22.09.2010 11:19    Titel: Re: [Video] Kaninchen auf der Wiese (hkm) Antworten mit Zitat

Zitat:
Unser Highländle wurde am 16.09.2010 wegen einer deftigen Verkotung bei Dr. Drescher vorgestellt --> Röntgen, Kotuntersuchung, etc. - es wurde nichts gefunden. Es wird vermutet, dass wir zu viel Streuobst (auch Pflaumen) verfüttert haben. Wir haben daraufhin insgesamt mal das Obst komplett weggelassen und es ist alles wieder Paletti.

Da hab ich ja echtes Pech, das Highländle nicht mir vorgestellt wurde ... das hätte euch das Geld fürs Röntgen gespart, ihr hättet den Rat bekommen, jegliches Fertigfutter, Haferecken und sonstiges wegzulassen und solange der Durchfall anhält, die Pflaumen zu reduzieren, gleichzeitig viel Gehölz einschließlich Efeu anzubieten und Eicheln und Zwiebelgewächse (Lauch, Zwiebelgrün, Knoblauchgrün, Frühlingszwiebeln etc) zu füttern und es wäre auch alles Paletti gewesen - und ich hätte einen genauso eifrigen Verteidiger meiner selbst gehabt ...
Der Vorteil bei mir:
Es hätte keine derartig krasse Futtermitteleinschränkung gegeben, wie es durch den Rat, Obst weglassen, entstanden ist, es wäre auf Dauer kein natürliches Futtermittel rausgefallen, sondern es wären natürliche Futtermittel hinzugekommen. Die Folge wäre ein robusteres Kaninchen, was in Zukunft mir nie wieder vorgestellt werden muß, da es nun sich selbst medikamentieren kann, bevor es zu Durchfall kommt ...

Diese Futtermitteleinschränkungen, die aufgrund solcher Ratschläge entstehen, haben oft weitreichende Folgen, das dauerhafte Weglassen von Obst und Mehlsaaten beispielsweise führt in vielen Fällen zu einem nicht genügend gefüllten Blinddarm. Werden nun auch noch die von Fr. Dr. Drescher empfohlenen getreidefreien Pellets verfüttert, kommt es aufgrund der Futtermehle zu Blinddarmverstopfung und Blähungen. Daraufhin wird geraten, Kohl und Klee wegzulassen - weitere natürliche Futtermittel fallen weg, mit weitreichenden Folgen - denn Kohl und Klee sind leicht verfügbare eiweißhaltige Futtermittel und wenn der Blinddarm nicht mehr genügend Füllung mit Stärke, Pektinen und ähnlichen kleineren Kohlenhydraten bekommt, kann das Kaninchen sich nicht genügend Eiweiß herstellen lassen ... latenter Eiweißmangel ist die Folge!
Es fallen nun langsam die ersten Enzyme aus, weil sie aufgrund des latenten, noch nicht nachweisbaren Eiweißmangels nicht mehr genügend hergestellt werden können - die Folge, weitere wichtige natürliche Futtermittel fliegen raus: Salate, Wiesenbärenklau, frisches Gras, rote Beete, Zwiebelgewächse einschließlich Lauch sowieso ...
Nun fehlen langsam auch immer mehr wichtige sekundäre Pflanzenstoffe, welche das Kaninchen zur Gesunderhaltung braucht, die Ernährung wird einseitig, weitere Mängel treten auf, weiter wird an Frischkost reduziert, nun darf nur noch morgens Heu gefüttert werden und abends höchstens 100g Frisches. Die Folge, das Kaninchen wird gierig, es schlingt die Frischkost in sich hinein, sobald es welche bekommt - einschließlich tatsächlich unverträglicher Frischkost, Blähungen, Durchfälle und Magenüberladung sind die Folge ...
Irgendwann kommen die Leute dann bei dieser Ernährung raus:
Zitat:
Das Hauptnahrungsmittel für Kaninchen und Meerschweinchen ist Heu. Mit Heu und Wasser alleine ist es vollkommen ausreichend versorgt. Sie MÜSSEN also nichts anderes füttern. Allerdings schadet es dem Tier nichts, wenn Sie immer mal ein Stückchen Karotte, Kohlrabi, Gurke oder ein paar Blätter Salat zusätzlich füttern.

Tierarztpraxis Guido Funk

Da inzwischen das Kaninchen von jeglicher Frischkost Matschkot bekommt, wird also in Folge dessen alles außer Heu und Wasser weggelassen!
Die Folge sind erhebliche Nährstoffmängel und damit einhergehend Skelettschäden, brüchiger oder weicher Kiefer, Zähne, die sich verdrehen und deshalb nicht mehr aufeinanderpassen, Zahnspitzenbildung, Brückenbildung, Abzesse und Vereiterungen, die nicht mehr heilen wollen, abbrechende Zähne, Urolithiasis, Nierenerkrankungen, Verstopfungen, Blinddarmverstopfungen, Aufgasungen, Ekzeme und und und ... die entstehenden Schäden sind unüberschaubar und kaum mehr reparabel!
Diese Kaninchen werden dann mir vorgestellt und ich hab das Problem, daß es mit dem einfachen Rat, Reduzierung der Pflaumen, solange der Durchfall anhält und blablabla nicht mehr gegessen ist, sondern daß ich hier systematisch und extrem vorsichtig Kaninchen wieder aufbauen darf, die durch Mangelernährung von Grund auf für ihr Leben ruiniert sind!
Diese Kaninchen sind definitiv kränker wie Kuntibunti-Wasser-Kaninchen!

Übrigens ... TÄ, welche nur noch Heu empfehlen, haben von Frau Dr. Drescher gelernt! Speziell Dr. Funke hat viele dieser Lehrkurse besucht, die nach Dr. Dreschers Ratschlägen abgehalten werden. Ihm ist im Grunde genommen kein Vorwurf zu machen ...

