Degupedia-Forum  FAQFAQ   NetiquetteNetiquette   SuchenSuchen   Degupedia WikiLetzte Themen 
 MitgliederlisteMitgliederliste   RegistrierenRegistrieren   AnmeldenAnmelden 
Brimborium um die Tierernährung

 
   Degupedia-Forum » Tierernährung und Pflanzen » Brimborium um die Tierernährung Alle Zeiten sind GMT + 2 Stunden
Neues Thema eröffnen   Neue Antwort erstellen
Vorheriges Thema anzeigen :: Nächstes Thema anzeigen  
Autor Nachricht
davX
Team


Anmeldungsdatum: 08.06.2004
Beiträge: 8494
Wohnort: Schweiz

BeitragVerfasst am: 01.09.2008 02:47    Titel: Brimborium um die Tierernährung Antworten mit Zitat

Hallo zusammen,

ich habe einen sehr lesenswerten Artikel entdeckt. Er heisst zwar "Das Brimborium um BARF", die Thematik aber, die er anspricht ist genauso typisch für jede Tierernährungsdiskussion. Sei es nun die Ernährung von Ratten, Kaninchen, Chinchillas, Degus, Meerschweinchen oder sonst einem Tier. Es geht um die Vorstellung der perfekten Zusammensetzung der Ernährung um Dogmen, Polemik und fehlende Toleranz und fehlende Sicht für das Ganze.

http://www.barfers.de/das_brimborium_um_barf.html
_________________
Degu-Fütterungstagebuch | Degupedia bei Youtube | Meine Degu-Aussenhaltung (Video)

Es preciso conocer el nombre de las plantas para que podamos salutarlas y ellas nos saluden a nosotros. GOETHE

Manche Menschen sind Steine und manche sind Otter.


Zuletzt bearbeitet von davX am 11.12.2010 16:32, insgesamt einmal bearbeitet
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden E-Mail senden Website dieses Benutzers besuchen Yahoo Messenger
Tina01
Freak


Anmeldungsdatum: 07.03.2007
Beiträge: 329
Wohnort: Schweiz

BeitragVerfasst am: 03.09.2008 13:25    Titel: Re: Brimborium um die Tierernährung Antworten mit Zitat

Der Text ist super gut geschrieben und bringt vieles auf den Punkt.

Inzwischen verlasse ich mich in der Degu-Ernährung mehr auf mein Gefühl als irgendwelche strengen Gebote. Mein eines Weibchen wird in 3 Wochen 6 Jahre alt und das andere ist 5-jährig. Beide sind schlank, gesund und topfit. So falsch kann ihre Ernährung also nicht sein. Wink
_________________
Liebe Grüsse
Simone

Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
davX
Team


Anmeldungsdatum: 08.06.2004
Beiträge: 8494
Wohnort: Schweiz

BeitragVerfasst am: 04.09.2008 09:26    Titel: Re: Brimborium um die Tierernährung Antworten mit Zitat

Ja das ist sehr wichtig. Diese Erkenntnis konnte auch ich machen. Es ist einfach weniger Stress, wenn man sich nicht von tausenden von Geboten und Verboten leiten lässt, sondern mit gesundem Menschenverstand und Vertrauen zu den Tieren an die Sache heran geht.
Klar gibt es schon ein paar Punkte, bei denen man aufpassen sollte, einige Giftpflanzen, die nicht in den Degukäfig gehören, aber in den gängigen Tierforen gibt es m.E. mehr Verbote als sinnvoll ist. Allerdings brauchte ich ja auch meine Jahre um in dieser Sache umzudenken, wenn ich mir noch überlege, dass ich mir vor Jahren noch Gedanken machte über die Giftigkeit von Petersilie (wegen dem Apiol) oder Löwenzahn (weisse Milch)... *g*
_________________
Degu-Fütterungstagebuch | Degupedia bei Youtube | Meine Degu-Aussenhaltung (Video)

Es preciso conocer el nombre de las plantas para que podamos salutarlas y ellas nos saluden a nosotros. GOETHE

