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Mythen- und Tierschutzdiskussion
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   Degupedia-Forum » Kultur: Mensch, Tier, Natur » Mythen- und Tierschutzdiskussion Alle Zeiten sind GMT + 2 Stunden
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davX
Team


Anmeldungsdatum: 08.06.2004
Beiträge: 8494
Wohnort: Schweiz

BeitragVerfasst am: 11.09.2008 00:37    Titel: Mythen- und Tierschutzdiskussion Antworten mit Zitat

edit by davX: Folgende Diskussion wurde abgetrennt von dem Mythenthread: http://www.degupedia.de/forum/viewtopic.php?p=6850#6850

Zitat:

würde ich nicht als mhythos sehen... denn: es gibt (laut soweit ich nachgeschaut ahbe) mehr showschäfer als schäfer aus leistungszucht. und nur ein runtergezüchteter showschäfer ist ein guter schäfer.

Ich habe zwar keine Ahnung von der ganzen Hundezucht, aber Murx bezog sich da auf ein Buch, das der Sache nachging. Die Ernährung scheint da ein wichtiger Faktor zu sein, zumindest bei HD. Zu diesem Schluss sind auch andere gekommen. Was letztlich wirklich dran ist, weiss ich nicht. Vielleicht ist die Zucht/Genetik einfach noch ein verstärkender Faktor, was dann die Unterschiede erklären könnte. Industriefutter bekommen ja die meisten Hunde und von daher wäre m.E. die Ernährungs-Theorie nicht so unglaubwürdig.

Zitat:

Myth 189
es gibt allgemein gültige regeln in der tierhaltung die für jedes tierisches individuum gelten

Ganz genau, darum haben wir auch Individuuen, da sie alle gleich sind oder wie? *kopfkratz*
Handkehrum macht es die Sache wirklich einfacher, ein paar allgemeingültige Grundregeln und man muss nicht mehr mitdenken bei der Tierhaltung. Doch-doch, das hat schon System.
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Es preciso conocer el nombre de las plantas para que podamos salutarlas y ellas nos saluden a nosotros. GOETHE

Manche Menschen sind Steine und manche sind Otter.


Zuletzt bearbeitet von davX am 01.10.2008 22:48, insgesamt 2-mal bearbeitet
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Murx Pickwick
Quoten-Kobold


Anmeldungsdatum: 23.07.2005
Beiträge: 4622
Wohnort: Runkel

BeitragVerfasst am: 22.09.2008 18:32    Titel: Re: Tier- und Tierhaltermythen Antworten mit Zitat

Als auch andere ähnlich schwere Rassen genauso gründlich auf HD durchleuchtet wurden, wie der deutsche Schäferhund, kam die erschreckende Erkenntnis, daß die ach so gesunden Dobermänner, Briards und wie sie alle heißen, genauso selten oder oft HD bescheinigt bekamen, wie der deutsche Schäferhund - das Problem des Show-Schäfers ist nicht die HD, sondern die durch den krampfhaft krummen Rücken und die starke Winkelung der Hinterbeine verursachte Schäferlähme und im Wesen die Trieblosigkeit ... der moderne Show-Schäfer ist vorne Hund, hinten Frosch und vom Wesen her ruhiger wie ne Schlaftablette - oder so eine Art zwanghafter Angstbeißer ...
Wirklich robuste und wesenstarke deutsche Schäferhunde dagegen sind relativ selten, noch seltener haben sie nen geraden, langen Rücken mit abfallender langer, gerader Kruppe, wie es der Standard bis zur neuesten Änderung auch vorschrieb. Gezüchtet wurden die Schäferhunde dagegen entgegen dem, was im Standard stand, denn gerade ist der Rücken der deutschen Show-Schäfer schon seit den 60er Jahren nicht mehr.
Nur noch mal zur Definition von gerade: Eine Gerade ist die kürzeste Verbindung zwischen zwei Punkten, das Wort gerade ist das Adjektiv davon. Eine Krümmung, gleich welcher Art, kann also genauso wenig gerade verlaufen wie es eine gerade Kurve gibt ... wenn man das Hintergestell eines Schäferhundes bis auf den Boden schleifend runterzüchtet, muß zwangsweise der Rücken in einem Bogen verlaufen, anders wäre ein langer Rücken mit langer Kruppe schon anatomisch nicht mehr realisierbar. Wo es gerade, nach unten verlaufende Rücken im Säugetierreich gibt, ist der Rücken kurz und die Kruppe abgeschlagen (s. deutscher Boxer, Tüpfelhyäne, Giraffe und Hartebeest)
Das ein krummer Rücken mit darunter krumm verlaufender Wirbelsäule nicht gerade gesund für die Bandscheiben sind, sollte eigentlich schon der gesunde Menschenverstand sagen ... aber ich glaub manchmal, daß Thema Menschenverstand ist eher eine Sache

Die Kuvazs machten lange Zeit ne Ausnahme was HD angeht, es gab so gut wie keine Kuvazs mit HD, aber seit den 90er Jahren finden sich auch dort immer mehr HD-Hunde ... vor 1990 wurden die Kuvazs fast immer per Resteernährung oder mit so einer Art Barf gefüttert, ab Mitte der 80er Jahre nahm auch bei Züchtern dieser Rasse die Fütterung mit Fertigfutter immer mehr zu ... die wahrscheinlichste Erklärung zur Zunahme von HD und ED beim Kuvazs ist immer noch das Futter, nicht die plötzlich auf HD-Erzeugung gerichtete Zucht ...

Kurzum - HD wird nach wie vor hauptsächlich durch Fertigfutter gefördert ... es gibt auch eine erbliche Komponente, nur wäre es nur die Erblichkeit, hätte kein einziger Hovawart HD ... bei ihnen wird schon seit den 70er Jahren mit Geschwisterbeurteilung und viel Aufwand versucht, die HD wegzuzüchten, und trotzdem stieg die Häufigkeit von HD bei ihnen mit Zunahme der Fertigfutterfütterung immer mehr an.
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Marx ist die Theorie
Murx ist die Praxis!

