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Zahnprobleme - nicht nur ein Problem von Nager und Co
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   Degupedia-Forum » Tierernährung und Pflanzen » Zahnprobleme - nicht nur ein Problem von Nager und Co Alle Zeiten sind GMT + 2 Stunden
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Murx Pickwick
Quoten-Kobold


Anmeldungsdatum: 23.07.2005
Beiträge: 4622
Wohnort: Runkel

BeitragVerfasst am: 21.09.2009 15:40    Titel: Zahnprobleme - nicht nur ein Problem von Nager und Co Antworten mit Zitat

Auch bei den großen Weidegängern, wie Pferden, kommen Zahnprobleme vor, oft verursacht durch eine immer weniger artgerechte Ernährung. Einen guten Vortrag darüber findet sich hier:
Pferdehof Ramm - Zahnvortrag, abgerufen am 21.09.09

Im Gegensatz zu Nager und Kaninchen ist hier jedoch die Erklärung mit der Zahnabnutzung richtig - es ist nicht die ominöse Rohfaser, die für den Zahnabrieb sorgt, sondern es ist hauptsächlich Kieselsäure und bei Pferden offenbar auch Sand (viele Nager und auch Kaninchen können Sand sehr gut mit ihren Lippen abstreifen, bevor er zwischen die Zähne kommt).
_________________
Marx ist die Theorie
Murx ist die Praxis!

Ich habe es endlich amtlich (Mitgliedsausweis der Piratenpartei):
"Der Besitzer dieses Dokumentes ist berechtigt, sich seines Verstandes zu bedienen, Informationen zu produzieren, replizieren und konsumieren, sich frei und ohne Kontrolle zu entfalten in Privatsphäre und Öffentlichkeit.

Behinderung dieser Rechte wird geahndet durch die Piratenpartei Deutschland"
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saloiv
Freak


Anmeldungsdatum: 14.03.2009
Beiträge: 400

BeitragVerfasst am: 21.09.2009 16:13    Titel: Re: Zahnprobleme - nicht nur ein Problem von Nager und Co Antworten mit Zitat

Mein Futter liegt oft im Sand (das ganze Nacht-Gehege hat 1,20Meter Sand nach unten), ich glaub bald haben die Kaninchen keine Zähne mehr. Very Happy
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Der Weg zur Quelle führt immer gegen den Strom.

Kaninchenwiese - Ernährung für Kaninchen
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Tina01
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Anmeldungsdatum: 07.03.2007
Beiträge: 329
Wohnort: Schweiz

BeitragVerfasst am: 23.09.2009 13:25    Titel: Antworten mit Zitat

Ja, die Zahnpflege ist bei Pferden ein wichtiges Thema.

Unsere "moderenen" Pferde können sich auch bei ständigem Weidegang gar nicht mehr so ursprünglich ernähren, dass sich ihre Zähne gleichmässig abnützen. Dafür müssten sie vor allem krautige und auch holzige Nahrung aufnehmen. Unsere Pferdeweiden beinhalten hingegen meist weiches, saftiges Gras, was natürlich besser schmeckt und deshalb auch lieber gefressen wird. Confused

Deshalb sollte man die Zähne des Pferdes mind. jedes Jahr von einem Zahnspezialisten kontrollieren und nötigenfalls richten lassen (nicht jeder Gross-TA hat wirklich eine Ahnung von Pferdezähnen Augenrollen ). Das heisst, dass allfällig vorhandene Kanten und Ecken mit einer Feile sorgfältig begradigt werden, so dass das Pferd wieder problemlos seine seitliche Mahl-Bewegung ausführen kann.

Mein Wallach hat auch immer starken Zahnstein an den Hengstzähnen (4 relativ kleine Zähne ohne echte Funktion, die fast nur männliche Pferde zwischen Schneide- und Backenzähnen haben), welcher dann entfernt wird.
_________________
Liebe Grüsse
Simone

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Murx Pickwick
Quoten-Kobold


Anmeldungsdatum: 23.07.2005
Beiträge: 4622
Wohnort: Runkel

BeitragVerfasst am: 23.09.2009 13:49    Titel: Re: Zahnprobleme - nicht nur ein Problem von Nager und Co Antworten mit Zitat

Naja ... die Funktion der Hengstzähne sind ja auch erst durch die moderne Haltung der Pferde verlorengegangen - Wildpferdhengste brauchen die, sind nämlich wichtige Waffen im Kampf um die Stutenherde ...
Nur, welcher halbwegs geradeaus denkende Pferdehalter wird freiwillig seine Hengste aufeinander loslassen?
Hengstkämpfe finden also nicht mehr statt - die Waffen dafür sind jedoch nach wie vor vorhanden.

