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Glukosurie: welche Kräuter wirken unterstützend/regulierend?

 
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atropa belladonna
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Anmeldungsdatum: 02.12.2008
Beiträge: 1252

BeitragVerfasst am: 02.04.2009 11:08    Titel: Glukosurie: welche Kräuter wirken unterstützend/regulierend? Antworten mit Zitat

Ich habe in meinen Degu-Reihen einen echten Diabetiker. Sichtbare Symptome sind seit ca. einem halben Jahr bekannt (November 08 ).

Mein erster Therapieversuch mit einem Homöopathikum versprach den ersten Erfolg. In dieser Zeit war der Glukosespiegel in seinem Urin auf ein vertretbares Maß gesunken.

Leider mußte ich die Therapie bereits nach einigen Wochen wieder aufnehmen, weil der Glukosespiegel erneut anstieg. Vor zwei Tagen habe ich die letzte "Kur" beendet und habe heute kontrolliert: Glukose exorbitant erhöht. Ich nehme an, dass ich das Homöopathikum zum einen wechseln muß bzw. die Potenz. Andererseits möchte ich die Sache aber auch gerne kräutertechnisch unterstützen. Gibt es ein Kraut, das sich positiv auf das Pankreas bzw. regulierend auf den Blutzuckerspiegel auswirkt?
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Murx Pickwick
Quoten-Kobold


Anmeldungsdatum: 23.07.2005
Beiträge: 4622
Wohnort: Runkel

BeitragVerfasst am: 02.04.2009 13:06    Titel: Re: Glukosurie: welche Kräuter wirken unterstützend/regulier Antworten mit Zitat

In der Kräuterkunde muß der Feind bei Glukosurie ausnahmsweise mal genau bekannt sein, wenn man gezielt füttern will ... alle Erkrankungen, welche eine Glukosurie (zu gut deutsch Traubenzucker im Urin) zur Folge haben, brauchen sehr unterschiedliche Diäten (im Deutschen Gesundheitskost genannt).

Grob gesagt unterscheidet man zwischen primärer renaler Glukosurie (genetisch bedingte vermehrte Ausscheidung von Traubenzucker), Diabetes mellitus (sog. Zuckerkrankheit) und Diabetes renalis (vermehrte Ausscheidung von Traubenzucker durch Nierenschaden).

Gegen die genetische Variante ist kein Kraut gewachsen, da jedoch einfach nur vermehrt Traubenzucker über die Niere ausgeschieden wird, ohne daß der Blutzuckerspiegel betroffen ist und ohne daß die Niere immer weiter geschädigt wird, kann ein Tier mit einer primären renalen Glukosurie gut leben. Man braucht also nur noch vorbeugend so füttern, daß Arthrose und ähnliche Folgeerkrankungen minimiert werden.

Bei den beiden anderen Krankheitsbildern muß genau die Art der Schädigung bekannt sein - beispielsweise bei Diabetes mellitus, inwieweit überhaupt noch Insulin produziert wird oder bei Nierenschaden, wie stark und in welcher Art und Weise die Nieren geschädigt sind.

Bei der genetischen Variante ist Erblinden nur äußerst selten zu beobachten, bei den beiden anderen Varianten dagegen ist allmähliches Erblinden häufig. Die Symptome sind bei allen Formen mehr oder weniger gleich, einzig per geeignetem Bluttest und Gentest lassen sich die verschiedenen Formen sauber voneinander unterscheiden.

Da ich jetzt weder weiß, wie bei dir die Diabetes (mellitus?) nachgewiesen wurde, noch weiß, wie sie zustandekommt, müßte ich hier eine seitenlange Abhandlung über jegliche Form der Glukosurie schreiben mit den entsprechenden Diäten ... ich muß ehrlich sagen, damit fühle ich mich überfordert und es läßt einfach nicht meine Zeit zu ...
Wenn ich hier dagegen nur meine eigenen Vermutungen anhand der wenigen Information schreibe, dann reden wir wieder kilometerweit aneinander in gewohnter Manier vorbei ... das bringts dann irgendwie auch nicht ...
Und die üblichen Ratschläge, wie viel Frischkost etc, wendest du mit Sicherheit schon an - dazu weißt du einfach genug ...
_________________
Marx ist die Theorie
Murx ist die Praxis!

