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Bambus als Tierfutter?
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   Degupedia-Forum » Tierernährung und Pflanzen » Bambus als Tierfutter? Alle Zeiten sind GMT + 2 Stunden
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davX
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Anmeldungsdatum: 08.06.2004
Beiträge: 8494
Wohnort: Schweiz

BeitragVerfasst am: 18.04.2010 00:46    Titel: Bambus als Tierfutter? Antworten mit Zitat

Kurz und knapp. Hatten wir dieses Thema hier schon mal?
Und was mich noch mehr interessieren würde, gibt es Erfahrungen damit?

Eigentlich ist Bambus ein Gras und wohl wenig bedenklich, mal abgesehen von gewissen Glykosidgehalte in jungen Sprossen einiger Bambusarten. Aber ist er vielleicht etwas faserig, wenig schmackhaft... wie reagieren Tiere auf dieses Gewächs? Und gibt es Unterschiede in Bezug auf die verschiedenen Arten oder gar Sorten?
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Murx Pickwick
Quoten-Kobold


Anmeldungsdatum: 23.07.2005
Beiträge: 4622
Wohnort: Runkel

BeitragVerfasst am: 18.04.2010 09:11    Titel: Re: Bambus als Tierfutter? Antworten mit Zitat

Ja, seit diesem Winter verfütter ich viel Bambus verschiedener Arten (frag bitte nicht, welche Arten, weiß ich nämlich nicht)
Die Akzeptanz bei Kaninchen, Meerschweinchen und Chinchillas ist besser wie bei Gras und es scheint auch noch sehr gesund zu sein. Selbst meine weidelgrasempfindlichen Meerschweinchen vertragen Bambus super.

Im Tierplanet haben mehrere Bambus ausprobiert - mit ähnlichen Ergebnissen.

Die cyanogenen Glycoside finden sich übrigens in allen jungen Gräsern, auch den Süßgräsern, ist ne Eigenart der Grasartigen.
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Ich habe es endlich amtlich (Mitgliedsausweis der Piratenpartei):
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davX
Team


Anmeldungsdatum: 08.06.2004
Beiträge: 8494
Wohnort: Schweiz

BeitragVerfasst am: 18.04.2010 18:42    Titel: Re: Bambus als Tierfutter? Antworten mit Zitat

Gut, das ist wirklich interessant. Könnte man das dahingehend in der Wiki noch anpassen?
Das wäre sicher allgemein von Interesse, oder? Wink
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saloiv
Freak


Anmeldungsdatum: 14.03.2009
Beiträge: 400

BeitragVerfasst am: 19.04.2010 00:59    Titel: Antworten mit Zitat

Das Geniale am Bambus ist, dass er im Winter grün bleibt... Im Sommer füttere ich keinen Bambus, da gibt es ja genug Anderes, so dass ich den Bambus nur selten mal anbiete.

Die Meerschweinchen lieben den Bambus im Winter. Endlich Frisches... Und noch dazu Gras...

Die Kaninchen fressen ihn auch sehr gerne. Übrigens sind die Bambusbüsche und die Ziergräser das Einzige, was ich im Winter einzäune damit es die Kaninchen nicht kahlfressen. Ich verfüttere sie dann gut portioniert, so dass auch am Ende des Winters die Pflanzen noch leben und die Kaninchen noch ab und zu eine Portion abbekommen.



Probleme hatte ich mit der Bambus-Fütterung auch schon: Ich kann garnicht genug anpflanzen damit er reichen würde. Twisted Evil So gut scheint er zu schmecken...

Bambus gibt es hier im Winter seit ich Bambus im Garten habe. Das dürften in Etwa 6-7 Jahre sein.
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Zuletzt bearbeitet von saloiv am 20.04.2010 23:05, insgesamt einmal bearbeitet
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Murx Pickwick
Quoten-Kobold


Anmeldungsdatum: 23.07.2005
Beiträge: 4622
Wohnort: Runkel

BeitragVerfasst am: 19.04.2010 09:57    Titel: Re: Bambus als Tierfutter? Antworten mit Zitat

