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Biologische Düngemittel/Schädlingsabwehr

 
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Vanessa87
Ökomöke


Anmeldungsdatum: 12.01.2008
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Wohnort: D - Leverkusen

BeitragVerfasst am: 22.04.2009 07:04    Titel: Biologische Düngemittel/Schädlingsabwehr Antworten mit Zitat

Hallo zusammen,

momentan interessiert mich dieses Thema sehr. Dünger sind ja schon recht praktisch aber auf Chemie möchten wir hier alle vermutlich verzichten. Also müssen biologische Dünger her.

Habe mich ein wenig eingelesen und diese bisher gefunden:

- Knoblauch (Schädlingsabwehr)
- Algenkalk (Insenten/Pilzabwehr, pH Erhöhung, Bodenverbesserung/gegen Bodenmüdigkeit)
- Brennnesseln (Läuseabwehr)
- Beifuß (Insektenabwehr)

mehr habe ich spontan nicht gefunden. Was sagt ihr dazu? Habt ihr vielleicht noch einige Geheimtipps?
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Er will zwar keine Flöhe haben, aber die Möglichkeit, sie zu bekommen!
Robert Lembke
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Murx Pickwick
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Anmeldungsdatum: 23.07.2005
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BeitragVerfasst am: 22.04.2009 09:21    Titel: Re: Biologische Düngemittel/Schädlingsabwehr Antworten mit Zitat

Dünger:
- pflanzlicher Kompost
- Tierdung (mit möglichst wenig Sägespänen)
- Blutmehl und Knochenmehl (sehr umstritten inzwischen)

Bodenverbesserer:
- Bentonit und andere Tonminerale verbessern in Sandböden die Bindefähigkeit für Wasser

Wer allerdings möglichst naturnah düngen und "Schädlinge" bekämpfen will, sollte es sich auch lieber von der Natur abschauen und den Boden systematisch aufbauen.
Boden besteht aus mehreren Schichten, es geht also für Kulturpflanzen darum, einen möglichst tiefgründigen Boden zu bekommen, in welchen Wurzeln tief eindringen können. In der untersten Schicht finden die Pflanzen Wasser - dort braucht auch nicht unbedingt der Dünger zu finden sein. Weiter drüber befinden sich Schichten mit fast vollständig verrottetem Material, darüber wiederum Schichten mit frischem Material.

Man lockert also erstmal den Boden mit Hilfe eines Sauzahns oder ähnlichem Instruments, dann baut man eine Mulchschicht aus leicht verrottenden Pflanzenteilen (Heu, Gras, Kräuter) auf und sorgt dafür, daß Regenwürmer einwandern können bzw siedelt sie an. Der Rest funktioniert von allein, der Boden wird so fruchtbar, daß er keinen zusätzlichen Dünger mehr braucht. Allerdings muß für eine regelmäßige Zugabe an frischem Pflanzenmaterial auf die Mulchschicht geachtet werden.
Mit grobem Mulch, also beispielsweise Rindenstücken oder hartblättrigem Laub, kann das Wachstum einiger Pionierpflanzen gehemmt werden, so daß die eigenen Kulturpflanzen schneller wachsen können und sich nicht überwuchern lassen. Damit braucht nicht so viel Kraut gejätet werden. Jegliches gejätete Kraut kann gleich auf die Mulchschicht gelegt werden.
Anzustreben sind Mischkulturen, je mehr Pflanzen einer einzigen Art auf dem Boden wachsen, desto schneller werden diese von ihren Freßfeinden gefunden.

Man kann das Pferd auch von hinten aufzäumen und zum Aufbau des Bodens grobes Pflanzenmaterial zuunterst einbringen. Gerade bei unfruchtbar gewordenen und verdichteten Böden ist dies ein sehr guter Weg, noch im gleichen Jahr ne Ernte zu haben.
Das Prinzip ist einfach, man schichtet grobes Pflanzenmaterial, feines Pflanzenmaterial, Humus und zum Abdecken Erde und sät ein ...

Ein Beispiel für ein solches Beet ist das Hügelbeet:
Damit das Beet nicht zu hoch bei der ganzen Schichterei wird, wird erstmal dort, wo man das Beet haben will, eine Vertiefung gebuddelt.
Dort hinein kommen Äste, Zweige und was man halt so noch hat an sehr groben Pflanzenmaterial - das ist praktisch die Nahrungsreserve für die nächsten 3 - 5 Jahren.
Darauf kommen Küchenabfälle, wenn es die Pflanzen, die da drauf sollen, vertragen, auch Tierdung, Blätter etc, darüber Kompost, darüber schließlich die Erde aus dem Aushub des Hügelbeetes.
Nun kann eingesät werden, oben die lichthungrigen Pflanzen, unten die schattenliebenden Pflanzen.

Bringt man Steine auf der sonnigen Seite des Hügelbeetes in den Boden, kann man dazwischen sogar einige Pflanzen überwintern, die eigentlich keinen Frost vertragen - Vorraussetzung, welche die Pflanzen mitbringen müssen, ist einzig, daß sie bis auf ihren Wurzelstock absterben können, ohne dabei draufzugehen.