Was mir nicht ganz klar ist, bei weitestgehend freilebenden dülmener Wildbahnpferden, Camarguepferden, Koniks, Pottoks, Przewalskipferden und russischen Pferderassen sind die Hengstzähne meist weitestgehend Zahnsteinfrei ... rasse- und damit zuchtbedingt?
Oder gibts einfach nen gravierenden Unterschied in der Beweidung, wenn die Tiere selbst ihre Weidegründe wählen müssen oder auf festgelegten Weiden grasen müssen?
Höherer Anteil an Gebüschen und Bäumen vielleicht, wo die Zweige die Zahnputzfunktion übernehmen, und die auf normalen Weiden nicht erreichbar sind?
(Menschen hatten vor Erfindung der Zahnpasta die Zweige unterschiedlicher Baumarten gekaut, um ihre Zähne zu reinigen ... hab ich selbst ausprobiert, Weide und Birke schmecken zwar nicht sonderlich gut, eignen sich jedoch zur Zahnpflege genausogut wie Zahnbürste und Zahnpasta)
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Tina01
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Anmeldungsdatum: 07.03.2007
Beiträge: 329
Wohnort: Schweiz

BeitragVerfasst am: 24.09.2009 07:40    Titel: Antworten mit Zitat

Wenn man das Pferdegebiss betrachtet ist es zweifelhaft, ob die Hengszähne tatsächlich als Waffen taugen. Confused

Beisst das Pferd nämlich zu, greifen als erstes seine Schneidezähne, welche, obwohl flach geformt, durch die Beisskraft ernsthafte Quetsch- und Risswunden zufügen können (ich kann ein Liedlein davon singen Augenrollen ).

Die Hengstzähne, welche gleich lang sind wie die Schneidezähne, jedoch weiter hinten liegen, kommen dabei jedoch kaum zum Einsatz. Dazu müsste das Pferd das Maul viel weiter öffnen können, als dies möglich ist.

Hier habe ich ein Bild gefunden:


Grosse Abbildung hier

Dass wild und halbwild gehaltene Pferde kaum Zahnstein haben erkläre ich mir auch damit, dass sie extensiv gehalten werden, also nicht nur saftiges Grün fressen sondern um satt zu werden auch Kraut, Sträucher und gar Rinde fressen. Dies reinigt die Zähne in der Tat wie eine Zahnbürste.

Leider gibt es (noch) keine Kauknochen für Pferde. Very Happy
_________________
Liebe Grüsse
Simone

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atropa belladonna
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Anmeldungsdatum: 02.12.2008
Beiträge: 1252

BeitragVerfasst am: 24.09.2009 12:34    Titel: Antworten mit Zitat

Ein Reiterhof hier in der Nähe hat das prima gelöst. Deren Weiden sind Teile einer sehr artenreichen, riesengroßen Magerwiese mit Streuobstbäumen (hauptsächlich Äpfel), auf der ich auch für die Degus sammle. Ich stell jedoch nicht zum ersten Mal fest, dass Pferde einen anderen Focus haben. Johanniskraut, Wilde Möhre und auch Oregano, der dort in rauhen Mengen wächst, wird stehen gelassen bzw. nur minimal gefressen (erst dann, wenn das Gras abgeweidet ist). Dafür bedienen sich die Pferde aber an den Bäumen, die da auf der Weide stehen und als Futter- und Schattenspender fungieren. Die PFerde dort müssen schon relativ naturnahe Kost gewöhnt sein, ansonsten hätten die Halter die Tiere dort nicht stehen. Man hört ja immer wieder von der Kolik-Gefahr durch zuviele Äpfel. Aber die Pferde fressen dort in erster Linie das Laub vom Baum. Also irgendwie muß das von den Pferden schon ganz gut austariert sein. Finde ich gut und ist ein angenehmer Antidot zu den riesigen Flachlandmonokulturweiden konventioneller Betriebe.
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Tina01
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Anmeldungsdatum: 07.03.2007
Beiträge: 329
Wohnort: Schweiz