Die ganzen Sauergräser müssen in der Degupedia überarbeitet werden ... eigentlich so ziemlich alles ...
Wir hatten ja damals alles, was nicht Süßgras war, für giftig gehalten - nun stellt sich immer mehr raus, die Sauergräser, Binsen, Simsen, Bambusse etc sind definitiv unproblematischer wie die Süßgräser!
Bei den Süßgräsern gibt es sogar einige recht giftige Exemplare, die auch ohne Endophyten ganz erstaunliche Fraßschutzstoffe zu bilden vermögen (Stichwort Rohrglanzgras, welches DMT herstellt)
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davX
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Anmeldungsdatum: 08.06.2004
Beiträge: 8494
Wohnort: Schweiz

BeitragVerfasst am: 20.04.2010 19:19    Titel: Re: Bambus als Tierfutter? Antworten mit Zitat

@saloiv
Wow, das ist ja echt toll was du da hast. Ich hätte nie gedacht, dass das Thema Bambus hier so ergiebig wäre.

Zitat:

Die ganzen Sauergräser müssen in der Degupedia überarbeitet werden ... eigentlich so ziemlich alles ...

Könntest du die Sauergräser übernehmen? Bei den Süssgräsern müssten wir mal schauen, aber ich denke, da ich einiges auch beigesteuert habe, werde ich mich zumindest an dieser Arbeit mit beteiligen. Aber die ganze Geschichte zum Bambus ist schon ein echter Erfolg, der unsere Wiki wieder bereichern wird. Smile
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Jeany72
Fellnase


Anmeldungsdatum: 13.02.2008
Beiträge: 7

BeitragVerfasst am: 21.04.2010 20:47    Titel: Re: Bambus als Tierfutter? Antworten mit Zitat

So mein Senf kommt nun auch noch. Ich habe gute Erfahrung mit Bambus bei meinen Chins gemacht. Bambus wird sehr gerne gefressen, selbst bei meinen Frischfuttermuffeln kommt Bambus gut an. Allerdings mag man ihn nur frisch oder angewelkt, getrocknet mögen es die Chins nicht so. Das Holz bleibt allerdings unberührt.
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Noraja
Freak


Anmeldungsdatum: 25.04.2010
Beiträge: 663
Wohnort: Schweiz

BeitragVerfasst am: 26.04.2010 00:07    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo

im Winter sind meine Kaninchen auch ganz wild auf Bambus. Bekommen sie schon seit *grübel* 14 Jahren als Winterfutter. Sie bringen so einen 3-5 Meter hohen Halm zu dritt erstaunlich schnell kahl.

Ich find die Pflanze auch optisch sehr ansprechend. Und sehr ergiebig ist die Pflanze auch noch, die Vermehrungsrate ist stark artabhänig, die frostfestigkeit auch, aber es wächst und wächst und wächst. Bei uns sind deswegen viele Bamusbestände eingetopft oder mit senkrechten Gehwegplatten eingezäunt. Die Ausläufer wachsen sonst viele Meter weit und schiessen dann so schnell empor, dass man fast zuschauen kann. (Artname weiss ich leider auch nicht )

Zwischen Frühling und 1. Schneefall muss ich meinen Kaninchen nicht mit Bambus kommen (als Versteck und zum drüberhüpfen nehmen sie ihn gerne), wenns nebenzu weiche Wiesenkräuter gibt, wird der Bambus kaum angerührt.

Liebe Grüsse
Noraja
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davX
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Anmeldungsdatum: 08.06.2004
Beiträge: 8494
Wohnort: Schweiz

BeitragVerfasst am: 28.04.2010 17:59    Titel: Re: Bambus als Tierfutter? Antworten mit Zitat

Das ist wirklich interessant, welche Erfahrungen es zum Bambus gibt und dass er teilweise schon so lange gefüttert wird. Als ich anfänglich die Frage hier stellte hoffte ich ehrlich gesagt nur, dass vielleicht ein paar spärliche Antworten und Erfahrungen kämen, niemals aber eine solche Reaktion Smile.
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Noraja
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Anmeldungsdatum: 25.04.2010
Beiträge: 663
Wohnort: Schweiz

BeitragVerfasst am: 01.05.2010 20:49    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo

eigentlich suchte ich ja Bilder für die Vorstellung. Die zwei Bilder passen aber so gut in dieses Thema, dass ich spontan beschloss, sie hier nachzuliefern.








und als weiteres (halt indirektes) Bambuserfahrungswissen:
Ich hab ein Buch über Kaninchen, in dem Bambus als Futter bwz. Heilpflanze erwähnt ist und zwar das Buch "Kaninchenapotheke" von Ursula Glauser. Wenn ihr wollt, kann ich euch in ein paar Stichworten den wichtigen Teil des Bambuseintrags zusammenfassen.