Bei Durchfällen, die beispielsweise bei reinerbigen Punktschecken auftreten, muß Frau Dr. Drescher genauso aufstecken, wie ich ... bei Blinddarmverstopfung, ständiger Verstopfung durch Haarballen, Bezoarbildung durch Haare im Magen und ähnlichem hab ich oft genug dauerhaften Erfolg, die Tiere sind nach Futterumstellung gesund bis ans Lebensende, Frau Dr. Drescher muß in solchen Fällen aufstecken - diese Erkrankungen kommen bei den von ihr beratenen Haltern und bei den von ihr behandelten Kaninchen immer wieder, es muß operiert werden, die Behandlungskosten summieren sich, dem Kaninchen gehts irgendwann nur noch phasenweise gut ... und sie darf deutlich mehr in der Diagnostik und Behandlung wie ich, hat also die besseren Ausgangsbedingungen!

Bei Zähnen, die geschliffen werden müssen, hab ich meist mit ner einfachen Umstellung auf Frischkost Erfolg, die Zähne müssen höchstens noch ein oder zweimal nachgeschliffen werden, danach ist Ruh - der Erfolg bei Dr. Drescher dagegen ist nur kurzfristig, die Abstände des Schleifens werden immer kürzer, Zähne müssen gezogen werden, es muß mit AB behandelt werden, um den Abszessen Herr zu werden usw usf ...

Es ist gut, daß du Frau Dr. Drescher dankbar bist, daß es Highländle wieder gut geht ... aber das darf keinesfalls dazu führen, daß die Augen davor verschlossen werden, daß Frau Dr. Drescher im Ernährungsbereich Dinge rät, die zu Mangelernährung von Kaninchen führen! Und hier muß einfach meiner Meinung nach Kritik möglich sein - auch harsche Kritik!
Zumal sich das Heu ist Brot für die Kaninchen und Heu als einziges Futtermittel in der gesamten Fachliteratur über Kaninchen nicht wiederfinden läßt, sondern nur in der von Frau Dr. Drescher geschaffenen und abgeschriebenen Literatur! Überall gilt Heu als Notnahrung, als gutes, weil billiges, Rauhfuttermittel und unwichtigstes Futtermittel in der Kaninchenernährung - außer bei der von Frau Dr. Drescher beeinflußten Tierärzteschaft!
Warum ist das wohl so?
Weshalb wird nicht mal bei Kagfreiland eine solche Ernährung empfohlen, wie sie von Frau Dr. Drescher empfohlen wird?
_________________
Marx ist die Theorie
Murx ist die Praxis!

Ich habe es endlich amtlich (Mitgliedsausweis der Piratenpartei):
"Der Besitzer dieses Dokumentes ist berechtigt, sich seines Verstandes zu bedienen, Informationen zu produzieren, replizieren und konsumieren, sich frei und ohne Kontrolle zu entfalten in Privatsphäre und Öffentlichkeit.

Behinderung dieser Rechte wird geahndet durch die Piratenpartei Deutschland"
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Andreas
Kaninchen würden Wiese kaufen


Anmeldungsdatum: 27.02.2009
Beiträge: 1239

BeitragVerfasst am: 22.09.2010 21:59    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Verena,

ich schaffe es wohl wirklich, mich mit Gott und der ganzen Welt anzulegen. Eigentlich hatte ich das Thema tatsächlich für mich schon abgeschlossen, deswegen musste ich mich erst einmal noch mal einlesen.

Ich fasse kurz zusammen, um was es eigentlich geht, weil manchen vielleicht inzwischen der Zusammenhang fehlt:
Frau Dr. Drescher hat eine Webseite, auf der sie verschiedene Darstellungen über Kaninchen veröffentlicht - unter anderem auch über das Verdauungssystem und die Ernährung. Manche dieser Darstellungen sind nachweisbar falsch. Das wäre eigentlich nicht weiter schlimm, weil es im Internet wahrscheinlich tausende Seiten mit falschen Inhalten gibt. Die Seiten von Fr. Dr. Drescher werden aber gern und häufig von jenen verlinkt bzw. zitiert, die Kaninchen nur suboptimal ernähren (wollen). Für jene sind die Informationen von Frau Dr. Drescher Gold wert, denn sie können damit jede Mangelernährung bis hin zu nur Heu + Wasser begründen. Über die Folgen dieser Ernährungsweisen kann man sich u. a. auch in jedem x-beliebigen Forum informieren, die haben meist extra Krankenseiten für derart malträtierte Kaninchen. Außerdem werden die Texte ohne Überprüfung von anderen Tierärzten übernommen, das heißt, die gleichen, falschen Informationen und Schlussfolgerungen finden sich bei vielen, verschiedenen Tierärzten. Das macht das ganze noch schlimmer, weil ja nun der Eindruck entsteht, die halbe Tierärzteschaft von Deutschland wäre der Meinung, Heu + Wasser wäre für Kaninchen artgerecht.
http://www.tierarzt-leipzig.de/wissen/kanin.html
http://kleintierpraxis-schuh.de/option/10/option2.aspx?PageId=26&tid=3&typ=1&htid=52&htkid=2
Die schreiben alle ab...

Es steht nirgends geschrieben (auch bei mir nicht, weder im Buch, noch auf der Webseite), dass Kaninchen kein Heu zur Verfügung stehen sollte oder Kaninchen keins fressen würden. Im Gegenteil - ich schreibe extra hin, dass sie gelegentlich Heu ganz gern fressen, und zwar aus verschiedenen Gründen. Es steht aber auch nirgends geschrieben, dass Kaninchen nur von Heu + Wasser leben können/sollen/wollen. Selbst Schlolaut und Dein spezieller Freund Hoy würden so etwas nicht im Ernst veröffentlichen.

Was mich etwas verwundert ist die Tatsache, dass Du mit anderen, die falsche Informationen verbreiten, mitunter recht hart in’s Gericht gehst – in diesem Fall richtet sich Dein Unmut aber nicht gegen den Verbreiter, sondern den Kritiker.