Manche Menschen sind Steine und manche sind Otter.
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden E-Mail senden Website dieses Benutzers besuchen Yahoo Messenger
Mietze
Freak


Anmeldungsdatum: 21.07.2008
Beiträge: 271

BeitragVerfasst am: 04.09.2008 18:41    Titel: Antworten mit Zitat

ich schließ mich euch an...
füttern kann doch so einfahc sein Very Happy
_________________
You have a brain so use it, you have a voice don't lose ist!
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Tina01
Freak


Anmeldungsdatum: 07.03.2007
Beiträge: 329
Wohnort: Schweiz

BeitragVerfasst am: 08.09.2008 11:08    Titel: Re: Brimborium um die Tierernährung Antworten mit Zitat

Also bei Giftpflanzen bin ich auch sehr vorsichtig. Lieber verfüttere ich etwas nicht, was umstritten ist.

Und wenn etwas von meinen Mädels partout nicht gefressen wird (z.B. Luzerne), wird es ganz einfach vom Speiseplan gestrichen.
Es gibt genügend andere Gräser, Blätter und Kräuter, die sie mögen.
_________________
Liebe Grüsse
Simone

Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
davX
Team


Anmeldungsdatum: 08.06.2004
Beiträge: 8494
Wohnort: Schweiz

BeitragVerfasst am: 08.09.2008 15:07    Titel: Re: Brimborium um die Tierernährung Antworten mit Zitat

Wie fütterst du Luzerne? Getrocknet oder frisch von der Wiese?
Ich hab sie bisher frisch nicht getestet, da ich sie lange nicht kannte und sie wächst auch in unserer nahen Umgebung nicht.
Aber getrocknet ist sie halt in vielen Kräutermischungen und da scher ich mich jetzt ehrlich gesagt nicht gross darum, zumal Kräuter getrocknet nur ergänzend gefüttert werden und ich ihnen die Möglichkeit lasse, dass sie nicht alles fressen müssen.
Sie haben zudem die Wahl, dass sie regelmässig Grünfutter bekommen, frisch aus Garten und von Wiesen.
_________________
Degu-Fütterungstagebuch | Degupedia bei Youtube | Meine Degu-Aussenhaltung (Video)

Es preciso conocer el nombre de las plantas para que podamos salutarlas y ellas nos saluden a nosotros. GOETHE

Manche Menschen sind Steine und manche sind Otter.
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden E-Mail senden Website dieses Benutzers besuchen Yahoo Messenger
Tina01
Freak


Anmeldungsdatum: 07.03.2007
Beiträge: 329
Wohnort: Schweiz

BeitragVerfasst am: 09.09.2008 13:21    Titel: Re: Brimborium um die Tierernährung Antworten mit Zitat

In Futtermischungen wie z.B. Degufutter von Schweizer oder auch JR Farm Degufutter hat es Luzerne drin als wesentlichen Bestandteil.

Mich stört halt, wenn es immer so viele Reste gibt, die dann im Käfig herumliegen bis zur nächsten Reinigung.
Bei Futtermischungen ohne Luzerne lassen meine Degus fast nichts liegen.
_________________
Liebe Grüsse
Simone

Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
davX
Team


Anmeldungsdatum: 08.06.2004
Beiträge: 8494
Wohnort: Schweiz

BeitragVerfasst am: 10.09.2008 11:57    Titel: Re: Brimborium um die Tierernährung Antworten mit Zitat

Gut, das Problem kannte ich lange Zeit nicht, da ich JR Farm anfänglich nur in kleinen Mengen jeweils beimischte. Erst mit den Pflegedegus, die gleich einen grossen Vorrat an JR Farm Futter mitbekamen, da konnte ich das dann feststellen.
Ich wollte damals nichts falsch machen und verfütterte vor allem JR Farm, ganz im Gegensatz zu meinen eigenen, die schon seit langem eine vielfältigere und auch etwas experimentelle Ernährung hatten. Ich befürchte aber, dass genau das ein Fehler war und möglicherweise auch den Tod einer der Pflegedegus begünstigte. Andererseits habe ich dadurch natürlich auch meine Meinung zum Thema Ernährung überdacht und bin seit da überzeugt, dass die Grünfütterung eine gute Sache ist.
_________________
Degu-Fütterungstagebuch | Degupedia bei Youtube | Meine Degu-Aussenhaltung (Video)

