Degupedia-Forum  FAQFAQ   NetiquetteNetiquette   SuchenSuchen   Degupedia WikiLetzte Themen 
 MitgliederlisteMitgliederliste   RegistrierenRegistrieren   AnmeldenAnmelden 
Lernen und Bildung (Gefahren unfreier Software)

 
   Degupedia-Forum » Unterwegs: Reise und Fotografie » Lernen und Bildung (Gefahren unfreier Software) Alle Zeiten sind GMT + 2 Stunden
Neues Thema eröffnen   Neue Antwort erstellen
Vorheriges Thema anzeigen :: Nächstes Thema anzeigen  
Autor Nachricht
davX
Team


Anmeldungsdatum: 08.06.2004
Beiträge: 8494
Wohnort: Schweiz

BeitragVerfasst am: 11.04.2010 20:04    Titel: Lernen und Bildung (Gefahren unfreier Software) Antworten mit Zitat

Huhu,

da wir hier ja einige Didakten und (angehende) Pädagogen haben Wink.
Ein Thema über das ich kürzlich stolperte und mich zum Nachdenken brachte.

Ehrliche Frage:
Wie habt ihr das Thema Informatikunterricht an Schulen und in der Aus- und/oder Weiterbildung erlebt?

Kommt es euch bekannt vor, dass die Lehrperson erwähnte, dass ihr in "Word" einen Text schreiben solltet oder eine "Powerpoint"-Präsentation erstellen sollt? Oder wurden andere Begriffe verwendet?

Habt ihr in diesem Umfeld ein anderes Betriebssystem als Windows kennengelernt?

Diese Fragen mögen vielleicht doof und banal klingen, aber ganz so banal ist die Sache doch wieder nicht, denn der Schul- und Lernaltag wird nach wie vor, gerade in Deutschland (aber auch in der Schweiz) - von Microsoft dominiert und die IT-Welt wird daher von vielen Leuten mit dieser Grossfirma gleichgesetzt. Na und? Was soll da schon dabei sein, werdet ihr vielleicht denken... hatte ich erst auch gedacht.

Das Problem ist, die Leute werden unkritisch und sie kennen nichts anderes. Das wäre ja nicht so problematisch, gäbe es da nicht diesen Konflikt der Raubkopien und unfreien Programme. Ersteres ist Konsequenz des Letzteren und ist letztlich ein grosses Problem gerade im Lernumfeld, da es hier doch gerade darum gehen sollte, eine grosse Palette an Software, verschiedene Betriebssysteme usw. kennenzulernen, Flexibilität und Gewandtheit im Umgang mit Informatiktechnologien anzueignen. Ausserdem kann freie Software helfen bei der Chancengleichheit, da gute Software nicht abhängig gemacht wird vom Einkommen, was wiederum finanziell schwache Familien benachteiligt.
Zum Problemfeld der Urheberrechte und finanziellen Probleme kommen also auch noch soziale Problemfelder dazu - die Folgen sind weit grösser als bloss eine Glaubensfrage ob kommerzielle Software besser sei (was ja in gewissen Situationen durchaus zutrifft). Das Problem ist viel mehr, dass gerade im Lernumfeld freie Software die ohne finanzielle Zwänge frei getestet und erforscht werden kann von unschätzbarem Wert ist, der gerade durch die Zwänge der kommerziellen Computersysteme, die oft von Oben herab noch gestützt werden, im Keim erstickt wird.
Und nicht zuletzt kommt noch ein weiterer Faktor mit den Kosten dazu. Die Lizenzkosten, welche bei kommerzieller Software anfallen, sowie Verwaltungsgebühren für die Administration, die oft von Lehrpersonen nicht erledigt werden kann, darf nicht unterschätzt werden. Zwar kostet auch freie Software Geld, sei es zur Evaluation (Auswahl) der passenden Systeme und deren Wartung oder weil spezielle Anpassungen an eigene Begebenheiten eigens Leute usw. brauchen, aber nicht selten gibt es gerade in diesem Umfeld engagierte Pädagogen, die sich durch die Offenheit der Software sich motivieren lassen, aktiv sich einzubringen, Systeme selber aufsetzen, sie anpassen oder gar eigene Software schreiben.

