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Kreuzkräuter (Senecio spp.)
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   Degupedia-Forum » Tierernährung und Pflanzen » Kreuzkräuter (Senecio spp.) Alle Zeiten sind GMT + 2 Stunden
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Plüschbein
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Anmeldungsdatum: 02.07.2008
Beiträge: 286

BeitragVerfasst am: 05.09.2008 23:14    Titel: Antworten mit Zitat

Räusper, es sind dann doch mehrere Fotos von so einigen Greiskräutern, alle innerhalb von etwa 2qm gefunden und fotografiert:













Also wenn das kein Jakobsgreiskraut ist, muß ich mit dem Bestimmen nochmal von vorn anfangen... Very Happy
Auf dem letzten Foto sieht man fast gut die 13 Blütenblättchen.

Was sagt ihr?
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davX
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Anmeldungsdatum: 08.06.2004
Beiträge: 8494
Wohnort: Schweiz

BeitragVerfasst am: 07.09.2008 15:54    Titel: Re: Kreuzkräuter (Senecio spp.) Antworten mit Zitat

Ja das sieht ganz nach einem Greiskraut/Kreuzkraut (Senecio sp.) aus, allerdings würde ich sagen kein Jakobskreuzkraut, denn die Blattform scheint mir sieht anders aus. Zum Vergleich, Wikipedia (siehe unten die Bildtafel mit Blüte und Blattform):
http://de.wikipedia.org/wiki/Jakobskreuzkraut
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Plüschbein
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Anmeldungsdatum: 02.07.2008
Beiträge: 286

BeitragVerfasst am: 07.09.2008 17:50    Titel: Re: Kreuzkräuter (Senecio spp.) Antworten mit Zitat

Hmmm, Warten auf Murx... hihi.

Also, meiner Meinung nach muß man unterscheiden zwischen Rosetten- und Stengelblättern. Die Stengelblätter sind oft viel ... mm, ich kann die ganzen Ausdrücke nicht ... eingekerbter, so wie eine Küste auf einer Landkarte mit vielen Fjorden, Buchten... Seufz.

Auf dem vorletzten Bild kann man schlecht erkennen, daß die Stengelblätter tatsächlich viel gekerbter sind als die obigen Rosettenblätter.

Hier auch nochmal der bekannte Link, dort stehen auch die etwas unterschiedlichen Rosetten- und Stengelblätter nebeneinander:
http://www.landwirtschaftskammer.de/fachangebot/ackerbau/gruenland/jakobskreuzkraut.htm

Aber ich bin gespannt. Die anderen Greiskräuter scheinen ja auch nciht viel besser. Sind die anderen auch im Heu giftig? Sicher schon?
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davX
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Anmeldungsdatum: 08.06.2004
Beiträge: 8494
Wohnort: Schweiz

BeitragVerfasst am: 07.09.2008 23:29    Titel: Re: Kreuzkräuter (Senecio spp.) Antworten mit Zitat

Nein Greiskräuter scheinen alle problematisch zu sein.

Wegen der Blattform, dann ist es vielleicht doch ein Jakobskreuzkraut. Ich kenne mich da auch zu wenig aus, aber ein Kreuzkraut erkennt man ja gut und das reicht mir dann eigentlich schon.
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Plüschbein
Freak


Anmeldungsdatum: 02.07.2008
Beiträge: 286

BeitragVerfasst am: 08.09.2008 23:15    Titel: Antworten mit Zitat

Noch ein kleiner Zusatz:

Vor wenigen Tagen fand ich einige Blätter im für die Kaninchen ausgelegten Wiesenfutter. Es war von der Ration fast nichts mehr nach, nur noch ein bisschen Stengel von Möhre etc und eben diese Blätter.
Ziemlich begeistert stellten sich mir diese als einem Greiskraut sehr ähnlich raus, nur die Stengel waren irgendwie recht lang. Immerhin wollten die beiden das Zeug nicht.

