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Fellfreie Pfoten??? (Autoagressionen)

 
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Bibbi
Fellnase


Anmeldungsdatum: 17.10.2007
Beiträge: 6
Wohnort: Duisburg

BeitragVerfasst am: 17.01.2009 21:35    Titel: Fellfreie Pfoten??? (Autoagressionen) Antworten mit Zitat

Hallo zusammen, ich hoffe mir kann jemand helfen.
Vielleicht ist dieses Thema schon einmal behandelt worden und ich finde es nicht. Falls ja, großes SORRY Embarassed

Eine von meinen vier Fellnasen hat seid einigen Wochen ein merkwürdiges Verhalten. Sie ist die älteste von vier halb-Geschwistern und eigentlich auch die Anführerin, also die erste die frisst und aus dem Käfig kommt. Seid einigen Wochen rupft/zupft sie sich das Fell von den Pfoten. Allerdings nur von den vorderen beiden und auch nur die Oberseiten. Das Fell wächst zwar nach, wird aber immer wieder abgezupft. Es war auch zu beobachten dass sie das selbst tut. Wenn eine andere dazukommt, wird sie kurz angepiepst (ich nenn es mal so), der "Störenfried" verzieht sich und sie zupft weiter das Fell aus.

Ich habe keine Ahnung woran das liegt. Der TA meinte das wäre nichts krankheitsbedingtes. Es hat auch kein Umzug oder Umstellung des Futters stattgefunden. Nichts außergewöhnliches also.

Hat jemand mal sowas beis einen Fellnasen beobachtet oder hat ne Ahnung was das bedeuten könnte?

Für jede Antwort wäre ich sehr dankbar.


Liebe Grüße
Bibbi

habe den Titel mal angepasst, so dass er besser verstanden und durch die Suchfunktion gefunden wird Wink
LG Vanessa
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Murx Pickwick
Quoten-Kobold


Anmeldungsdatum: 23.07.2005
Beiträge: 4622
Wohnort: Runkel

BeitragVerfasst am: 17.01.2009 22:56    Titel: Re: Pfellfreie Pfoten??? Antworten mit Zitat

Das Abfressen des Felles der Vorderpfoten ist nur zu häufig ein seelisches Problem.
Offenbar scheint ihr erster Platz im Rangsystem nicht mehr sicher zu sein, und das scheint sie so zu bekümmern, daß sie sich die Pfoten abfrißt. Ein weiteres Problem könnte Langeweile durch einen zu engen und zu wenig strukturierten Käfig sein ... in beiden Fällen könntest du im Grunde genommen nur durch Anbau auf Dauer Abhilfe schaffen ...

Eventuell hilft auch kurzfristig, Futter in der Einstreu zu verbuddeln, Fertigfutter durch Eigenmischung ohne Dinkel und Weizen auszutauschen und mehrere kleine Aquarien mit unterschiedlichen Buddelmöglichkeiten (Stroh, Blätter oder Sand) anzubieten.

Die üblicherweise für Degus angegebenen Maße sind viel zu eng - Degus sind sehr bewegungsfreudige intelligente Tiere. Viele Probleme, die wir in Gefangenschaft beobachten können, lassen sich deshalb auf dieses Platzproblem direkt oder indirekt zurückführen - man darf halt nie vergessen, sie bräuchten eigentlich mind. 20qm pro Gruppe bei guter Strukturierung, also Aussichtsposten, Verstecken, Buddelmöglichkeiten etc ... nur können halt nur sehr wenige Halter überhaupt ein kleines Zimmer für ihre Degus umbauen oder die Degus sogar frei in der Wohnung laufen lassen ...
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Marx ist die Theorie
Murx ist die Praxis!

Ich habe es endlich amtlich (Mitgliedsausweis der Piratenpartei):
"Der Besitzer dieses Dokumentes ist berechtigt, sich seines Verstandes zu bedienen, Informationen zu produzieren, replizieren und konsumieren, sich frei und ohne Kontrolle zu entfalten in Privatsphäre und Öffentlichkeit.

Behinderung dieser Rechte wird geahndet durch die Piratenpartei Deutschland"
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davX
Team


Anmeldungsdatum: 08.06.2004
Beiträge: 8494
Wohnort: Schweiz

BeitragVerfasst am: 19.01.2009 01:15    Titel: Re: Fellfreie Pfoten??? (Autoagressionen) Antworten mit Zitat

Hallo,

ich hatte zum Glück so ein Verhalten bisher bei meinen Degus nicht beobachten können.
Die Ursachen von Fellbeissen zu ergründen, scheint wohl sehr schwierig zu sein, gibt es doch verschiedene Vermutungen, was Ursachen sein könnten. Ich kenne Fellbeissen eigentlich nur von unseren Meerschweinchen her, die sich dann aber gegenseitig das Fell kürzen. Bei ihnen scheint es sich um eine Dominanzgeste zu handeln, die langen Haare scheinen als Prestigeobjekt zu gelten und werden vermutlich daher abgefressen. Das ist allerdings auch bloss eine Vermutung.