Ich habe es endlich amtlich (Mitgliedsausweis der Piratenpartei):
"Der Besitzer dieses Dokumentes ist berechtigt, sich seines Verstandes zu bedienen, Informationen zu produzieren, replizieren und konsumieren, sich frei und ohne Kontrolle zu entfalten in Privatsphäre und Öffentlichkeit.

Behinderung dieser Rechte wird geahndet durch die Piratenpartei Deutschland"
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Aida
Lästermaul


Anmeldungsdatum: 23.08.2007
Beiträge: 118

BeitragVerfasst am: 24.09.2008 13:09    Titel: Antworten mit Zitat

Man sollte zu diesem Thread eigentlich nichts schreiben. Einiges ist mir jedoch besonders aufgestoßen und ich möchte es so nicht stehen lassen.

Zu den ersten Mythen: Inzucht
Das Problem der Inzucht ist, dass Verwandte ähnliche Gendefekte aufweisen. Diese Gendefekte kommen aber nur zur Ausprägung, wenn beide Elternteile sie weiter geben. Bei der Zucht mit verwandten Tieren, passiert das recht häufig. Daher fördert Inzucht das Auftreten von Erbkrankheiten.
Inzucht führt zum Verlust der genetischen Variabilität. Es gibt Krankheitskeime, für die Personen mit bestimmter Genstruktur besonders anfällig sind. Hat die ganze Gruppe dieselbe Genstruktur, kann sie von einer solchen Krankheit schnell ausgelöscht oder zumindest stark beeinträchtigt werden. Daher führt Inzucht auch zu einer Schwächung der Stabilität. Das ist auch von Bedeutung, wenn man Lebensräume (z. B. durch Autobahnen) zerschneidet und Tierpopulationen isoliert. Diese sind dadurch früher oder später vom Aussterben bedroht.

Zu Mythos 18:
Hanfsamen sind nicht deshalb "schlecht", weil Hanf nicht in Chile wächst, sondern weil durch das Quetschverfahren, mit dem die Samen gewonnen werden, der Schadstoff THC auf den Samen gelangen kann.

Zu Mythos 36:
Druckerschwärze besteht aus Ruß und Lösungsmitteln. Alleine Ruß gilt bereits als krebserregend. Beim Zeitunglesen ist der Abrieb nur gering, bei der Haltung von Tieren auf Zeitungspapier ist die Belastung deutlich höher.

Zu Mythos 40:
Hamster sind Einzelgänger. Das sind sie mit ganzem Herzen.

Zu den Mythen 68 ff.:
Hier wird generell gegen Tierschützer abgelästert.
Ich kann euch da nur unterstützen. Warum sich noch einen Hamster aufhalsen. Sollen sie doch alle verrecken in ihren kleinen Drecklöchern. Einfach wegsehen, das ist das beste. Am großen und ganzen kann man doch sowieso nichts ändern.

Mythos 98:
Mäuse an Schlangen verfüttern
Ein Vergleich mit dem fleischfressenden Menschen hinkt. Die Heimtierhaltung von Schlangen ist keine Notwendigkeit. Schlangen gehören nicht ins Wohnzimmer und Mäuse nicht in dunkle Makrolonkäfige. Es ist auch nicht so, dass ein Tierleid ein anderes rechtfertigt oder kleiner macht.

Mythos 144:
Butter und Vitamin D
Tatsächlich enthält Butter das meiste Vitamin D und nicht Fleisch, Käse oder was auch immer.
Es ist fraglich, in wieweit Tiere ausreichend mit Vitamin D versorgt sind, wenn sie immer nur hinter UV-Licht abschirmenden Glasscheiben leben. Das weiß wohl niemand von uns.

Mythos 145:
Dosenmais ohne Zucker ist schwer zu finden.
Es gibt nur einen Hersteller, der so ein Produkt auf dem Markt hat und das ist Bonduelle. Alle anderen produzieren Dosenmais mit Zucker.
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Plüschbein
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Anmeldungsdatum: 02.07.2008
Beiträge: 286

BeitragVerfasst am: 24.09.2008 15:00    Titel: Antworten mit Zitat

Hmmm, noch eine Ergänzung zum Mythos 68ff von mir:

Ich habe kurz gezuckt, einen weiteren Mythos etwa so zu schreiben:

"Das Leben eines Tieres in Not ist unter allen Umständen zu bewahren, egal wie krank oder unmöglich es von den eigenen Kapazitäten her ist, dieses auch zu bewerkstelligen."

Allerdings ist das kein Mythos, sondern einfach eine Einstellung. Die ich nicht teile.
Ich bin nicht fürs Wegsehen, im Gegenteil. Ich bin dafür, kritisch zu hinterfragen und hinzusehen, inwieweit man einem Tier in Not helfen kann, und wenn nicht, ob nicht die Euthanasie eine Alternative ist.
Das beinhaltet zum Einen die medizinischen Möglichkeiten: Können mehrere, akute Erkrankungen überhaupt in den Griff bekommen werden? Falls ja, welche Art von Leben ist dem Tier danach möglich? Muß es dreibeinig und ohne Zähne durchs Leben robben?
Desweiteren braucht es einfach gewisse Kapazitäten, um sich um Tiere in Not zu kümmern: Haben ich oder andere die Zeit und das Geld, sich um ein schwerkrankes Tier zu kümmern? Habe ich eine adäquate Unterkunft, auch nach der Genesung noch?


So etwas sollte mit dem verstand entschieden werden. Bei einigen Tierschutzvereinen lese ich bei Notfällen Bemerkungen wie "Alles ist besser als der Topf" und höre von Aktionen, die dementsprechend von Irrationalität und Emotionen als Beweggrund ! zeugen.
Was dann in einigen Fällen herauskommen kann, sind Dutzende von Tieren in viel zu kleinen Unterbringungen ohne tierärztliche Versorgung.
Und das entspricht dann leider auch manchmal einem "Verrecken in kleinen Drecklöchern".
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Aida
Lästermaul


Anmeldungsdatum: 23.08.2007
Beiträge: 118

BeitragVerfasst am: 24.09.2008 19:44    Titel: Antworten mit Zitat

Du bist nicht fürs Wegsehen, aber fürs Töten. Habe ich das richtig verstanden?