Ich habe den Vorteil, dass ich Fr. Dr. Drescher in keiner Weise irgendwie verbunden bin. Ich beurteile nach objektiven Fakten - in diesem Fall nach Ihrer Veröffentlichung im Internet. Desweiteren beurteile ich ihre Fähigkeiten in Hinblick auf Verdauungs-/Ernährungsfragen von Kaninchen zusätzlich nach einer e-mail, die sie mir geschrieben hat.

Aus diesen Fakten lässt sich für mich folgendes ableiten:
- sie kennt die Verdauungsvorgänge der Kaninchen nicht oder nur unzureichend. Warum schreibt sie dann darüber?
- den Hinweis auf ihre falschen Darstellungen kontert sie mit "da müsste man mal die Tierernährer fragen" - das heißt für mich, dass sie das bisher nicht getan hat. Sie hat sich auch nicht vorher in dieser Richtung informiert, wenn sie erst jetzt, nach meinem Hinweis, jemand fragen muss. Warum schreibt sie es dann aber hin?
- sie kennt das natürliche Verhalten von Kaninchen in natürlicher Umgebung und mit arttypischer Nahrung nicht. Warum schreibt sie dann darüber?

Brauner Bär & Familie hat Folgendes geschrieben:
Dr. Drescher hat beim "Heu" in einigen Punkten eine andere Meinung und hat sich für die wohl begründete, ausführliche Beantwortung Deiner Fragen / Ausführungen viel Zeit genommen.

Von einer „wohl begründeten, ausführlichen Beantwortung“ kann man nicht sprechen - oder ich habe eine völlig falsche Vorstellung davon. Ich weiß nicht, woher sie ihre Kenntnisse über die Verdauungsvorgänge des Kaninchens hat, aber aus einem Fachbuch oder Fachliteratur ganz gewiss nicht. Deshalb war auch mein Entsetzen einigermaßen groß, nachdem ich manche „Begründungen“ gelesen habe. Beispiel:
- „Da Heu getrocknetes Gras ist, ist Heu plus Wasser für die Ernährung des Kaninchens gkleichwertig mit Heu. Wildkaninchen fressen in der Vegetationsperiode Gras und ab Oktober bis April – wenn kein neues Gras nachwächst - HEU!“
- „Sie können den Kaninchen auch reine Zellulose füttern und sie können davon leben.“

Die Beantwortung der mail hat sie nach ca. der Hälfte des Inhalts abgebrochen, den gesamten Zeitaufwand für die teilweise Beantwortung würde ich auf eine halbe Stunde schätzen. Die Beantwortung Deines Beitrags kostet mich wesentlich mehr Zeit – die ich aber gern aufwende, weil Du und das Thema es mir wert sind.

Brauner Bär & Familie hat Folgendes geschrieben:
Findest Du es nicht ein wenig überzogen, ja fast undankbar, wenn sich für Dich gleich das "Thema" Dr. Drescher erledigt hat?

Die Abschlussformel von Fr. Dr. Drescher lautete:“ Aufgrund der Überlänge Ihrer Ausführungen und meines nun anstehenden Notdienstes muss ich hier leider abkürzen und wünsche Ihnen alles Gute.“
Für was genau soll ich jetzt dankbar sein? Das sie auf ihren Fehlern beharrt? Als sie an die Stelle kam, an der ich die Pellets auseinandernahm und mit Quelle belegte, dass das großer Mist ist, hat sie abgebrochen. Hat sie die nächsten 50 Jahre am Stück Notdienst oder einfach nur keine Lust mehr, sich mit etwas Lästigem wie der Ernährung von Kaninchen zu beschäftigen? Soll ich dafür dankbar sein? Soll ich in Dankbarkeit erstarren, weil sich eine Fr. Dr. eine halbe Stunde Zeit genommen hat, mir bruchstückhaft zu erklären, dass Heu + Wasser für Kaninchen artgerecht ist? Das sie mir alles Gute wünscht? (In meiner Antwort auf ihre Antwort habe ich ihr auch alles Gute gewünscht - ohne Verweis auf meine knappe Zeit) Ok, dann bin ich undankbar. Im Ernst – ich habe kein Problem damit. Ich bin ein schlechter Mensch.

Meine Achtung vor Menschen resultiert nicht aus dem Maß an Zeit, die sich jemand für mich nimmt. Es muss auch nicht jeder einer Meinung mit mir sein – tatsächlich sind das ja auch nur wenige. Ich habe zum Beispiel große Achtung vor Menschen, die Tiere heilen (können). Diese Achtung wird um genau das Maß geringer, wie sie Tieren durch bestimmte Veröffentlichungen Schaden zufügen können. Warum soll ich Unterschiede machen? Wollen wir mal theoretisieren und darüber spekulieren, wie vielen Tiere sie auf Grund ihrer Feststellung, Kaninchen könnten sich ausschließlich von Zellulose ernähren, (indirekt) geschadet haben könnte? Willst Du das wirklich? Wenn es stimmt, was Frau Dr. Drescher behauptet – warum ernährst Du dann „Brauner Bär“ nicht danach? Warum schindet ihr Euch und schleppt frisches Grün heran?

Brauner Bär & Familie hat Folgendes geschrieben:
Und es gibt so viele Wissenschaftler und Doktoren (einige habe ich schon benannt), deren wahnwitzige Studien, Projekte und Meinungen man dringend auseinander nehmen müßte ... diese Typen würden Dir nie im Leben antworten und sich festlegen!

Es muss mir keiner antworten. Das hat Fr. Dr. Drescher am Anfang ja auch nicht getan. Du erinnerst Dich, dass ich mir erst die Zeit nahm (Huch…) für eine zweite mail, nachdem Du mich dazu ermuntert hattest?

An Hoy arbeite ich gerade, auch wenn das nie veröffentlicht werden wird. Aber ich habe ja noch meine Webseite.