Erwartet bitte nicht zu viel davon, das Buch ist für meinen Geschmack wenig fundiert und macht Aussagen, die ich als gewagt einstufen würde. Aber es ist ja mehr oder weniger "nur" eine Sammlung des Erfahrungswissen bzw. Beobachtung der Autorin von wahrgenommenen Wirkungen einiger Pflanzen auf ihre Kraftfutterkaninchen.

Liebe Grüsse Smile
Lina
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Murx Pickwick
Quoten-Kobold


Anmeldungsdatum: 23.07.2005
Beiträge: 4622
Wohnort: Runkel

BeitragVerfasst am: 02.05.2010 10:42    Titel: Re: Bambus als Tierfutter? Antworten mit Zitat

Ich glaub, ich sollte mich doch mal mit der Kaninchenapotheke beschäftigen - vielleicht kam sie ja unabhängig von mir zu den gleichen gewagten Annahmen ...

Aber interessant wäre es denke ich schon, so stichpunktartig dort zum Thema Bambus was rauszuschreiben.
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Noraja
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Anmeldungsdatum: 25.04.2010
Beiträge: 663
Wohnort: Schweiz

BeitragVerfasst am: 02.05.2010 15:07    Titel: Antworten mit Zitat

Huhu

ja, du zu Kaninchenapotheke, das wär ganz interessant zu vergleichen Smile. Wenn gleich zwei Pflanzen- und Kaninchenkennerinnen unabhänig voneinander ähnliches beobachten, .... .
Wobei, wie gesagt, erwartet davon nicht zu viel. Ich verstehe zu wenig von Pflanzen und Kaninchen um das Buch auseinandernehmen zu können und ich finds auch schön, dass jemand so ein Buch schreibt und andere Kaninchenbesitzer zum Füttern von Grünpflanzen animiert. Aber sonst überzeugt mich das Buch nicht so.

Die Tipps werden für mich dadurch massiv abgewertet, dass zwischen den Zeilen impliziert wird, dass Verdauungsprobleme und andere Unpässlichkeiten regelmässig auftreten, ... . Dies ist eine Beobachtung, die ich bei meinen Kaninchen gar nicht bestätigen kann, meine Kaninchen entsprechend überhaupt nicht diesem Bild vom empfindlichen und ab und zu kranken Kaninchen, aber ich züchte natürlich auch keine Satinangora in Buchten und füttere sie mit Kraftfutter.

Das, was ich von dir lese, gefällt mir jedenfalls jeweils weitaus besser Smile.


Aber nun zum Bucheintrag: (Quelle: Ursula Glauser (2008). Kaninchenapotheke. Kleintiere Schweiz. Zofingen S. 10f )
- Abwechslung im winterlichen Frischfutterangebot
- verursache auch bei Minusgraden keine Verdauungsbeschwerden
- würde im Winter gerne gefressen, im Sommer liegengelassen
- Bambus habe einen hohen Kieselsäuregehalt - manchmal fände man in den Holräumen reine Kieselsäureklumpen, welche "Bambuszucker/Tabaschir" genannt würden
- Kieselsäure sei unentbehrlich für gesunde Haut, schönes Fell und starke Krallen, rege das Immunsystem an und liesse Entzündungen abklingen.
- Bambus im Speiseplan sei zusätzlich zur lokalen Behandlung hilfreich bei bei Abzessen und wunden Läufen
- regelmässige Bambusgaben würden empfindliche Tiere mit Augenentzündungsneigung stabilisieren
- enthalte nebst Kieselsäure auch Gerbstoffe, Kalzium, Phosphor, Eisen, Vitamine der B-Gruppe und Vitamin C
- hülfe bei Infektionen
- die Blätter gälten als Stärkungsmittel, regten die Verdauung an, hülfen bei Krämpfen der Verdauungsorganen, vertrieben Fadenwürmer und stoppten Durchfall
- Bambus stärke den Knochenaufbau
- man solle während der Trächtigkeit auf Bambus verzichten, da dieser die Gebärmutter anrege und erst um den Geburtstermin herum geben, dies erleichtere die Geburt und vergmöge Bluttungen zu stoppen
- er sei eine Beschäftigung für heranwachsende Jungtiere, die keine Verdauungsbeschwerden verursache
- Abkochungen von jungen Sprossen würden äusserlich zur Wundreinigung verwendet
- junge Sprossen seien roh giftig, da einige Bambusarten erhebliche Mengen Blausäure enthielten. Ausgewachsener Bambus sei stets ungiftig.