Es preciso conocer el nombre de las plantas para que podamos salutarlas y ellas nos saluden a nosotros. GOETHE

Manche Menschen sind Steine und manche sind Otter.
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden E-Mail senden Website dieses Benutzers besuchen Yahoo Messenger
Murx Pickwick
Quoten-Kobold


Anmeldungsdatum: 23.07.2005
Beiträge: 4622
Wohnort: Runkel

BeitragVerfasst am: 22.09.2008 18:38    Titel: Re: Brimborium um die Tierernährung Antworten mit Zitat

Da ich, als ich die Degus noch hatte, nicht wußte, daß hier mein wunderbarer Klee, den ich die ganze Zeit pflückte, in Wirklichkeit zum Teil Luzerne war, bin ich mir nicht sicher, ob auch die Degus welchen frisch bekamen ... ich denke aber schon, und wenn ich mich recht erinnere, hatten sie mir alle Medicago-Arten liegengelassen.
Auch die Chinchillas lehnen Luzerne radikal ab ... die Meerschweinchen und Kaninchen dagegen wiederum fressen sie in kleinen Mengen.
_________________
Marx ist die Theorie
Murx ist die Praxis!

Ich habe es endlich amtlich (Mitgliedsausweis der Piratenpartei):
"Der Besitzer dieses Dokumentes ist berechtigt, sich seines Verstandes zu bedienen, Informationen zu produzieren, replizieren und konsumieren, sich frei und ohne Kontrolle zu entfalten in Privatsphäre und Öffentlichkeit.

Behinderung dieser Rechte wird geahndet durch die Piratenpartei Deutschland"
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Aida
Lästermaul


Anmeldungsdatum: 23.08.2007
Beiträge: 118

BeitragVerfasst am: 24.09.2008 13:27    Titel: Antworten mit Zitat

Für mich liest sich das wie eine Religion. Besonders interessant finde ich die Ausführungen zu hartem Kot aufgrund der Knochenfütterung und den Salmonellen, an denen nur immunschwache Hunde erkranken sollen.

Ich habe in der DDR meinen Hund so ernährt, weil es nicht anders ging. Als einfach habe ich das nicht empfunden. Wir haben aber schon damals gewusst, dass Getreide aus den Mägen der Tiere, von denen sich Wölfe naturgemäß ernähren, ein wichtiger Bestandteil des Futters ist, Geflügelfleisch wegen der Salmonellengefahr nicht gefüttert werden sollte und Knochen wegen des steinhart und dann manchmal nur noch operativ entfernbaren Kotes nicht auf den Speiseplan gehören (die Splittergefahr mal außer acht gelassen).

Aber was ein echter BARFER sein will, der weiß es besser.

LG Kirstin
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden Website dieses Benutzers besuchen
Murx Pickwick
Quoten-Kobold


Anmeldungsdatum: 23.07.2005
Beiträge: 4622
Wohnort: Runkel

BeitragVerfasst am: 24.09.2008 15:34    Titel: Re: Brimborium um die Tierernährung Antworten mit Zitat

Nun, was die Salmonellengefahr angeht - ich bin ein Primat, ich bin garantiert nicht an Fleisch mit Salmonellen angepaßt, trotzdem hab ich manches Mal andere in Gefahr gebracht, weil wir gemeinsam ohne es zu wissen, salmonellenverseuchtes Essen gegessen hatten und die behandelnden Ärzte nicht auf Salmonellose gekommen sind, einfach weil ich das Meiste gefuttert hatte und kein Durchfall hatte ... ich hatte schon als Dreijährige rohes Hühnerfleisch gefuttert ...
Mein Onkel sein Sohn hatte dagegen ganz schwere Salmonellose, nachdem er salmonellenverseuchte Pommes gefressen hat - er hatte nie rohes Fleisch in seinem Leben gegessen.