BeitragVerfasst am: 25.09.2009 07:36    Titel: Antworten mit Zitat

Riesige, artenreiche Weiden wäre auch mein Wunschdenken für artgerechte Pferdehaltung. Leider ist es in meiner Region (Ballungsgebiet) nicht möglich. Da muss ich froh sein, dass mein Pferd eine Weide von 70 x 20 Metern für sich allein zur Verfügung hat. Natürlich hat es Sichtkontakt zu den anderen 15 Pferden des Stalles, welche ihre Weiden gleich nebenan haben.
Bei richtig grossen Weiden ist auch eine Gruppenhaltung ohne weiteres möglich, weil sich die Pferde problemlos ausweichen können. Auf kleinen Flächen ist es - vor allem bei häufigem Pferdewechsel in Pensionsställen - immer ein nicht kleines Risiko. Confused

atropa belladonna hat Folgendes geschrieben:
Man hört ja immer wieder von der Kolik-Gefahr durch zuviele Äpfel.

Ich denke, da ist es wie bei allen Nahrungsmitteln eine reine Gewöhnungssache. Wenn ich von jetzt auf gleich 1-2kg Äpfel pro Tag füttere, wird mein Pferd Bauchgrimmen bekommen. Wenn es aber nach und nach immer mehr Äpfel frisst (von den Bäumen fallen ja nicht gleich alle Äpfel auf einmal), gewöhnt sich der Verdauungstrakt daran.
In meinem Stall gibt es gerade massenhaft Äpfel. Jedes Pferd bekommt 2 Stück pro Mahlzeit, also gut verteilt über den Tag.

Pferde sind übrigens ganz verschieden, wie selektiv sie fressen. Gewisse sind wie Rasenmäher. Die rupfen einfach systematisch alles ab, was gerade vor dem Maul und irgendwie geniessbar ist.
Mein Wallach frisst sehr selektiv seine Lieblingssorten von Gras und Kräutern. Und ich staune immer wieder, wie sorgfältig er aussortiert, zumal er genau vor dem Maul ja nichts sehen kann.
_________________
Liebe Grüsse
Simone

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Wieselchen
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Anmeldungsdatum: 24.09.2008
Beiträge: 254

BeitragVerfasst am: 25.09.2009 20:44    Titel: Antworten mit Zitat

Also mit Zahnstein haben wir im Stall wenig Probleme. Erst einmal musste einem Wallach (der ist jetzt 15 Jahre) welcher entfernt werden. Und dass, obwohl wir auch immer mit zu wenig Weidefläche zu kämpfen haben. Wir haben schätzungsweise ca. 4 ha für 5 Pferde. Augenrollen
Unsere fressen fast gar keine Kräuter. Apfel, Kisch und Haselnussbaum wird ein wenig gefressen. Aber auch nur, wenn das Gras zur neige geht. Im Frühjahr, als sie noch nicht auf die Koppel kamen, haben sie aber in Windeseile die Apfelbaumäste geschält, die wir ihnen gegeben haben.

Und die Äpfel werden auch fleißig gefuttert. Unser Rasenmäherpferd frisst sogar gegorene Äpfel, der Wallach mit Durchfallproblemen hingegen nahezu gar keine.
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Tina01
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Anmeldungsdatum: 07.03.2007
Beiträge: 329
Wohnort: Schweiz

BeitragVerfasst am: 26.09.2009 19:54    Titel: Antworten mit Zitat

Wieselchen hat Folgendes geschrieben:
Und dass, obwohl wir auch immer mit zu wenig Weidefläche zu kämpfen haben. Wir haben schätzungsweise ca. 4 ha für 5 Pferde. Augenrollen


Öhm, bei uns sind es schätzungsweise 2 ha Weidefläche für 15 Pferde. Augenrollen Und das ist in meiner Gegend (Nähe Gross-Stadt) eher viel.