Eine Aussage von mir werde ich aber hier korrigieren:
„Für mich hat sich das Thema „Dr. Drescher“ in Hinblick auf die Ernährung von Kaninchen erledigt.

freundliche Grüße,
Andreas
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Brauner Bär & Familie
Süchtig


Anmeldungsdatum: 26.07.2010
Beiträge: 63

BeitragVerfasst am: 22.09.2010 22:52    Titel: Antworten mit Zitat

Heu oder nicht Heu - ist hier die Frage?

Zuletzt bearbeitet von Brauner Bär & Familie am 20.04.2011 15:17, insgesamt 3-mal bearbeitet
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Brauner Bär & Familie
Süchtig


Anmeldungsdatum: 26.07.2010
Beiträge: 63

BeitragVerfasst am: 22.09.2010 23:21    Titel: Antworten mit Zitat

vom Autor gelöscht

Zuletzt bearbeitet von Brauner Bär & Familie am 20.04.2011 15:15, insgesamt 5-mal bearbeitet
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atropa belladonna
Freak


Anmeldungsdatum: 02.12.2008
Beiträge: 1252

BeitragVerfasst am: 23.09.2010 10:35    Titel: Antworten mit Zitat

Ich hab das Gefühl, Ihr redet aneinander vorbei.

Im Gegensatz zu Frau Drescher konnte Andreas erklären, warum reine Heuernährung für Kaninchen schlecht ist. Frau Drescher hingegen konnte oder wollte (soweit ich verstanden habe) nicht erklären, wie sie zu ihren Erkenntnissen kam.

Ich denke, als vielgehörte Meinungsbildnerin sollte sie schon die Verantwortung tragen, ihre Ansichten auch entsprechend und einfach verständlich erläutern zu können. Mit rationell-wissenschaftlicher Abhandlung hat z.B. der Verdauungstrakt und seine dort stattfindenden Vorgänge eigentlich weniger zu tun . Sie sollten meiner Meinung nach zumindest in groben Teilen auch vom Laien verstanden und verinnerlicht werden können.

Zu Murx Pickwick: Sie schreibt und denkt in den meisten Fällen in absoluten Extremen. Du wirst in den seltensten Fällen Tiere finden, die so dermaßen heruntergewirtschaftet sind, wie sie es beschreibt. Tiere sind (leider) oft sehr robust und widerstandsfähig. Degus sind vor gar nicht allzu langer Zeit nur durch Heu und den letzten Industriefutterdreck trotzdem (muß man sagen) immer noch um die 4 Jahre alt geworden. Aber auch bei Menschen ist es nicht anders... Menschen fressen ihr Leben lang hochkalorisches Dreckszeug, sind superadipös, rauchen und saufen, bewegen sich keinen Meter zu Fuß (wie auch?!) und werden trotzdem 60, 70 Jahre oder noch älter.

Deshalb aber zu sagen, dass die Ernährung/Lebensweise ja dann doch nicht so vekehrt gewesen sein kann, wäre vermessen. Genau so ist es auch bei den Tieren. Der Körper verfügt über eine große Selbstheilungs- und -erhaltungskraft.

Vielleicht das nochmal an Hintergrundgedanken mit einbringen.
_________________
"Manche führen,
manche folgen
"

(Rammstein)
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Andreas
Kaninchen würden Wiese kaufen


Anmeldungsdatum: 27.02.2009
Beiträge: 1239

BeitragVerfasst am: 23.09.2010 12:32    Titel: Antworten mit Zitat

Brauner Bär & Familie hat Folgendes geschrieben:
Wieso habt ihr es eigentlich so mit Heu oder nicht Heu?


Hallo Verena,

ich glaube, es gibt immer noch ein kleines Verständigungsproblem, was aber auch an mir liegen kann. Es geht nicht darum, etwas wegzulassen:
Kaninchen würden Wiese kaufen.de hat Folgendes geschrieben:
Um es gleich vorweg festzuhalten: natürlich wird hier nicht behauptet, dass man Kaninchen kein Heu zur Verfügung stellen sollte, auch wenn es von anderen so dargestellt wird. Im Gegenteil: auch wir stellen unseren Tieren Heu zur Verfügung - aber sie werden nicht gezwungen, es zu fressen. Auf diesen Seiten wird sogar eine Möglichkeit gezeigt, selbst Heu "herzustellen. [...] Heu kann ein wichtiger, zusätzlicher Bestandteil der Ernährung für Kaninchen sein. Es sollte aber nicht gezwungen sein, dieses als Hauptnahrung fressen zu müssen."


Ich glaube, dass es hier niemanden gibt, der ernsthaft empfehlen würde, Kaninchen kein Heu zur Verfügung zu stellen. Der Unterschied liegt "nur" darin: müssen sie es fressen, weil ansonsten nichts anderes da ist oder können sie es fressen, wenn ihnen danach ist? Man braucht nicht für alles wissenschaftliche Abhandlungen - die habe ich erst angefangen zu lesen, als ich Gott und der Welt begründen musste, weshalb Heu "defizitär" ist. Eigentlich reicht dafür der Menschenverstand, aber immer wenn ich darum bitte, ihn zu benutzen, schlägt mir helle Empörung entgegen. Am lautesten schreien dann immer die, die ihn eben nicht benutzen Wink

Nehmen wir Brauner Bär als Beispiel: der frisst gern Bärenklau. Du weißt das und besorgst ihm das Kraut. Ihr macht das Heu selbst, weshalb wohl auch im Heu genügend Bärenklau enthalten sein wird. Brauner Bär hat es also richtig gut - er hat das, was ihm schmeckt und wohl auch nützt, sonst würde er es nicht bevorzugt fressen. Ich habe noch nie kommerzielles Heu gesehen, welches Bärenklau enthält. Das heißt, dass Kaninchen, die mit gekauftem Heu versorgt werden, diesen wohl auch nie kennengelernt haben oder ihn je kennenlernen werden. Kannst Du Dir vorstellen, dass es unter allen Kaninchen auch welche geben wird, die wie Brauner Bär Bärenklau mögen und vielleicht sogar brauchen? Ich schon. Nun ist ja Bärenklau nicht das einzige Kraut, welches Kaninchen mögen und brauchen, dass aber in jedem Heu fehlen wird.

