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Zwerghamster keine besonders guten Haustiere
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davX
Team


Anmeldungsdatum: 08.06.2004
Beiträge: 8494
Wohnort: Schweiz

BeitragVerfasst am: 10.08.2008 20:58    Titel: Zwerghamster keine besonders guten Haustiere Antworten mit Zitat

Hallo zusammen,

zwar war es glaubs im Zusammenhang mit Mittelhamster (Goldhamster), welche Gute Haustiere seien oder eben nicht (da zu anspruchsvoll). Hier aber etwas zum Thema Zwerghamster (der Gattung Phodopus) und ihre Eignung als Haustiere (selektives Zitat):

Zitat:

Ich finde beides falsch - wie gesagt, selbstverständlich weiß ich, dass es üble Beißereien in Gefangenschaft gibt, ich sehe da aber ganz oft wirklich das Problem in der unnatürlichen Haltung gleichgeschlechtlicher Paare/Gruppen - ich kann nur ehrlich wiedergeben, dass inklusive mir wohl die meisten Halter von gemischten Paaren oder Gruppen keine Probleme mit Aggressionen haben. Unter Umständen muss vielleicht wirklich das Fazit für die Haltung in Gefangenschaft sein, dass man lieber ganz einfach die Finger von Phodopus-Arten lässt, wenn tatsächlich eine halbwegs artgerechte Haltung Pärchen oder gemischte Gruppen voraussetzt, und dafür lieber eine der anderen Hamsterarten pflegt, die sich allen mir bekannten Informationen nach wirklich in Einzelhaltung wohl wühlen dürften.

[...]

ich mache auch keine Werbung für die Hamsterhaltung überhaupt (eher im Gegenteil - ich halte sie nicht für sehr geeignete Haustiere)

[...]

Und wenn die Auswertung mancher Ergebnisse (nicht nur bei Phodopus) zu dem Schluss führen sollte, dass manche vermeintlichen Haustiere sich vielleicht einfach gar nicht wirklich als solche eignen, dann muss doch auch so etwas in vernünftiger From diskutiert werden können.

Quelle: http://www.das-hamsterforum.de/thread.php?postid=200166#post200166


(Der Beitrag ist alt, aber das solltet ihr euch vermutlich schon gewöhnt sein von mir, dass mir scheinbare Aktaulität keine Rolle spielt Wink. Dennoch finde ich das Thema und die Aussagen wichtig, dass sie hier mal stehen und gelesen ev. auch diskutiert werden.)
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Aida
Lästermaul


Anmeldungsdatum: 23.08.2007
Beiträge: 118

BeitragVerfasst am: 19.09.2008 12:23    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo,

ich kann mir nicht vorstellen, dass Zwerghamster auch nur zu zweit gerne zusammen leben möchten. In der Notfallvermittlung melden sich immer wieder Menschen, die zwei Hamster zusammen hielten (insbesonders auch Zwerge) und das ist dann oft nicht gut ausgegangen. Einer meiner derzeitigen Zwerge stammt auch aus so einer Haltung. Sein Käfig-Leidensgenosse hatte diese Form der Haltung nicht überlebt.

Ich habe selbst einmal zwei Roborowski-Mädels zusammen gehalten (das man sie zusammen halten kann, hatte ich in einem dämlichen Buch gelesen). Es ging nur ein halbes Jahr lang gut. Dann musste ich sehr schnell trennen.

Ich halte die Gemeinschaftshaltung von Hamstern für großen Stress für die Tiere und rate jedem dringlich davon ab.

Gerade weil es bei ihnen keine Gruppenkonflikte geben kann, wenn man ihren Wunsch nach Einzelhaltung berücksichtigt, sind sie leichter zu halten, als viele andere Tiere. Für einen verantwortungsbewussten Zwerghamsterliebhaber, der die Bedürfnisse der Knirpse respektiert, sind es sehr gut geeignete Heimtiere.

LG Kirstin
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Vanessa87
Ökomöke


Anmeldungsdatum: 12.01.2008
Beiträge: 1474
Wohnort: D - Leverkusen

BeitragVerfasst am: 19.09.2008 12:49    Titel: Re: Zwerghamster keine besonders guten Haustiere Antworten mit Zitat

Hallo zusammen,

Ich kenne mich mit Hamstern nicht aus, aber ich denke die wirklichen Probleme in der Gruppen/Paarhaltung liegen eher an der primitiven Haltung. Sprich, fertigfutter, viel zu wenig Platz falsche Gehegegestaltung und falsches Klima.

Wenn ich zwei vollpotente junge Rüden (Hunde) in einem Zwinger halte und ständig mit hübschen Hündinnen daran vorbeispaziere bekommen sich die zwei Rüden früher oder später auch in die Haare. Halte ich sie aber auf einem riesigem Grundstück und alles ist ohne Leine, Berängniss, etc. Einigen sich die beiden Rüden mit einer kurzen Klarstellung der Rangordnung und gut ist. In einem Zwinger geht sowas schnell schief.

für mich ein eindeutiges Zeichen, dass die Zwingerhaltung vielleicht nicht ganz so artgerecht sein kann...

So ähnlich sehe ich das auch bei den Hamstern. Wenn sie in der NAtur als Paar oder als Gruppe leben, finde ich die Paar/Gruppenhaltung gut. Aber wenn die Haltungsansprüche nicht stimmen, kann so eine Haltung selbstverständlich auch nicht gut gehen...

Es ist wie bei Ratten... Klar dass Integrationen angeblich immer so schnell kippen können, bei den minimalen Platzansprüchen die die Tiere bekommen, ist es klar dass es schnell knallt. Und wenn es knallt, können sich die Tiere in einem kleinen Käfig nicht aus dem Weg gehen. Gibt man ihnen genug Platz, können sie sich aus dem Weg gehen und sind generell ausgeglichener/streiten sich viel weniger weil sie gut ausgeglichen und ausgelassen sind!

Dann denke ich auch, hat das Verhalten sicherlich auch etwas mit der Ernährung zutun. Aus dem Chinboard hat mir mal eine erzählt dass eine ihrer Chins agressiv gegenüber den anderen Chins wird, wenn sie ihm Hafer (ich glaub es war Hafer... Question ) füttert.
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Aida
Lästermaul


Anmeldungsdatum: 23.08.2007
Beiträge: 118

BeitragVerfasst am: 19.09.2008 14:51    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo,

ich sehe es als großes Problem an, dass sich immer mehr herumspricht, man könnte Zwerghamster auch zu mehreren halten.

Es ist der Wunsch vieler Hamsterbesitzer, gleich zwei Tiere zu halten, da es dann für den Besitzer interessanter wird. Gleichzeitig können sich viele Menschen, die die Geselligkeit lieben, nicht vorstellen, dass ein Hamster alleine glücklich ist. Ein Hamster darf aber nicht vermenschlicht werden.