Ein Tierarzt darf ein Tier nicht euthanasieren, bloß weil es über ist. Das ist kein vernünftiger Grund und strafbar.

Ob man Tieren in Not hilft, muss jeder selbst entscheiden. Ich finde es jedoch ziemlich daneben, sich über Leute, die das tun, zu belustigen. Wenn sich ein Mensch dabei verausgabt, ist das schlimm genug. Da braucht es keine Spötter.

Zumeist geht es auch nicht um Tiere, die krank sind, sondern um höchstens mangelernährte Tiere, die bei kranken Leuten leben.

Ein Vierbeiner kommt mit drei Beinen oft recht gut klar. Meine Freundin hat vor kurzem ein Notfall-Meerschweinchen einschläfern lassen, weil sie die Beinamputation nicht bezahlen konnte. Das entspricht genau deinem Vorschlag.

Traurige Grüße
Kirstin
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Mietze
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Anmeldungsdatum: 21.07.2008
Beiträge: 271

BeitragVerfasst am: 24.09.2008 20:51    Titel: Antworten mit Zitat

@aida: ich glaub es geht nicht um die rettung von tieren, die ein lebenswertes leben vor sich haben (mit oder ohne handicap)sondern um tiere, die es verdient haben in frieden zu sterben und nicht auf biegen und brechen am leben erhalten zu werden. im namen des tierschutzes.

udn es gab einen fall ind er schweiz, der mich zum nachdenken brachte: eine pithündin mit welpen wurde beschlagnamt, die welpen wuchsen ab der vierten woche in einem tierheimzwinger auf. manche wurden (was vond er obrigkeit eigentlich nicht erlaubt wurde) auf pflegeplätze gegeben und vermittelt. einige verblieben im tierheim. dann kam der tag, an dem sie eingeschläfert werden sollten. inzwischen schon etwas über einem jahr. es wurde versucht fixplätze zu finden, aber dank dem tierschutz waren diese hunde nicht gut sozialisiert, sie kannten nichts, hatten keine erziehung, teilweise unverträglich mit anderen hunden. wer nimmt so einen hund?
mir hat das herz geblutet, bei dem gedanken, dass diese hunde nur aufgrund menshclichen versagens eingeschläfert werden sollten. andererseits: ist ein leben hinter gittern ohne ädaquate beschäftigung wirklich lebenswert?

Alle meine tiere sind aus dem tierschutz. auch meine letzten zugänge und ich denke meinen tico kann man behandeln. ich kann jede woche zum Ta gehen und ihn spritzen lassen. was hat es im endhinein für sinn? es stresst ihn, er ist vollgepumpt mit medikamenten...für was? dafür, dass ich sagen kann ich kümmmere mich um notleidende tiere?

noch ein fall: eine hausräumung viele ratten.
Zitat:
"Die wilden und vermeintlich halbwilden wurden alle erlöst, da sie nie in Volieren oder Käfigen gehalten werden hätten können. Dazu waren sie einfach zu wild, mehr Platz gewohnt und hatten einfach nur noch Panik und hohes Aggressionspotential.
Auswildern wäre für sie der sichere Tod gewesen. "
okay, ich verwähre ratten die möglichkeit zu überleben und stelle das töten als tierschutz hin? logisch

ich dneke tierschutz ist eine wichtige sache, es ist wichtig den tieren zu helfen, aber man kann nicht die ganze welt retten...es heißt einfahc prioritäten zus etzen.
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Gast






BeitragVerfasst am: 24.09.2008 21:17    Titel: abrocoma Antworten mit Zitat

Moment, bitte nicht verschiedene Dinge vermischen.

1. Es ist ein Unterschied ob einem Notfall noch zu helfen ist und es Aussichten gibt, dass er danach wieder ein einigermassen würdiges Leben zu leben, wie im Beispiel Hund mit drei Beinen (kann m.E. auch ein Degu sein). Das ist für mich kein Grund für eine Eutha und ich denke, dem stimmen mir auch die andern zu.
Aber:
Es gibt auch Fälle, da ist absehbar, dass die Tiere es nicht schaffen und lange leiden, wenn nichts getan wird. Wäre eine Schmerztherapie oder sie leiden zu lassen, sprich an ihnen rumzudoktern bis sie verenden sinnvoll?
Ich denke, da ist es auch die Pflicht der TÄ im Sinne des Gesetzes zu schauen, dass die Tiere erlöst werden, wenn ihnen kein würdiges Leben mehr geboten werden kann. Und da ist für mich sehr wohl ein Unterschied.

Und in dem Zusammenhang möchtc bitte noch etwas präzisiert und auseinandergehalten haben:

Es gibt sehr wohl Leute, die eine gute Arbeit leisten für den Tierschutz. Diese zu diskreditieren ist bestimmt nicht meine Absicht. Vor diesen Leuten habe ich hohen Respekt. Allerdings gibt es viele, die im Namen des Tierschutzes Missbrauch treiben, teils aus Unwissen, teils aus Übereifer, ideologischen Gründen, Egoismus/Selbstsucht oder was auch immer.
Und da fängt das Problem an, wenn die Leute aufhören zu hinterfragen, was sie tun und viel mehr, was sie den Tieren antun oder nicht. Wenn die Arbeit zur Routine wird und das Tier zum Objekt, an dem rumgepäppelt wird, das um jeden Preis am Leben erhalten werden muss, das unbedingt gerettet werden muss, selbst wenn es nachher noch schlechter gehalten wird, da der Platz fehlt für eine anständige Unterkunft oder dann dass aus falsch verstandenen Tierliebe irgendwelche Ernährungs- oder Haltungsdogmen verfechtet werden, unter denen die Tiere dann auch leiden, da hört für mich die Toleranz auf für das, was sich unter dem Sammelbegriff Tierschutz engagiert. Und ich denke, wir müssen uns da keine falsche Illusionen machen, die Ansprüche an die Tierhaltung, die wir hier diskutieren, gehen teilweise weit über die Forderungen des herkömmlichen Tierschutzes hinaus. Hier müsste m.E. auch ein Umdenken stattfinden, vor allem auch der Mut gegen den Mainstream zu denken zum Wohle unserer Tiere. Hier happtert es m.E. noch gewaltig und macht die Tierschutzszene auch sehr anfällig für Ideologien z.B. von der Futtermittelindustrie. Das ist gefährlich. Was passieren kann, haben wir ja gesehen am Beispiel der VgT Österreich, welche wie Terroristen behandelt wurden, m.E. auch nicht in Ordnung, wenn auch ich die Ideologien jener Organisation nicht teilen kann.
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Plüschbein
Freak