Heute fand ich dann wohl die Antwort auf die Blätter:



Das Foto ist leider nicht so gut... Hier steckt auf jeden Fall unter einem Büschel Labkraut, das ich fürs Foto nach rechts unten geschoben habe, die Greiskrautrosette. Wegen des eingeschränkten Lichts sind die Stengel der Blätter etwas länger... Toll, bisher hab ich die Rosetten immer an sehr offenen Stellen gefunden, daher waren sie immer gut zu sehen. Aber auf dieser Wiese stehen die Teile auch gern etwas versteckter oder an recht gut mit anderen Kräutern bewachsenen Stellen. Confused
Und so gelangten sie mit harmlosen Zeug in den Sammelbeutel.
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davX
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Anmeldungsdatum: 08.06.2004
Beiträge: 8494
Wohnort: Schweiz

BeitragVerfasst am: 10.09.2008 11:52    Titel: Re: Kreuzkräuter (Senecio spp.) Antworten mit Zitat

Ja das ist heimtückisch. Andererseits mit regelmässigem Ausreissen könnte vielleicht was dagegen getan werden, halt bloss wenn nicht zuviel davon wächst und nicht vielleicht in der Nähe eine "Samenquelle" sich befindet, die immer wieder von Neuem für junge Keime sorgt... das ist ja manchmal auch ein Problem, dass gute Nachbarn, auf Privatgrundstück versteht sich, diese "schönen" Blumen wachsen lassen. Ja was ist schon dabei?
Ähnliches gilt ja für so manchen Neophyten, die sich dann schön ausbreiten können. Bloss sind einige von ihnen alles andere als angenehme Zeitgenossen.
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Gast






BeitragVerfasst am: 13.09.2008 13:31    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo,

ich weiß ich darf keine Links posten als Gast, möchte aber bei den kompetenten Usern hier doch ihre Meinung zu diesem Thema Jakobskreuzkraut. Im www.meerschweinforum.de wurden folgende Aussagen geschrieben:

Zitat:
Ich kann euch eine gute Nachricht überbringen: ich habe mich soeben mit der Landwirtschaftskammer von NRW in Verbindung gesetzt. Dort ist eine Tierärztin, die mit einem Professor Kontakt hatte und dieser versichert, dass Meerschweinchen JKK fressen könnten, ohne dass es ihnen schadet, weil sie ein Enzym besitzen, das die Giftstoffe in N-Oxide umwandelt.

Auch Ziegen sterben nicht an dem Gift - wie zunächst von vielen behauptet wurde. Untersuchungen haben gezeigt, dass sich bei Ziegen das Gift NICHT in der Leber anreichert - es geht direkt in die Milch! Das finde ich allerdings auch gefährlich. Die haben da auch Versuche gemacht und das Gift denen per Sonde direkt in den Magen eingeflößt. Auch da war in der Leber kein Gift nachzuweisen - aber in der Milch.

Ein weiteres Projekt wird durchgeführt, das zeigen soll, was mit dem Gift passiert, wenn z.B. Raubtiere Kleintiere fressen, in deren Leber bereits Gift angelagert ist.

Wie seht ihr das - seid ihr trotzdem dabei, weitere Aufklärungsarbeit zu leisten? Wer sich beteiligen möchte, dem kann ich gerne einen Flyer zuschicken zum Ausdrucken (den ich von der Landwirtschaftskammer zu diesem Zweck bekommen habe) und / oder die Kurzinfo, die ich zusammengestellt habe.


Zitat:
. Das JKK für Meeris nicht gefährdet ist, hat Herr. Dr. Wiedenfeld von der Uni Bonn festgestellt. Dass manche Tierärzte dazu noch was anderes sagen, kann daran liegen, dass diese Informationen noch brandneu sind.

7. Wer weiteres wissen will, soll sich eben an die o. g. Site wenden oder auch an die Landwirtschaftskammern in NRW, Rheinland-Pfalz oder Schleswig-Holstein. Die sind auch sehr gut informiert.


Wisst ihr zu diesem "neusten" Erkenntnissen etwas? Kann das wirklich stimmen? Muss man sich keine Sorgen mehr um seine Meerschweinchen mehr machen?