Das Hügelbeet wird nach und nach von den Bodenorganismen zersetzt und die Nährstoffe von den Pflanzen verwertet, aus dem Hügel wird innerhalb von drei Jahren eine Mulde ... entweder, man buddelt nun wieder ne Kuhle fürs nächste Hügelbeet, oder aber man nutzt das Hügelbeet als "Starter" für ein normales Beet. Dort, wo das Hügelbeet war, ist der Boden tiefgründig, man braucht nur noch mit Mulch dafür sorgen, daß der Boden stets eben bleibt. Durch das rege Bodenleben wird der Mulch extrem schnell abgebaut und für die Pflanzen verfügbar gemacht.

Es gibt einige Pflanzen, die keinen Tierdung im Boden abkönnen - veganische Pflanzen sozusagen Very Happy
Es muß bei diesen Pflanzen darauf geachtet werden, daß wirklich nur Pflanzenteile zum Aufbau des Beetes verwendet werden. Müssen solche Pflanzen auf Tierdung wachsen, werden sie anfällig für Krankheiten und ihre Freßfeinde.
Tierdung ist dagegen vorzüglich, wenn man wärmeliebende, robuste Pflanzen, die man eigentlich nicht über den Winter bekommt, auf dem Beet überwintern will - gerade Rinderdung (nicht Gülle!) ist hier vorzüglich geeignet, durch den Abbau des Rinderdungs entsteht so viel Wärme, daß das Beet über den Winter nicht einfriert, sondern immer ein paar Grad über Null bleibt.
Die Pflanzen selbst müssen allerdings trotzdem gut abgedeckt werden ...
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Marx ist die Theorie
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Ich habe es endlich amtlich (Mitgliedsausweis der Piratenpartei):
"Der Besitzer dieses Dokumentes ist berechtigt, sich seines Verstandes zu bedienen, Informationen zu produzieren, replizieren und konsumieren, sich frei und ohne Kontrolle zu entfalten in Privatsphäre und Öffentlichkeit.

Behinderung dieser Rechte wird geahndet durch die Piratenpartei Deutschland"


Zuletzt bearbeitet von Murx Pickwick am 22.04.2009 09:56, insgesamt einmal bearbeitet
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Vanessa87
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Anmeldungsdatum: 12.01.2008
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BeitragVerfasst am: 22.04.2009 09:36    Titel: Re: Biologische Düngemittel/Schädlingsabwehr Antworten mit Zitat

Rein natürliche Düngung klingt ja ganz nett und ist was für Leute die viel Zeit und Geld haben. Aber mir geht es eher um Düngung die wenig Zeit und vorallem Geld beansprucht.
Des Weiteren eben gezielt solche Pflanzen zusammensetzen die sich gegenseitig helfen. Wie zum Beispiel Bohnenkraut und Bohnen. Und eben selbstgemachte Dünger aus Pflanzen etc...
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Murx Pickwick
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BeitragVerfasst am: 22.04.2009 10:03    Titel: Re: Biologische Düngemittel/Schädlingsabwehr Antworten mit Zitat

Das Problem ist, wenn du keine Zeit hast, hast du auch nicht die Geduld, bis der Boden lebt - Boden will gehegt und gepflegt werden, wenn er gut werden soll. Pflanzen brauchen Zeit zum Wachstum.
Ein Anbau ohne Zeit ist nicht möglich ... selbst wenn du synthetischen Dünger benutzt, mußt du ständig was tun, damit alles wie gewünscht wächst (oder besser gesagt, der Arbeitsaufwand mit synthetischen Dünger ist gleichbleibend über das Pflanzenwachstum hinaus immens im Vergleich zur naturnahen Anlage eines Beetes).

Auf Dauer jedoch brauchst du für ein Hügelbeet sehr viel weniger Zeit wie für ein Kunstdüngerbeet - du legst es ein einziges Mal an, säst und pflanzt darauf, hast weniger Beikräuter, mußt also weniger jäten und kannst das Jätgut gleich als Mulch auf das Beet legen - du brauchst also nicht mal nen Komposthaufen und sparst damit letztendlich Platz.

Mit den guten Nachbarn und schlechten Nachbarn wird die Wiki gerade sehr gut, irgendjemand scheint sich da die Mühe zu machen, für alle Kulturpflanzen nach und nach die guten und die schlechten Freunde einzutragen. Ansonsten gilt die Grundregel:
Möglichst Pflanzen zusammensetzen, die möglichst kaum miteinander verwandt sind ... also statt Blumenkohl neben Kohlrabi lieber Blumenkohl und Esparsette ...
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Vanessa87
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BeitragVerfasst am: 22.04.2009 10:15    Titel: Re: Biologische Düngemittel/Schädlingsabwehr Antworten mit Zitat

Ich glaube du verstehst nicht worauf ich hinaus will...

Ich werde mich einfach selbst im Netz durchwühlen um nach Informationen zu suchen.