Im früheren Stall waren die Weiden ca. 1/3 so gross. Mad
_________________
Liebe Grüsse
Simone

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Murx Pickwick
Quoten-Kobold


Anmeldungsdatum: 23.07.2005
Beiträge: 4622
Wohnort: Runkel

BeitragVerfasst am: 27.09.2009 09:56    Titel: Re: Zahnprobleme - nicht nur ein Problem von Nager und Co Antworten mit Zitat

Gut, es ist möglich, Kaninchen halbwegs artgerecht auch ohne Weide in Wohnungshaltung oder gar Buchtenhaltung zu ernähren, also wenn es nur um die Zähne der Pferde ginge und nicht um die Unverträglichkeit bei zuwenig Platz, dann müßte es doch theoretisch möglich sein, auch Pferde so zu ernähren, daß sie auf ner kleinen Koppel ohne Gras eben auch nicht mehr Zahnstein und auch nicht mehr andere Probleme entwickeln, wie Pferde auf riesigen Naturschutzwiesen und Streuobstwiesen ...

Jetzt ist doch eher die Frage, was ist praktikabel für Pferde, ich meine, sie fressen ja deutlich mehr wie son vergleichsweise winziges Kanickel ...
Was mir praktikabel erscheint, wäre ja dann das Aufhängen von unterschiedlichem Baumschnitt neben der Heugabe ... vielleicht auch das Verfüttern von Laub wahlweise zu Heu?
Müßte doch schon was bringen, oder nicht?

Was würde noch gehen?
Ich würd sagen, ne artenreiche Frischkräutergabe oder artenreiche Frischgrasgabe ohne Weidelgrasanteil ist unpraktikabel, ist ja schon für zwei Kaninchen teilweise kaum umzusetzen, da dürfte es fürs Pferd gar nicht umsetzbar sein.
Wie sieht das überhaupt mal vom Blähfaktor bei Pferden aus, wenn man ihnen einfach nen Wiesenschnittberg in den Trog kippt - geht das überhaupt oder gärt das Zeug schneller, wie die Pferde fressen können?

Wie sieht das mit dem Kraftfutter aus?
Mein Opa hatte damals erwähnt, daß Pferde, wenn sie arbeiten sollen, auch Kraftfuttergaben brauchen, einfach weil sie ansonsten gar nicht die Kraft und Ausdauer für Arbeit aufbringen könnten ... in den Zahnartikel wird erwähnt, daß hohe Kraftfuttergaben wiederum die Schneidezähne zuwenig abnutzen. Gäbe es hier nicht auch nen Kompromiß? Oder steht hier irgendwann die erwartete Leistung des Pferdes gegen eine artgerechte Ernährung?
Was ist überhaupt sinnvoll als Kraftfutter - nur mal so Brainstorming, wäre es beispielsweise möglich, den Pferden gleich ganze Futterrüben, Maispflanzen samt Kolben, die vollständigen Haferrispen oder gleich ganze Topinamburpflanzen reinzuwerfen, damit sie ihr Kraftfutter mit den Zähnen erarbeiten müssen oder muß das Kraftfutter in Form von Müsli und Co angeboten werden?
Wenn nur Müsli und Co geht, warum?
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atropa belladonna
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Anmeldungsdatum: 02.12.2008
Beiträge: 1252

BeitragVerfasst am: 27.09.2009 10:39    Titel: Antworten mit Zitat

Ich denke auch, dass es einen Unterschied zwischen Freizeitreit- und Leistungspferden gibt. Ich kenne einen Mann, der noch mit seinen beiden Kaltblütern Holz rückt. Ich nehme mal an, dass er die von Haus aus anders ernährt als Lischen Müller ihren kleinen Warmblüter im Reitstall nebenan.

Was ist mit Hafer und all dem Nahrhaften, das wir auch dem Kleingetier anbieten? Gut, Kanichen, Degu, Meerschwein und Co. rücken kein Holz (naja...) und laufen keine Rennen. Aber sie haben einen schnelleren Herzschlag/Stoffwechsel und verbrauchen somit von Haus aus schon mehr Energie. Pferde haben einen langsameren Stoffwechsel, sind aber größer und benötigen mitunter auch viel Energie für Arbeit usw. Also könnte man da schon einige Parallelen ziehen. Nur die Futtermenge ist freilich eine andere. Was einen Degu ne Woche satt machen würde, passt bei nem Gaul in den hohlen Zahn.