Danke jetzt schon für eure Antworten.
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Plüschbein
Freak


Anmeldungsdatum: 02.07.2008
Beiträge: 286

BeitragVerfasst am: 13.09.2008 17:00    Titel: Re: Kreuzkräuter (Senecio spp.) Antworten mit Zitat

Hier mal der komplette Link:

http://forum.meerschweinforum.de/showthread.php4?t=183812&page=5&pp=15

obwohl unser Gast schon alle relevanten Infos, die dort stehen, zitiert hat.
Ich weiß dazu leider nichts, würde aber auch gern näheres wissen als nur eine wiedergegebene Aussage (da ich natürlich auch den User nicht kenne).

Aber hier ist zumindest die HP von dem Doktor, der laut Bericht im angegebenen Meerschweinchenforum festgestellt hat, daß das Jakobsgreiskraut für Meerschweinchen ungefährlich ist. Dort steht nicht viel sofort ersichtliches zum Jakobsgreiskraut, aber seine Mailadresse...

http://phyto.pharma.uni-bonn.de/
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davX
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Anmeldungsdatum: 08.06.2004
Beiträge: 8494
Wohnort: Schweiz

BeitragVerfasst am: 13.09.2008 22:53    Titel: Re: Kreuzkräuter (Senecio spp.) Antworten mit Zitat

Hallo du,

offenbar hats mit den Links doch geklappt. Ja diese Info finde auch ich spannend, wobei ich bereits schon die Vermutung hatte, dass bei Tieren möglicherweise ein solcher Mechanismus existieren könnte im Rahmen von Anpassungen der Herbivorie. In meinem jüngsten Degupedia Magazin Artikel habe ich ja auch verschiedene Arbeiten auflisten können, welche Senecio-Arten bei verschiedenen Tierarten als wichtige Futterpflanze ausweisen:
Die Bedeutung sekundärer Pflanzeninhaltsstoffe in der Tierernährung (PDF)

Konkret aus obigem PDF:
Zitat:

Erstaunlicherweise stehen bei Wildtieren oft auch "schädliche Unkräuter" oder sonst als problematisch geltende Pflanzen auf dem Speiseplan. So erwähnt Boback (1970), dass Wildkaninchen (Oryctolagus cuniculus) unter anderem Robinie, Esche, Eiche und Buche fressen. Aber auch viele pflanzenfressende Nagetiere, ernähren sich in der Wildnis von giftigen Pflanzen wie Kreuzkräuter (Senecio spp.), Fuchsschwanzgewächse (Atriplex spp., Heterostachis spp, Rumex spp., Suaeda spp.) , Pfefferbäume (Schinus spp.) und Rittersterne (Hippeastrum spp.) (Tabelle 1). Kreuzkräuter (Senecio spp.) gelten wegen ihres Gehalts an Pyrrolizidin-­Alkaloiden als leberschädigend, krebserregend, missbildungsfördernd und erbgutschädigend (Hiller & Melzig 2003), Rittersterne (Hippeastrum spp.) sind bei uns als stark giftige Zimmerpflanzen bekannt, deren Zwiebeln besonders giftig sind (Hiller & Melzig 2003; Roth et al. 1994), die Giftigkeit der Pfefferbäume (Schinus spp.) beruht auf toxischen Phenolen, welche in vielen Arten enthalten sind (Aguilar­Ortigoza et al. 2003; Fuentes et al. 1983; Roth et al. 1994) und Fuchsschwanzgewächse wie Ampfern (Rumex spp.) oder Melden (Atriplex spp.) sind bekannt für ihre hohen Gehalte an Oxalsäuren und Oxalaten, welche die Calciumaufnahme im Darm beeinträchtigen und durch den Calciumentzug schädigende Wirkungen auf das Herz und zentrale Nervensystem haben (Roth et al. 1994).

[...]