Ich habe es endlich amtlich (Mitgliedsausweis der Piratenpartei):
"Der Besitzer dieses Dokumentes ist berechtigt, sich seines Verstandes zu bedienen, Informationen zu produzieren, replizieren und konsumieren, sich frei und ohne Kontrolle zu entfalten in Privatsphäre und Öffentlichkeit.

Behinderung dieser Rechte wird geahndet durch die Piratenpartei Deutschland"
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atropa belladonna
Freak


Anmeldungsdatum: 02.12.2008
Beiträge: 1252

BeitragVerfasst am: 03.04.2009 09:05    Titel: Antworten mit Zitat

Naja, ich denke Du weißt um die Probleme der Diagnosestellung bei Degus und anderem Kleingetier, deshalb kann ich Deine Fragen auch nicht ausreichend beantworten.

Von einem Diabetes kann bei ihm ausgegangen werden, weil die Symptome sehr frappierend sind. Wobei ich dazu sagen muß, dass ich viele unterschiedliche "Bilder" stoffwechselerkrankter Degus kenne und nicht zu jenen gehöre, die bei einer Kataraktbildung in gewohnter Manier gleich "Dibetis!" [ich liebe dieses Wort Mr. Green eine Wortschöpfung von Luis de Funes in einem seiner Filme] schreien.

Der Degu, um den es sich hier handelt, bildete innerhalb von zwei Wochen eine beidseitige Katarakt aus, die nach ca. einer weiteren Woche (es können auch zwei gewesen sein) voll ausgereift war. Ab dem gleichen Zeitpunkt konnte ich eine Polydipsie und -urie bei ihm beobachten, und sein Harn trocknete auffällig klebrig ein. Ich machte daraufhin einen Glukosetest per Urinstick (ich weiß, heiß diskutiert, und dennoch. Zum Nachweis von exorbitant erhöhten Glukosewerten bietet er sich auch bei Degus an), der eine deutliche Sprache sprach.

Ich habe noch weitere Degus mit Katarakta, bei denen ich auch mehrfach einen Urintest durchführte. Deren Werte befinden sich im Normalbereich.

Dass Urinsticktests zum Nachweis von Diabetes umstritten sind, ist nachvollziehbar. Ich selbst setze ihn bestenfalls nur zusätzlich ein, würde aber allein aufgrunddessen keinen Diabetes feststellen oder ausschließen wollen. Da müssen auch noch andere Parameter vorhanden sein. Es ist also bestenfalls eine zusätzliche Testmethode.

Ich bin ein sehr intuitiver Mensch und kann meinen Verdacht oft nicht ausreichend rationell begründen. Dennoch liege ich meistens damit richtig. Bestes Beispiel war die Sache mit dem e. cuniculi bei meinem anderen Degu. Selbst als er noch nicht die volle Symptombandbreite gezeigt hat, schwirrte mir schon das Wort im Kopf herum. Deshalb denke ich auch, dass es sich bei dem hier besprochenen Degu um einen Diabetiker handelt. Rundum dauerhaft gesunde Degus wären mein liebstes, denn es ist immer wieder aufs neue schlimm, bei diesen kleinen Kerlchen herauszufinden, was ihnen fehlt. Freilich dienen kranke Tiere dazu, den Horizont zu erweitern und dazuzulernen, aber manches Mal denke ich mir: muß ich nicht haben. Naja, ich denke, diese Gedanken sind hier nicht fremd. Das fühlt jeder engagierte Tierbesitzer von Zeit zu Zeit.

Wenn es keine einigermaßen pauschal angelegten Kräuterempfehlungen in diese Richtung gibt, ist das ok. Niemand verlangt von Dir eine mehrseitige wissenschaftliche Abhandlung Wink Smile

Der besagte Degu ist eine Frischkostfressmaschine. Er vertilgt über die warmen Monate zusammen mit seinem Partner mit die größte Menge an Gras und Kräutern, und da er auch ein Gemüsefan ist, muffelt er über den Winter immer wieder Tomaten, Karotten und das übliche. Tatsächlich ist er zusammen mit seinem im November verstorbenen Bruder meine Vorzeigedegus gewesen. Sad Sie waren so proper, so kräftig, so überstrotzend gesund und so lebensfroh. Und urplötzlich, als wenn einer nen Schalter umlegt, werden beide krank: Der Bruder bekam aus heiterem Himmel starke Herzarrhythmien, die sich nicht mehr in den Griff bekommen ließen und starb sehr schnell daran, der kleine, von dem hier die Rede ist, entwickelte unmittelbar nach dem Tod seines Bruders den Diabetes, und der Partner der beiden erblindete ebenfalls im selben Zeitraum, allerdings vermute ich bei ihm eine andere Ursache.

