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Lebendfutter artgerecht
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davX
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Anmeldungsdatum: 08.06.2004
Beiträge: 8494
Wohnort: Schweiz

BeitragVerfasst am: 13.01.2008 18:58    Titel: Re: Lebendfutter artgerecht Antworten mit Zitat

Huhu,

ich finde deine Ausführungen total spannend. Überhaupt kommen mir in der letzten Zeit vermehrt Berichte über die Haltung von Insekten in die Hände und ich bin selber am Überlegen mir selber solche Tiere zu halten.

Was das Töten angeht, denke ich halt auch, es ist schwierig zu beurteilen. Viele Leute sprechen Insekten auch Gefühle oder Schmerzempfinden ab. Die Disskussion über die artgerechte oder artgerechteste Tötung - so habe ich doch etwas den Eindruck - ist irgendwie auch etwas mit Willkür behaftet. Ich meine, dass selbst in der Natur die Futtertiere wohl nicht selten einen grausamen Tod sterben, das gehört halt irgendwie auch dazu. Da kann man meines Erachtens sich noch lange den Kopf darüber zerbrechen, der Tod ist doch irgendwie immer etwas Grausames. Man sollte halt die Tiere nicht unnötig quälen - klar. Man tötet wohl die Tiere mit bester Absicht und nach bestem Gewissen und die Methode sollte irgendwo auch noch praktisch sein. Daher was ich tun würde, müsste ich Lebendfutter töten, das würde sich wohl in der Praxis entscheiden. Was die Sache mit dem Einfrieren angeht, Murx Befürchtungen waren, soweit ich das nachvollziehen kann, dass es eine unnötige Quälerei sei Tropeninsekten, die nur warme Temperaturen kennen, mit eisiger Kälte zu konfrontieren. Einheimische Insekten dagegen sind durchaus vertraut mit der eisigen Kälte des Winters. So habe ich das jedenfalls verstanden.
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Vanessa87
Ökomöke


Anmeldungsdatum: 12.01.2008
Beiträge: 1474
Wohnort: D - Leverkusen

BeitragVerfasst am: 13.01.2008 21:04    Titel: Antworten mit Zitat

Huhu Smile

Zitat:
Überhaupt kommen mir in der letzten Zeit vermehrt Berichte über die Haltung von Insekten in die Hände und ich bin selber am Überlegen mir selber solche Tiere zu halten.

Solltest du wirklich Insekten halten wollen, so empfehle ich große Fauchschabenarten. Ihr Sozialverhalten ist sehr interessant und sie sind natürlich durch ihr Aussehen und ihre größe auch etwas besonderes. Brauchen aber meiner Meinung genau daher auch sehr viel Platz. Meine lebten damals in Boxen die 80 cm lang und 40 cm tief waren.
Für ein paar Liebhabertiere, eignet sich ein normales 60x30x30 Terrarium, meiner Meinung nach, vollkommen gut für die Haltung. Das kann man schön naturgetreu einrichten und die Tiere immer beobachten.
Sonst kann ich nur Gespenstschrecken (Extatosoma tiaratum) und Wandelnde Blätter (Phyllium celebricum) wärmstens empfehlen. Sie sind zwar minimal aufwändig wegen der Futterbeschaffung (fressen Brombeere) aber es lohnt sich wirklich! Smile (Außerdem eignen sich die Eier hervorragend als Fischfutter wurde mir mal gesagt)

Und wenn du nicht so eine Gottesanbeterin wie ich hast, die einfach abhaut, sind das auch total interessante Tiere Smile

Zitat:
Was das Töten angeht, denke ich halt auch, es ist schwierig zu beurteilen. Viele Leute sprechen Insekten auch Gefühle oder Schmerzempfinden ab.

Ein Biologe sagte mir mal das Insekten schon Schmerz verspüren. Sie haben wohl auch ganz normale Nervenbahnen die durch den Körper verlaufen. Sollten diese verletzt werden, würden Insekten den Schmerz spüren. In wie weit das stimmt, weiß ich nicht. Denn Biologen sind leider, wie ich an meiner Biolehrerin und einem ehemaligem Bekannten gesehen habe, eigentlich oft totale Idioten (sorry...) Aber es gibt auch sehr nette und gute Biologen, denen ich fast jedes Wort glauben würde.


Zitat:
Was die Sache mit dem Einfrieren angeht, Murx Befürchtungen waren, soweit ich das nachvollziehen kann, dass es eine unnötige Quälerei sei Tropeninsekten, die nur warme Temperaturen kennen, mit eisiger Kälte zu konfrontieren. Einheimische Insekten dagegen sind durchaus vertraut mit der eisigen Kälte des Winters. So habe ich das jedenfalls verstanden.


