Unterscheidung Schierling - Wilde Möhre

[kichwa]

Huhu,

ich hab mich gerade mal näher mit dem Thema auseinander gesetzt. Ich glaube im Internet existieren teilweise Fotos unter falschem Namen oder meine Kaninchen fressen seit Wochen Schierling *ürg

Ich habe jetzt doch etwas Angst bekommen. Kann mir jemand was zur Unterscheidung sagen?
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Viele Grüße,

Christina

[Murx Pickwick]

Zuverlässig erkennst du wilde Möhre entweder anhand ihres Blütenstandes, sie hat inmitten ihrer weißen Blüten ein bis drei dunkle Blüten. Weiterhin ist der Geruch unverwechselbar (wie bei allen Doldenblütlern). Brichst du die Wurzel etwas unterhalb des Sproßansatzes, oder schneidest sie dort durch, riecht die verletzte Stelle deutlich nach Mohrrübe.

Der gefleckte Schierling hat einen rotgefleckten Stiel. Leider ist das Merkmal kein zuverlässiges, es gibt Standortvarianten, welche fast keine Fleckung aufweisen. Am Stielansatz ist der gefleckte Schierling jedoch immer rot, die Grenze ist immer ausgefranst oder gefleckt. Zuverlässig erkennen tut man den gefleckten Schierling an seinem unangenehmen Geruch beim Pflücken. Er stinkt nach kalter Hundepisse oder Mäuseurin.
Selbst mit Schnupfen fällt einem der Geruch auf!

Der Wasserschierling wächst im Gegensatz zur wilden Möhre nur auf feuchtem Grund. Weiterhin hat er eine ganz andere Blätterform, er hat eher gefingerte, denn gefiederte Blätter. Die Wurzelnknollen sind deutlich gekammert. Sie riechen beim Anschnitt oder beim Brechen deutlich nach Pastinake. Er ist also kaum mit der wilden Möhre zu verwechseln.
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Marx ist die Theorie
Murx ist die Praxis!

Ich habe es endlich amtlich (Mitgliedsausweis der Piratenpartei):
"Der Besitzer dieses Dokumentes ist berechtigt, sich seines Verstandes zu bedienen, Informationen zu produzieren, replizieren und konsumieren, sich frei und ohne Kontrolle zu entfalten in Privatsphäre und Öffentlichkeit.

Behinderung dieser Rechte wird geahndet durch die Piratenpartei Deutschland"

[kichwa]

Ich weiß nicht.... irgendwie muss ich wirklich Schierling verfüttert haben. Der Stiel ist leicht rötlich unten. Der Stil franst aus und ist innen hohl.

Aber eine der Wurzeln roch nach Möhre....Hat der Schierling auch so einen Rübenwurzel?

Ich bin unsicher.... Zumindest ist das in Zukunft von der Liste gestrichen.

Werde mich lieber mal an Giersch ranwagen. Wenn der Stiel dreieckig ist kann ich den ja eigentlich nicht mehr verwechseln oder?
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Viele Grüße,

Christina

[Murx Pickwick]

Der gefleckte Schierling hat auch so eine Rübenwurzel - aber man erkennt ihn an seinem Geruch. Wenn das Zeug beim Pflücken schon bestialisch gestunken hat, war es gefleckter Schierling. Hat es nach Möhre gerochen, war es mit einiger Sicherheit etwas anderes, wilde Möhre zum Beispiel. Ein Geruch zwischen Möhre und Kümmel, aber nicht so appetitanregend, ist Taumelkälberkropf. Zwar giftig, aber Kaninchen müssen schon eine Menge von fressen, bevor es ihnen dreckig geht. Er enthält allerdings genau wie Schierling Conicein, wenn auch in sehr viel geringeren Mengen, und gehört deshalb nicht verfüttert.
Geruchlich lassen sich die beiden Arten nicht miteinander verwechseln.

Normalerweise lassen Kaninchen zuverlässig den Schierling liegen, wenn man ihn verfüttert, sie mögen den Geruch ebensowenig wie wir. Ausnahmen machen hier hungrige Kaninchen, die nix anderes zu fressen finden (in einigen Gegenden Deutschlands ein Phänomeen, die Jungkaninchen finden im Frühjahr kaum mehr was zu fressen und fressen deshalb Schierlingsarten) und Schnupfenkaninchen. Da deine Kaninchen Schnupfenkaninchen sind, würd ich an deiner Stelle wirklich lieber wilde Möhre weglassen, wenn du dir nicht sicher bist. Schnupfenkaninchen sind nur eingeschränkt in der Lage, zu selektieren, hier kommt es auf die individuelle Erfahrung des Kaninchens und dem Grad der Anschwellung der Nasenschleimhäute an, wie gut die Selektion noch klappt.

Sollten sie Schierling gefressen haben, siehst du es ein bis zwei Stunden später. Die Kaninchen speicheln gut sichtbar, kötteln bedeutend mehr wie sonst, oft haben sie Durchfall und Blähungen. Wurde eine tödliche Menge aufgenommen, fangen sie schon nach einer Stunde an zu zittern und krampfen, innerhalb von zwei Stunden sind sie an den Hinterextremitäten gelähmt. Die Lähmung greift nach und nach auf den ganzen Körper über, so daß sie nach spätestens vier Stunden vollständig gelähmt sind und ersticken. Man hat ca. drei Stunden Zeit, das Kaninchen zu retten.
Nimmt es noch Nahrung auf, ist medizinische Kohle das Mittel erster Wahl, im absoluten Notfall, wenn Kohle nicht auftreibbar ist, würde auch Heilerde gehen. Weiterhin muß Heu bereitstehen - das Kaninchen braucht nun Heu, damit es den Schierling möglichst schnell durch den Darm schieben kann. Ein Tierarzt muß so schnell wie möglich aufgesucht werden, es muß alles versucht werden, daß die Atmung in Gang bleibt. Wenn der TA die Möglichkeit hat, sollte mit einer Magensonde der Magen ausgepumpt werden.