Übrigens sind das die Degus "mit der Energiesparlampe" aus dem anderen Thread.

Trotzdem danke für die Info mit den verschiedenen Diabetesarten. Mit Endokrinologie stehe ich immer noch auf dem Kriegsfuß und drücke mich irgendwie sehr erfolgreich davor, mich damit eingehender auseinanderzusetzen. Deshalb danke, dass Du mir da ein wenig Nachhilfe gegeben hast!
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Murx Pickwick
Quoten-Kobold


Anmeldungsdatum: 23.07.2005
Beiträge: 4622
Wohnort: Runkel

BeitragVerfasst am: 03.04.2009 11:16    Titel: Re: Glukosurie: welche Kräuter wirken unterstützend/regulier Antworten mit Zitat

Zitat:
Ich bin ein sehr intuitiver Mensch und kann meinen Verdacht oft nicht ausreichend rationell begründen.

Irgendwie kommt mir das bekannt vor ...
Und dann sitzt man mal wieder beim TA, weil man nicht mehr selbst weiterkommt oder es einfach was ernsteres ist, was eben nix mehr mit Kräutern und Ernährung zu tun hat, und der TA hält einen für plemplem, weil ihm ein Tier mal wieder vorgestellt wird, was weitaus fitter ist, wie alles, was er je zu Gesicht bekommen hat ... Sad
Tja - und dann erklär mal, wie du drauf kommst, daß das Tier krank ist!
Oder daß du dir sicher bist, es hat da und dort Schmerzen ...

Naja ... die einigermaßen pauschal angelegte Kräuterempfehlung ist nach wie vor Wasser, Wasser, Wasser und zur Unterstützung alles an Blasen-Nierenkräutern - und das kennst du ... mehr gibts da einfach nicht ...

Und was die Endokrinologie angeht - ich muß mich da endgültig durchkämpfen, wenn ich im Ernährungssektor gut werden will ... insbesondere Niere, Leber, Blase sind die drei Organe, die am Häufigsten durch Mangel- und Fehlernährung draufgehen ... und nun zeig mir mal nen Tierhalter, der seine Tiere wirklich optimal ernährt! Oft wird hier von den TÄ nur Symptombehandlung gemacht, aber die wirkliche Ursache wird nicht erkannt. Zusätzlich kommt das Problem mit dem schwierigen Diagnosestellung bei Nagern, Kaninchen und Co - für die meisten Arten liegen nicht mal verläßliche Referenzwerte vor, selbst wenn man nen Arzt findet, der Blutabnahmen macht, für die Arten, wo es zuverlässige Referenzwerte gibt, ist es oft schwer und teuer, da ranzukommen. Die deutsche Standardliteratur in der Veterinärmedizin ist streckenweise schlichtweg falsch, auch da kann sich niemand drauf verlassen - es ist echt zum Verrücktwerden!
Der nächste große Komplex ist dann Herz und Kreislauf ... auch ein wundervolles Gebiet, mind. ebenso komplex und nur ein Teil kann überhaupt über Ernährung und Kräuter beeinflußt werden.

Momentan sitz ich am Thema Vitamin- und Mineralstoffwechsel fest ... entweder die Literatur ist so speziell, daß es schwer ist, sich da einzulesen, oder sie ist streckenweise falsch und du merkst es nicht, weil du zuwenig drüber weißt, oder - speziell mein Problem - ich hab ein Fremdsprachenproblem. Dazu kommt, in zwei Jahren will ich ne Prüfung in Anwendung von Phytopharmaka ablegen ... ich bin immer noch bei fast jedem Kraut am Nachschauen, wie die verarbeitet und angewendet werden ...
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