Liebe Grüsse Smile
Lina
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Murx Pickwick
Quoten-Kobold


Anmeldungsdatum: 23.07.2005
Beiträge: 4622
Wohnort: Runkel

BeitragVerfasst am: 03.05.2010 14:30    Titel: Re: Bambus als Tierfutter? Antworten mit Zitat

Wenn es nur Kraftfutter wäre, wär das nicht schlimm und würde die Kaninchen nicht erkranken lassen, selbst die Buchten sind nicht ausschlaggebend - nur, das Kraftfutter sind halt nunmal Pellets - und die enthalten etliches, was Darmerkrankungen fördert. Also werden die Kaninchen empfindlich auf Zuckerrübenschnitzel, bekommen schneller mal Blähungen und Bauchgluckern und und und ...

Die Version, Buchten + Kräuter + Äste und Zweige + Gemüse + Heu + Getreide hatte ich selbst längere Zeit betrieben - es gab Verdauungsprobleme, allerdings nur dann, wenn ich statt Hafer anfing Dinkel oder Roggen zu verfüttern. Nachher war ich bei einer recht teuren Mischung aus Amaranth, Quinoa, Hafer und Leinsaat - und das wiederum war offenbar sehr gesund. Die Kaninchen wurden äußerst robust.
Schwierigkeiten mit Absetzern hatte ich ohne Industriefutter auch kaum mehr ... es war einfach kein Vergleich zu der Version davor, wo ich statt Getreide Pellets verfüttert hatte.
War schon auffällig ... der Durchbruch war aber immer noch die Weide, selbst ohne Kraftfutter - Weide ist einfach das Nonplusultra in der Kaninchenhaltung ... 100% gesunde Absetzer - das erreicht kaum ein Kaninchenhalter!

Gut ... zurück zum Bambus ...
Ich will einfach nur aus meiner Sicht die Stichpunkte kommentieren, ich denke, so findet am Schnellsten der Abgleich statt ... saloiv kann ja da auch noch was zu schreiben, also eigentlich müßte da doch was brauchbares draus werden, oder?

Zitat:
- Abwechslung im winterlichen Frischfutterangebot

Genau so kam ich überhaupt auf Bambus, es war eigentlich von meiner Seite aus erstmal ne Verzweiflungstat ...

[quote]- verursache auch bei Minusgraden keine Verdauungsbeschwerden [quote]
Bei meinen Kaninchen verursachen nicht mal getrocknetes Brot, Zuckerrübenmelasse oder ähnliches bei Minusgraden Verdauungsbeschwerden ... überhaupt kenne ich eigentlich ehrlich gesagt kein Futtermittel, welches bei Minusgraden Verdauungsbeschwerden macht, bei höheren Temperaturen nicht, das hatte ich nicht mal mit Pelletfütterung.

Zitat:
- würde im Winter gerne gefressen, im Sommer liegengelassen

Bei mir wird Bambus nun zwar deutlich weniger gefressen, wie im Winter, aber ganz liegengelassen wird er nicht ...

Zitat:
- Bambus habe einen hohen Kieselsäuregehalt - manchmal fände man in den Holräumen reine Kieselsäureklumpen, welche "Bambuszucker/Tabaschir" genannt würden

Bambus ist ein Süßgras - und Süßgräser haben alle einen hohen Kieselsäuregehalt. Der Kieselsäuregehalt von den meisten Bambusarten zu anderen Grasarten ist durchschnittlich.
Die Kieselsäureansammlungen in den Hohlräumen ist eine Eigenart der Süßgräser.

Zitat:
- Kieselsäure sei unentbehrlich für gesunde Haut, schönes Fell und starke Krallen, rege das Immunsystem an und liesse Entzündungen abklingen.

Jopp, kann ich aus Literatur und eigener Erfahrung bestätigen - nicht umsonst gibts Kieselsäurekuren beim Menschen, um Fingernägel wieder fest werden zu lassen.

Zitat:
- Bambus im Speiseplan sei zusätzlich zur lokalen Behandlung hilfreich bei bei Abzessen und wunden Läufen

Klingt für mich wahrscheinlich und würde auf einen für Gräser vergleichsweise hohen Zinkgehalt hindeuten ... oder aber es ist in dem Falle die Kieselsäure, weil Silikatverbindungen verschiedene Stoffwechselwege katalysieren können und damit bei Frau Glauser die durch Pellets verursachten Nährstoffaufnahmestörungen kompensiert.