Die Berichte, dass Zwerghamster in der Natur zu zweit oder in Familie zusammen leben, müssen als kritisch angesehen werden. Fühlt man ihnen auf den Grund, bleibt oft nicht viel Handfestes.

Ich beschäftige mich seit über 20 Jahren mit Hamstern. Ich bin ein absoluter Hamsterfan.

Hamster sind Einzelgänger. Die gemeinsame Haltung ist Stress für sie. Es mag bei Zwerghamstern sein, dass sie sich eine Zeitlang nicht blutig streiten, aber irgendwann ist es damit vorbei. Auch Goldhamster habe ich schon aus Gemeinschaftshaltung herausgeholt und es war dort eine Zeitlang "gut" gegangen (d.h. ohne Todesfälle).

Tierschützer vermitteln Hamster niemals in Paarhaltung und das aus gutem Grund. Wie schon angesprochen, geht das früher oder später schief und das heißt oft, dass ein Tier qualvoll sterben musste und das andere zumindest Verletzungen davontrug. Darüber hinaus sollen unsere Tiere nicht im Dauerstress leben.

In einem Käfig kann kein Tier weglaufen, wenn es vertrieben wird, anders als in der Natur. Kein Besitzer kann garantieren, dass er in dem Moment vor dem Käfig sitzt, in dem das gegenseitige Ignorieren der "gemeinschaftlich" gehaltenen Tiere aufhört und es zu Beißereien kommt.

Es gibt auch ein Buch auf dem Markt, in dem die Gemeinschaftshaltung beschrieben wird. Solche Literatur fördert das Leid der Hamster.

Hamster haben nur ein geringes Lautrepertoire. Ihre Sprache umfasst nahezu ausschließlich Abwehrsignale. Das sagt schon viel aus.

Es ist nicht richtig, dass sich Hamster in größeren Gehegen besser ignorieren können. Gerade die Tiere aus miesester Haltung haben es häufig länger geschafft, einen Leidensgenossen zu ignorieren als Tiere in großen Gehegen. Tiere in großen Gehegen bilden in der Regel Reviere, die sie verteidigen (bis zum Tod des anderen).

LG Kirstin
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davX
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Anmeldungsdatum: 08.06.2004
Beiträge: 8494
Wohnort: Schweiz

BeitragVerfasst am: 20.09.2008 03:47    Titel: Re: Zwerghamster keine besonders guten Haustiere Antworten mit Zitat

Huhu,

vielleicht zur Ernährung, das ist ein interessantes Phänomen, das Chinchillahalter beobachten konnten. Offenbar beeinflussen gewisse Sämereien (insbesondere Hafer) das Verhalten der Chinchillas. In der extremen Form, wie das von Chinchillas berichtet wird, konnte ich das noch nie von einer anderen Nagerart hören. Gut, vielfach werden Sämereien auch gar nicht erst verfüttert oder dann sind es ohnehin Samenfresser-Arten (Mäuse, Rennmäuse, Ratten,...). Aber von Degus und Meerschweine ist mir das nicht bekannt und Kaninchen scheinen auch höchstens dick zu werden oder es kann ihnen den Darm schädigen durch Weizen. Daher bin ich vorsichtig, was die Übertragung auf Zwerg-/Mittelhamster angeht. Es kann natürlich einen Einfluss haben, das Futter, wobei das meist nicht so deutlich sich zeigen dürfte.

Zitat:

Es ist der Wunsch vieler Hamsterbesitzer, gleich zwei Tiere zu halten, da es dann für den Besitzer interessanter wird. Gleichzeitig können sich viele Menschen, die die Geselligkeit lieben, nicht vorstellen, dass ein Hamster alleine glücklich ist. Ein Hamster darf aber nicht vermenschlicht werden.

Das ist sicher richtig, aber wenn man von dem Standpunkt ausgeht, dass Zwerghamster in der Praxis sich oft nicht vertragen und Hamster allgemein (eher) Einzelgänger seien und dann daraus den Schluss zieht, dass die Einzelhaltung nun artgerecht sei, dann kann ich das so auch nicht unterschreiben. Zwerghamster sind zwar offenbar nicht besonders sozial im Umgang miteinander und leben wohl auch zeitweise eher solitär, was je nach Art unterschiedlich ausgeprägt ist, aber offenbar sind sie doch keine typischen Einzelgänger, dass eine Einzelhaltung auch nicht wirklich ihrer natürlichen Lebensweise entspricht. Offenbar scheint die gemischtgeschlechtliche (!) Paarhaltung der natürlichen Lebensweise am nächsten zu kommen und scheint auch in der Praxis zumindest bei erfahreneren (Exoten)Haltern wenig Probleme zu geben (in Bezug auf Aggressionen, siehe auch mein Zitat oben). Aber hier fängt dann schon das Problem an und damit die Berechtigung für meine Feststellung im Thread-Titel. Diese Haltungsform ist nix für Anfänger, nix für Lieschen Müller und Hänschen Becker. Es soll sich daher nicht rumsprechen, dass man Zwerghamster nicht einzeln (oder einzeln) Halten soll, sondern dass man besser von ihnen die Finger lassen sollte, da sie in ihren Ansprüchen nicht ganz einfach sind und besser in erfahrene Hände gehören.
Mir ist auch klar, dass Nagerhilfen und so, wenn sie schon die Notfälle haben, die lieber einzeln halten und auch so vermitteln wollen. Optimal ist das wahrscheinlich wohl nicht, aber es ist wohl aus jener Sicht der beste Kompromiss, zumal eben gemischtgeschlechtliche Paare wegen der Vermehrung ohnehin nicht in Frage kämen (und abgesehen davon dass Tiere aus schlechter Zucht/Vermehrung vielleicht tatsächlich aggressiver und auch unverträglich sind, dass das Risiko da einfach erhöht wäre). Gleichgeschlechtliche Paare dagegen sind vermutlich noch die schlechtere Lösung und wohl noch weniger artgerecht... da bleibt dann keine grosse Wahl mehr, wenn ein Kompromiss her muss, aber es ist ein Kompromiss, würde ich doch meinen.


Zitat:

Hamster sind Einzelgänger. Die gemeinsame Haltung ist Stress für sie. Es mag bei Zwerghamstern sein, dass sie sich eine Zeitlang nicht blutig streiten, aber irgendwann ist es damit vorbei. Auch Goldhamster habe ich schon aus Gemeinschaftshaltung herausgeholt und es war dort eine Zeitlang "gut" gegangen (d.h. ohne Todesfälle).