Genau so habe ich es auch verstanden. Aber meine Bedenken dann sind: Wie sieht es mit Mehlwürmern aus? Unsere Mehlwürmer waren ja schon sehr lange ncht mehr draußen, es sind ja Futtertiere aus der x-ten Generation. Und mit welcher Art mal angefangen wurde, wo diese Tiere entnommen wurden, kann man sicherlich auch nicht wirklich zurückverfolgen. Oder doch? Smile

Aber eins möchte ich noch sagen. Als ich damals noch Vogelspinnen gezüchtet hatte, war ich mal wieder im Fressnapf und habe Mittelmeergrillen gekauft. Es war ca. diese Jahreszeit, also sehr kalt. Ich hab sie in den Rucksack gepackt und bin dann noch spontan eine Runde mit dem Hund durch den Wald gelaufen. Dann fielen mir die Grillen wieder ein und ich holte sie raus, wollte ihnen was gepflücktes Gras in die Dose schmeißen. Da lagen sie alle bewegungslos auf dem Boden und ich denke mist, jetzt sind die alle erfroren, haste mal wieder nicht nachgedacht, ist doch klar das die sterben bei der Kälte...

Naja ich dachte okay... freuen sich die Ratten drüber (bei mir wird nix weggeschmissen Very Happy ) Außerdem war es mir auch möglich meine Spinnen sogar mit bewegungsloser Beute zu füttern, was eigentlich wiederum ´seltsam war, da sie ja mithilfe ihrer Tasthaare ´Vibrationen, Berührungen, etc warnehmen und darauf reagieren. Aber das ist ein anderes Thema Very Happy

Nunja, ich kam nach Hause und dachte irgendwie, ich wusste nicht warum (weibliche Intuition Mr. Green ) stell die Grillen doch mal vor die Heizung... Nach 10 Minuten waren alle Grillen wieder fitt.
Tja, Winterstarre würde ich das nennen Wink Später habe ich mir das nochmal bestätigen lassen das es normal sei, sie würden in Winterstarre verfallen.
Allerdings wurde mir auch gesagt das ich Glück hatte. Normalerweise "taut" man Insekten die in Winterstarre sind, sehr, sehr langsam auf, damit der Stoffwechsel ganz langsam in Schwung kommen kann. Passiert das zu schnell könnten die Tiere sterben.

Mittelmeergrillen, manche kennen sie auch unter Zweifleckgrille (Gryllus bimaculatus) kommen, wie der Name schon sagt, aus dem Mittelmeerraum. Ob die Tiere jetzt gelitten hatten, konnte ich nicht sagen.
Ich denke aber nicht das sie Leiden wenn sie in eine, ja eigentlich natürliche, Winterstarre gehen. Allerdings kam diese ja nun auch wiederrum sehr plötzlich und die Tiere konnten sich auch nicht drauf vorbereiten. Aber Insekten und allgemein wirbellose Tiere lassen sich auch sehr schnell und leicht, künstlich irritieren.

Hm....... Question
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Vanessa87
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Anmeldungsdatum: 12.01.2008
Beiträge: 1474
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BeitragVerfasst am: 27.01.2008 19:08    Titel: Re: Lebendfutter artgerecht Antworten mit Zitat

Hallo zusammen,

ich wollte euch hier mal ein Bild von meinen Mehlwürmchen zeigen. Die Haltung ist halt zurzeit noch sehr kahl. Zeitung sind mehrere Schichten vorhanden, daher sieht es so aus als sind da nur die paar Würmchen drin. Ich überlege mir aber noch was... Very Happy



Zu Futtern gab es gerade ein Blumenkohlblatt Smile
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davX
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Anmeldungsdatum: 08.06.2004
Beiträge: 8494
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BeitragVerfasst am: 01.02.2008 21:24    Titel: Re: Lebendfutter artgerecht Antworten mit Zitat

Ich greif das Thema nochmals auf, artgerechte Lebendfutterhaltung.

Die Haltung beispielsweise von Mehlkäfern. Was ist da eigentlich artgerecht? Ich habe hier eine Terraria, die zweitaktuellste und da war ja bekanntlich was drin über Mehlkäferhaltung, m.E. einen wirklich vorbildlichen Artikel. Die Tiere werden da glaubs auch mehr noch als Tiere selber gehalten und nicht nur als Futter. Die haben dann einen geräumiben Glasbehälter, welcher mit Erde, Steine und Laub am Boden ausgekleidet ist, dazu hat es dicke und dünnere Äste mit teils noch frischem Laub, Tannenzweige und dann Verstecke, ich glaube das sind Steingutscherben oder Schiefersteine. Es sieht jedenfalls sehr ansprechend aus. Das ist doch artgerecht, oder?

