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Umgang mit Antibiotika

 
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davX
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Anmeldungsdatum: 08.06.2004
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BeitragVerfasst am: 19.06.2007 00:53    Titel: Umgang mit Antibiotika Antworten mit Zitat

Huhu,

worüber ich mal wissen möchte wie ihr dazu denkt, das wäre die Gabe von Antibiotika. Ich habe schon öfters gehört, dass man bei AB Gabe die Darmflora mit BB unterstützen soll, da diese die Darmflora zerstören. Allerdings war ich in Vergangenheit bei verschiedenen Tierärzten und keiner hatte mich darauf hingewiesen... worüber ich damals mir auch keine Gedanken machte, da ich grössere Sorgen hatte.
Was ist da wirklich dran? Was ist sinnvoll? Über Alternativen von BB hatten wir ja auch schon diskutiert, aber gerade beispielsweise beim Joghurt käme da wieder ein neues Problem. Einige ABs werden wirkungslos bei der Verfütterung von calciumhaltiger Nahrung.
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Murx Pickwick
Quoten-Kobold


Anmeldungsdatum: 23.07.2005
Beiträge: 4622
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BeitragVerfasst am: 19.06.2007 03:10    Titel: Re: Umgang mit Antibiotika Antworten mit Zitat

Es ist widersinnig, die Darmgesellschaft in Stücke zu hauen und im gleichen Atemzug wieder Bakterien reinzukippen - die nachgekippten Bakterien sterben nämlich wieder sofort, wenn sie im AB-geschwängerten Darm ankommen ... also, was für einen Sinn macht das?

NACH einer AB-Behandlung ist es egal, ob Joghurt gegeben wird oder nicht, denn das AB hat schon (hoffentlich mit Erfolg) die Krankheitserreger totgehauen, jetzt geht es darum, die Kollateralschäden zu beseitigen ... BB ist bei Stopfdarmtieren dazu weniger gut geeignet, da es verschiedene Einfachzucker enthält, die leicht von schädlichen Bakterien zur Vermehrung genutzt werden. Beim Kaninchen konnte ich mit BB-Gabe sogar bei gesunden Tieren eine Vermehrung der Hefen verursachen - und das noch bei einer Dosierung, die auf dem Beipack steht ...

Und genau so wird es auch von den meisten TÄ erklärt ... bis auf, daß sie BB empfehlen und nicht Joghurt.
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Marx ist die Theorie
Murx ist die Praxis!

Ich habe es endlich amtlich (Mitgliedsausweis der Piratenpartei):
"Der Besitzer dieses Dokumentes ist berechtigt, sich seines Verstandes zu bedienen, Informationen zu produzieren, replizieren und konsumieren, sich frei und ohne Kontrolle zu entfalten in Privatsphäre und Öffentlichkeit.

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Octodon
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BeitragVerfasst am: 19.06.2007 07:45    Titel: Re: Umgang mit Antibiotika Antworten mit Zitat

Als ich es noch nicht besser wußte, habe ich auch zeitgleich Antibiose und BB verabreicht. Die Tiere sind trotzdem gesund geworden, wobei ich allerdings nicht weiß, wie es IN dem Tier aussah und welche Folgen die og. Behandlung wirklich hatte. Seitdem ich es besser weiß, kommt BB nach Absatz der Antibiose zum Einsatz. Mit BB bin ich auch recht zufrieden, die meisten Tiere nehmen es; Joghurt schleckt nur mein Zott (und der könnte davon gar nicht genug bekommen, wenn man ihn ließe). Eine echte Alternative zur Darmsanierung hab ich demnach nicht. Ich hör immer mal wieder von dem Hylak Plus, habe mich damit aber noch nicht näher beschäftigt.

Von selbst hat mir übrigens noch nie ein Vet zu einer Darmsanierung bei den Tieren geraten.

Zitat:
Beim Kaninchen konnte ich mit BB-Gabe sogar bei gesunden Tieren eine Vermehrung der Hefen verursachen


Wie genau hast Du das festgestellt?
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Murx Pickwick
Quoten-Kobold


Anmeldungsdatum: 23.07.2005
Beiträge: 4622
Wohnort: Runkel

BeitragVerfasst am: 19.06.2007 09:04    Titel: Re: Umgang mit Antibiotika Antworten mit Zitat

Zott, der Milch- und Käsespezialist
Nomen est Omen? Very Happy

Ich hab der Hälfte meiner gesunden Kaninchen BB-Pulver nach Anleitung verfüttert, der andern Hälfte Joghurt und dann Kotproben über Flotationsverfahren im nächsten mir zugänglichen Mikroskop angeschaut. Es waren nach einer Woche eindeutig Hefen in vier Proben der BB-Tiere, nicht jedoch in den Proben der Joghurt-Tiere zu erkennen. Es handelte sich zu dem Zeitpunkt um 5 ausgewachsene Kaninchen in der BB-Gruppe und fünf in der Nicht-BB-Gruppe.
Vor dem Versuch waren in keiner Probe Hefen zu erkennen.