Das heisst, ihr habt sie vorher getrennt, bevor was passierte. Mit anderen Worten es hätte auch sein können, dass da auch nichts passiert wäre, aber euch war das zu riskant, dass ihr getrennt habt.
Es ist nämlich offenbar so, dass es Goldhamster gibt, die durch gezielte Zucht so selektiert wurden, dass sie einander tolerieren und dadurch zusammenhalten lassen ohne dass es zu grossen Aggressionen käme (auch Gattermann berichtet davon). Allerdings entspricht das in der Tat nicht ihrer Lebensweise, da Goldhamster offensichtlich Einzelgänger sind. Für Halter/Züchter ist es aber praktischer, wenn sich Käfige mit mehreren Tieren bestücken lassen, da sie so Platz sparen können. Es geht hier also einzig und alleine um die Bequemlichkeit des Halters.
Das vielleicht noch als Randinfo.

Zitat:

Die Berichte, dass Zwerghamster in der Natur zu zweit oder in Familie zusammen leben, müssen als kritisch angesehen werden. Fühlt man ihnen auf den Grund, bleibt oft nicht viel Handfestes.

Soweit ich mich damit beschäftigt habe muss ich dem widersprechen. Zwerghamster sind zwar, soweit ich weiss nicht so gut erforscht, bzw. ist viel Literatur in Russisch und für uns kaum erhältlich (inwiefern man da rankäme mit englischsprachigen Abstractservices und Ähnlichem weiss ich allerdings nicht), dennoch gehe ich davon aus, wenn selbst Christine von der Nagerinfo, die sich sehr intensiv mit Hamster beschäftigt hat oder Stefan Schumacher hier einer Meinung sind, dann gehe ich doch davon aus, dass diese das einerseits nicht einfach nachplappern, sondern dass da was dran ist und andererseits durch die unterschiedlichen Interessen (Nagerhilfe vs. Exotenzucht) ausgeschlossen werden kann, dass die Sachlage einseitig dargestellt wird.
Würde das irgendwer behaupten, dann einverstanden, gehe auch ich davon aus, dass da wahrscheinlich nicht viel dran sein dürfte. Aber es geht hier um erfahrene Halter und Exotenzüchter, von denen ich weiss, dass sie tief in die Materie einsteigen, wenn sie etwas interessiert.

Und was wir letztlich nicht vergessen dürfen, bezüglich Goldhamster hat sich in den letzten Jahren einiges getan. Diese wurden nämlich durch Gattermann in der Wildnis erforscht, eine kleine Sensation, da sie bis dahin in der Wildnis als ausgestorben galten. Aber auch durch private Initiativen wurde neues Licht in die Lebensweise der Hamster gebracht. So hat beispielsweise Georg Leithold durch Expeditionen auf eigene Faust Hamster, aber auch Steppenlemminge (über die übrigens, soweit ich weiss, auch kaum etwas über ihre Lebensweise in der Wildnis bekannt ist) in ihrer Heimat erforscht. Das war zwar nur ein kleiner Schritt, im Vergleich zu Bestrebungen in anderen Bereichen - gerade auch bei Degus sind wir, was Infos über ihre Lebensweise angeht richtig verwöhnt - aber im Vergleich zu den bisherigen Informationen doch sehr wichtig, zumal hier offenbar doch nach wie vor grosse Lücken sind und die Hamster nicht im Fokus der wissenschaftlichen Feldforschung stehen.

Zitat:

In einem Käfig kann kein Tier weglaufen, wenn es vertrieben wird, anders als in der Natur. Kein Besitzer kann garantieren, dass er in dem Moment vor dem Käfig sitzt, in dem das gegenseitige Ignorieren der "gemeinschaftlich" gehaltenen Tiere aufhört und es zu Beißereien kommt.

Das ist doch genau das Problem, der Platz. Ist der zu knapp und nicht entsprechend strukturiert, dann können sich die Tiere nicht ausweichen, sprich basiert ein Zusammenleben auf Basis der Toleranz, welche mit der steht und fällt.
Das hast du aber nicht nur bei Hamstern/Zwerghamstern, sondern bei allen Tieren. wir dürfen letztlich auch nicht vergessen, dass selbst soziale Arten sehr aggressiv werden können, wenn die Chemie zwischen einzelnen Tieren nicht stimmt. Wird bei der VG da nicht genügend einfühlsam vorgegangen sondern mehr mit "roher Gewalt" sprich Trenngitter, Transportboxen (Kleine Box Methode), Einparfumieren und was es sonst noch für "Zaubertricks" gibt um Tiere zu "überlisten", die sich nicht mögen wollen, dann kann es sein, dass eine VG auf einer sehr fragilen Toleranz basiert, die durch feine Veränderungen zerstört werden kann, dass Aggressionen "plötzlich" auftreten.
Bei Hamstern ist dann halt einfach noch die Sache schwieriger, da sie offenbar einen höheren Platzbedarf haben, während Degus vielleicht schon mit einigen Quadratmetern und einer guten Käfigstruktur zufrieden wären, dass man damit fast jeden Degu in eine grössere Gruppe vergesellschaften könnte, da sie sich abgrenzen und einander aus dem Weg gehen könnten.

Zitat:

Hamster haben nur ein geringes Lautrepertoire. Ihre Sprache umfasst nahezu ausschließlich Abwehrsignale. Das sagt schon viel aus.

gut, das ist ein Indiz, wir könnten aber auch die Struktur bzw. den Aufbau von den Hamsterbaue heranziehen oder die Lebensräume, die sie bewohnen und die Nahrungsverteilung, bzw. wie die Nahrung auftaucht, ob einfach auffindbar oder nicht, ob gehäuft oder gleichmässig verteilt. Kommt sie nämlich gleichmässig verteilt vor, gibt es gute Gründe für solitäre Lebensweise, bei beschränktem und geklumptem Vorkommen dagegen ist eher eine soziale Lebensweise von Vorteil, welche eine gemeinsame Futtersuche und Teilen (ggf. auch im Sinne von Futterklau) beinhaltet. Da Zwerghamster überwiegend in halbtrockenen und trockenen Gebieten, meist Sand oder Steppengebiete (Gras oder Gras-Buschlandschaften) vorkommen (mit wenigen Ausnahmen, es gibt auch solche, die bewohnen feuchte Wälder) vorkommen, dürfte wohl eher so ein beschränktes und geklumptes Futtervorkommen zu erwarten sein. Ebenso was die Baue angeht, dürfte da eher eine soziale Lebensweise zu erwarten sein, da diese meist eher komplex sind (mit wenigen Ausnahmen, die Roborowskis gehören da unter anderem dazu mit ihren sehr einfachen Bauen), was angesichts des Aufwandes doch bei einer solitären Lebensweise eher Energieverschwendung wäre.
Handkehrum sind die Baue der Degus wiederum eher einfach gehalten und man müsste ja auch unterscheiden zwischen solchen Tieren, die kaum graben und solchen die hauptsächlich unterirdisch leben und zum Graben gezwungen sind. Ganz so einfach ist das dann doch nicht, dass man davon was ableiten könnte.
Dazu kommt, dass Laute noch einen ganz anderen Zweck haben als die Kommunikation unter Artgenossen. Viel wichtiger ist die Kommunikation bei starkem Feinddruck. Dann ist sie ein effizietes Verständigungsmittel sowohl untereinander, aber auch gegenüber dem Feind. Das dürfen wir nicht vergessen. Dazu scheinen Alarmrufe in gewisser Weise mit der Aktivität der Tiere zusammenzuhängen, wobei sich diese Zusammenhänge teils mit der Evolution wieder voneinander entkoppelten, dass nachtaktive Tiere, welche weniger kommunikativ sind, beispielsweise tagaktiv wurden, aber diesen Schritt bezüglich Lautesäusserungen nicht vollzogen oder die umgekehrte Variante.
Im Übrigen, dass wir von Zwerghamstern nicht unbedingt Grooming-Laute erwarten dürfen, wie wir sie z.B. von Degus kennen, davon ist auszugehen, zumal ihr Zusammenleben nicht so sozial ist und sie bilden ja auch keine grossen Familienkolonien mit komplexer Sozialhierarchie. Die Bildung solcher Laute hat daher offenbar nicht so eine grosse Bedeutung für die Überlebenschancen der Tiere.