Zitat:
- regelmässige Bambusgaben würden empfindliche Tiere mit Augenentzündungsneigung stabilisieren

Ich hatte nie Kaninchen mit Augenentzündungsneigung ... Folge von Langhaarigkeit?
Augenentzündungen durch Verletzungen nach Prügeleien dagegen werden durch Bambusgabe nicht beschleunigt, zumindest nicht bei mir.

Zitat:
- enthalte nebst Kieselsäure auch Gerbstoffe, Kalzium, Phosphor, Eisen, Vitamine der B-Gruppe und Vitamin C

Die meisten Pflanzen enthalten Gerbstoffe und alle Lebewesen enthalten Kalzium, Phosphor, Eisen, Vitamine der B-Gruppe und Vitamin C ... hier wären Angaben, die man vergleichen kann, weitaus sinnvoller.

Zitat:
- hülfe bei Infektionen

Kann ich weder widerlegen noch bestätigen, die letzte Infektionskrankheit war bei mir Rodentiose 2006 und ein Schnupfenkaninchen, welches 2007 starb.
Da hatte ich noch kein Bambus verfüttert.

Zitat:
- die Blätter gälten als Stärkungsmittel, regten die Verdauung an, hülfen bei Krämpfen der Verdauungsorganen, vertrieben Fadenwürmer und stoppten Durchfall

Ich bezweifel, daß Bambus Fadenwürmer vertreiben kann - er hat eine ähnliche Zusammensetzung wie andere Gräser auch ... wenn, wären es einige Bambusarten und dann wäre interessant zu wissen, welche Arten das sind. Die verdauungsfördernde Wirkung und die stärkende Wirkung ist mit Sicherheit auf die Kieselsäure zurückzuführen, welche eine Menge verdauungsstörender Wirkungen von Pellets kompensieren kann. Gleiche Wirkung haben auch andere Gräser, Brennesseln, Ackerschachtelhalm und Co .. bei meinen Kaninchen konnte ich den Effekt nicht beobachten.

Zitat:
- Bambus stärke den Knochenaufbau

Auch hier wieder eine Sache der Pelletfütterung, ohne Pellets ist ein solcher Effekt mit Sicherheit nicht zu beobachten.

Zitat:
- man solle während der Trächtigkeit auf Bambus verzichten, da dieser die Gebärmutter anrege und erst um den Geburtstermin herum geben, dies erleichtere die Geburt und vergmöge Bluttungen zu stoppen

Kann ich nicht bestätigen, Junge wurden trotz dauerhafter Fütterung von Bambus über die Trächtigkeit wie ein Uhrwerk geworfen, wie es sich gehört ... wieder Zusammenspiel mit Pellets?
Oder andere Bambusarten, die bei ihr gefüttert wurden?
Oder angelesenes Wissen?

Zitat:
- er sei eine Beschäftigung für heranwachsende Jungtiere, die keine Verdauungsbeschwerden verursache

Wie eigentlich jedes unverarbeitete Futtermittel *g*

Zitat:
- Abkochungen von jungen Sprossen würden äusserlich zur Wundreinigung verwendet

Interessante Info, allerdings wird das nur für bestimmte Bambusarten zutreffen, nicht für alle ...

Zitat:
- junge Sprossen seien roh giftig, da einige Bambusarten erhebliche Mengen Blausäure enthielten. Ausgewachsener Bambus sei stets ungiftig.

Bambus enthält genausowenig wie andere Pflanzen auch Blausäure. Es ist allerdings so, daß junge Süßgräser sich mit cyanogenen Glycosiden schützen - und die wiederum spalten unter Einfluß von Sonnelicht und gegebenenfalls einem passenden Enzym Blausäure ab ... da Bambussprossen für den menschlichen Verzehr geschnippelt werden, werden die cyanogenen Glycoside relativ lange Sauerstoff ausgesetzt, bis sie endlich gegessen werden. Es können sich hier tatsächlich für den Menschen gefährliche Mengen an Blausäure abspalten.
Kaninchen jedoch fressen den Bambus, ohne ihn vorher zu schnippeln ... sie kauen ihn unter Sauerstoffabschluß, da kann dann also höchstens was während des Erntens des Bambus passieren ...
Ich vermute, sie hat dieses Wissen aus Büchern über menschliche Ernährung abgeschrieben, so wie wir für die Degupedia auch, denn da ist meines Wissens beim Riesenbambus der gleiche Fehler drin.
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BeitragVerfasst am: 03.05.2010 22:48    Titel: Re: Bambus als Tierfutter? Antworten mit Zitat