Hinter Fellbeissen können verschiedene Motive stecken, Stress, Veränderungen z.B. des Hormonsystems, mangelnde Abwechslung etc. Es könnte letztlich vielleicht auch nur ein kleines Detail sein, das letztlich dieses Verhalten ausgelöst hat, die kürzer werdenden Tage sprich die Winterzeit allgemein...?

Aber wenn du schon das Futter ansprichst, es wäre vielleicht dennoch interessant zu wissen, was fütterst du? Eine übliche Futtermischung, gestreckt mit Kräuter? Oder viel Gemüse mit Grünfutter, Kräuter und Sämereien?

Dann die Käfigstrukturierung, liessen sich da vielleicht Verbesserungen vornehmen, wie sieht es aus mit der Beschäftigung der Tiere? Können sie sich gut beschäftigen, wie schauts aus mit der Ernährung, bietet das zusätzlichen Beschäftigungswert und wie mit der Einrichtung?
Grünfutter, Äste mit Laub etc. insbesondere jetzt wenn dann wieder der Frühling kommt, darf als Beschäftigung nicht unterschätzt werden. Dazu können Nüsse mit Schale die Deguherzchen höher schlagen lassen und führen zu weiteren interessanten Stunden, des Nussknackens, des Nussrumschleppens, sich gegenseitig anquäkens, des Nuss verscharrens, des Nuss wiederentdeckens, etc. Wink

Zitat:

Viele Probleme, die wir in Gefangenschaft beobachten können, lassen sich deshalb auf dieses Platzproblem direkt oder indirekt zurückführen - man darf halt nie vergessen, sie bräuchten eigentlich mind. 20qm pro Gruppe bei guter Strukturierung

Schon 3-5 qm wäre aus meiner Sicht schon sehr gut, denn schon hier wäre sehr viel an neuen, interessanten Möglichkeiten realisierbar, die man mit Standard-Mindestkäfiggrössen und ein bisschen darüber einfach nicht hat. Aber m.E. ist das ist nur ein möglicher Faktor, ein untergeordneter, denn m.E. ist die Struktur wichtiger denn der Platz, aber bei fehlendem Platz keine sinnvolle Struktur möglich, sprich so hängen dann Struktur und Platz zusammen. Meine Degus beispielsweise fressen kein Fell, ich denke daher nicht, dass alleine mit mehr Platz das Problem sich lösen liesse. Aber das ist meine Meinung Wink.
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Bibbi
Fellnase


Anmeldungsdatum: 17.10.2007
Beiträge: 6
Wohnort: Duisburg

BeitragVerfasst am: 24.01.2009 21:52    Titel: Antworten mit Zitat

Erstmal Danke für eure Antworten. Hier sind viele Sachen genannt über die ich mir auch schon gedanken gemacht habe.

1. Zu wenig Platz
Das kann ich wohl ausschließen da die kleine Stinker einen echt großen Käfig haben. 2,30 lang, Deckenhoch (2,50 ?) und knapp 60cm tief. Abgeteilt in 7 verschiedene Bereiche in denen jeweils etwas anderes zu entdecken ist. Sandbad in einer Kiste, Blätter in anderen Kisten, zwei extra Aquarien zum buddeln und graben, Stöckchen zum klettern und nagen, eine ganze Etage mit Laufschalen und Laufrädern, Schlafhöhlen. Den höchsten Punkt der Villa Pfötchen ist ein Glasaufsatz gefüllt mit Heu und Stroh.
Außerdem haben die kleinen 1x die Woche (meist am WE wenn ich mit meinem Hund aufm Hundeplatz bin, dann sind sie ungestört) die Möglichkeit im gesamten Zimmer auf Entdeckung zu gehen. Ich verstecke kleine Kisten mit Blättern, Früchten etc. die sie suchen müssen. Über eine kleine Rampe können sie freiwillig den Käfig verlassen und zurück wann sie wollen.

2. Prestigeobjekt
Ich finds halt merkwürdig weil sie das selber tut. Wenn die anderen die Ursache wären könnte man die Gruppe trennen. Aber ich kann sie ja nicht von sich selber trennen. Der TA meinte es könnte ähnlich wie beim Menschen eine Art "Borderline-Verhalten" sein. Kann ich mir auch nicht wirklich vorstellen.