OT:
Zitat:

Ich kenne mich mit Hamstern nicht aus, aber ich denke die wirklichen Probleme in der Gruppen/Paarhaltung liegen eher an der primitiven Haltung. Sprich, fertigfutter, viel zu wenig Platz falsche Gehegegestaltung und falsches Klima.

In Bezug auf Mittelhamster/Goldhamster haben wir hier ein Problem des Platzes wegen und zwar, dass wir gar nicht genügend Platz bieten könnten: Denn Gattermann (Goldhamsterforscher) hatte wilde Goldhamster um die 2000 nach Europa geholt und hielt die dann in einem - wenn ich mich nicht täsuche - Wintergarten/Gartenhaus oder so, jedenfalls ein wirklich geräumiges Gehege (mit mehreren Quadratmetern Fläche) im Vergleich zu der Wohnungshaltung und da klappte es nicht, dass sich mehr als ein Hamster da drin halten liessen. Zwar wurde der unterlegene Hamster nicht getötet oder direkt angegriffen, aber der dominante Hamster liess ihn keine Baue graben und nahm ihm so quasi seine Existenzgrundlage, was natürlich für den anderen Hamster zu Stress und Nahrungsmangel führte und auf Dauer auch zum Tode geführt hätte.
Und das ist auch wieder ein Puzzlestück, das zu den Ausführungen von Murx passt, dass Goldhamster eigentlich viel mehr Platz brauchen, wohl mehr als so manch anderer als Heimtier gehaltener Nager.
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Murx Pickwick
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Anmeldungsdatum: 23.07.2005
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Wohnort: Runkel

BeitragVerfasst am: 22.09.2008 16:07    Titel: Re: Zwerghamster keine besonders guten Haustiere Antworten mit Zitat

Zitat:

Hamster haben nur ein geringes Lautrepertoire. Ihre Sprache umfasst nahezu ausschließlich Abwehrsignale. Das sagt schon viel aus.

Kaninchen haben auch nur ein geringes Lautrepertoire. Ihre Sprache umfaßt auch nahezu ausschließlich Abwehrsignale - Einzelgänger sind sie dennoch nicht ... sie reden nur normalerweise nicht über Laute miteinander, sondern über die Position im Raum, Gestik und Gerüche ...

Die Sprache der Hamster umfaßt nicht nur Laute, sondern alle Hamsterartigen reden größtenteils über Gerüche - und genau diese Geruchssprache ist uns verschlossen und bisher für noch keine einzige Hamsterart erforscht. Tatsächlich kann jedoch davon ausgegangen werden, es gibt Beschwichtigungsgerüche, Lockdüfte, Warndüfte, Revierabgrenzungsmarken usw usf - genau wie bei jedem anderen Säuger ja auch die Sprache den gesamten Verhaltensbereich abdeckt. Anders wäre es nicht möglich, daß eine bei zur Jungenproduktion auf Sex ausgelegte Tierart es überhaupt schafft, zu überleben - irgendwie müssen ja die Weibchen den Männchen wenigstens mitteilen, wann sie Aufnahmebereit sind und die Herren der Schöpfung zwecks Paarung in ihrem Revier dulden.
Oder wie soll das sonst vonstatten gehen?
Jungfernzeugung ist jedenfalls unter den Säugetieren nur beim Menschen dokumentiert - und auch hier gibt es nur einen einzigen dokumentierten Fall in der gesamten Geschichte der Menschheit ...

Weiterhin - auch Einzelgänger unter den Säugetieren können gemeinsam gehalten werden, man denke hier mal nur an Katzen, Frettchen, Igel etc ... alles Einzelgänger, die in Wohnungen gemeinsam gehalten werden, um ihnen ein gewisses Maß an Beschäftigung zu geben.
Wenn nicht mal eine paarweise Haltung möglich ist, ohne daß sich die Tiere früher oder später Mobben oder gar Zerfleischen, dann liegt das an mangelndem Platz in der Haltung ... ein weiterer Hinweis, daß kein Hamster, auch kein Goldhamster und kein Roborowskihamster oder was auch immer für ein Hamster, in unsere Wohnungen gehören. Sie können nicht artgerecht gehalten werden ... selbst ein Wintergarten ist eindeutig viel zu klein für Hamster, wie man auch hierdran sieht:
Zitat:

In Bezug auf Mittelhamster/Goldhamster haben wir hier ein Problem des Platzes wegen und zwar, dass wir gar nicht genügend Platz bieten könnten: Denn Gattermann (Goldhamsterforscher) hatte wilde Goldhamster um die 2000 nach Europa geholt und hielt die dann in einem - wenn ich mich nicht täsuche - Wintergarten/Gartenhaus oder so, jedenfalls ein wirklich geräumiges Gehege (mit mehreren Quadratmetern Fläche) im Vergleich zu der Wohnungshaltung und da klappte es nicht, dass sich mehr als ein Hamster da drin halten liessen. Zwar wurde der unterlegene Hamster nicht getötet oder direkt angegriffen, aber der dominante Hamster liess ihn keine Baue graben und nahm ihm so quasi seine Existenzgrundlage, was natürlich für den anderen Hamster zu Stress und Nahrungsmangel führte und auf Dauer auch zum Tode geführt hätte.


WENN es aus Tierschutzgründen Verbote für gewisse Arten in der Tierhaltung geben sollte, dann sind mit Sicherheit alle Hamsterartigen mit bei ...
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Murx ist die Praxis!