Ein paar interessante Beiträge zu diesem Thema habe ich in der Linux User gefunden, eine Linux-Zeitschrift, die seit einiger Zeit eine frei zugängliche Online-Version (unter Creative Commons Lizenz welche wir übrigens auch bei unserem Degupedia Magazin anwenden) monatlich frei und gratis anbietet:
http://www.linux-user.de/Downloads/LUCE/2009/lu-ce_2009-09.pdf

Details zur Linux User Online-Version, gibts hier:
http://www.linux-user.de/Community-Edition/

Apropos mitmachen, was ja bei Offener Software gross geschrieben wird, das ist dann wiederum ein Wert, den wir hier ja auch gross schreiben. Ich denke mit diesem Thema gibt es dann auch einige Berührungspunkte, was wir hier vielleicht als rudimentäre Degupedia-Philosophie auffassen können:
frei zugängliche Informationen, selber denken/kritisch hinterfragen, aktiv partizipieren statt nur konsumieren, sich füreinander einsetzen, flache Hierarchien, sachlicher respektvoller Umgang, Vertrauen statt Bevormunden (zum Beispiel bei unseren Tieren)...
_________________
Degu-Fütterungstagebuch | Degupedia bei Youtube | Meine Degu-Aussenhaltung (Video)

Es preciso conocer el nombre de las plantas para que podamos salutarlas y ellas nos saluden a nosotros. GOETHE

Manche Menschen sind Steine und manche sind Otter.
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden E-Mail senden Website dieses Benutzers besuchen Yahoo Messenger
Noraja
Freak


Anmeldungsdatum: 25.04.2010
Beiträge: 663
Wohnort: Schweiz

BeitragVerfasst am: 30.06.2011 20:03    Titel: Antworten mit Zitat

Huhu,

Als frischgebackene Ubuntu-Benutzerin möchte ich auch mal berichten. Ganz ohne Windows gehts für mich zwar immer noch nicht, dazu ist das Betriebsystem Windows halt zu weit verbreitet, aber was freie Betreibsysteme bieten, mag ich an der Stelle doch mal erwähnen.

Ich bin ganz begeistert, wie benutzerfreundlich das ganze mittlerweile ist. Das war vor ein paar Jahren noch nicht so. Drum hab ich das mit dem ausprobieren auch lange vor mir hergeschoben, aber letze Woche war es endlich soweit. Auf www.ubuntu.com das betriebsystem herunterladen, auf eine CD Brennen, einschieben, etwas warten, dem System verraten wo ich wohne und wie ich heisse und fertig war das neue Betriebsystem und das hat es wirklich in sich.

Ich finde sogar, dass man es als normaler Anwender unter Ubuntu 11.04 sogar einfacher hat als unter Windows (sofern man keine Programme braucht, die nur unter Windwos laufen).
Gerade das Installieren von neuer Software ist elegant gelöst. Man hat eine grosse Datenbank mit Anwendungen, die nach Kategorien geordet sind und sich auch über eine Suchfunktion finden lassen.
Das einzige, was man noch zu machen braucht, wenn man ein Programm installieren möchte, ist auf einen Knopf zu drücken, alles andere geht dann voll automatisch. Unter den angebotenen Softwaretools sind auch sehr leistungsfähige Programme, die in ihrer lizenzpflichtigen Variante 4-stellige Beträge kosten. Die Programme lassen sich, wenn man sie nicht mehr möchte, dann auch wieder sauberer deinstallieren als unter Windows.

Und auch Sachen, wie früher Probleme bereiteten scheinen behoben. Das standardmässig installierte LibreOffice vermochte normale Word und Exceldokumente problemlos zu öffnen. Das Aussehen des Dokumentes war zwar leicht anders (was daran lag, dass freie Schriftarten verwendet wurde), aber es war alles da und ziemlich ähnlich formatiert.
Und man konnte die Dokumente dann auch wieder so speichern, dass Word/Excel und Co sie wieder öffnen können.

Und wenn man etwas tiefer in die Materie hineingeht, hat man noch ganz andere Möglichkeiten, die man unter Windows nicht annähernd hat. So konnte ich (dank guter Anleitung) tatsächlöich ohne gross etwas von Linux zu verstehen, auf einem ganz normalen Rechner mit Intel-Prozessor einen Rechtzeitbetrieb aufsetzen. (für normale Anwendungen völlig unwichtig, aber man mit seinem Computer etwas regeln möchte, ist das sehr viel wert). das ging dann nicht mehr nur mit Knopfdruck, aber sogar ich habs geschafft.