Weiterhin - es gibt unter den Rohköstlern eine Gruppe, die Instinctos, die auch rohes Fleisch und rohen Fisch essen. Gut, sie holen sich ihr Fleisch und ihren Fisch aus Quellen, wo sie sicher sein können, daß die Tiere naturnah aufgewachsen sind oder wildlebend waren, aber nichts desto trotz ist das kein Grund für die Tiere, nicht auch Salmonellen zu haben - insbesondere Hühner, deren Fleisch von den Instinctos auch roh gegessen wird.
Nur - es gibt bisher nachweislich keinen Instincto, der mit Salmonellose im Krankenhaus gelandet wäre ... dagegen kommt es durchaus häufig vor, daß Menschen nach Genuß von Fastfood und Eis wegen Salmonellose ins Krankenhaus kommen.

Und dann noch der Beweis der eigenen Augen ... wir hatten unseren Hunden auch so ca. einmal die Woche rohen Kalbsknochen verfüttert - hatten sie zuviel abgeknabbert, gabs halt den typischen Knochenkot. Sie wurden jedoch auch mit dem guten Royal Canin gefüttert.
Ich hab nun etliche gebarfte Hunde und deren Kot gesehen. Trotz der zum Teil täglichen Knochengabe gibt es bei diesen Hunden keinen Knochenkot ... der Kot ist weich, fest, klebt nicht, stinkt nicht. Warum sollten Barfer also davon ausgehen, daß rohe Knochen, einschließlich roher Geflügelknochen, schädlich für ihre Hunde sind?
Noch eine Besonderheit - es gibt inzwischen TÄ, die das Ganze beobachten. Bisher konnten nur Hunde mit Knochensplittern in den Verdauungsorganen gefunden werden, die gekochte Knochen bekamen ... und da sind es nicht nur die Röhrenknochen von Geflügel, die von jeher in Europa als gefährlich gelten, sondern auch Schnitzelknochen, Rippchen, Eisbein und was weiß ich noch so alles für Knochen ... ein Nachweis, daß auch Knochensplitter von rohen Knochen im Verdauungstrakt des Hundes solcherart Schaden anrichten, ist bisher noch nicht erfolgt, trotzdem die Barferszene inzwischen über 30 Jahre alt ist und weltweit genügend gebarfte Hunde hätten zusammenkommen müssen, die genau über Knochensplitter ihre Hunde verloren haben. Die Erklärung hierfür ist nun in der einschlägigen Literatur, das sei ja nur deshalb der Fall, da Geflügel immer früher geschlachtet werde und junges Geflügel halt weichere Knochen hätte, bei denen das nicht passieren würde - und übersehen dabei geflissentlich, daß es hier etliche Züchter weltweit gibt, die ihren Hunden auch ganze Suppenhühner, also Geflügel über zwei Jahren, und ganzes Wildgeflügel geben, was bestimmt auch nicht immer nur unter wenigen Monaten alt ist.

Und hier wieder die persönliche Erfahrung aus unserer Familie:
Mein Onkel hatte seine Jagdhunde früher immer mit allem, was so an Essensresten da war, gefüttert, egal ob gekocht oder roh ... Barfen war das nicht, aber Knochen waren da trotzdem oft genug bei und zudem nicht mal immer die vom Rind, sondern da war durchaus mal rohes Schweinefleisch oder rohes Wildschweinefleisch (er war Jäger) oder gar gekochter Geflügelröhrenknochen bei. Seine Hunde wurden mit zwei Ausnahmen (beides Unfälle) allesamt mit über 15 Jahren recht alt und waren die gesamte Zeit über einsatzfähig, bis zu ihrem Tode. Für Operationen am Tier hatte mein Onkel grundsätzlich kein Geld, die Hunde wären krepiert, wenn sie Knochensplitter im Darm gehabt hätten oder an Salmonellose erkrankt wären.
Irgendwann stieg er um auf das einfacher zu fütternde Fertigfutter - und hatte bei Knochenfütterung mordsmäßig harten Knochenkot, hat seinen ersten Fertigfutterhund mit Nierenschaden mit fünf Jahren verloren, der nächste wurde mit zwei Jahren wegen HD eingeschläfert, der dritte war dann auch der letzte, den er sich noch anschaffte - aber auch der wurde nicht alt, sondern starb, trotzdem dieser gar keine Essensreste und keine Knochen mehr bekam, wie seine Vorgänger recht früh, er leidete an nicht endend wollendem Durchfall ... alles nur Zufall?