3. Futter
Ich füttere die kleinen generell nicht mit "Fertigfutter". Zwar gibt es ab und zu mal eine Erbsenflocke als Leckerchen, aber auch nur wenig. Ich füttere überwiegen mit Stroh vom örtlichen Bauern, Heu aus dem eigenen Garten, Kräuter und verschiedene Pflanzen teilweise getrocknet weil jetzt nicht viel wächst. Im Sommer frisch aus eigenem Anbau, so weiß ich wenigstens was drin ist. Was bei mir im Garten nicht wächst an Futterpflanzen wird per I-Net bestellt.
Mit Nüssen hab ich es noch probiert weil ich gehört habe die sollen zu fett sein. Füttert von euch jemand Nüsse? Wenn ja welche?
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Murx Pickwick
Quoten-Kobold


Anmeldungsdatum: 23.07.2005
Beiträge: 4622
Wohnort: Runkel

BeitragVerfasst am: 25.01.2009 05:38    Titel: Re: Fellfreie Pfoten??? (Autoagressionen) Antworten mit Zitat

Bei mir hat sich ein Zimmer mit 20qm als zu klein für vier Degus erwiesen! Also das Ausschließen von zuwenig Platz ist ein Unding, selbst wenn der Käfig bei weitem die Maße, die sonst gebraucht werden, überschreiten - es ist einfach der Unterschied von einem Anbindeplatz für Pferde zu einer Doppelbox für Pferde ... aber es ist nach wie vor keine Weide für Pferde, um nen anschaulichen Vergleich zu bringen.

Aber die Strukturierung klingt enorm gut ... ich wüßte auf Anhieb nicht, was man da noch verbessern könnte - außer das Futter vielleicht (wenn nicht eh schon so praktiziert) einfach im gesamten Käfig verteilen und erst gar keine Futternäpfe mehr zu benutzen.
Wenn es mit dem Borderlineverhalten vergleichbar wäre, dann wäre das Fellbeißen von Anfang an da und wäre in der frühen Kindheit durch für das Tier unannehmbare Umstände ausgelöst worden - das gibt es durchaus und läßt sich vom "normalen" Fellbeißen und Pfötchenknabbern nur unterscheiden, wenn man weiß, wann das Fellbeißen entstanden ist. Die hauptsächlich genetisch ausgelöste Variante dagegen läßt sich von dieser Version gar nicht trennen ... beide Formen sind nicht beeinflußbar, dann wirst du mit nem Pfotenbeißer leben müssen.

Ich hatte immer wieder unterschiedliche Nüsse und Sonnenblumen meinen Degus angeboten, unter anderem Haselnüsse, Walnüsse, süße Mandeln, geröstete Erdnüsse ... alle Nüsse in Schale (ursprünglich angeknackt, damit sie lernen, da ist was leckeres drin, später unangeknackt)
Solange das Angebot limitiert war, wurde fast jede Nuß gierig genommen, bei ad lib dagegen blieben die Nüsse sehr schnell liegen und es wurde vielleicht eine Nuß in der Woche gefressen ... auch wenn sie nach suchen mußten, es aber beliebig viele Nüsse gab, die halt nur versteckt waren, wurde niemals mehr wie eine Nuß in der Woche gefressen. Es waren vier Degus ...
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davX
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Anmeldungsdatum: 08.06.2004
Beiträge: 8494
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BeitragVerfasst am: 25.01.2009 23:36    Titel: Re: Fellfreie Pfoten??? (Autoagressionen) Antworten mit Zitat

Ja, die Strukturierung war mir auch aufgefallen, die klingt wirklich gut und auch das andere.

Apropos Prestigeobjekt, das war auch bloss ein Gedanke von mir, in welchem Zusammenhang ich das Fellfressen kenne. Da der Degu sich das Fell selber abnagt ist das natürlich eine andere Sache. Die Meerschweine kürzen übrigens nur das lange Haar etwas und fressen das Fell nicht ab... also es ist so gesehen nicht weiter tragisch, denn ihr Fell bleibt dadurch dennoch dicht, sie werden halt einfach etwas kurzhaariger... Wink

Was die Nüsse angeht, ich hab sie (fast) alle durchprobiert Wink, genauer gesagt, Haselnüsse, Walnüsse, Pecannüsse, Mandeln und sogar bei einer Gelegenheit Macadamia... nur Coquitos konnte ich nicht testen (Erdnüsse und Pili sind dagegen keine echten Nüsse... Twisted Evil). Regelmässig füttere ich heute alle der obigen Nüsse, ausser Macadamia, welche ich eher durch Zufall testen konnte, da sich ein paar davon in eine Mischnusspackung verirrten. Seit da hatte ich keine Gelegenheit mehr...

Und was das Fressverhalten bei Nüssen angeht, kann ich mich absolut Murx anschliessen, bei Fütterung ad lib oder nahezu, sprich häufiger Fütterung, wird da erst mal verscharrt, ich sehe teilweise die Degus tage nach der letzten Nussgabe, wie sie an einer frischen Nuss rumnagen. Das Verhalten ist halt typisch, dass sie zuerst alle verscharren, die sie nicht gleich fressen wollen und man könnte meinen es wäre nix mehr da, aber sie greifen da dann eben später wieder zurück. Ich entferne jeweils die dann auftauchenden leeren Schalen... dadurch bekommt man auch ein bisschen den Überblick, was von den Nüssen, die gegeben wurden nun gefressen wurde. Manchmal ist es aber so arg zernagt, dass Rückschlüsse auf die Anzahl geknackter Nüsse schwierig wird.
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