Viele Kleinsäuger, insbesondere Pflanzenfresser, verfügen also über Strategien, mit problematischen Pflanzeninhaltsstoffen zurechtzukommen. Neben verhaltensbedingten Strategien wie Vermeidung von problematischem Futter (Akazienratte, Meerschweinchen, Ratte) oder Steigerung der aufgenommenen Futtermenge (Degu) spielen Entgiftungsmechanismen im Tierkörper durch enzymatische und mikrobielle Entgiftung eine bedeutende Rolle (Freeland & Janzen 1974). Während Leber und Nieren die hauptsächliche Entgiftungsarbeit zukommt, werden auch andere Mechanismen diskutiert, welche einen indirekt positiven Einfluss auf die Entgiftung haben sollen.

[und so weiter... ich zitier da jetzt nicht alles... Wink ]

Quelle: Küpfer, D. (2008): Die Bedeutung sekundärer Pflanzeninhaltsstoffe in der Tierernährung. Degupedia Magazin 3: 1-8. (PDF)
(Hervorhebungen von mir)

Diese Überlegung ist daher wirklich naheliegend und ich ging eigentlich auch davon aus, bis Murx mit ihren Informationen zu den Greiskräutern kam.

@Plüschbein
Dankeschön für den kompletten Link. Vielleicht besser wäre aber direkt den Beitrag zu verlinken, dieser hier ist das erste Zitat:
http://forum.meerschweinforum.de/showthread.php4?p=1891310&highlight=N-Oxide#post1891310
ist zwar zur Zeit der Zweite von oben, aber falls das Forum dort was ändern sollte, könnte das vielleicht nicht mehr stimmen. Also nur zur Sicherheit (wie heissts so schön? Doppelt genäht hält besser Wink ).

und dieser hier das zweite Zitat:
http://forum.meerschweinforum.de/showthread.php4?p=1892505#post1892505

Ich hoffe, das war hilfreich. Viel mehr fällt mir dazu zur Zeit nicht ein. Aber ist halt auch ein anderer Aspekt zum Thema (aus Freilandstudien an Wildtieren), der das ganz offenbar bestätigt.
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Murx Pickwick
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Anmeldungsdatum: 23.07.2005
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BeitragVerfasst am: 22.09.2008 17:52    Titel: Re: Kreuzkräuter (Senecio spp.) Antworten mit Zitat

Ich bin hier inzwischen sehr skeptisch geworden - Kaninchen mit Leberschäden, die von Jägern in Senecioreichen Gebieten gefunden wurden, waren älter wie zwei Jahre ... wie lange waren die Fütterungsversuche?
Ich werd mich auf jeden Fall selbst da noch mal hinsetzen und versuchen, gesichertes Wissen zu bekommen - daß Senecio keine Pflanze ist, die Ziege, Degu, Kaninchen oder Meerschweinchen schnell umbringt, ist das einzig bisher gesicherte Wissen, was ich hab, alle drei Arten sind sehr robust ... Kühe und Pferde dagegen brauchen nur geringe Mengen über kleine Zeiträume zu sich zu nehmen, um daran einzugehen.
Wenn allerdings für die robusten Arten tatsächlich Entwarnung gegeben werden kann, wäre das toll ...
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Ich habe es endlich amtlich (Mitgliedsausweis der Piratenpartei):
"Der Besitzer dieses Dokumentes ist berechtigt, sich seines Verstandes zu bedienen, Informationen zu produzieren, replizieren und konsumieren, sich frei und ohne Kontrolle zu entfalten in Privatsphäre und Öffentlichkeit.

Behinderung dieser Rechte wird geahndet durch die Piratenpartei Deutschland"
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Plüschbein
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Anmeldungsdatum: 02.07.2008
Beiträge: 286

BeitragVerfasst am: 16.07.2009 23:49    Titel: Re: Kreuzkräuter (Senecio spp.) Antworten mit Zitat

Gibts eigentlich was Neues zum Thema Greiskraut, so wie es angeblich von dem Herrn der Uni Bonn festgestellt wurde? Können Meeris und vll auch Kaninchen doch entgegen früherer Meinungen ganz gut damit umgehen (bspw getrocknet im Heu?) Oder sollte ich doch mal dem Herrn eine Mail schreiben, wie ich es schon länger mal geplant hatte?