Und nun noch eine Beobachtung, die hier jeder beispielsweise im Tierpark Wiesbaden machen kann, wenn er Zeit und Geduld mitbringt:
Naturnah gehaltene Wölfe mit entsprechend bewachsenen, großen Ausläufen und Ganzkadaverfütterung fressen von den ganzen Tieren den Magen gar nicht, erst recht nicht den Mageninhalt. Das ist eine Besonderheit von Hunden, die vermutlich, seit es Hunde gibt, schon mit Schlachtabfällen, also mit dem, was der Mensch nicht mag, gefüttert wurden. Und das waren nunmal auch die Mägen samt Inhalt der Weidetiere, von denen sich der Mensch ernährte.
Wölfe bedienen sich, was Pflanzen angeht, lieber in der Natur: Früchte, Pilze, Wurzeln, Blätter, Kräuter, Gras - all das, wo man auch schon beim Bären wußte, daß diese Pflanzen fressen, werden auch von Wölfen gefressen. Sie sind beutetierbetonte Omnivoren, keine Fleischfresser!
Wenn man seinen Hund also wie einen Wolf ernähren wollte, so müßte es also neben dem Fleisch und den Knochen auch jede Menge Kräuter, Gräser, Früchte etc geben - würde auch gehen, Hunde sind aufgrund ihrer Domestikation noch anpassungsfähiger wie Wölfe.

Aber selbst wenn Wölfe in Freiheit die Mägen samt Inhalt ihrer Beutetiere fressen - woher bekommen da ihre Beutetiere das Getreide her?
Wölfe meiden, so gut es geht, menschliche Gesellschaft - und damit auch ihre Äcker. Inzwischen ist der Wolf aufgrund dessen in vielen Gebieten der USA schlichtweg ausgestorben und auch in Europa hat er es verdammt schwer, sich zu halten - es gibt dort keine menschenfreie, ackerfreie Fläche mehr. Dort, wo Wölfe leben, wächst also Wald, Grasland, Tundra, Taiga, Gebirgspflanzen oder was auch immer ... zwar auch Gräser, aber kein Getreide!
Nagetiere wandern nicht weit, um an Futter zu kommen. Selbst Hamster mit ihren bis zu einem halben Hektar großen Revieren bleiben innerhalb ihrer Reviere und wandern nicht einfach mal 30km zum nächsten Getreidefeld, um mit vollgestopften Backen wieder in ihren Bau zurückzulaufen ... sie siedeln sich mitten im Getreidefeld an! Und dort sind sie wiederum sicher vor Wölfen ...
Großwild wandert zwar (siehe Rentiere), die wenigsten der großen Weidegänger in Wolfsrevieren sind jedoch Grasfresser, sondern es handelt sich wie bei den Rentieren um Flechtenfresser, oder den Elchen um Wasserpflanzenfressern, oder den Rehen um Blattfressern und Kräuterfressern ... kurzum, sogar die Aufnahme von Gras tritt bei den Beutetieren gegenüber anderen Pflanzen stark in den Hintergrund. Speziell Wölfe also können gar nicht an Getreide im Speziellen angepaßt sein!