Es sei denn, jemand anders versteht worauf ich hinaus will und hat noch die ein oder andere Idee Wink
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BeitragVerfasst am: 22.04.2009 10:27    Titel: Re: Biologische Düngemittel/Schädlingsabwehr Antworten mit Zitat

Zitat:

Rein natürliche Düngung klingt ja ganz nett und ist was für Leute die viel Zeit und Geld haben.

Oder du gehst von falschen Vorraussetzungen aus ...

Was beispielsweise bekommst du denn für eine natürliche Düngung nicht kostenlos?
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BeitragVerfasst am: 22.04.2009 10:38    Titel: Re: Biologische Düngemittel/Schädlingsabwehr Antworten mit Zitat

Es sind einfach so Dinge wie irgendwelche Pferde besorgen zum Umgraben von irgendwelchenn Beeten die ich auch noch aufwändig erst leerschaufeln muss und dann schichtweise mit ganz bestimmten Böden wieder zumache. Das sind einfach Dinge die für mich nicht in Frage kommen, da es zumindest mir nur um sehr kleine Beete bis hin zu winzigen Blumentöpfen geht.

Es geht mir in erster Linie um Informationen, welche Pflanzen ich nutzen kann um meine Nutzpflanzen vor Schädlingen wie Tieren oder Krankheiten zu schützen.
Beispielsweise schütze ich Bohnen mit Bohnenkraut vor Blattläusen.
Dann gibt es ja noch den Ackerschachtelhalm, der auch vor Läusen schützt.
Algenkalk ist eine Bodenverbesserung und pH-Wert-Erhöhung
und so weiter...

Zitat:
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Das ist ja schonmal ein Anfang Wink
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BeitragVerfasst am: 22.04.2009 12:16    Titel: Re: Biologische Düngemittel/Schädlingsabwehr Antworten mit Zitat

Dann arbeitest du mit Waldhumus und nur mit Mulchdecke ... Gras findest du überall, Pferde sind nicht mal für Hügelbeete notwendig und Löcher in einem Blumentopf buddeln ist ein klitzekleines Bischen oversized ... du kannst da genauso gut auch in den Wald gehen, und dir dort Humus holen (Schicht zwischen dem harten Waldboden und der noch deutlich als Blätter erkennbaren Laubschicht.) Dieser Humus ist äußerst lebendig und nährstoffreich und kann jederzeit mit dem gleichen Material aufgefüllt werden. Für die meisten Pflanzen bietet Waldhumus zudem auch noch das perfekte Wasserhaltvermögen.
Düngen tust du dann einzig über das Auffüllen mit Waldhumus.

Sehr kleine Beete sind allein mit Mulchdecke möglich ... was du an Pflanzenmaterial findest und noch von den Nachbarn nicht als unordentlich empfunden wird, kannst du auf deine Beete packen: Gras, Heu, halb verrottetes Laub aus dem Wald, welches du mit Grasschnitt abdeckst ... die Mulchdecke kannst du so hoch machen, wie die untersten Blätter deiner Kulturpflanzen. Alleine schon über eine solche Mulchdecke bekommst du genügend Dünger in den Boden und mit der Zeit auch dann einen tiefgründigen Boden, selbst wenn du nicht umgräbst. Gehst du vor Anlage eines solchen Beetes mit dem Sauzahn bei (oder irgendeinem harten, flachen Gegenstand), lockerst du damit den Boden und bereitest den Boden dadurch für das sich entwickelnde Bodenleben vor.
Gerade auf sehr kleinen Beeten ist es mit einer geschickten Pflanzzusammenstellung möglich, alleine nur über die pflanzlichen Nachbarn Krankheiten und Freßfeinde zu vertreiben ... hier muß man allerdings auch ein wenig herumprobieren. Tritt dennoch eine Krankheit oder Befall auf, wirst du im Internet schnell fündig, was du gezielt gegen unternehmen kannst.
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BeitragVerfasst am: 22.04.2009 21:05    Titel: Re: Biologische Düngemittel/Schädlingsabwehr Antworten mit Zitat

Also wegen dem lockeren Boden... ich hatte eh vor mir einen Grubber zu besorgen. Die Dinger sind einfach super praktisch und ich habe in wenigen Minuten mehrere m² damit so aufgelockert, dass es sogar noch richtig hübsch aussieht.
Mulchen mit Gras ist auch möglich, da dort im Garten unglaublich viel Gras wächst. Da meine Nachbarn großen Wert auf Natürlichkeit legen und der Garten dadurch total verwildert ist, ist alles recht einfach und ein unordentliches Beet fällt da kaum auf. Außerdem darf ich da machen was ich will. Pflanzen was ich will, buddeln wie ich will, etc Very Happy Egal was ich da mach, es gefällt ihnen so oder so.

Mulchen würde ich hauptsächlich mit Gräsern und wenn es sich eignet Gundermann, denn der wuchert da unglaublich krass...

Im Herbst wollte ich es mit Heu und Laub langsam anfangen abzudecken. Vielleicht kommt die ein oder andere Pflanze ja wieder. Zumindest steht der Rosenkohl kurz vor der Blüte Wink
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