Zu "Tabaschir" oder Tabaxir gibts in der Wikipedia was dazu:

Zitat:

Tabaxir (auch Bambuskampfer oder Bambuszucker, in den Ursprungsländern Sanskrit Banslochan, arabisch Tabasheer, persisch Tabaschir oder Tabashir) ist eine Konkretion aus den Hohlräumen zwischen den Knoten des Bambusrohrs.

Tabaxir entsteht wahrscheinlich bei periodisch verlangsamtem Wachstum und bildet unregelmäßige, erbsengroße weiße, gelbliche und bräunliche, opalartig durchscheinende Körnchen, die wesentlich aus amorpher Kieselsäure mit 5 – 13 % Wasser bestehen.

Tabaxir war als Arzneimittel im Mittelalter hoch geschätzt, wird jetzt aber nur noch in China und Arabien angewendet. Nach Zusammensetzung und physikalischer Beschaffenheit hat Tabaxir die größte Ähnlichkeit mit Opal, er wird im Wasser durchsichtig und durch Trocknen wieder undurchsichtig und besitzt die kleinste Brechzahl unter allen bekannten festen Stoffen.

http://de.wikipedia.org/wiki/Tabaxir

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Anmeldungsdatum: 14.03.2009
Beiträge: 400

BeitragVerfasst am: 04.05.2010 23:37    Titel: Re: Bambus als Tierfutter? Antworten mit Zitat

Zitat:
Zitat:
- Abwechslung im winterlichen Frischfutterangebot

Genau so kam ich überhaupt auf Bambus, es war eigentlich von meiner Seite aus erstmal ne Verzweiflungstat ...

Auf jeden Fall, Bambus ist eines der wenigen wintergrünen Gewächse, dass in größeren Mengen gefressen wird. Ich kam zum Bambus über meine freilaufenden Kaninchen, sie wussten schon immer (seit ich ihn im Garten hatte), wie lecker er schmeckt.

[quote][quote]- verursache auch bei Minusgraden keine Verdauungsbeschwerden
Zitat:

Bei meinen Kaninchen verursachen nicht mal getrocknetes Brot, Zuckerrübenmelasse oder ähnliches bei Minusgraden Verdauungsbeschwerden ... überhaupt kenne ich eigentlich ehrlich gesagt kein Futtermittel, welches bei Minusgraden Verdauungsbeschwerden macht, bei höheren Temperaturen nicht, das hatte ich nicht mal mit Pelletfütterung.

Mit Verdauungsbeschwerden habe ich (auch im Winter) nie Probleme. Außer Sunny erwischt Mais, darauf reagiert er allergisch mit Durchfall...

Zitat:
Zitat:
- würde im Winter gerne gefressen, im Sommer liegengelassen

Bei mir wird Bambus nun zwar deutlich weniger gefressen, wie im Winter, aber ganz liegengelassen wird er nicht ...

Schieb ich ja schon oben: Auch bei mir wird er im Sommer in kleineren Megen gefressen. Ganz liegengelassen wird er während der Sommermonate jedoch nicht.

Zitat:
Zitat:
- Bambus habe einen hohen Kieselsäuregehalt - manchmal fände man in den Holräumen reine Kieselsäureklumpen, welche "Bambuszucker/Tabaschir" genannt würden

Bambus ist ein Süßgras - und Süßgräser haben alle einen hohen Kieselsäuregehalt. Der Kieselsäuregehalt von den meisten Bambusarten zu anderen Grasarten ist durchschnittlich.
Die Kieselsäureansammlungen in den Hohlräumen ist eine Eigenart der Süßgräser.

Das macht ihn eigentlich zu einem idealen Winterfutter und gleicht den geringeren Kieselsäuregehalt von Heu und Gemüse aus. Denn einen ausschließlich so gingantisch hohen Kieselsäuregehalt wie ihn Gräser brauchen benötigen Kaninchen nicht, aber Heu und Gemüse enthalten schon wieder etwas zu wenig Kieselsäure.