Ich habe es endlich amtlich (Mitgliedsausweis der Piratenpartei):
"Der Besitzer dieses Dokumentes ist berechtigt, sich seines Verstandes zu bedienen, Informationen zu produzieren, replizieren und konsumieren, sich frei und ohne Kontrolle zu entfalten in Privatsphäre und Öffentlichkeit.

Behinderung dieser Rechte wird geahndet durch die Piratenpartei Deutschland"
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Aida
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Anmeldungsdatum: 23.08.2007
Beiträge: 118

BeitragVerfasst am: 24.09.2008 11:27    Titel: Antworten mit Zitat

Hamster sind meine große Leidenschaft. Es begann mit dem Hamster meines Bruders, als ich noch ein kleiner Knirps war. Seitdem halte ich - bis auf eine etwa dreijährige Unterbrechung - Hamster. Das ist ein Zeitraum von über 20 Jahren.

Ich habe früher alles gelesen, was es über Hamster zu lesen gab, auch Forschungsberichte. Einer dieser Berichte verleitete mich selbst, Roborowski-Zwerghamster eine Zeitlang zu zweit zu halten, womit ich den Tieren keinen Gefallen tat.

Folgendes habe ich in Erfahrung bringen können:
- Es vertragen sich nur Wurfgeschwister eine Zeitlang untereinander. Je älter die Tiere werden, um so aggressiver werden sie zueinander. Die Mutter beißt ihre Kinder nach einiger Zeit weg. Haben sie keine Möglichkeit zur Flucht, werden sie tot gebissen.
- Goldhamster-Wurfgeschwister beginnen nach einiger Zeit, sich zu töten, wenn sie nicht getrennt werden. Dieser Prozess kann verzögert werden, durch Haltung auf allerengstem Raum, was den Tatbestand der Tierquälerei erfüllt.
- Es vertragen sich nur Goldhamster-Wurfgeschwister etwas länger, wenn es ein Männchen und ein Weibchen sind. Diese zeugen ohne Unterlass Inzucht-Kinder, bis die Mutter völlig ausgelaugt ist (durch den "Gemeinschafts"-Stress und Jungenaufzucht am laufenden Bande).
- Goldhamster-Männchen und -Weibchen unterschiedlicher Familien vertragen sich nur, wenn die Goldhamsterin empfänglich ist, sie sich auf neutralem Boden treffen und nur für die Zeit des Paarungsvorgangs.
- Bei den Zwerghamstern besteht die Möglichkeit, dass es die Wurfgeschwister etwas länger miteinander aushalten. Ich habe jedoch noch von keiner Haltung gehört, in der das auf Dauer war. Früher oder später kam es stets zu Verletzungen, bei Nichttrennung zum Tod eines der Tiere.

Gibt man Hamstern (egal ob Zwerg- oder Mittelhamster) Zimmerauslauf und hält zwei in einem Zimmer, geht es dem auslaufenden Hamster nur darum, den anderen Hamster anzugreifen. Dabei können sich Hamster, selbst wenn sie ein Käfiggitter trennt, schwere Verletzungen zufügen.

Hamster möchten ihr Revier ganz für sich allein. Wenn sie einen anderen freiwillig akzeptieren, dann nur für den Moment der Paarung und die eigenen Babys während der Aufzuchtphase.

Zwerghamster-Wurfgeschwister mögen sich eine Zeitlang tolerieren, das Leben in einem Käfig ist jedoch Stress für sie. Ein Hamster ist immer glücklicher, wenn er alleine ist. Das lässt sich sehr leicht auch bei Wurfgeschwistern feststellen, wenn man sie auseinander setzt. Hamster sind keine sozial lebenden Tiere. Sie sind strenge Einzelgänger, auch wenn es hier und da im Käfig mal eine Weile zu zweit "klappt" (bis zum blutigen Ende).

Mit Futter, großem Platzangebot oder sonstigen Zaubertricks lässt sich das nicht ändern.

Die Tatsache, dass es manchmal bei Zwerghamstern eine Zeitlang ohne blutige Beißereien "klappt", darf keine Grundlage dafür sein, Einzelgänger zu einer Gemeinschaft zu zwingen.

Hamster, einschließlich Zwerghamster, sind ideale Heimtiere, wenn man das respektiert, diese kleinen Kerlchen lieb hat und sie ihren Ansprüchen entsprechend hält.

Man kann aus einer Kartoffel keine Birne machen. Wer es nicht erträgt, dass sein Hamster alleine leben möchte, dem stehen sehr viele andere sozial lebende Tierarten zur Verfügung, die als Heimtiere eine lange Tradition haben.

LG Kirstin
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BeitragVerfasst am: 24.09.2008 22:48    Titel: Re: Zwerghamster keine besonders guten Haustiere Antworten mit Zitat

Huhu,

ich habe doch gerade was die Forschung angeht doch erst eine Liste aufgestellt (allerdings bisher nur über Goldhamster):
http://www.degupedia.de/forum/viewtopic.php?t=1099

Was auffällig ist, über die Lebensweise der Hamster in der Wildnis gibt es bis etwa das Jahr 2000 quasi keine Quellen. Alles, was man findet, das sind Untersuchungen an Labortieren. Es hat sich da also eine starke Wandlung vollzogen. z.B. dass Goldhamster in der Wildnis offenbar tagaktiv sind, das ist wahrscheinlich auch noch nicht durchgesickert und m.E. eine überraschende neue Erkenntnis. Allerdings wäre es schon interessant zu wissen, weshalb Goldhamster in Gefangenschaft nachtaktiv sind oder es geworden sind. Das wird wohl schon einen Grund geben.

Zu den Zwerghamster und die sollte man bitte nicht mit Goldhamster gleichsetzen, gibt es ganz offenbar in der Wildnis unterschiedliche Sozialsysteme, wie sie leben. Ausgesprochene Einzelgänger sind aber die meisten offenbar nicht, ebensowenig annähernd so gesellig wie Mäuse, Meerschweine oder Degus, etc.
Aber jetzt mal ehrlich, woran sollen wir uns orientieren bei der Haltung von Zwerghamstern in Gefangenschaft?
- An ihrem Verhalten in der Gefangenschaft? Wenn ja, welchem? Das von verträglichen oder unverträglichen Tieren? Sprich wer sagt uns, welche Züchtungen "normal" sind und nicht einfach Ausnahmen, die besonders aggressiv oder handkehrum besonders sozial?
- Oder doch eher am Verhalten in der Wildnis?