Wenn man eine Pflanze trocknet, werden die Blätter brüchig. Selbst wenn man die getrocknete Pflanze behutsam von X nach Y bewegt, stellt man fest, dass Bestandteile des Blattes abbröseln und somit verloren sind. Bei der Heuernte wird das gemähte Gut nicht behutsam von X nach Y bewegt - da geht es richtig zur Sache: mit Maschinen werden die Schwaden gewendet. Das staubt ordentlich, das ehemals Grüne fliegt im hohen Bogen durch die Luft und die Traktoren fahren drüber. Teilweise liegt das Trockengut 2 - 3 Tage, je nach Wetter. Es wird nass, wasserlösliche Bestandteile werden ausgewaschen und verschwinden auf Nimmerwiedersehen im Boden. Anschließend wird es zu Ballen gepresst und gelagert. Bei der industriellen Trocknung geht das Grün nach kurzer Vortrocknung zum Trocknen mit Heißluft - schnell und effizient. Hier haben aber die relativ hohen Temperaturen nachteilige Wirkungen.

Bis hierher habe ich noch nicht eine einzige wissenschaftliche Quelle gebraucht. Aber das Heu gegenüber dem ehemaligen, frischen Grün "defizitär", also mit Verlusten behaftet ist, sagt mir bereits hier mein Verstand. Das, was eigentlich Kaninchen tatsächlich fressen, wurde jetzt zu etwas verarbeitet, was die Hauskaninchen fressen (müssen). Es ist staubtrocken, viele Bestandteile der Pflanzen (vor allem die Blätter) fehlen und ein großer Teil an Nährstoffen ist damit in die Luft oder den Boden gegangen. Müssen wir wirklich und im Ernst darüber diskutieren, ob frisches Grün und Heu das Gleiche ist? Offensichtlich schon, obwohl sich mein Verstand weigert, das zu tun. Aber selbst Tierärzte sind ja davon überzeugt. Manche glauben sogar, dass von Oktober bis April Heu auf den Wiesen wächst. Unglaublich, aber wahr. Was fressen eigentlich Wildkaninchen in der Zeit zwischen April und Oktober? Richten die sich kleine Trocknungsplätze ein, stapeln kleine Reuter übereinander und warten auf den Herbst?

Durch die Lagerung und den damit verbundenen Temperaturen fermentiert das Heu, was zum Teil den Geschmack einiger Pflanzen verbessert, andererseits denaturieren zum Beispiel Eiweiße. Das heißt, sie werden unverdaulicher. Wasserlösliche Vitamine verschwinden einfach, wie zum Beispiel das ß-Carotin. Das hat aber für das Immunsystem große Bedeutung, denn es wird zu Vitamin A umgewandelt - wenn es denn vorhanden ist. Wasserlösliche Bestandteile der Rohfaser, also die etwas besser verdaulichen Fraktionen, verschwinden einfach. Übrig bleiben größtenteils die lignifizierten (verholzten) Fraktionen der Rohfaser, mit denen nicht einmal ein Kaninchen etwas anfangen kann. Dieses Verschwinden aus dem Ausgangsstoff kann man auch mit "Defizit" bezeichnen - also ist das Endprodukt gegenüber dem Ausgangsprodukt "defizitär".

Frisst das Kaninchen frisches Grün, nimmt es zwangsläufig große Mengen auf, weil ja über 80% der Pflanzen aus Wasser besteht. Dadurch ist der Magen ständig gefüllt, das Wasser wird den Pflanzen entzogen und vom Körper genutzt oder ausgeschieden. Alles ist bestens im Lot. Ein steter Kreislauf. Nur etwa 15% besteht aus Trockenmasse, also das, wo die Nährstoffe 'drin stecken. Also frisst es, pieselt, frisst...

Frisst das Kaninchen Heu, muss es auch große Menge fressen, weil ja der Ballastanteil sehr hoch ist (die unverdauliche Faser/Cellulose). Nur fehlt jetzt das Wasser. Das zuviel trockene Nahrung Verstopfungen verursacht, ist in manche Ärztekreise wohl noch nicht vorgedrungen. Das Wasser fehlt aber auch für weitere wichtige Prozesse im Körper. Es ist unter anderem Katalysator und Transporteur.

Jetzt müsste ich das erste Mal eine wissenschaftliche Quelle benutzen, um herauszufinden, was eigentlich mit der Cellulose, die ja im Übermaß vorhanden ist, passiert. Blöderweise sind manche Quellen zu diesem Thema schon recht alt, was ja von manchen als ein Mangel angesehen wird. Noch blödererweise ist es aber immer noch Stand der Dinge und somit muss ich sie benutzen:
- Ruckebusch, Y & Fioramonti, J. (1976): The fusus coli of the rabbit as a pacemaker area. Cellular and Molecular Life Sciences. Volume 32. Number 8. 1023-1024.
- Ruckebusch, Y. & Hörnicke, H. (1977): Motility of the rabbit's colon and caecotrophy. Physiology & Behavior. Vol. 18. 871-878.
- Cheeke, P. R. (1987): Rabbit Feeding and Nutrition. Orlando, Florida: Academic Press Inc. ISBN 0 12 170605 2

Die Kollegen beschreiben den Mechanismus der Trennung von verdaulichen und unverdaulichen Bestandteilen der Nahrung durch den "Fusus coli" - ein Bereich im Dickdarm, der diese Partikel trennt und der nur bei Hasenartigen existiert. Jetzt will ich damit niemanden langweilen und fasse es kurz: grobe, unverdauliche Partikel werden zum Darmausgang, kleine, gut verdauliche Partikel und Flüssigkeit aber zurück in den Blinddarm transportiert, wo sie von Bakterien verwertet werden. Der Begriff "Rohfaserverdauer" für Kaninchen ist also eigentlich nur zum Teil richtig, weil das Kaninchen Rohfaser eben nur zum Teil verdaut - nämlich die kleinen, besser verdaulichen Bestandteile. Außerdem hängt deren "Verdauung" noch von weiteren Eigenschaften der Fasern ab - da wursteln ja gerade die Franzosen mit herum.