Aber wie siehts aus mit einer Faunabox, mit Einstreu, trockenem Brot, umgekehrten Eierkartonfetzen als Versteck und frisches Gemüse und Obst? Ich weiss nicht, aber finde das irgendwie etwas clean...
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Vanessa87
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Anmeldungsdatum: 12.01.2008
Beiträge: 1474
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BeitragVerfasst am: 01.02.2008 21:48    Titel: Re: Lebendfutter artgerecht Antworten mit Zitat

Hey David,

es ist schwierig zu sagen was artgerecht bei Mehlkäfern ist. Man müsste wissen wie sie in der Natur leben. Die Mehlwürmer die ich bis jetzt sah - fand ich alle einzelnd. Somit wäre eine Haltung von mehreren Tieren ja schonmal nicht artgerecht - kann mich da aber auch täuschen Wink
In wie weit die Tiere revierbildend sind, kann ich auch nicht sagen.
Es ist sehr schwierig die Masse an Tieren artgerecht zu halten. Hast du nur ein paar Gramm, ist das kein Thema. Da löst sich das Hygieneproblem von selbst. Vielleicht ein paar tropische Asseln dazu oder normale Kellerasseln und alles regelt sich von selbst Wink
Aaaaaber: Hast du gleich mehrere Tiere, so wie ich. Sprich über 400g, wird es sehr, sehr schwer. Somit müsste ich einen Behälter mit den Mindestmaßen 100x50 haben und DAS geht bei mir absolut nicht. Diese Masse werde ich wohl auch kaum in einem Behälter mit "Einstreu" halten können. Denn DANN habe ich ein Hygieneproblem. Kenne das von früher, da hatte ich es mal versucht. Somit habe ich momentan nur 2 Möglichkeiten. Ist mir das Wohl der Tiere wichtiger und ich reduziere den Bestand drastisch, oder ist mir die Masse der Tiere wichtiger und ich bleibe bei genau dieser momentanen sehr sterilen Haltung.
Ich schwanke gerade sehr stark denn eigentlich ist mir beides wichtig. Ich möchte es hygienisch haben, habe nämlich KEINE Lust auf Buckelfliegen oder einen Milbenbefall wie es mir ständig bei meinen Schaben passierte, aber ich möchte auch nicht nur ein paar Würmchen dadrin haben und auch zwischendurch mal einige Würmer verfüttern können. Dazu halte ich die Tiere schließlich. Trotzdem sollten sie bei mir einigermaßen artgerecht leben dürfen.
ICh denke mir wird nichts anderes übrig bleiben als eine Mitte zu finden. Somit muss der Bestand drastisch veringert werden und ein Bodengrund und Asseln müssen her.
Nun da geht es dann aber shcon wieder los. Asseln aus der Natur möchte ich ungerne entnehmen. Das möchte ich den Tieren nicht zumuten. Tropische Asseln bekommt man nur sehr schwer aus guter Haltung. Leider habe ich keine Spinnenbecken mehr in denen welche leben....
Da wo man sie herbekommt sind Massenvermehrer wie z.B. Kerf. Dort werden die Tiere allerdings wieder ausschließlich in Kokoshumus angeboten. Und ich verachte dieses Zeugs sehr weil es in der Terraristik nichts anderes ist wie in der Nagerhaltung die Sägespäne. Es ist einfach absolut unnatürlich und schadet mehr als das es gut tut. So ist meine Meinung zumindest.
Und es ist ein absoluter Akt da die ganzen Asseln rauszupicken, denn Jungtiere haben eine KL von ca. 1-2 mm und adulte Tiere viell 5-6mm....
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Robert Lembke
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Antares
Nager-Erforscher


Anmeldungsdatum: 08.09.2007
Beiträge: 28

BeitragVerfasst am: 08.05.2008 22:11    Titel: Antworten mit Zitat

Ich halte meine Mehlwürmer in einem 60-er Aqua, die Mehlkäfer werden in ein 50-er Aqua umgesiedelt. Als "Einstreu" nehme ich Paniermehl, diese dienen zum einen als Futter wenn mal nichts anderes da ist, zum anderen lässt es sich super durchsieben zur Reinigung. Dann wird immer wieder Laub und Moos erneuert, das fressen sie gern. Auch Äste und Rinden werden angefressen und dienen gleichzeitig als Versteck (da Käfer am liebsten im dunkeln ihre Eier ablegen fördert dies gleich den Nachwuchs). Ansonsten hab ich noch eine Wurzel im Becken.

Der Versuch Heimchen zu Haltung / Züchten ist bei mir kläglich gescheitert. Allerdings besteht auch nr im Winter Bedarf, sonst gibts "Wiesenplankton".

Mit Insekten hörts nun auf, ansonsten habe ich nur Säuger die ich für meine Frettchen und Katzen züchte. Bishin zur Haltung von Geflügel usw
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