Für mich liegt da das Problem, und ja ich sehe das als eine heikle Frage, die ich nicht so beantworten kann und ich denke eine voreilige Antwort wäre da auch zu einfach. Allerdings sehe ich in der Lebensweise in der Wildnis durchaus einen Hinweis, an dem man sich orientieren kann/sollte, wobei natürlich auch das Verhalten in Gefangenschaft mit eine Rolle spielt, z.B. die unsozialen Rennmauszuchten, diese in so grossen Gruppen halten zu wollen wie in Gefangenschaft von 15 Tieren oder mehr, wäre wohl verantwortungslos. Aber deswegen nu zu sagen, sie seien asozial und sie einzeln haltenzu wollen, wäre in jenem Fall auch nicht zielführend. Allerdings kann man Rennmäuse nicht mit Zwerghamster vergleichen, folglich bitte nicht von meiner Aussage zu Rennmäusen auf Zwerghamster schliessen.

Zitat:

Mit Futter, großem Platzangebot oder sonstigen Zaubertricks lässt sich das nicht ändern.

Einwand, wie soll es in der Natur funktionieren, wenn nicht über Platz? Es ist doch eine Frage der Skalierung, oder? Wenn wir immer mehr Platz bieten kommen wir irgendwann den Verhältnissen in der Natur nahe, bloss haben wir den Platz? Bei den Ansprüchen der Zwerghamster wohl kaum. Aber einverstanden, wenn wir glauben sie in enge Behältnisse einzupferchen, auch wenn die für uns gross erscheinen, weil z.B. mehrere Quadratmeter gross, dann werden wir wohl Probleme bekommen.
Daher sind Platz und Stukturierung so enorm wichtig, wenn es um die Haltung von Tieren geht, die nicht so sozial sind, ev. noch unterschiedliche Arten, dass es sonst zu Aggressionen führen kann. Daher ist es auch nicht so verkehrt, dass in vielen Foren generell gegen Artgemeinschaften argumentiert wird, da diese nur unter bestimmten Bedingungen klappen können, bei einigen Arten sind die so hoch, dass sie in der Praxis sich nicht verwirklichen lassen, aber letztlich ist es eine Frage der Skalierung.
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Beiträge: 4622
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BeitragVerfasst am: 25.09.2008 09:48    Titel: Re: Zwerghamster keine besonders guten Haustiere Antworten mit Zitat

Setz zwei Goldhamstermännchen auf einen 1ha großen Acker, bau verschiedene Feldfrüchte, insbesondere Getreide und Pseudogetreide, an und dann schau dir an, wie sich die Hamsterle verhalten ... na?

Auch ohne Zaun bleiben die Hamster auf ihrem Acker. Beide Hamster vertragen sich und teilen den Acker untereinander auf. Beide Hamster werden tagaktiv, bauen sich winterfeste Baue und tragen Körner in ihren Bau. Sie unterscheiden sich in ihrer Lebensweise in nix von ihren wildlebenden wilden Artgenossen in Aleppo ... außer vielleicht, daß sie etwas weniger durch die Gegend rennen.

Woher ich das weiß?
Weil ich meine Erfahrungen mit Kaninchen auf Hamster übertrage - selbst 400 Generationen Buchtenhaltung bei Rheinischen Schecken hat dieser Kaninchenrasse die Eigenschaften der Wildkaninchen nicht wegzüchten können. Hält man sie freilebend, kann man sie von ihrem Verhalten in nix, aber wirklich absolut gar nix von ihren wildlebenden graubraunen Artgenossen unterscheiden ... die einzigste Unterscheidung ist einzig anhand von Größe und Färbung möglich.
Der Goldhamster hat nur allerhöchstens 200 Generationen Domestikationsgeschichte hinter sich! Und die Wildform ist zu zweit ja ganz offenbar mit einem ha Acker zufrieden ... dabei sind die Äcker in Aleppo nicht mal in Mischkultur bestellt, sondern in Monokultur, die Hamsterle haben also hauptsächlich nur eine Sämereienart und nur wenig andere Wildsämereienarten zur Verfügung ...

Daß sich zwei Goldhamster in Käfigen, Volieren und Gartenhäusern in keinem Fall vertragen, liegt einzig daran, daß man eines ihrer Grundbedürfnisse - Platz - schlichtweg nicht erfüllt, Goldhamster brauchen offenbar tatsächlich pro Hamsterle einen halben ha, also 5000qm, Lauffläche als Mindestkäfiggröße!
Ich kenne keinen Wintergarten, keine Wohnung und nur wenige Volieren weltweit, die so viel Platz bieten ... und in den Riesenvolieren sitzen eine Vielzahl von Vögeln, aber bestimmt keine Goldhamster.
Kurzum, die Haltung von Goldhamstern ist genauso Tierquälerei wie die Wohnungshaltung von Pferde, die Haltung von Delphinen oder die Haltung von Eisbären ... nur aus irgendwelchen Gründen ist letzteres den Pferde-, Delphin- und Eisbärenliebhabern klar, und sie versuchen keineswegs, ihren geliebten Shire in einer Zweizimmerwohnung oder ihr Wunschtier Orca im Swimmingpool zu halten.

Es ist also durchaus möglich, mit genügend Platz (nämlich 5000qm pro Hamsterle) Goldhamster zu mehreren zu halten - auch eingeschlechtliche Haltung ist dann möglich. Nur ist das Bereitstellen von artgemäß genügend Platz den meisten Menschen schlichtweg nicht möglich.
Da stellt sich für mich doch viel eher die Frage, ob es überhaupt sinnvoll ist, Goldhamster zu halten ... Goldhamster braucht kein Mensch, es gibt durchaus geeignetere Arten mit weniger Platzanspruch. Aktiver Hamsterschutz sieht für mich deshalb so aus, den Leuten, die noch keine Hamster haben, die Hamsterhaltung auszureden, so daß Hamster erst gar nicht mehr gekauft werden - zum Wohle der Hamsterarten.
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Behinderung dieser Rechte wird geahndet durch die Piratenpartei Deutschland"
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Aida
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BeitragVerfasst am: 25.09.2008 13:28    Titel: Antworten mit Zitat

Meiner Meinung nach redet ihr ein Problem herbei, dass gar nicht da ist.

Goldhamster vertragen sich auch auf größtem Raum nicht.

Mein Tierzimmer ist 22 m² groß. Gebe ich einem Hamster Auslauf hat er nur ein Ziel. Den anderen Hamster in seiner Voliere finden und verletzen. Ich weiß nicht, warum ihr das nicht wahr haben wollt. Es mag sein, dass es schwieriger ist, den Nebenbuhler zu finden, wenn das Revier 1 ha groß ist. Das ändert aber nichts an ihrer rigorosen Unverträglichkeit. Hamster sind unsozial (nicht asozial).

Hamster sind nicht tagaktiv. Ich halte sie für streng nachtaktiv. Schau sie dir doch mal genauer an. Große Augen, viele Schnupperhaare. Im Hellen sehen sie nur wenig. Sie schlafen tagsüber tief und fest.