Anmeldungsdatum: 02.07.2008
Beiträge: 286

BeitragVerfasst am: 24.09.2008 21:19    Titel: Antworten mit Zitat

Zitat:

um tiere, die es verdient haben in frieden zu sterben und nicht auf biegen und brechen am leben erhalten zu werden. im namen des tierschutzes.


Zitat:

er ist vollgepumpt mit medikamenten...für was? dafür, dass ich sagen kann ich kümmmere mich um notleidende tiere?


Das trifft meine beabsichtigte Aussage ganz gut.

Zitat:

Du bist nicht fürs Wegsehen, aber fürs Töten. Habe ich das richtig verstanden?


Nein. Ich habe geschrieben, daß Euthanasie als Alternative in betracht gezogen werden sollte bei kranken Tieren. Siehe oben. Ich mache auch keine Vorschläge, wann ein Leben unlebenswert ist. So eine Entscheidung steht eigentlich nur dem Halter und einem TA zu. Und bei den meisten funktioniert das auch zum Wohl des Tieres.
Aida, ich glaube nicht, daß du mich annähernd verstanden hast, wenn ich mir deine Entgegnung durchlese. Leider ist das ein Thema, das irgendwie ungut polarisiert, obwohl man vom Prinzip her das gleiche möchte.

Ich verspotte auch ganz sicher keine Menschen, die Tiere schützen. Sondern habe eine Menge Respekt. Auf die Palme bringen mich aber Menschen, die sich Tierschützer nennen und eben genau auf Biegen und Brechen versuchen, Tiere am Leben zu erhalten. Wenn sich bei denen die hochkranken Tiere in kleinen Boxen stapeln und keinen TA sehen, ist das für mich kein Tierschutz.
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davX
Team


Anmeldungsdatum: 08.06.2004
Beiträge: 8494
Wohnort: Schweiz

BeitragVerfasst am: 24.09.2008 23:41    Titel: Re: Tier- und Tierhaltermythen Antworten mit Zitat

Huhu,

der Gastbeitrag vorher war von mir...

Zitat:

ich dneke tierschutz ist eine wichtige sache, es ist wichtig den tieren zu helfen, aber man kann nicht die ganze welt retten...es heißt einfahc prioritäten zus etzen.

Absolut. Kann ich nur unterstützen. Machen wir uns doch nichts vor, Elend und Missstände gibt es genug auf dieser Erde. Es wäre eine Illusion, diese alle beseitigen zu wollen. Was wir tun ist ein Tropfen auf den heissen Stein. Daher, ist es nicht sinnvoller, das was wir tun, so gut wie möglichst zu tun und eben Prioritäten zu setzen?

Zitat:

Ich verspotte auch ganz sicher keine Menschen, die Tiere schützen. Sondern habe eine Menge Respekt. Auf die Palme bringen mich aber Menschen, die sich Tierschützer nennen und eben genau auf Biegen und Brechen versuchen, Tiere am Leben zu erhalten. Wenn sich bei denen die hochkranken Tiere in kleinen Boxen stapeln und keinen TA sehen, ist das für mich kein Tierschutz.

Da gehts mir ähnlich. Tierschutz ist nicht gleich Tierschutz, man sollte sich fragen, was dahinter steckt.
Geht es wirklich um die Tiere? Wird versucht sich in diese einzufühlen und für sie die beste Lösung zu finden oder steht letztlich doch wieder der Mensch im Mittelpunkt mit Geltungssucht, Sammelleidenschaft oder der einfach Mühe hat nein zu sagen und sich dann übernimmt (was allerdings aus menschlicher Sicht gut verständlich ist, wenn auch für die Tiere macht es keinen Unterschied aus welchen Gründen ihnen angemessene Lebensbedingungen verwehrt bleiben).
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Aida
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Anmeldungsdatum: 23.08.2007
Beiträge: 118

BeitragVerfasst am: 25.09.2008 14:58    Titel: Antworten mit Zitat

Es geht bei der Aufnahme, Versorgung und Vermittlung von Tieren selten um die Frage der Euthanasierung. Die Frage der Euthanasierung wird in den entsprechenden Fällen mit den behandelnden Tierärzten besprochen. Ein Tier tot zu spritzen, ist für Tierärzte nicht leicht und wird von denen, die ich kenne, verantwortungsbewusst durchgeführt. Man darf das Euthanasieren nicht leichtfertig vorschlagen.

Es ist Tierärzten gesetzlich untersagt, Tiere ohne vernünftigen Grund zu töten. Dass es für ein Notfalltier keine Interessenten gibt oder ein entsprechender Traumkäfig nicht zur Verfügung steht, ist kein vernünftiger Grund.

Bei einigen Tieren gibt es heute die Möglichkeit der Schmerztherapie. Mit dieser ist es möglich, Heimtieren noch eine Weile ein lebenswertes Leben zu erhalten. Ich kann mir nur negative Gründe vorstellen, warum man vehement die Auffassung vertritt, ein Heimtier sollte keine solche Therapie erhalten.