---------------------------------------

und um den Thementitel nicht ganz zu verfehlen Wink.

Zitat:
Habt ihr in diesem Umfeld ein anderes Betriebssystem als Windows kennengelernt?

An meiner Uni ist auf jedem Studentencomputer Windows und Linux (momenten fedora) installiert und man kann mit Neustart wechseln. Und so kam ich schon auch vorher mit Linux in Kontakt. Aber meistens sind die Computer, wenn man an sie herankommt, mit Windows gestartet, da halt das Betriebssystem bekannter ist und es daher von den meisten bevorzugt wird.

Die Programmier/Mechatronikkurse waren alle Linuxbasiert, da sich Linux wegen seiner Umrüstbarkeit auf ein Echtzeitsystem besser zum Ansteuern und Regeln von Motoren, .... eignet.


Zitat:
Kommt es euch bekannt vor, dass die Lehrperson erwähnte, dass ihr in "Word" einen Text schreiben solltet oder eine "Powerpoint"-Präsentation erstellen sollt? Oder wurden andere Begriffe verwendet?

Powerpoint wurde ganz klar erwähnt, von so ziemlich allen Lehrern, die elektronische Folien meinten.
Das Wort "Word" hingegen wurde hingegen, wenn ich so darüber nachdenke, kaum je so erwähnt. meist hiess es "ihr dürft es auch auf Computer/elekronisch/mit Maschine/...." schreiben.

Zitat:
Das Problem ist, die Leute werden unkritisch und sie kennen nichts anderes.
das ist kein alleiniges Problem der Bildungsinstitute. Auf fast jedem Computer, den man im Laden kauft, läuft schon Windows. Nur ganz wenige Modelle kommen nicht schon mit einem vorinstallierten Windows Sytem. Und dass man das dann drauf lässt und nicht am neuen Computer gleich heruminstalliert, ist meiner Ansicht nach sehr verständlich, zumal man sich auch nie ganz sicher sein kann, ob man sich mit einem Betriebsystemwechsel unter Umständen nicht noch Treiberprobleme aufhalst.



Und dann gibt es auch noch so Leute wie mich, die schlichtweg "traumatisiert" sind Wink . Meine Eltern hatten in den 90er-Jahren einen Mac, der Mac ansich war völlig ok und machte auch keine Probleme. Aber in Sachen Kompatibilität war es furchtbar. Windowssoftware lief überhaupt nicht auf Mac, Mac Software gabs nur in speziellen Shops und nur in sehr beschränkter Auswahl. Mac-Dokumente liessen sich nicht auf Windwos öffenen usw.
Irgenwann kam dann der Virtual-PC auf, der alles erleichterte (auch wenn der zu Beginn furchtbar langsam war).
Nach all dem Ärger war es nur klar, dass der nächste Computer einer werden sollte, wie ihn "alle" haben.


Liebe Grüsse Smile
Lina
_________________
www.kaninchen-info.de
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden Website dieses Benutzers besuchen
Beiträge der letzten Zeit anzeigen:   
Gehe zu:  
Neues Thema eröffnen   Neue Antwort erstellen    Seite 1 von 1
   Degupedia-Forum » Unterwegs: Reise und Fotografie » Lernen und Bildung (Gefahren unfreier Software) Alle Zeiten sind GMT + 2 Stunden
Anmelden
Wer ist online?
Benutzername:
Passwort:
Bei jedem Besuch automatisch anmelden


Wer ist online?
Insgesamt sind 73 Benutzer online: Kein Mitglied, kein versteckter Benutzer und 73 Gäste.   [ Administrator ]   [ Moderator ]
Der Rekord liegt bei 377 Benutzern am 14.01.2023 23:48.
Mitglieder: Keine

Du kannst keine Beiträge in dieses Forum schreiben.
Du kannst auf Beiträge in diesem Forum nicht antworten.
Du kannst deine Beiträge in diesem Forum nicht bearbeiten.
Du kannst deine Beiträge in diesem Forum nicht löschen.
Du kannst an Umfragen in diesem Forum nicht mitmachen.


Partnerseiten: Degu-Projekt Octodons.ch

Powered by phpBB © 2001, 2005 phpBB Group