Ich kann mir nicht vorstellen, dass sie ihre großen Augen erst in Gefangenschaft entwickelt haben.

Du hast mir einmal einen Link, ich glaube von der Uni Zürich, gegeben, da wurde sehr detailliert dargestellt, wie gestresst Hamster sind, wenn man sie bei ihrem Tagschlaf stört.

Natürlich geht ein Hamster tagsüber auf sein Klo und futtert auch mal ne Kleinigkeit. Er macht dann einen sehr verschlafenen Eindruck und schreckt hoch, wenn man ihn berührt. Deshalb bleibt er nachtaktiv.

Genau diese Berichte über die angebliche Tagaktivität von Goldhamstern zeigen doch, wie unsinnig diese häufig sind.

Ich weiß nicht, worauf ihr hinaus wollt?
Seid ihr allen Ernstes der Meinung, die als Heimtiere gehaltenen Zwerg- und Goldhamster sind begeistert von einem Artgenossen im Käfig?
Und glaubt ihr wirklich, Hamster sind tagaktiv? Ich kann das kaum glauben.
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Mietze
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Anmeldungsdatum: 21.07.2008
Beiträge: 271

BeitragVerfasst am: 25.09.2008 13:46    Titel: Antworten mit Zitat

Ich hab ekien ahnung von hamstern bzw. nur ganz wneig. ich wollte mal einen Zwerg, aber da mir niemand eine befriedigende antwort geben konnte ob sie einzeln oder in gruppen gehalten werden können, hab ich ratten genommen Very Happy (ne scherz, aber das mit der einzeln oder gruppe war damals schone in grunf keine zu nehmen).

ABER:
das zwei hamster auf einer bestimmten grundfläche leben, heißt noch lange nicht, dass sie auch den kontakt zu dem artgenossen suchen. udn zwischen artgenossenkontakt suchen und ihn akzeptieren, sidn für mcih welten...
deshalb würde ich sagen, goldhamster sind sehr wohl einzelgänger und leiden nicht darunter, wenn sie alleine gehalten werden.

was nachtaktivität angeht: ich kenne nur hamster in gefangenschaft, die nachts aktiv sind, aber bei diversen dokus laufen die feldhamster am tag rum...warum?
abgesehend avon: werden nicht auch ratten immer als dämmerungs und nachtaktiv angegeben? in der natur mag das großteils stimmen, aber in gefangenschaft ist das mehr oder weniger humbug. meine richten sich ganz nach mir. warum sollte es bei einem hamster nichta uch eine evrshciebung durch haustierhaltung geben?
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Aida
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Anmeldungsdatum: 23.08.2007
Beiträge: 118

BeitragVerfasst am: 25.09.2008 15:16    Titel: Antworten mit Zitat

Bei jungen Hamstern ist es auch manchmal so, dass sie aus ihrem Schlafnest kommen, wenn man mitten am Tag an ihrem Käfig herum hantiert. Werden sie älter, werden sie ruhiger und schlafen tagsüber sehr fest.

Du musst dir deine Tiere mal um 2 bis 4 Uhr nachts ansehen und dann vergleichen mit der Aktivität um 14 bis 16 Uhr nachmittags. Der Unterschied ist gravierend. Daran kann man ganz gut erkennen, dass Hamstis und Rattis ihre Hauptaktivitätsphase nachts haben.

Leider wird in der letzten Zeit immer häufiger verbreitet, Zwerghamster ließen sich auch in Gruppen halten. Die Mühe, herauszufinden, was das für die Tiere bedeutet, machen sich die Wenigsten. Als Beispiel sei mein Roborowski Flocke genannt. Er tolerierte eine Weile seinen Bruder in einem extrem kleinen Käfig. Am Ende biss er ihn tot. Die Leute wollten ihn deshalb nicht mehr.

LG Kirstin
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Mietze
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Beiträge: 271

BeitragVerfasst am: 25.09.2008 19:15    Titel: Antworten mit Zitat

Very Happy erzähl das bitte mal meinen jungs!

nein, wie gesagt, bei hamster kenne ich mich nicht aus, nur meine kleinen passen sich an mich an. die fixe schlafzeit über tags wo sie wirklich träge sind ist so 11-13 uhr. aber ansonsten...
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BeitragVerfasst am: 25.09.2008 23:03    Titel: Re: Zwerghamster keine besonders guten Haustiere Antworten mit Zitat

Huhu,

ja was die Aktivität von Goldhamster angeht, da kann man sich streiten, inwiefern es einen Einfluss hat, ob nun die Hamster in der Wildnis tagaktiv sind oder nicht, wenn die Goldhamster in Gefangenschaft ganz offenbar an eine nachtaktive Lebensweise angepasst sind. Insofern ist es auch richtig, dass man sie bei ihrer Ruhephase, und dabei ist es ganz egal ob sie diese nun am Tag oder in der Nacht abhalten, nicht stört und in Gefangenschaft ist das nun offenbar der Tag. Weshalb es offenbar in der Wildnis anders ist, das wäre sicher interessant zu wissen. Vielleicht trifft es auch nur auf vereinzelte Populationen zu, vielleicht ändert das je nach Jahreszeit oder es gibt andere Erklärungen dafür. Ich erwähnte das aber auch bloss, weil ich es interessant finde. Für die Haltung in Gefangenschaft finde ich das nicht für wesentlich, zumal sie da ein anderes Verhalten zeigen. Sicher wäre es aber hilfreich zu wissen, was es wirklich damit auf sich hat, weitere Untersuchungen an anderen Goldhamsterpopulationen könnten da Aufschluss bringen. Aber wie intensiv da noch geforscht wird, bin ich mir nicht sicher, dass das m.E. nicht Priorität hat.

Dann vielleicht noch in Bezug auf Feldhamster, da sollten wir aufpassen, Feldhamster sind keine Goldhamster und können daher nicht einfach miteinander verglichen oder gar gleichgesetzt werden. Angenommen der Feldhamster wäre/ist (ich weiss es ehrlich gesagt nicht) tagaktiv, dann muss der Goldhamster es deswegen nicht zwingend auch sein. Ja selbst unter Degus beispielsweise haben wir z.b. den gewöhnlichen Degu, der tagaktiv ist und aus der selben Gattung den Walddegu, der nachtaktiv ist. Auch bei den Stachelmäusen finden wir neben den vorwiegend nachtaktiven Arten eine tagaktive Art, die Goldstachelmaus. Interessant ist, dass sie unter bestimmten Umständen sogar nachtaktiv werden können.

Zitat:

Und glaubt ihr wirklich, Hamster sind tagaktiv? Ich kann das kaum glauben.