Was wiederum von Barfern häufig übersehen wird, ist die lange Domestikationsgeschichte einzelner Hundepopulationen. Es gibt hier genau wie beim Menschen sehr unterschiedliche Ernährungstypen, so entsprechen die meisten Herdenschutzhunden dem Getreidetyp, welcher eine sehr hohe Toleranz gegenüber Getreide mitbringt, aber dafür nur einen Fleischanteil bis höchstens 40% verträgt. Die mitteleuropäischen Jagdhunde samt der hieraus entstandenen Luxushündchen entsprechen wiederum dem Fleisch-Typ, der tatsächlich nur mit ganzen Tieren samt Mägen ernährt werden kann. Ehemalige Hof- und Treibehunde entsprechen wiederum dem typischen Abfallverwerter, sie fressen fast alles, brauchen jedoch ne große Abwechslung im Futter. Die vom Ernährungstyp her dem Wolfe ähnlichsten Ernährungstypen dürften die Pariah- und Shensihunde und die Dingos sein.
Weiterhin kommen noch ganz individuelle Besonderheiten hinzu: durch Fertigfutter erworbene Nahrungsmittelunverträglichkeiten, Krankheiten, geschädigte Organe, besondere Arbeitsbelastungen (oder auch fehlende Arbeitsbelastung) ...
Die meisten Probleme bei Barfern sind auch tatsächlich bei den Haltern von Herdenschutzhunderassen zu beobachten, welche den hohen Anteil an benötigter pflanzlicher Kost für diesen Ernährungstyp ihren Hunden vorenthalten - die gleiche Fehlentwicklung letztendlich wie bei den Kaninchen mit dem Heu ...
_________________
Marx ist die Theorie
Murx ist die Praxis!

Ich habe es endlich amtlich (Mitgliedsausweis der Piratenpartei):
"Der Besitzer dieses Dokumentes ist berechtigt, sich seines Verstandes zu bedienen, Informationen zu produzieren, replizieren und konsumieren, sich frei und ohne Kontrolle zu entfalten in Privatsphäre und Öffentlichkeit.

Behinderung dieser Rechte wird geahndet durch die Piratenpartei Deutschland"
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
davX
Team


Anmeldungsdatum: 08.06.2004
Beiträge: 8494
Wohnort: Schweiz

BeitragVerfasst am: 11.12.2010 16:34    Titel: Re: Brimborium um die Tierernährung Antworten mit Zitat

Ich hab den Link im Eingangsposting aktualisiert. Der alte Link zeigte mittlerweile auf eine verwaiste Seite.
_________________
Degu-Fütterungstagebuch | Degupedia bei Youtube | Meine Degu-Aussenhaltung (Video)

Es preciso conocer el nombre de las plantas para que podamos salutarlas y ellas nos saluden a nosotros. GOETHE

Manche Menschen sind Steine und manche sind Otter.
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden E-Mail senden Website dieses Benutzers besuchen Yahoo Messenger
Beiträge der letzten Zeit anzeigen:   
Gehe zu:  
Neues Thema eröffnen   Neue Antwort erstellen    Seite 1 von 1
   Degupedia-Forum » Tierernährung und Pflanzen » Brimborium um die Tierernährung Alle Zeiten sind GMT + 2 Stunden
Anmelden
Wer ist online?
Benutzername:
Passwort:
Bei jedem Besuch automatisch anmelden


Wer ist online?
Insgesamt sind 242 Benutzer online: Kein Mitglied, kein versteckter Benutzer und 242 Gäste.   [ Administrator ]   [ Moderator ]
Der Rekord liegt bei 377 Benutzern am 14.01.2023 23:48.
Mitglieder: Keine

Du kannst keine Beiträge in dieses Forum schreiben.
Du kannst auf Beiträge in diesem Forum nicht antworten.
Du kannst deine Beiträge in diesem Forum nicht bearbeiten.
Du kannst deine Beiträge in diesem Forum nicht löschen.
Du kannst an Umfragen in diesem Forum nicht mitmachen.


Partnerseiten: Degu-Projekt Octodons.ch

Powered by phpBB © 2001, 2005 phpBB Group