Wenn ein Tier an sein Lebensende kommt, ist die Frage, was man tun kann, immer eine schwere und niemand kann sie einem abnehmen. Ich kenne das Tier des anderen nicht und kann aus der Ferne nicht sagen, ob es besser getötet werden sollte. Ich habe eher die Erfahrung gemacht, dass mit dem Euthanasieren nicht lange gewartet wird, aber, wenn ich euch richtig verstehe, geht es euch häufig nicht schnell genug.

Offenbar wollt ihr Tiere sogar töten oder in ihren unzumutbaren Behausungen verrecken lassen, wenn sich nicht sofort ein Traumzuhause mit euren Wunschkäfiggrößen findet. Ich glaube, dass jedes Tier an seinem Leben hängt, genau wie ihr und es möchte wegen so etwas nicht getötet werden, zumal das wie bereits gesagt, sowieso eine Straftat darstellt und sich Diskussionen darüber eigentlich erübrigen. Ich habe das Recht des Tieres auf sein Leben bei der Frage der Tötung zu berücksichtigen.

Die Gründe, warum Tierschutz betrieben wird, sind ein anderes Thema. Einige machen es aus Geltungssucht, manche aus anderen negativen Gründen. Mit solchen Leuten klar zu kommen, ist oft nicht leicht. Die meisten machen es, weil sie nicht weg sehen wollen und nicht nur reden sondern handeln wollen. Mitleid und Mitgefühl sind der Antrieb und die Belohnung sind Tiere, die einem auf ihre Art danken.

Das Sammeln von Tieren gehört nicht zum Tierschutz und ist eine Ursache für das viele Tierelend.
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Mietze
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Anmeldungsdatum: 21.07.2008
Beiträge: 271

BeitragVerfasst am: 25.09.2008 19:35    Titel: Antworten mit Zitat

davon, tiere, die eine chance auf ein gutes leben haben, einzuschläfern hat niemand geredet.
Tiere die ohne starke medikamentöse behandlung nicht leben/überleben könnten lang und breit zu behandeln. ichw eiß nicht... aber ja, ich bin eine der es nichts hcnell genug gehen kann. solange ich eine aussicht auf besserung sehen kann, bekommen meine tiere jede behandlung, aber warum sollte ich eine schmerztherapie anfangen, dmait ratte 6 statt 3 tage lebt? und im endeffekt möchte ich für meine tiere das selbe wie für mich: das sie in ruhe alt werden können und sterben, wenn ihre zeit gekommen ist. und ja, in de rhinsicht würde ich auch für mich sterbehilfe beanspruchen...

und gegen sinnvolles einsetzten von einschläfern bze eben nicht ist auch nichts einzuwenden.
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Murx Pickwick
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Anmeldungsdatum: 23.07.2005
Beiträge: 4622
Wohnort: Runkel

BeitragVerfasst am: 25.09.2008 19:40    Titel: Antworten mit Zitat

Zitat:
Ich glaube, dass jedes Tier an seinem Leben hängt, genau wie ihr und es möchte wegen so etwas nicht getötet werden, [...]

Wenn Tiere genauso am Leben hängen wie ich, dann ist meine Einstellung goldrichtig! Wenn ich eingesperrt werde, wegen unheilbarer Krankheit ans Bett gefesselt werde, mir auch nur eine Operation zugemutet wird, die in der Hälfte der Fälle mich als in meiner Lebensqualität stark eingeschränkt zurückläßt, dann will ich lieber sterben!
Ich sag das hier nicht leichtfertig, ich hab schon einmal mit dem Leben abgeschlossen und es ist mehr wie Glück, daß ich überhaupt noch lebe. Dabei hab ich genau wie Tiere auch kein Selbstmord begangen - ich hab einfach nur aufgehört, zu essen und mich zu bewegen ... wenn ich nicht die Verantwortung für meine Tiere gehabt hätte, hätte das ausgereicht und ich wäre nun tot!

Ich hab Staublunge - eine tödliche Krankheit.
Ich lebe noch - aber aus eigener Kraft, nicht weil mich irgendwelche Medikamente am Leben erhalten!
Mein Mann hat den Auftrag, sollte es mit mir bergab gehen und ich müßte an der Lunge operiert werden, mich einfach liegen zu lassen und in Würde sterben zu lassen! Ich will nicht, daß irgendjemand mich zwangsfüttert oder mein Leben künstlich verlängert (genau das wäre ne Lungenoperation) - und genau das will ich auch keinem Tier antun!

So, und nun sei mal ehrlich ... was würdest du dazu sagen, wenn dir jemand 14 Menschen in die Wohnung setzt, um sie vor dem sicheren Tod in Bürgerkriegszonen zu retten?
Diese Menschen sind zum großen Teil unverschuldet zwischen die Fronten gekommen! Sie können nix dafür, daß ihre Frauen vergewaltigt, ihre Kinder zwangsrekrutiert und sie selbst mishandelt werden.
Na?
Einverstanden damit?
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Beiträge: 8494
Wohnort: Schweiz

BeitragVerfasst am: 26.09.2008 00:07    Titel: Re: Tier- und Tierhaltermythen Antworten mit Zitat

Nun der Wille zu überleben ist ja nur schon aus biologischer Sicht sinnvoll, da die Art Mensch sich fortpflanzen soll, analog die anderen Arten in der Tierwelt. Allerdings gilt das für normale, gesunde Menschen. Hat ein Mensch keine Perpektiven mehr, dann sind Suizidgedanken oder gar Versuche keine Seltenheit. Auch aktive/passive Sterbehilfe fällt auch in diesen Bereich. Man kann diesen Leuten helfen, wenn man ihnen eine Perspektive bieten kann. Und genau das ist doch das Wesentliche.
Können wir unseren Tieren eine Perspektive bieten? Sprich können wir ihre Gesundheit stabilisieren oder gar verbessern oder sind die Massnahmen nur kurzfristig und laufen auf eine Verlängerung und möglicherweise auch Verschlechterung der ohnehin schlechten Lebensqualität hinaus?
Es geht da ganz klar nicht um das Einschläfern von gesunden Tieren, nur weil man ihnen nicht einen genug grossen Käfig bieten kann. Aber bei grossen Notfällen sollte man sich vielleicht die Frage stellen nach sinnvollen Lösungen. So ist z.B. bei Mäusen und Ratten nicht unüblich, dass selbst Notfallvermittlungen die Tiere als Futtertiere weitervermitteln, da aufgrund der grossen Tierzahlen die Kapazitäten der Vermittlungsstellen bei weitem gesprengt würden. Bei anderen Tierarten, die sich weniger stark vermehren geht es zum Glück auch anders, so z.B. bei Degus (ganz abgesehen, dass sie sich als Futtertiere ohnehin nicht eignen würden).
Letztlich können wir das aber drehen und wenden wie wir wollen, es ist ein heikles Thema, zumal Ethik mit reinspielt, die auch stark kulturell geprägt ist und es objektiv gesehen nicht ein richtig und falsch gibt. Ja, andere Kulturen würden es wohl als lächerlich empfinden, dass wir und wie wir über Tiere und ihre Rechte diskutieren oder aber paradox im Bezug auf die ganze Massentierhaltung, die gänzlich unserer Ethikvorstellung widerspricht.