Das klingt jetzt vielleicht provokativ, soll es aber nicht. Aber vielleicht um es zu verdeutlichen, wenn ich frage, ob du dir vorstellen kannst, dass Degus nachtaktiv in Gefangenschaft sind, was würdest du antworten? Die Fakten sind ja eigentlich klar: Degus sind klar tagaktiv, das wissen wir. Dennoch zeigen offenbar einige Degus in Gefangenschaft ein typisch nachtaktives Verhalten, was sowohl Forscher, als auch einige Deguhalter beobachten konnten. Wieso sollte dann theoretisch so etwas nicht auch bei Hamster denkbar sein? Ob es dann tatsächlich so ist, das ist natürlich wieder eine andere Sache, welche aber auch genauerer Untersuchungen bedürfte.

Übrigens, was wir vielleicht bei Hamster auch noch bedenken sollten, ob tag- oder nachtaktiv, das heisst nicht, dass sie dann die ganze Zeit sich draussen aufhalten. In ihrem Bau dagegen ist es dunkel. Es wäre gut denkbar, dass sie den Bau nur für kurze Zeit verlassen, vielleicht vorwiegend zu Dämmerungszeiten. Aber aktiv können sie dennoch tagsüber sein, im Bau. So wie z.B. auch Cururos, die sind offenbar auch tagaktiv, obwohl sie sich aber selten ausserhalb ihrer Baue zeigen (gut, sie sind wohl noch stärker an das unterirdische Leben angepasst als Goldhamster).
Ob sie dann tag- oder nachtaktiv sind, wäre dann ja sekundär, sie könnten trotzdem lichtscheu sein, was ihre grossen Augen erklären könnte. Das könnte dann auch erklären, wieso sie in Gefangenschaft nachtaktiv werden, da sie das Licht meiden. Interessant wäre das insofern, da es Hinweise zur artgerechten Haltung gibt. Wichtig wäre dann nicht ob sie nun tatsächlich tag- oder nachtaktiv gehalten werden, sondern, dass ihre Bedürfnisse, dass sie Licht meiden, berücksichtigt werden bei der Haltung, sei das nun durch tiefe Einstreu, oder dass sie tagsüber in Ruhe gelassen werden in ihrem dunklen Versteck.
Möglicherweise könnte wirklich das der springende Punkt sein, der diese Unterschiede erklären könnte. Dafür sprechen würde ja auch, dass Hamster mit tiefer Einstreu sich nur selten an der Oberfläche zeigen sollen.

Zitat:

Es mag sein, dass es schwieriger ist, den Nebenbuhler zu finden, wenn das Revier 1 ha groß ist. Das ändert aber nichts an ihrer rigorosen Unverträglichkeit. Hamster sind unsozial (nicht asozial).

Bei Goldhamster, da gebe ich dir recht. Allerdings Zwerghamster bin ich immer noch der Meinung, dass da was dran ist an den Beobachtungen von paarweiser Lebensweise bei einigen Arten. Allerdings denke ich weniger, dass es schwierig wird den Nebenbuhler zu finden, sondern dass es den Hamstern doch primär um ihr Revier geht, solange das nicht bedroht wird durch Konkurrenz, werden sie wohl nicht reagieren oder aber nur bei Verstösse gegen das Territorium. Das Territorium hat doch gerade den Sinn, dass es ein Gebiet absteckt, das ein Optimum darstellt zwischen Grösse, die sich das Tier nimmt und der Tatsache, dass es irgendwo eine Grenze gibt, ab der es unmöglich wird, das Gebiet noch zufriedenstellend zu kontrollieren und zu verteidigen.

Zitat:

Die Mühe, herauszufinden, was das für die Tiere bedeutet, machen sich die Wenigsten. Als Beispiel sei mein Roborowski Flocke genannt. Er tolerierte eine Weile seinen Bruder in einem extrem kleinen Käfig. Am Ende biss er ihn tot.

Es könnte allerdings gut sein, dass gerade Roborowskis wenig sozial sind. Auch ihre Lebensweise könnte das möglicherweise stüzten, denn in der Wildnis bauen sie, im Gegensatz zu den meisten anderen Zwerghamster sehr einfache Baue, was m.E. zu einer einzelgängerischen oder überwiegend einzelgängerischen Lebensweise spräche. Daher wäre es vielleicht sinnvoll mal genauer zu beobachten und unterscheiden zwischen den einzelnen Zwerghamsterarten.
Leider konnte ich auf die Schnelle bisher nichts finden über die Lebensweise der Roborowskis in der Wildnis, die auf ihr Sozialverhalten eingeht. Aber ich werde da noch nachhaken, denn es wäre wirklich wichtig, da etwas Licht ins Dunkel zu bringen. Sollte es wirklich beachtliche Unterschiede geben zwischen den einzelnen Arten, dann hätte das starke Auswirkungen. Denke ich dann noch daran, dass es offenbar Hybriden geben soll zwischen einzelnen Arten und so verträglichere mit weniger verträglicheren gemischt werden, könnte das böse Folgen haben. Das würde dann heissen, dass die Einzelhaltung bei Tieren, bei denen solche Mischverwandtschaften zu befürchten sind (Zoohandlungstiere, Notfalltiere), möglicherweise wirklich das einzig sinnvolle wäre.
Das Thema scheint mir nun doch komplexer, als es auf den ersten Blick scheint.

Und vielleicht noch was, bei den Empfehlungen ob Einzel- oder Gruppenhaltung wäre vielleicht auch noch ein wichtiger Punkt, dass bedacht wird, für welches Zielpublikum und der Herkunft der Tiere (Zuchtlinien, Bastarde, welche Art, etc.) eine wichtige Rolle spielen und je nach dem auch unterschiedliche Empfehlungen sinnvoll sein könnten.
In der Tat dürfte es ein Problem sein, den Anfängern die Gruppenhaltung zu empfehlen, gerade bei Tieren aus unbekannter Herkunft, bei denen zudem nicht sicher ist, wie verträglich sie in der Tat sind. Allerdings ist auf der anderen Seite ja der Ausgangspunkt dieses Threads, dass erfahrene Hamsterhalter (sowohl Züchter wie auch aus der Nottiervermittlung) die Meinung vertreten, dass die Zwerghamster nicht in Anfängerhände gehören. Wir kommen daher, je nach Blickwinkel zu anderen Empfehlungen und das macht die ganze Diskussion hier ja auch so schwierig, denn in vielen der wesentlichen Punkte sehe ich sehr wohl eine Übereinstimmung der Ansichten.
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Aida
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BeitragVerfasst am: 26.09.2008 13:16    Titel: Antworten mit Zitat

Roborowski "vertragen" sich meiner Einschätzung nach nicht weniger lange mit Wurfgeschwistern als andere Zwerghamster. Früher oder später kommt es in solchen Haltungen zu Beißereien, die nicht selten tötdlich enden.

LG Kirstin
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