Aber bereits vor diesen Veröffentlichungen war bekannt, dass die Cellulose für Kaninchen nicht allein selig machend ist:
"Das Kaninchen wird fälschlicherweise noch heute als guter Rohfaserverwerter bezeichnet. Die Tatsache, daß es mit seiner natürlichen Nahrung große Mengen an Rohfaser aufnimmt, verführt zu der Annahme, daß es auch in der Lage sei, diese Rohfaser entsprechend gut zu verwerten. Tatsächlich steht das Kaninchen aber hinsichtlich der Rohfaserverwertung zwischen dem Wiederkäuer und dem Schwein."
Quelle: Scheelje, R. (1975): Kaninchenmast: Zucht und Haltung der Fleischkaninchen. 2., neu bearb. Aufl. Stuttgart: Ulmer. ISBN 3-8001-4324-0.

Das war vor 35 Jahren und soweit ich weiß, hat sich an der Verdauung des Kaninchens seitdem nicht wirklich etwas geändert.

Jetzt schieben wir mal die Wissenschaft beiseite und nutzen wieder nur den Verstand. Heu ist getrocknetes Grün. Das lässt sich so ziemlich an jedem Ort in Deutschland gewinnen - selbst die Mittelstreifen von Autobahnen und Bundestraßen, Rieselfelder, Wiesen an AKW's, Kläranlagen und Hundespielwiesen haben richtig schönes, saftiges Grün, welches man trocknen und das man mit "Bergwiesenheu" beschreiben kann. Der Begriff ist ja nicht geschützt. Der Halter tappt in den Laden und holt eine Tüte mit schönem, grünem, duftenden Heu. Er weiß nicht, woher das Zeug stammt. Was genau da drin ist, weiß er auch nicht. Woher auch? Mancher weiß noch nicht einmal, wie Löwenzahn in natura aussieht. Er kauft also eigentlich nichts weiter als ein Überraschungsei. Zu Hause packt er die Überraschung aus und ist völlig überrascht, dass seine Tiere das teure Zeug nicht fressen. Sie sollen und müssen ja aber - sagen selbst Tierärzte. Ohne Heu ist ein Kaninchen verloren. Ratsuchend begibt er sich in ein Forum: dort steht auch, dass Kaninchen Heu, Heu und nocmals Heu fressen sollen, komme, was da wolle. Außerdem erfährt er noch nebenbei, dass 1% Melasse so gut wie tödlich ist. Dass sein Heu umgerechnet bis zu 20% Melasse enthalten kann, weiß er nicht. Die, die Trockenfutter auf die fünfte Kommastelle auseinandernehmen, wissen das auch nicht. Die zitieren lieber Dr. Drescher, das reicht: Kaninchen brauchen nix weiter als Cellulose. Was macht jetzt der geschundene Halter? Er zwingt seine Tiere, dass Heu zu fressen. Cellulose ohne Ende, einfach hervorragend. Das die Tiere vielleicht einen ganz bestimmten Grund haben, das Zeug lieber nicht anzurühren, darauf kommt er nicht. Davor wird nirgends gewarnt: Giftpflanzen, Schadstoffe und Verunreinigungen. Das wäre ja kontraproduktiv. Dass zuviel der tollen Cellulose Verstopfungen verursachen kann, weiß man auch nicht. Da müsste man ja erst jemand fragen. Dass zuviel Rohfaser auch ME verursachen kann, weiss auch keiner, da müsste man sich ja mit Literatur beschäftigen. Das geht aber alles von der Zeit ab, in der man im Forum über die Krankheiten seiner Tiere berichten kann und alle Pfötchen drücken lässt.

Verena, wir haben gemeinsam einen Artikel über die Möglichkeiten der Selbstmedikation geschrieben: wie, bitte schön, soll sich ein Kaninchen mit einem Futter, dem 30 - 80% der Nährstoffe fehlen und dessen Zusammensetzung völlig unbekannt ist, selbst medikamentieren? Dem selbst das wichtigste in der Ernährung, nämlich das Wasser, fehlt? Und das ein Leben lang?

Frau Dr. Drescher sagt, Kaninchen trinken ja, wenn sie wollen und können und damit ist alles gut. Das ist Humbug. Das könnte sie sogar bei ihren Kollegen nachlesen, wenn sie denn die Zeit dafür aufbringen würde. Die haben zwar den Wasserverbauch von Kaninchen erfasst und zum Teil sogar noch in Relation mit der natürlichen Nahrung gesetzt, aber Schlussfolgerungen werden daraus keine gezogen. Stattdessen werden Schlolaut und andere zitiert, die erklären, Kaninchen haben einen Wasserbedarf, der etwa doppelt so hoch wie die gefressene Trockensubstanz ist. Das ist falsch. Das ist vielleicht der Bedarf, um den Durst zu löschen, es ist aber nicht der tatsächliche Bedarf, um bestimmte, ganz kaninchenspezifische Prozesse wie den Calciumstoffwechsel zu regulieren.

Das ist nur die Spitze des "Heuberges" - eigentlich könnte man ein ganzes Buch darüber schreiben. Dafür fehlt mir aber im Moment die Zeit...