Und noch was wegen der Euthanasie. Diese Entscheidung zu treffen, bzw. viel mehr ihr zuzustimmen, wenn der TA sie vorschlägt, dürfte wohl für ein Tierhalter, dem es wirklich um das Wohl seiner Tiere geht, immer eine schwere Entscheidung sein. Ich muss ehrlich zugeben, ich kann das nicht einfach, aber ein Tier leiden zu lassen über Tage, weil keine Therapie hilft, das ist nicht nur frustrierend für den Halter sondern m.E. auch Quälerei.
Und da braucht es den Mut des Halters, dass er sich zu einem TA begibt, welcher dann eine angemessene Entscheidung zu treffen hat.

Zitat:

Das Sammeln von Tieren gehört nicht zum Tierschutz und ist eine Ursache für das viele Tierelend.

Da hast du absolut recht. Allerdings sind die Grenzen, wie so oft fliessend, von dem Tierschützer, der Tiere aufnimmt, sie möglichst artgerecht hält, über jene die viele Tiere aufnehmen und entsprechend weniger Platz für sie haben bis hin zu jenen, die schwer nein sagen können und schon am Rand ihrer Kapazitäten sind mit den Tieren, aber doch noch alle knapp in Käfigen nach Mindestmassen halten können und dann jene, bei denen das entgleitet zur Sammlung.
Auch nicht vergessen darf man, sehr engagierte Leute, die bürden sich viel auf, sie haben sehr viele Tiere, die viel Zeit brauchen. Angenommen die werden nun krank oder bekommen sonst Probleme, dass ihnen Zeit/Möglichkeit fehlt, die Tiere angemessen zu versorgen, so kann aus so einem Fall auch schnell ein Notfall werden, die Tiere können sich vielleicht auch unkontrolliert vermehren, Parasiten sich ausbreiten, der Halter fühlt sich überfordert und hilflos. Haben diese Leute keine Hilfe, dann kann das schnell kippen. Genau so einen Fall gab es vor einer Weile in der Mäusevermittlung und schockierte damals viele Leute, die das absolut nicht verstehen konnten. Es geht hier letztlich einfach auch um Menschen und Schicksale, das dürfen wir nicht vergessen.
Ein weiteres Problem ist auch, dass die Leute sich schämen, um Hilfe zu bitten, denn sie sind doch die guten, die Tieren helfen, sie sind die Vorbilder, die Gutes tun. Es wäre für sie ein Gesichtsverlust, wenn sie zugeben müssten, dass ihnen selber genau das passiert ist, wogegen sie ankämpfen: Notfälle. Dabei liesse sich das Problem durch rechtzeitige Hilfe entschärfen und wäre von Vorteil für alle, ja unangenehme Folgen für Mensch und Tier liessen sich vermeiden. Es wäre daher falsch diese Leute deswegen zu verurteilen, ohne dass man ihre Geschichte kennt.
Das Ziel sollte doch letztlich sein, solche Probleme wenn möglich im Vorfeld schon zu vermeiden und eben Mensch und Tier zu helfen, damit solches in Zukunft sich nicht mehr wiederholt.
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Anmeldungsdatum: 02.07.2008
Beiträge: 286

BeitragVerfasst am: 26.09.2008 10:15    Titel: Antworten mit Zitat

Um mal nahtlos an Davids letzten Absatz anzuknüpfen und den Grund zu nennen, der mich hier überhaupt schreiben läßt:

Meine letzte Begegnung mit dem "Tierschutz":
Vor kurzem nahm eine aktive Tierschützerin eines entsprechenden Vereins mehrere Nutztiere aus sehr schlechter Haltung und in sehr schlechtem Zustand auf, aus der unmittelbaren Umgebung. Die Tiere sollten geschlachtet werden.
Die Person hatte etwa 3 Dutzend Tiere bereits in ihrer Obhut, einige krank, einige in Behausungen, die schon lange nicht mehr den Mindestansprüchen des eigenen Vereins entsprachen.
Die Neuankömmlinge, teils schwerstkrank mit mehreren Leiden, wurden ebenfalls in sehr kleine Käfige gesetzt. EIn Tierarzt wurde nach einigen Tagen erstmals telefonisch kontaktiert, nach einer Woche etwa auch das erste Mal aufgesucht, nachdem schon 2 Tiere .... nennen wir es verstorben waren.
Im vereinseigenen Forum wurde diese Aktion von einigen beklatscht und hochgelobt, von niemandem kritisiert. Begründung: "Alles ist besser als der Topf", oder "Sie sind zwar tot, aber sie haben nochmal Zuneigung erfahren".... etc.

Aus diesem Grund hatte ich oben geschrieben, daß bei kranken Notfalltieren einfach auch eine Euthanasie überhaupt in betracht gezogen werden muß, in Zusammenarbeit mit einem TA. Das ist einfach eine Selbstverständlichkeit, ab einer gewissen Schwere der Krankheit. Wenn ich mir aber angucke, was hier passiert ist........