Giersch ist noch am Besten von den ganzen Doldenblütlern zu bestimmen. Bei ihm ist die Merkmalskombination des Gierschgeruches, dreieckiger Stiel und die Blattform eindeutig. Es gibt nur tödlich giftige Zierpflanzen, die annähernd eine Ähnlichkeit haben, noch keine davon hab ich verwildert gesehen. Außerdem riechen sie alle ganz anders wie Giersch. Alle anderen Pflanzen, die man mit Giersch verwechseln könnte, sind für Kaninchen nicht tödlich.
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[kichwa]

Huhu,

wenn Schierling wirklich so starke Auswirkungen haben sollte, dann war es das offenbar doch nicht, oder sie haben es nicht gefressen. Ich hab in den letzten Tagen ziemlich viel weggeworfen. Das vermeintliche Schierlingszeug war mit dabei. Selbst die Dame ist lieber zum Heu getrabt. Ich glaube ich lasse das Möhrenzeug wirklich besser weg.... Gestunken hat definitiv nix. Und die Wurzel roch wie gesagt nach Möhre, aber mir ist das zu unsicher.....

Giersch bzw. Doldenblüter allg. hab ich mich nicht rangetraut. Letztes Jahr hab ich dann auf einer Wiese die vermeintliche Wilde Möhre entdeckt und mich erstmal getraut zu zu verfüttern. Seit diesem Frühjahr trau ich mich auch an Giersch heran..... Sogar das kleine Mädchen (4 Jahre), auf das ich immer mal aufpasse beherrscht die Unterscheidung jetzt schon und kommt freudig schnatternd auf mich zu mit der Aussage, geprüft zu haben ob der Stiel auch dreieckig ist *g
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Viele Grüße,

Christina

[Murx Pickwick]

Wenn es nicht stank, wars kein Schierling. Da aber der Taumelkälberkropf auch nach Möhre riecht, wenn auch nicht genauso wie die Wilde Möhre, ist trotzdem vorsicht geboten, denn der Taumelkälberkropf ist leicht giftig bis giftig. Wenn sehr viel von ihm gefressen wird, kann man das gleiche Speicheln wie beim Schierling beobachten, weiterhin hin- und herschwanken, zittern und Lähmungen. Der Hauptwirkstoff ist der Gleiche wie beim Schierling, nur in weitaus geringerer Konzentration. Meines Wissens nach gab es noch keine tödlichen Vergiftungen mit diesem Kraut bei Kaninchen, aber man muß ja das Schicksal nicht unbedingt herausfordern.

Taumelkälberkropf erinnert vom Geruch her an eine Mischung zwischen Möhre und Kümmel. Insbesondere die Blätter riechen. Bei der wilden Möhre sind es hauptsächlich die Wurzeln, die riechen. Außerdem riecht die Wurzel des Taumelkälberkropfes nie stark nach Möhre, wilde Möhre dagegen hat diesen Geruch an aufgeschnittenen Wurzeln immer deutlich.
Da versucht wurde, den Taumelkälberkropf in Preußen auszurotten, ist er sehr, sehr selten. Man sollte ihn auch schon aus diesen Gründen unbehelligt lassen.
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[kichwa]

Huhu,

der wird es glaub ich eher nicht sein. Wenn ich bei google nach Bildern schaue sieht der doch etwas anders aus. Die Blätter rochen auch nicht, aber die Wurzel....

Blödes Thema. Ich bin grad vom Sammeln wieder rein. Hab mir das Kraut frisch nochmal genau angesehen und mit meinen Bestimmungsbüchern verglichen und komme auf keinen grünen Zweig.... Daher bleibt es jetzt da stehen und gut.

Auswirkungen kann ich bei den Kaninchen nicht unbedingt erkennen, bis auf die üblichen Verhaltensaufälligkeiten...
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Viele Grüße,

Christina

[Murx Pickwick]

Dann wirds wohl schon die wilde Möhre sein ... allerdings ist es gerade bei den Doldenblütlern recht schwierig mit der Bestimmung, das sind wirklich keine Anfängerpflanzen. Wenn man sich da unsicher ist, insbesondere bei denen mit gefiederten Blättern, sollte man sie halt lieber stehen lassen. Es gibt nunmal unter ihnen ein paar sehr giftige Arten, die mit den ungiftigen leicht zu verwechseln sind. Da sollte man sich dann schon absolut sicher sein, daß man genau die Pflanze vor sich hat, die man pflücken wollte.
Die Korbblütler sind da viel einfacher, da gibt es leicht zu erkennende Merkmalskombinationen, die eigentlich nur unproblematische und problematische Pflanzen umfassen.
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[kichwa]

Danke.....

ich habs jetzt vom Speiseplan gestrichen. Es war im Frühjahr das erste was anfing zu wachsen...
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Viele Grüße,

Christina