Hochachtung verteile ich grundsätzlich nicht nach dem "Gießkannenprinzip". Titel sind für mich relativ bedeutungslos. Das hat auch seine Gründe.

herzliche Grüße,
Andreas
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Brauner Bär & Familie
Süchtig


Anmeldungsdatum: 26.07.2010
Beiträge: 63

BeitragVerfasst am: 25.09.2010 18:51    Titel: Antworten mit Zitat

Danke Dir, Andreas,

Zuletzt bearbeitet von Brauner Bär & Familie am 20.04.2011 15:13, insgesamt 2-mal bearbeitet
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Murx Pickwick
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BeitragVerfasst am: 25.09.2010 22:41    Titel: Re: [Video] Kaninchen auf der Wiese (hkm) Antworten mit Zitat

Die zierlichen Kaninchen auf der iberischen Halbinsel fressen kein Heu, weil es dort kein Heu gibt und sie nicht wie die Pikas Heu herstellen. Sie fressen auch nicht die vertrockneten Gräser, sondern vielmehr die Speicherwurzeln und wasserhaltigen Stämme diverser Pflanzen, Blätter von Sukkulenten, die Rinde diverser Sträucher einschließlich dem Laub, Knospen, die Samen der vertrockneten Gräser und was sie sonst noch finden ... sie bevorzugen dabei eindeutig eine Kost mit einem Wassergehalt von über 40% oder eine stärke- und zuckerreiche Kost - auch wenn mal wieder die Gegend furztrocken geworden ist. Gegenden, wo es keine Büsche und keine Bäume gibt, meiden Kaninchen und damit auch Gegenden, welche zu lange trocken bleiben, was sie zwingen würde, Trockenkost zu fressen. Dabei sind Spaniens Wildkaninchen weitaus weniger anpassungsfähig, wie die Wildkaninchen in Mitteleuropa, welche von verwilderten Hauskaninchen abstammen.
Wo es Bäume und Sträucher gibt, gibts auch genügend Wasser für saftige Kräuter, wasserhaltige Sukkulenten mit immergrünen Blättern, immergrüne Zypergräser und andere immergrüne Sauergräser, Pflanzen mit ganzjährig saftigen Speicherwurzeln, Pflanzen mit Knollen, saftige Früchte und anderes wasserhaltige pflanzliche Zeugs. Die Gräser können mind. einmal jährlich, nämlich vor und während der trockeneren Warmzeit, Samen produzieren, welche von den Kaninchen ebensogerne verschnabuliert werden, wie hier in Deutschland die verwilderten Kaninchen auch Grassamen systematisch ernten gehen.

Im Donana Nationalpark futtern die Kaninchen ganzjährig sehr viel Sauergräser, das können von 30 - 50% ihrer Nahrung ausmachen - diese Sauergräser sind auch bei schlimmster Dürre noch grün und saftig, auch wenn der Wassergehalt in den Blättern auf nur noch 40 - 50% sinkt. Normalerweise jedoch bevorzugen Kaninchen saftige Kräuter.

In Australien leben die Kaninchen hauptsächlich von wasserhaltigen Wurzeln und Knollen - wie die Aborigines auch. Sie wissen, wo sie im Busch saftige sukkulente Kräuter finden - genau wie die dort heimischen Aborigines auch. Sie haben riesige Reviere, um ihren Nahrungsbedarf überhaupt decken zu können, welche immer auch Wasserstellen beinhalten - und damit saftige, grüne Gräser und Kräuter, Büsche und Bäume mit Rinde, Knospen und Blätter und nicht zu vergessen Samen und Früchte, welche um die Wasserlöcher drumherum wachsen.
Dabei sind die Reviere so riesengroß, weil die Kaninchen sonst nicht genügend zu futtern finden würden - die dort vorkommenden Spinifexgräser reichen den Kaninchen nämlich nicht, die sind für Kaninchen nicht eiweißreich genug und zudem auch noch derartig übel mit Silikaten bestückt, daß den Kaninchen die Zähne bis aufs Zahnfleisch runtergeschliffen werden, wenn sie ausschließlich von Spinifexgräsern leben müßten. Sie fressen Spinifexgräser - aber nicht viel, der Rest sind Kräuter, Blätter, Wurzeln, Samen, Früchte ... je nachdem, was sie finden.

Kurzum, Kaninchen können mit Heu ebensowenig überleben, wie wir Menschen. Sie sind Frischköstler, keine Trockenköstler. Genau wie wir Menschen, die wir in einigen Gegenden der Erde selbst für uns unverdauliche Rinde kauen, knabbern auch manchmal Kaninchen an vertrockneten Gräsern - aber nicht um sich zu ernähren, sondern für die Zahnpflege, gegen Bauchweh, aus Langeweile oder weils grad in ist ...
Kaninchen sind nicht in der Lage, Cellulose in Zucker aufzuspalten - genausowenig wie wir Menschen auch.
Vor dem Blinddarm sitzt ein Sortiermechanismus, welcher dafür sorgt, daß grobe Bestandteile sofort weitergeleitet werden und nur die feinen Bestandteile in den Blinddarm gelangen. Cellulosemoleküle sind zu groß für diesen Sortiermechanismus, sie werden sofort weitergeleitet und zu Kotballen gepreßt. In den Blinddarm passen nur unverdauliche Stärke, Pektine und ähnlich mittelkettige und kleine Kohlenhydrate, nur diese können im Blinddarm von den dortigen Bakterien zu Zucker abgebaut werden, welche jedoch sofort von den Blinddarmbakterien weiterverwertet werden und in Bakterieneiweiß, Vitaminen und ähnlichem umgewandelt werden. Diese Bakterien sind für Kaninchen leicht verdaulich und bieten wertvolles Bakterieneiweiß, Fette und Vitamine.

Was die Kaninchen von uns Menschen unterscheidet, ist einzig, daß sie in der Lage sind, hochgiftige Kräuter, wie beispielsweise Feldrittersporn, so zu futtern, als sei das Salat. Efeu ist für sie ein sehr gesundes Rauhfutter, was einige Wildkaninchen deutlich mehr futtern wie Gräser. Zwiebelgewächse sind für sie überall auf der Welt wichtige Wasserspender, die zu bestimmten Zeiten sogar recht viel gefuttert werden. Was den Menschen schon in geringen Mengen mächtige Bauchschmerzen verursacht, ist den Kaninchen nur Recht an Nahrung ... ein Kaninchen mit Pflanzen vergiften zu wollen ist nur sehr schwer möglich.