Übrigens, hier im Südwesten der Republik ist dieses Jahr mehr Greiskraut zu finden als letztes Jahr. Ich finde es relativ häufig, tlw dominiert es Böschungen und Wiesenabschnitte...
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Murx Pickwick
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Anmeldungsdatum: 23.07.2005
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BeitragVerfasst am: 17.07.2009 07:37    Titel: Re: Kreuzkräuter (Senecio spp.) Antworten mit Zitat

Greiskraut nimmt definitiv zu - es mag sonnige, freie Stellen, wo es ungestört von anderen Pflanzen keimen kann. Die Durchschnittstemperatur in Deutschland nimmt zu, die freien Stellen gibt es überall dort, wo intensive Landwirtschaft betrieben wird oder anderweitig der Boden durch den Menschen permanent gestört wird - dabei ist es für das Greiskraut unerheblich, wie verdichtet der Boden ist.

Viele Wiesen werden nur noch gemäht, nicht mehr beweidet, dadurch sind etliche Pilze, wie Wiesenchampignon, Parasol, Schafchampignon und etliche unauffälligere Arten verschwunden. Diese sorgen jedoch für ein dichtes und artenreiches Pflanzenwachstum, Greiskraut hat auf pilzbestandenen Weiden kaum noch Chancen und geht von selbst zurück.
Wildschweine sind eh absolut bäbä in unserer aufgeräumten Landschaft, sie werden geschossen, wenn sie auf Grünland und Acker Schaden anrichten (also Wühlen), denn die Schäden muß der Jagdpächter zahlen. Schweineweide gibt es seit Mitte des 19. Jhr nicht mehr. Wildschweine und Hausschweine hatten durch das Umbrechen dafür gesorgt, daß sehr viele schnell wachsende Pflanzen sich auf gut durchlüfteten, lockeren und mäßig gedüngten, mit Pilzmyzel durchzogenen ansiedeln konnten, die meisten für Schweineweiden typischen Pflanzen gibt es in Deutschland nicht mehr ... und damit auch keine Konkurrenz für das Greiskraut.

Ist es da ein Wunder, daß es bestandsbildend wird?

Kaninchen vertragen ohne Schaden zu nehmen sehr viel mehr Greiskraut, wie Rind und Pferd. Zumindest meine Kaninchen scheinen Greiskraut sogar im Heu zu erkennen ... etwas, was Pferde offenbar nicht können. Die oben beschriebenen Schäden könnten durch etwas ganz anderes genausogut ausgelöst worden sein: hochgezüchtete Weidelgräser, welche mit Endosymbionten zusammenleben.

So ... dir bleibt also bei unserem Wissensstand nix weiter übrig, wie die Mail loszuschicken Very Happy
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Wildkaninchen
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Anmeldungsdatum: 29.09.2009
Beiträge: 371

BeitragVerfasst am: 05.08.2011 19:14    Titel: Re: Kreuzkräuter (Senecio spp.) Antworten mit Zitat

Huhu,
ich grab das Thema mal wieder aus, da ich letztens über Jakobskreuzkraut gestolpert bin. Ist Kreuzkraut tatsächlich eine tödliche Giftpflanze oder doch unproblematisch bzw "nur" problematisch? Gibt es inzwischen neue Erkenntnisse?
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Theodor Fontane
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davX
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Anmeldungsdatum: 08.06.2004
Beiträge: 8494
Wohnort: Schweiz

BeitragVerfasst am: 05.08.2011 20:52    Titel: Re: Kreuzkräuter (Senecio spp.) Antworten mit Zitat

Von meiner Seite nichts Neues, ausser eben, dass Kreuzkräuter in der Wildnis allgemein auf dem Speiseplan einiger Kleinsäuger steht.
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Anmeldungsdatum: 23.07.2005
Beiträge: 4622
Wohnort: Runkel

BeitragVerfasst am: 06.08.2011 21:11    Titel: Re: Kreuzkräuter (Senecio spp.) Antworten mit Zitat

Von meiner Warte gibts ne Menge erstaunlich Neues zum Thema Kreuzkräuter ... sie stehen auf der Speisekarte von Naturschutzziege und wildlebendem Kanin! Und nicht nur irgendwelche Kreuzkräuter, sondern auch das böse Jakobs-Greißkraut ...
Probleme gibt es wohl nur in der Nutzung dieser Tierarten, die Pyrrolizidinalkaloide der Greißkräuter findet sich in der Ziegenmilch wieder - und für den Menschen ist es eindeutig nierenschädigend! Also Leute - trinkt keine Milch von Naturschutzziegen und Wildkaninchen ...