Zitat:

Offenbar wollt ihr Tiere sogar töten oder in ihren unzumutbaren Behausungen verrecken lassen, wenn sich nicht sofort ein Traumzuhause mit euren Wunschkäfiggrößen findet.


Bitte nicht einfach interpretieren, wenn was unklar ist, sondern nachfragen. Ich werd jetzt auch nicht noch einen dritten versuch unternehmen, dieses noch einmal mit anderen Worten zu formulieren, damit es evtl deutlicher wird.
Deine Formulierung ist einfach nicht das, was ich meine (und sicherlich auch nicht, was die anderen meinen), und ich finds nicht nur unzutreffend, sondern auch unschön.



Woher kommt bei einigen Leuten dieser Zwang, einfach alles am Leben erhalten zu wollen? Wie viele der Personen, die im obigen Fall mitgefiebert haben, nehmen nicht billigend die Tötung von anderen Nutztieren in Kauf bzw führen Nutztiere in den Tod, einfach weil sie Fleisch und andere tierische Produkte konsumieren, die nicht aus einem wirklich tiergerechten Dasein entspringen????

Warum gibt es offensichtlich viele Leute im Tierschutz, die einfach hoch emotional und so irrational an die Sache rangehen? David hatte vor kurzem irgendwo einen Artikel, in dem sehr deutlich ein Vergleich gezogen wurde von Tierschutz, Religion und Fanatikern. Und diese Leute kritisiere ich, nicht die anderen.
Ich würde gern den Vorsitzenden unseres Landesverbandes des Tierschutzbundes, der auch das hiesige TH leitet, zitieren, der das Problem auch sehr treffend beschrieben hat:

"Immer wieder mußte ich feststellen, daß das, was den Tierschutz voranbringt, ihn auch immer wieder verhindert. Es ist die Emotionalität.
In den vielen Jahren kam es immer wieder vor, daß gute Tierschutzarbeit durch falsche Emotionalität, durch persönliche Interessen, durch falschen Ehrgeiz oder durch persönliche Empfindlichkeiten behindert, teilweise kaputt gemacht wurde.
]...] Den Tieren war dies nie zum Vorteil, im Gegenteil, die Tierschutzarbeit kam häufig zum Erliegen.
[..] In Zeiten von allgemeinen Teuerungen, steigenden Betriebskosten [bezogen auch auf Tierheime] ist es immer schwieriger für gemeinnützige Vereine das notwendige Geld aufzubringen, wenn dann noch einige wenige den Ruf eines Vereins unberechtigter Weise schädigen, ist der wirtschaftliche Niedergang die unabwendbare Folge.
[...] Oft mußte ich mit ansehen, wie dadurch jahrelange gute Tierschutzarbeit zerstört wurde, verdienstvolle Mitglieder, die jahrzehntelang gute Arbeit geleistet haben, von selbsternannten Tierschützern, die häufig gerade einmal ein paar Jahre oder Monate im Verein waren, aus dem Verein getrieben wurden."

Andreas Lindig, Trierer Tierbote, Ausgabe 2/08, S. 8.

Ja, auch ich werde in Zukunft sehr genau gucken, wem ich Geld spende. Äußerst genau. Keinem Verein, deren Vorstand sich in einem persönlichen Gespräch äußert mit: "Mit Menschen kann ich nichts anfangen, die enttäuschen einen nur. Ich liebe Tiere" [Kein Kommentar]
Keinem verein, der Sammler fördert.

Apropos:

Zitat:

Das Sammeln von Tieren gehört nicht zum Tierschutz und ist eine Ursache für das viele Tierelend.


Richtig. Aber anzunehmen, daß Sammeln nicht auch im Namen des Tierschutzes und von Angehörigen von Tierschutzvereinen im Rahmen ihrer Vereinstätigkeiten passiert, wäre hoch naiv. Und falsch.
Wir kennen aus der Presse oft nur die ganz krassen Fälle von Sammeln. Wo Tiere aus Kotpanzern befreit werden oder eine Messiwohnung geräumt wird, in der überall Kleinsäuger laufen. So etwas passiert nicht von heute auf morgen, so ein Zustand entwickelt sich. Mal über eine lange Zeit, mal kann es aber, wie David angesprochen hat, sehr schnell gehen, wenn für die betreffende Personen Notsitutionen eintreffen.
Es gibt auch andere Zustände, die weniger krass sind, aber dennoch schon krankhaft oder einfach nicht mehr zum Wohl, sondern zum weiteren Elend von Tieren. Und solchen Menschen muß man helfen, für sie selbst, aber auch, damit sie aufhören, Tieren auf ihre Weise zu "helfen".


Um abschließend ein für mich wirklich sehr schönes Beispiel für gelungenen Tierschutz zu nennen:

Vor etwa 1,5 Jahren gab es einen Kaninchennotfall mit etwa 100 betroffenen Tieren.
Ich hab mich dort als vorübergehende Pflegestelle gemeldet, und weiß daher ein wenig von den Bedingungen, die gestellt wurden.
Ich wurde telefonisch nach dem verfügbaren Platz gefragt und hätte aufgrund dessen nur so viele Tiere bekommen, wie wenn sie dauerhaft zu mir gekommen wären. Platzansprüche waren also wie bei ner normalen Endvermittlung.
Meine verfügbare Zeit (Beruf etc) wurde nachgefragt. TA wäre bezahlt worden. Kenntnisse bzgl Krankheiten wurden nachgefragt, mehrmals dringlich auf Quarantäne hingewiesen.
Bei der Aktion vor Ort wurde offensichtlich mit einem TA zusammengearbeitet!!!!!
Letztendlich konnte man mitverfolgen, wie einige der Tiere, die nicht gnädigerweise gleich euthanasiert wurden, sondern Chancen hatten, gesund und vermittelt wurden oder in eine offensichtlich vernünftige Unterkunft auf einem vereinsinternen Gnadenhof kamen.