Ein Teil der Cellulose wird trotzdem von Bakterien verstoffwechselt - im Dickdarm ... genau wie bei uns Menschen auch. Die Fettsäuren, die bei dieser Verstoffwechselung von Dickdarmbakterien beim Verwerten der Cellulose entstehen, können im Dickdarm aufgenommen werden - genau wie beim Menschen auch. Inwieweit diese Fettsäuren jedoch überhaupt einen merklichen Anteil an aufgenommenen Fettsäuren haben, darüber streiten sich die Gelehrten - momentan spricht man dem Menschen ab, daß das irgendwie einen merklichen Beitrag zur Ernährung bringt ... es sind einfach zu wenig Fettsäuren, die auf diese Art und Weise überhaupt freiwerden, die meisten aufgenommenen Fettsäuren stammen aus Fetten, welche schon im Magen in Fettsäuren gespalten werden.

Zitat:
Eine Isolationskastenhaltung von ein Dutzend Riesen und der Ambition, eine Blattwerk-, Wiesengrünfütterung konsequent über einen längeren Zeitraum durch zu ziehen, stelle ich mir echt hart vor.

Ich gehe schon bei meiner Stallhaltung mit nur vier Häsinnen, zwei Rammlern und deren Nachwuchs teilweise auf dem Zahnfleisch ... es müssen 3 - 4 Kiepen gepflückte oder gesenste, hochwertige Kräuter und Gräser rangeschafft werden! Jeden Tag! Ohne Ausnahme ... klar, ich bekomm ein wenig Gemüse noch von einem Bioladen zweimal die Woche, aber das kann den Frischkostbedarf meiner Kaninchen nicht decken.
Meine Kaninchen haben nur ein Gewicht von 3 - 4kg, die Jungkaninchen laß ich erst gar nicht so schwer werden, die werden vorher geschlachtet ... wenn ich Riesen im Stall zu sitzen hätte, würd ich vermutlich die Rammler kastrieren lassen um eben keinen Nachwuchs mehr zu haben - es ist ohne Anbau von Kohl und Co nicht möglich, diese Kaninchen artgerecht durchzufüttern! Schließlich müßte ich da 6 - 8 Kiepen Frischkost ranschaffen! Jeden Tag - ohne Ausnahme ...
Für mich ist es schon aus diesem Grunde eine einzige Katastrophe, meine Weide verloren zu haben, da hatten sich die Kaninchen ihr Futter weitestgehend selbst gesucht, ich mußte nur zufüttern - dazu kommt einfach noch das Bewußtsein, daß Stallhaltung Kaninchenquälerei ist ...

Die Fructane der Gräser, um die es geht, sind übrigens selbst für Bakterien nur schwer abbaubar, trotzdem kommen Kaninchen mit fructanreichen Gräsern genauso gut klar, wie Rinder. Nur haben diese Gräser eine unangenehme Eigenschaft - sie enthalten deutlich weniger Eiweiß, wie normale Gräser. Die Fructane der Gräser brauchen im Blinddarm deutlich länger, um von den Bakterien aufgefuttert zu werden. Sie nehmen jedoch Platz weg, so daß auch keine leicht durch Bakterien verwertbaren Pektine und Co mehr reinpassen - es kann also auch viel weniger eiweißhaltiger Blinddarmkot pro Zeiteinheit hergestellt werden, als wenn Kaninchen statt der zuckersüßen Gräser stärkehaltigen Hafer oder pektinreichen Apfel futtern würden. Genau wie bei Rindern führt also der hohe Gehalt an Fructanen vom Phleumtyp (also die in Gräsern vorkommende Fructanvariante) zu einem Eiweißmangel!
Es gibt noch mehr Fructane im Pflanzenreich ... die Inuline in Schwarzwurzeln und Topinambur gehören dazu - die sind jedoch viel leichter im Blinddarm zu zerlegen, wie die Gras-Fructane, weil ihre chemischen Bindungen anders sind und sind deshalb für Kaninchen sehr nahrhaft. Daraus können sie sich wiederum die notwendige Menge an Blinddarmkot herstellen!

Mir reißt nur selten der Geduldsfaden Wink
Nur kommt halt Andreas besser mit dir klar, du verstehst ihn, meine Antworten wertest du schnell als persönlichen Angriff ... so zumindest mein Gefühl.
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Brauner Bär & Familie
Süchtig


Anmeldungsdatum: 26.07.2010
Beiträge: 63

BeitragVerfasst am: 26.09.2010 12:49    Titel: Antworten mit Zitat

vom Autor gelöscht

Zuletzt bearbeitet von Brauner Bär & Familie am 20.04.2011 15:11, insgesamt 2-mal bearbeitet
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atropa belladonna
Freak


Anmeldungsdatum: 02.12.2008
Beiträge: 1252

BeitragVerfasst am: 26.09.2010 13:29    Titel: Re: Möchte noch eine Stellungnahme eines Dritten einholen Antworten mit Zitat

Brauner Bär & Familie hat Folgendes geschrieben:
Du kennst mich nur noch nicht. "Nett" oder höflich bin ich selten.


Schade, dass Höflichkeit hierzulande so eine exotische Eigenschaft ist. Gescheite Umgangsformen und persönliche Authentizität schließen sich meiner bescheidenen Meinung nach nicht aus. Nur leider wird Aufrichtigkeit meistens mit "ohne Umschweife die Meinung um die Ohren knallen" gleichgesetzt.

Sorry fürs OT, fiel mir in dem Zusammenhang nur so ein und ist auch nicht direkt an Dich gerichtet, sondern hat eine allgemeine Gültigkeit.
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(Rammstein)
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