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Tina01 Freak
Anmeldungsdatum: 07.03.2007 Beiträge: 329 Wohnort: Schweiz
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Verfasst am: 09.10.2007 14:09 Titel: Moos |
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Hallo
Gibt es irgenwelche Erkenntnisse, ob man Degus Moos füttern darf?
Wenn ja, welche Arten wären geeignet? _________________ Liebe Grüsse
Simone
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davX Team
Anmeldungsdatum: 08.06.2004 Beiträge: 8494 Wohnort: Schweiz
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Verfasst am: 10.10.2007 00:38 Titel: Re: Moos |
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Hallo,
Bei anderen Arten wie z.B. Wühlmäuse oder Lemminge wird Moos als Futter empfohlen. Bei Degus gibt es meines Wissens kaum Erfahrungswerte. Meine bekamen aber auch schon welches mit dem Gras mit über (das kam einfach so mit, war also nicht von mir beabsichtigt oder so)... gefressen hatten sie es aber dann doch nicht.
Was das Thema der Arten angeht... da kenne ich mich leider nicht aus, hab auch nicht Bio studiert, sonst hätte ich mich wohl damit mal beschäftigen dürfen. Soweit ich aber weiss, sind die noch ziemlich artenreich. Vielleicht weiss Murx mehr dazu... ich mit meinem selektiven Lernen bin bisher noch nicht dazu gekommen, mich damit explizit zu beschäftigen. _________________ Degu-Fütterungstagebuch | Degupedia bei Youtube | Meine Degu-Aussenhaltung (Video)
Es preciso conocer el nombre de las plantas para que podamos salutarlas y ellas nos saluden a nosotros. GOETHE
Manche Menschen sind Steine und manche sind Otter. |
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Murx Pickwick Quoten-Kobold
Anmeldungsdatum: 23.07.2005 Beiträge: 4622 Wohnort: Runkel
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Verfasst am: 10.10.2007 14:18 Titel: Re: Moos |
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Gut ... versuch ich mal ne Risikoabschätzung ...
Moose sind allesamt vom Nährstoff- und Abwehrstoffgehalt ähnlich aufgebaut, es gibt nur wenige Ausnahmen. Dazu kommt, daß es nur vergleichsweise wenige Moosarten gibt, die Hochzeit der Moose war schon vor den Dinosauriern vorbei. Wir haben nur noch Reste einer einst artenreichen Pflanzengruppe.
Moose schützen sich gegen Fraßfeinde durch Nährstoffarmut und Kleinheit, damit sparen sie sich die aufwendige Bereitstellung von Fraßschutzgiften, die wiederum Energie kosten würde - Moose sind an extrem nährstoffarme Gebiete angepaßt, sie können sich Energieverschwendung und Baustoffverschwendung nicht leisten.
Allerdings brauchen Moose zumindest zeitweise Feuchtigkeit - viel Feuchtigkeit. Und das wieder bedeutet, daß sie ein leichtes Opfer von Pilzen und Bakterien werden würden, wenn sie sich nicht chemisch dagegen zur Wehr setzen würden. Sie produzieren also diverse Fungizide und Bakterizide. Die Konzentration dieser gegen Pilze und Bakterien gerichteten Stoffe kann bei einigen Moosarten sehr hoch sein - tja, und hier verließ mich mein Wissen. Ich habe nix über die tatsächlich enthaltenen Abwehrstoffe ...
Fungizide und Bakterizide sind Gifte, die auf verschiedene Arten gegen Pilze und Bakterien wirken. Speziell Pilze haben einen ähnlichen Zellaufbau wie wir Tiere, es ist also nicht unwahrscheinlich, daß solche Fungizide auch direkt auf Tiere schädigend wirken können. In den meisten Pflanzen, die solche Fungizide und Bakterizide benutzen (Weiden, Schwarzerle, Birke etc) ist die Konzentration so gering, daß sie von Pflanzenfressern ohne Probleme gefuttert werden können, sie fördern sogar das Immunsystem - ob das bei Moosen auch der Fall ist, weiß ich nicht.