Meine Tierärztin sagte schon vor einigen Jahren zu mir "Der Degu ist im Grunde genommen ein kleines Pferd". Ich finde, damit hat sie nicht ganz unrecht. Zumindest was Ernährung und Verdauung - grobgesprochen - betrifft. Oder bin ich auf dem Holzweg mit meinen Gedanken?

Question
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Tina01
Freak


Anmeldungsdatum: 07.03.2007
Beiträge: 329
Wohnort: Schweiz

BeitragVerfasst am: 27.09.2009 12:51    Titel: Antworten mit Zitat

Mein Pferd läuft im Sport und bekommt hauptsächlich Heu und einen kleinen Teil Kraftfutter. Dieses ist relativ grob strukturiert, damit es gut kauen muss.

Bei Hochleistungspferden verschiebt sich dann leider oft ein grosser Teil Kraftfutter zu weniger Heu, was nicht wirklich ideal ist für die Verdauung. Allerdings scheinen die Pferde damit zurecht zu kommen.

Grasschnitt ist absolut Tabu bei der Pferdefütterung. Zum einen werden die kleinen Gras-Stückchen zu wenig gekaut und können eine lebensgefährliche Schlundverstopfung verursachen. Shocked Daneben ist auch die schnelle Gärung des Grases zu beachten. Gas-Koliken gehören zu den gefährlichsten Kolik-Arten bei Pferden. Confused

Pferden Nageäste anzubieten ist eine praktikable und sicher auch sinnvolle Sache, das stimmt. Idea
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Liebe Grüsse
Simone

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Wieselchen
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Anmeldungsdatum: 24.09.2008
Beiträge: 254

BeitragVerfasst am: 27.09.2009 14:46    Titel: Antworten mit Zitat

Tina01 hat Folgendes geschrieben:
Wieselchen hat Folgendes geschrieben:
Und dass, obwohl wir auch immer mit zu wenig Weidefläche zu kämpfen haben. Wir haben schätzungsweise ca. 4 ha für 5 Pferde. Augenrollen


Öhm, bei uns sind es schätzungsweise 2 ha Weidefläche für 15 Pferde. Augenrollen Und das ist in meiner Gegend (Nähe Gross-Stadt) eher viel.

Im früheren Stall waren die Weiden ca. 1/3 so gross. Mad

Stimmt, in Pensionsställen ist das Ganze oft noch schlimmer mit den Weiden. Eines 'unser' Pferde stand vorher laut Besitzerin 12 Stunden am Tag auf der Weide. Wir hatten ein kleines Pummelchen erwartet. Statt dessen war sie regelrecht abgemagert, da auf der tollen 'Weide' gar nichts Ordentliches mehr wuchs. Augenrollen

Wir haben die Weide für einmal 3 und einmal 2 Pferde in je 3 Abschnitte für jede Gruppe abgeteilt. Die Pferde mussten dieses Jahr immer etwas mehr Heu und Heucobs bekommen, wenn ein Weidenabschnitt fast abgefressen war und der nächste noch nicht ordentlich nachgewachsen war.

Unsere drei sind Freizeitpferde, die ca. 2 x die Woche auf dem Platz arbeiten (plus evtl. kleine Geländerunde) und weitere 3-4 x ins Gelände gehen (plus evtl. einige Dressurlektionen im Gelände). Dafür gibt es Weide, 1 bis 1,5 Ballen Heu und eine halben Ballen Stroh am Tag. Zusätzlich zwei mal am Tag Heucobs und ganz wenig Getreide, dazu etwas Sonneblumenöl und wahlweise Leinsamenöl bzw. 300 gr. Leimsamen am Tag für alle zusammen.
Mit Zahnstein haben wir wie gesagt kaum Probleme.