Meerschweinchen, Kaninchen und Degu haben Enzyme, welche die Wirkstoffe des Jakobsgreißkrauts abbauen, ich vermute, auch Chinchilla.

Bei mir wird das Jakobs-Greißkraut nach wie vor sowohl von Kanin, als auch Chinchilla, genauso gemieden wie von mir selbst => die Tiere lernen von mir! ^^

Die Panikmache vor Kreuzkräutern hält ungebrochen an, es wird stets von könnte, wollte, zunehmende Gefahr etc geredet, aber von der Beschreibung von ernsten Fällen, die einwandfrei auf die Vergiftung mit Greißkräutern sich zurückführen ließen, wird gegeizt - warum?
Weil es keine gibt?
Dafür werden Bilder von auf der Weide auf der Seite schlafenden Pferden, Rindern, Ziegen und Schafen mit rot eingefärbten Warnhinweisen, von wegen, Jakobskraut ist tödlich giftig, unterlegt ... merkwürdigerweise wird jedoch mit keinem Wort vor der Giftigkeit des mit Jakobsgreißkrautes verunreinigten Grünmehles in Industriefuttermitteln gewarnt ... dabei kommen die meisten Warnungen vor Greißkräutern auf Weiden von den Landwirtschaftsvereinen und unserem Vater Staat aus ... und genau hier sollte doch eigentlich die immense Gefahr, die von ins Grünmehl gelangtem und zu Pellets verarbeiteten Greißkräutern ausgeht, besonders wichtig sein?
Offenbar ist das Aufpeppen des Ansehens von Viehimpfungen und GVO-Bestandteilen im Fertigfutter weitaus wichtiger, wie die Warnung vor bösartigen Alkaloiden im Fertigfutter ...
... oder sollte ich das alles einfach nur falsch interpretieren und es ist schon lange bekannt, daß im Grünmehl, welches für die Pelletherstellung verwendet wird, schon immer große Mengen Greißkräuter waren? - Ich meine, immerhin stammen die meisten Grünmehle von den Rändern der Bundesstraßen osteuropäischer und südlicher Länder ...
... obwohl, halt, nein ... kann ja auch nicht sein, denn eigentlich hat ja jede Pelletmühle seine naturbelassene (und natürlichererartundweise greißkrautfreie und dennoch artenreiche) Wiese im Backyard und es ist selbstverständlich, daß das Grünmehl nur von diesen Wiesen stammt ...

Wie auch immer, wenn das Greißkraut auf den Wiesen steht, ist es tödlich giftig, im Heu, was ihr in den Zoofachgeschäften holt, ist es nicht mehr giftig und in Pellets eh und sowiesoschonmal gar nicht ... muß ich noch dazusagen, daß ich mich leicht desinformiert fühle?

Ich selbst verfüttere Jakobsgreißkraut nicht geziehlt, aber wenn es im Pflückgut oder im Gesensten drin ist, ists halt drin, da popel ich jetzt nix raus oder so ... und das beste Heu, was ich weit und breit herbekomme, ist ein Heu eines Försters mit viel, viel Rotklee, Wiesenfuchsschwanz und diversen Heilkräutern drin - ach ja, und Jakobsgreißkraut! Das ist da auch viel drin ... die Tiere scheints nicht zu stören, sie fressen das Heu dennoch gerne - und ich könnte schwören, das, was da überbleibt, sind nicht nur die Stengel des Rotklees, sondern auch ganze Greißkrautpflanzen ...
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