Zitat:
Zitat:
- Kieselsäure sei unentbehrlich für gesunde Haut, schönes Fell und starke Krallen, rege das Immunsystem an und liesse Entzündungen abklingen.

Jopp, kann ich aus Literatur und eigener Erfahrung bestätigen - nicht umsonst gibts Kieselsäurekuren beim Menschen, um Fingernägel wieder fest werden zu lassen.

Ob sie unentbehrlich ist, kann ich nicht beurteilen, denn kieselsäurefreie Fütterung habe ich noch nie durchgeführt (da könnte man ja eigentlich nichts mehr füttern...). Sie hat neben den oben genannten Punkten aber auch noch einen Einfluss auf den Zahnabrieb. Ich halte Kieselsäure vorallem deshalb für wichtig, weil die natürliche Nahrung von Kaninchen eine Menge davon enthält.

Zitat:
Zitat:
- Bambus im Speiseplan sei zusätzlich zur lokalen Behandlung hilfreich bei bei Abzessen und wunden Läufen

Klingt für mich wahrscheinlich und würde auf einen für Gräser vergleichsweise hohen Zinkgehalt hindeuten ... oder aber es ist in dem Falle die Kieselsäure, weil Silikatverbindungen verschiedene Stoffwechselwege katalysieren können und damit bei Frau Glauser die durch Pellets verursachten Nährstoffaufnahmestörungen kompensiert.

Ich hatte diesen Winter Abszesse bei Asterix. Wie sich die Bambusfütterung darauf auswirkte kann ich aber nicht beurteilen, dafür habe ich einfach zu abwechslungsreich gefüttert. Es hat sich täglich sehr viel bei der Nahrungszusammenstellung geändert. Was jetzt genau was auslöste lässt sich schwer nachvollziehen.

Zitat:
Zitat:
- regelmässige Bambusgaben würden empfindliche Tiere mit Augenentzündungsneigung stabilisieren

Ich hatte nie Kaninchen mit Augenentzündungsneigung ... Folge von Langhaarigkeit?
Augenentzündungen durch Verletzungen nach Prügeleien dagegen werden durch Bambusgabe nicht beschleunigt, zumindest nicht bei mir.

Hm, eine Augenentzündung ist entweder durch einen Fremdkörper im Auge oder eine Verletzung entstanden... Oder durch Zug. Ich weiß nicht so recht ob man diese Faktoren einfach aushebeln kann indem man Bambus füttert. Es hat ja einen Sinn wenn sich das Auge entzündet um beispielwiese einen Fremdkörper auszutränen.

Zitat:
Zitat:
- enthalte nebst Kieselsäure auch Gerbstoffe, Kalzium, Phosphor, Eisen, Vitamine der B-Gruppe und Vitamin C

Die meisten Pflanzen enthalten Gerbstoffe und alle Lebewesen enthalten Kalzium, Phosphor, Eisen, Vitamine der B-Gruppe und Vitamin C ... hier wären Angaben, die man vergleichen kann, weitaus sinnvoller.

Hier schließe ich mich Murx an. Leider liest man solche Angaben sehr oft. Was sie bringen weiß ich bis heute nicht so recht...

Zitat:
Zitat:
- hülfe bei Infektionen

Kann ich weder widerlegen noch bestätigen, die letzte Infektionskrankheit war bei mir Rodentiose 2006 und ein Schnupfenkaninchen, welches 2007 starb.
Da hatte ich noch kein Bambus verfüttert.

Hm, das habe ich noch nicht beobachtet. Um soetwas zu bestätigen bräichte ich mehr Infektionserkrankungen. Laughing Gut, Obelix ist Schnupfer... Aber ein Kaninchen ist da nicht gerade statistikfüllend...

Zitat:
Zitat:
- die Blätter gälten als Stärkungsmittel, regten die Verdauung an, hülfen bei Krämpfen der Verdauungsorganen, vertrieben Fadenwürmer und stoppten Durchfall

Ich bezweifel, daß Bambus Fadenwürmer vertreiben kann - er hat eine ähnliche Zusammensetzung wie andere Gräser auch ... wenn, wären es einige Bambusarten und dann wäre interessant zu wissen, welche Arten das sind. Die verdauungsfördernde Wirkung und die stärkende Wirkung ist mit Sicherheit auf die Kieselsäure zurückzuführen, welche eine Menge verdauungsstörender Wirkungen von Pellets kompensieren kann. Gleiche Wirkung haben auch andere Gräser, Brennesseln, Ackerschachtelhalm und Co .. bei meinen Kaninchen konnte ich den Effekt nicht beobachten.