Es gibt eine Gruppe unter den Moosen, die doch ein paar Besonderheiten haben, die Torfmoose. Torfmoose reichern ihre Umgebung mit Wasserstoffionen an und führen so zu einer starken Übersäuerung ihrer Umgebung. So halten sie ihren Lebensraum pflanzenfrei. Dazu kommt, daß Torfmoose die Huminsäurebildung zumindest fördern, ob sie selbst an der Produktion beteiligt sind, ist mir nicht bekannt. Es ist möglich, daß dies auch irgendeine gesundheitsgefährdende Wirkung auf Tiere hat - da jedoch Elche und Rene auch Torfmoose abweiden, ist dies eher unwahrscheinlich.
Tja, fehlen nur noch meine eigenen Fütterungserfahrungen - im wahrsten Sinne des Wortes.
Ich hab zwar immer mal wieder auch moosige Steine oder moosbewachsene Äste meinen Tieren in den Käfig gepackt, aber nicht als Futter. Da sich in solchen Steinen und Ästen sehr viel Kleingetier, wie Asseln, Hundertfüßler, Larven und Kleinstinsekten befinden, wurde das nährstoffarme und vermutlich geschmacklich wenig attraktive Moos liegengelassen und dafür die energiereichen Kleinstlebewesen rausgefangen und verspeist.
Wenn einzelne Tiere Moose bei mir gefressen haben, dann nur in sehr kleinen Mengen.
Fazit: Es ist eher unwahrscheinlich, daß es stark giftige oder tödlich giftige Moose gibt, aber es kann auch mit meinem Wissen nicht ausgeschlossen werden, daß Moose als Futtermittel langfristige Schädigungen hervorrufen. Moose auf Ästen und Steinen mit einer hohen Kleinstlebewesenkonzentration sind wahrscheinlich unproblematisch, weil die Krabbelviecher bevorzugt werden. _________________ Marx ist die Theorie
Murx ist die Praxis!
Ich habe es endlich amtlich (Mitgliedsausweis der Piratenpartei):
"Der Besitzer dieses Dokumentes ist berechtigt, sich seines Verstandes zu bedienen, Informationen zu produzieren, replizieren und konsumieren, sich frei und ohne Kontrolle zu entfalten in Privatsphäre und Öffentlichkeit.
Behinderung dieser Rechte wird geahndet durch die Piratenpartei Deutschland" |
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Tina01 Freak
Anmeldungsdatum: 07.03.2007 Beiträge: 329 Wohnort: Schweiz
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Verfasst am: 10.10.2007 15:14 Titel: |
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Dann werde ich meinen Degus vorsichtshalber auch weiterhin kein Moos anbieten. Vielleicht hätten sie es auch gar nicht gefressen. _________________ Liebe Grüsse
Simone
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happychins Fellnase
Anmeldungsdatum: 03.10.2007 Beiträge: 6
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Verfasst am: 10.10.2007 17:40 Titel: Re: Moos |
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Sollten Degus geschmacklic ähnlich wie Chinchillas reagieren, fressen sie es nicht. Probebiss und weg damit. Bei allen (14) Chins.
LG
Bianca _________________ www.chinchillaboard.de - Das grüne Chinchillaforum! |
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Murx Pickwick Quoten-Kobold
Anmeldungsdatum: 23.07.2005 Beiträge: 4622 Wohnort: Runkel
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Verfasst am: 27.04.2008 11:08 Titel: Re: Moos |
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Ich denke, Moose können als unbedenklich eingestuft werden ...
Egal, in welchem Exotenforum man liest, es werden von jeher selbstgesammelte oder gekaufte Moose zur Gestaltung der Käfige eingesetzt. Negative Effekte konnten offenbar nie beobachtet werden. Einige Tierarten fressen Moose sogar, ohne daß sie Schaden davontragen.
Diesen Winter hab ich die Feststellung gemacht, Meerschweinchen und Kaninchen gehen in Notzeiten an Moose ran und fressen sie auch. Auch hier konnte ich keine schädlichen Nebenwirkungen feststellen, die auf die Moose zurückzuführen waren. _________________ Marx ist die Theorie
Murx ist die Praxis!
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davX Team
Anmeldungsdatum: 08.06.2004 Beiträge: 8494 Wohnort: Schweiz
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