Bei Pferden hat man ja auch das Problem, dass sie darauf eingestellt sind, ständig zu fressen. Wenn dann also die Pferde in den schicken Freizeitsportställen 2 x am Tag eine größere Menge energiereiches Kraftfutter bekommen und dazu etwas Heu, dann ist das nach einer Stunede weggefuttert. Und dann Hugern die Pferde bis abends, auch wenn sie genug Energie bekommen. Man kann teilweise richtig die eingefallenen Mägen sehen. Auch wenn die Tiere damit zurecht kommen, kann das nicht so ideal sein (wäre es bei Degus ja auch nicht). Ich kenn mich ja mit Nährstoffen etc. ebenso wie mit Sportpferden nicht wirklich aus, aber was (außer dem Zeitaufwand) spricht denn bei Sportpferden die nur maximal 1-3 Stunden auf der (meist schlechten) Weide stehen dagegen, dass sie mehrmals täglich Heu und ähnliches bekommen und der zusätzliche Bedarf mit zusätzlichem Kraftfutter gedeckt wid? Warum muss das Heu reduziert werden, wenn sie mehr Kraftfutter bekommen? Question

Bei den Nageästen frage ich mich allerdings, wo man davon genug herbekommt. Man kann ja nicht den ganzen Wald drumrum abholzen. Wink Bei uns war im Frühjahr ein Apfelbaum umgekippt. Da wurde ein großer Ast über Nacht komplett abgefuttert und entrindet (das Rasenmäherpferd war mal wieder zugange).
Futterrüben und ähnliches wird ja schon teilweise verfüttert. Also Müsli und Co. muss nicht unbedingt sein.
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Tiger
Lästermaul


Anmeldungsdatum: 09.12.2008
Beiträge: 129

BeitragVerfasst am: 27.09.2009 14:50    Titel: Antworten mit Zitat

Unsere bekommen hauptsächlich Hafer als Kraftfutter. Funktioniert allerdings nur bei Pferden, die ausreichend kauen. Machen aber nicht alle. Quetschhafer ist dann eine Alternative, allerdings ohne eigene Quetsche auch nicht so ideal.

Wiesenschnitt bekommen unsere häufig im Sommer, wenn sie nur auf die Koppel und nicht auf die Weide kommen. Entweder mit Hand- oder mit der Motorsense geschnitten. Wird gerne angenommen, Probleme mit Kolik gab es dadurch bisher nicht.
Heu zugefüttert wird aber trotzdem noch. Bei unseren rechnen wir, sofern sie nicht auf die Weide gehen oder zugefüttert bekommen, 10 kg Heu pro Pferd pro Tag. So ein Pferd frisst doch schon ne Menge...

Zweige fressen unsere gern mal, allerdings leben die Bäume auf unseren Wiesen alle noch, scheint sich daher in Maßen zu halten.

Probleme mit Zahnstein hatten unsere noch nie, der Wallach auch nicht an den Hengstzähnen. Geraspelt werden muss allerdings ab und an, so ganz ideal scheint das Ganze also nicht.
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Gruß
Tiger

„Sonderbar: Je mehr man herausfand, desto weniger wusste man.“
Aus: Die Schlacht der Nomen
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Tina01
Freak


Anmeldungsdatum: 07.03.2007
Beiträge: 329
Wohnort: Schweiz

BeitragVerfasst am: 27.09.2009 20:29    Titel: Antworten mit Zitat

Tiger hat Folgendes geschrieben:
Wiesenschnitt bekommen unsere häufig im Sommer, wenn sie nur auf die Koppel und nicht auf die Weide kommen. Entweder mit Hand- oder mit der Motorsense geschnitten. Wird gerne angenommen, Probleme mit Kolik gab es dadurch bisher nicht.

Das war wohl ein Missverständnis. Ich meinte, dass Pferde niemals nie Schnittgras vom Rasenmäher haben dürfen. Das ist fein gehäckselt und deshalb gänzlich ungeeignet.

Gras von gewisser Höhe, das einfach unten abgeschnitten wurde, bekam mein Wallach im früheren Stall auch oft. Es wurde von allen Pferden sehr gern gefressen, und Probleme gab es nicht.

Heute habe ich meinem Pferd einen Haselnussast angeboten. Ca. 80cm lang, und das Holz an der dicksten Stelle ca. 1cm. Er hat es in einem Stück verspiesen, Blätter und auch Holz. Smile
Aber es ist schon so: Woher so viel Holz bekommen, um dem Pferd ständig Äste anbieten zu können. Confused
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Liebe Grüsse
Simone

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