Bis auf die Fadenwürmer würde ich das bestätigen. Bambus würde ich auch gefühlsmäßig bei Verdauungsproblemen oder Kaninchen mit geschädigter Verdauung ohne Zögern anbieten.

Zitat:
Zitat:
- Bambus stärke den Knochenaufbau

Auch hier wieder eine Sache der Pelletfütterung, ohne Pellets ist ein solcher Effekt mit Sicherheit nicht zu beobachten.

Habe ich bisher nicht beobachtet. Wie auch...

Zitat:
Zitat:
- man solle während der Trächtigkeit auf Bambus verzichten, da dieser die Gebärmutter anrege und erst um den Geburtstermin herum geben, dies erleichtere die Geburt und vergmöge Bluttungen zu stoppen

Kann ich nicht bestätigen, Junge wurden trotz dauerhafter Fütterung von Bambus über die Trächtigkeit wie ein Uhrwerk geworfen, wie es sich gehört ... wieder Zusammenspiel mit Pellets?
Oder andere Bambusarten, die bei ihr gefüttert wurden?
Oder angelesenes Wissen?

Zur Bambusfütterung während der Trächtigkeit habe ich keine (mir bewussten) Erfahrungen.

Zitat:
Zitat:
- er sei eine Beschäftigung für heranwachsende Jungtiere, die keine Verdauungsbeschwerden verursache

Wie eigentlich jedes unverarbeitete Futtermittel *g*

Sehe ich wie Murx.

Zitat:
Zitat:
- Abkochungen von jungen Sprossen würden äusserlich zur Wundreinigung verwendet

Interessante Info, allerdings wird das nur für bestimmte Bambusarten zutreffen, nicht für alle ...

Habe ich schoneinmal gelesen. Erfahrungen dazu habe ich nicht.

Zitat:
Zitat:
- junge Sprossen seien roh giftig, da einige Bambusarten erhebliche Mengen Blausäure enthielten. Ausgewachsener Bambus sei stets ungiftig.

Bambus enthält genausowenig wie andere Pflanzen auch Blausäure. Es ist allerdings so, daß junge Süßgräser sich mit cyanogenen Glycosiden schützen - und die wiederum spalten unter Einfluß von Sonnelicht und gegebenenfalls einem passenden Enzym Blausäure ab ... da Bambussprossen für den menschlichen Verzehr geschnippelt werden, werden die cyanogenen Glycoside relativ lange Sauerstoff ausgesetzt, bis sie endlich gegessen werden. Es können sich hier tatsächlich für den Menschen gefährliche Mengen an Blausäure abspalten.
Kaninchen jedoch fressen den Bambus, ohne ihn vorher zu schnippeln ... sie kauen ihn unter Sauerstoffabschluß, da kann dann also höchstens was während des Erntens des Bambus passieren ...
Ich vermute, sie hat dieses Wissen aus Büchern über menschliche Ernährung abgeschrieben, so wie wir für die Degupedia auch, denn da ist meines Wissens beim Riesenbambus der gleiche Fehler drin.

Der Begriff "Blausäure" muss irgendetwas bedrohliches haben dass er immer gerne als Pflanzeninhaltsstoff angegeben wird. Schon bei Steinobstästen oder - kernen sprach/spricht man immer von der enthaltenen Blausäure, obwohl diese Pflanzen und auch Bambus lediglich cyanogene Glycoside aber keine Blausäure enthalten. Blausäure klingt halt einfach besser...

Meine Kaninchen und auch die Meerschweinchen bekommen sowohl Triebe als auch ausgewachsene Äste.

Mir ist noch eingefallen, dass ich auch schon massig Bambus an versch. Vögel (Wellensittiche, Zebrafinken, Kanarien, Aras, Amazonen, Graupapageien, Nymphen usw.) verfüttert habe. Die Großpapageien können mit dem Grünzeugs meist nichts anstellen, zerlegen den Bambus aber recht gerne. Bei den kleineren hatte ich Bambus als beblätterte Sitzstangen und Grünfutter angeboten und er wurde gerne beknabbert.
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Der Weg zur Quelle führt immer gegen den Strom.

Kaninchenwiese - Ernährung für Kaninchen
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