Vanessa87 Ökomöke
Anmeldungsdatum: 12.01.2008 Beiträge: 1474 Wohnort: D - Leverkusen
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Verfasst am: 11.06.2009 00:46 Titel: Unterschiedliche Wege zur Vorratskammer |
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Hallo zusammen,
vorhin beobachtete ich beim Haselnüsse an die Ratten verteilen folgendes:
Meine Patchworkratte (Zusatzinfo: Verhaltensstörung, eventuell basierend auf geistiger Behinderung) bunkerte einige Nüsse im oberen Teil des Geheges. Wie Ratten so sind, kommen sie immer wieder an um sich ne neue Nuss abzuholen und diese ebenfalls zu bunkern. Bunkerort war ein aufgehangener alter Motorradhelm an der Decke des Geheges. Man kommt theoretisch nur von einem Baumstamm und/oder einer kleinen Hängeebene dort hin.
Zuerst dachte ich mir nichts dabei. Ist halt ein gutes Versteck was sie da nutzt. Sie ist körperlich im TOP Zustand und die schnellste und hibbeligste Ratte die ich je erlebt habe. Für sie kein Problem dort hinzukommen.
Nach einigen Nüssen fiel mir auf, dass sie anscheinend immer unterschiedliche Wege bis zu dem Helm nutzt. Sie hat einige Möglichkeiten dort hinzukommen. Oben hängen ja sehr viele Äste und Ebenen und und und.
Sie hat wirklich jeden auch nur erdenklichen Weg genutzt um dort hinzukommen. In der Regel mehrmals hintereinander den gleichen und dann im Wechsel einen anderen. Auch die Rückwege waren immer unterschiedlich. Ebenfalls holte sie ihre Nüsse von insgesamt 3 verschiedenen Stellen bei mir ab. Ich stand außen an der Türe und sie hat insgesamt 3 verschiedene Wege die sie zu mir nutzen kann...
Zwischendurch kam sie auch nicht zu mir, sondern holte sich ne von einer anderen Ratte einige in einem Haus auf dem Boden gebunkerte Nüsse und brachte diese in den Helm. Ab und an drehte sie auf halben Wege sogar um und nahm kleine Umwege oder Abkürzungen zum Helm. Manchmal ging sie auch in den Kaninchenstall, den Kratzbaum oder woanders hin und machte dort für einige Sekunden Rast, nagte ein wenig an der Nuss rum und rannte dann aber doch wieder los.
Sie war stehts sehr zügig unterwegs, wie es für sie üblich ist. Sie war auch wirklich eifrig dabei. Zwischenzeitlich hatte ich mir vorgestellt dass da eventuell auch noch eine Stereotypie drin stecken kann, aufgrund ihrer Verhaltensgestörtheit. Aber die Stereotypie ist nur eine Vermutung, kein Muss. Im Gegenteil, eher denke ich, dass das ein völlig natürliches Verhaltensmuster ist. Wenn sie ständig andere Wege nutzt und ab und an nicht direkt zum "Nest" sondern sich kurz versteckt und eben Essenspausen macht, so ist sie weit aus schwieriger für den Feind zu erbeuten als würde sie ständig den gleichen Weg hin und zurück nehmen.
Ich fand die Beobachtung sehr interessant und dachte, ich teile sie mal mit euch!
Ich habe den Versuch übrigends abgebrochen nach ca. 10 Minuten, einfach weil mir langsam die Nüsse ausgingen und ich gemerkt habe dass sie ein wenig unkonzentrierter wirkte. Außerdem hatte ich keine Lust mehr und wollte eben schnell hier nochmal alles zusammen fassen bevor ich ins Bett gehe
_________________ Ein Hund braucht sein Hundeleben.
Er will zwar keine Flöhe haben, aber die Möglichkeit, sie zu bekommen!
Robert Lembke |
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