So in etwa stell ich mir Tierschutz vor. Und Dank an alle, die das machen können.
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Murx Pickwick
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BeitragVerfasst am: 26.09.2008 11:28    Titel: Re: Tier- und Tierhaltermythen Antworten mit Zitat

Ich glaub, ich weiß, welchen Verein du meinst ... die Kaninchenhilfe, richtig?
Ich denke, solche positiven Beispiele sollten ruhig genannt werden - mit den Negativbeispielen dagegen ist das ja so immer so eine Sache, es geht da schnell in Richtung Mobbing, Verleumdung etc ...
Ich muß sagen, ich habe vollste Hochachtung vor diesem Verein.
1) Die Mitglieder sehen sich nicht als Gutmenschen, die nur deshalb gut sind, weil sie Tieren helfen.
2) Sie schauen, wo sie helfen können - sind ihre Kapazitäten ausgeschöpft, sind sie kompromißlos. Es wird dann eben NICHT weiter gerettet.
3) Tiere, wo es keine nennenswerte Chance auf ein halbwegs normales Leben mehr gibt, werden eingeschläfert, auch wenn es sich "nur" um Kaninchen handelt, deren Zähne in den Schädel Richtung Auge wachsen, statt in den Mund, wo sie hingehören. Dabei wird durchaus unterschieden zwischen Handycaptieren, die mit einem Auge, blind oder dreibeinig durchaus noch ein halbwegs normales Leben führen können und unheilbar kranken Tieren, denen nicht mehr zu helfen ist. Es wird nicht auf Deubel komm raus operiert und künstlich am Leben gehalten, es wird nach der Lebensqualität des betroffenen Tieres gefragt und mit dem TA abgesprochen, wieviel Sinn das Ganze noch hat.
4) Die Vor-Ort-Hilfe hat in diesem Verein einen enorm hohen Stellenwert, ich finde es erstaunlich, wer dort fragen kommt mit kniffligen Problemen, dem wird schnell und kompromißlos geholfen - ohne daß auch nur ein einziger Cent für gezahlt werden müßte! Da sind dann Käfigbauberatungen, nächtelange Wachen bei Vergesellschaftungen und ähnliche Dienstleistungen mit drin!
5) Nach Möglichkeit werden die Tiere Vor-Ort vermittelt und nicht bayrische Tiere nach Norddeutschland verschifft, während im gleichen Atemzug norddeutsche Tiere ausgerechnet nach Bayern geflogen werden ... sollten trotzdem längere Transporte nötig werden, um ein Tier vermittelt zu bekommen, wird darauf geachtet, die Wahrscheinlichkeit, daß das Tier dann bis Lebensende dort bleiben kann, möglichst hoch zu halten. Wackelkandidaten werden nicht auf Kundenwunsch nach Honolulu verschachert.
6) Man bekommt ehrliche Antworten auf ehrliche Fragen. Irgendwelche verdeckten, aber bekannten Mängel und Handycaps der Vermittlungstiere werden nicht totgeschwiegen, sondern es wird drauf geachtet, daß diese Tiere in fachlich kundige Hände kommen.
Der Verein arbeitet kompromißlos und effektiv ...

Es gibt noch andere Bereiche, wo nicht einmal Notfalltiere aufgenommen werden und trotzdem aktiver Tierschutz betrieben wird:
Beispielsweise der Krameterhof.
Sepp Holzer lebt mit seiner überaus erfolgreichen Bewirtschaftungsmethode ein Konzept vor, welches unter anderem die artgerechte Unterbringung der Tiere mit einschließt. Bei ihm brechen die Sauen den Acker um und die Rinder stehen auf mit Bäumen und Sträuchern bestandenen Weiden und kennen die übliche Boxen- und Anbindehaltung nicht. Trotzdem verdient dieser Landwirt weitaus mehr pro Hektar, wie jeder andere Landwirt in seiner Umgebung.
Das spornt an und bringt auch andere Landwirte dazu, es ihm nachzutun, es hat sich hier eine regelrechte Bewegung gebildet, die anders wirtschaftet, wie in Bio und Konventionell üblich - mit Erfolg. Die Weidegänger kommen wieder raus aus den Stallungen dahin, wo sie hingehören, auf die Weide, und Pflanzen müssen nicht mehr in Monokultur vor sich hindümpeln, sondern wachsen in einer anregenden Mischkultur auf. Tier (einschließlich des Menschen) und Pflanze werden wieder zu einer Einheit, wo die Gesetzmäßigkeiten der Natur zählen und nicht mehr die in unseren Köpfen entstandenen Moral- und Ethikthesen ...
Auffällig ist übrigens, daß die Tiere solch wirtschaftender Landwirte absolut gesund bis ins hohe Alter sind - die Tierarztkosten sinken nicht deshalb bei diesen Landwirten gen 0, weil sie die Tiere im Krankheitsfall sich selbst überlassen, sondern sie sinken gen 0, weil die Tiere tatsächlich nie was haben, was vom TA behandelt werden müßte! Und das, trotzdem sie sich mit Giftpflanzen aller Arten auseinandersetzen müssen und lernen müssen, Regen, Schnee und Sturm nur mithilfe von Offenstall und Unterstand trotzen müssen und sich ihr Futter auch noch größtenteils selbst suchen müssen!
Wenn man Sepp Holzer für seine enormen Leistungen im Tierschutz danken würde, würde er vermutlich nur verständnislos mit dem Kopf schütteln ... für ihn ist selbstverständlich, nur angewandter Menschenschutz ist auch angewandter Tierschutz, nur ein Leben MIT der Natur und NICHT GEGEN die Natur erzeugt Lebensmittel und nicht nur Nahrungsmittel.
_________________
Marx ist die Theorie
Murx ist die Praxis!

Ich habe es endlich amtlich (Mitgliedsausweis der Piratenpartei):
"Der Besitzer dieses Dokumentes ist berechtigt, sich seines Verstandes zu bedienen, Informationen zu produzieren, replizieren und konsumieren, sich frei und ohne Kontrolle zu entfalten in Privatsphäre und Öffentlichkeit.

Behinderung dieser Rechte wird geahndet durch die Piratenpartei Deutschland"
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