PS: Du kennst nicht zufällig jemanden mit Mikroskop? Mein Mikroskop war so gemein, wegzuziehen ... Sad

Anzüchten hat leider nicht geklappt, zwar hatte ich in drei Hefeproben schön brav weiße Maße, wie erwartet, eine wurde jedoch mit grünem Pelz überwuchert, die sechs anderen Proben hatten alle möglichen Kolonien entwickelt - mir fehlt einfach ein Exhauster - Backofen reicht einfach nicht.
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Octodon
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BeitragVerfasst am: 19.06.2007 09:13    Titel: Re: Umgang mit Antibiotika Antworten mit Zitat

Murx Pickwick hat Folgendes geschrieben:
Zott, der Milch- und Käsespezialist
Nomen est Omen? Very Happy


Hehe, nicht ganz. "El Zott" heißt eigentlich Zottel, aber Du kennst mich ja: bei mir haben alle Tiere mindestens ein Pseudonym *g* (übrigens: ist og. Firma nicht mit auf der Negativliste hinsichtlich Milchbezug von gvo-gefütterten Rindern? Ich find meinen Greenpeace Einkaufsführer nicht... Argh! Jedenfalls wäre das allein schon definitiv ein Grund, das liebe Tierchen nicht nach dieser Firma benannt zu haben...)

Ähm... aber Hefennachweis über Flotation... dös geht? *kopfkratz* Aha....

Zitat:
PS: Du kennst nicht zufällig jemanden mit Mikroskop? Mein Mikroskop war so gemein, wegzuziehen ... Sad


Ich hab eins, aber es scheint sich mit Deinem und dem og. Einkaufsführer verbrüdert zu haben, ich kanns nämlich leider auch nicht finden und bräuchte es dringend..... Aber zur Not mal gucken, der Aldi hat immer mal eins relativ günstig im Angebot. Meins hat da damals 50 Eurö gekostet.
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Murx Pickwick
Quoten-Kobold


Anmeldungsdatum: 23.07.2005
Beiträge: 4622
Wohnort: Runkel

BeitragVerfasst am: 19.06.2007 12:33    Titel: Re: Umgang mit Antibiotika Antworten mit Zitat

Nicht genau, du kannst niemals sagen, was du da wirklich siehst, aber man kann schon erkennen, ob man da eher Bakterien oder eher was anderes rumschwimmen hat, und das was anderes sind meist Hefen - für Hefen unter Mikroskop muß nur die Kotprobe frisch genug sein.
Du kannst die Hefen auch anfärben, dann siehst du mehr ... hab aber leider nix dergleichen da, nicht mal Zutaten für ne Giemsa-Lösung, und damit hätt ich bestenfalls noch die Kerne anfärben können *seufz*

Sobald ich Geld habe, will ich da ne richtige Studie zu - mind. 500 Kaninchen pro Gruppe, ordentliche Doppelblindstudie. Das Ergebnis dürfte eindeutig sein.
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davX
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Anmeldungsdatum: 08.06.2004
Beiträge: 8494
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BeitragVerfasst am: 19.06.2007 18:26    Titel: Re: Umgang mit Antibiotika Antworten mit Zitat

Danke für eure Ausführungen. Wusst ichs doch, dass ihr mir da weiterhelfen könnt.
Was wir in früheren Diskussionen auch mal noch angesprochen hatten, das war Kot von gesunden Tieren, aber wenn ich das jetzt richtig verstanden habe, hat sich BB in der Praxis gut bewährt (trotz Murx Beobachtungen bezüglich Hefen?).
Aber wie sieht es eigentlich aus mit der Behandlungsdauer? Nach Absetzung des AB wird dann BB oder Alternativen gegeben während einigen Tagen (ok, bei BB dürfte wohl Infos bezüglich Eingabedauer auf dem Beipackzettel stehen), bis sich die Darmflora wieder regeneriert haben sollte? Gibts da Richtwerte?

@Murx
sag dann aber rechtzeitig bescheid, wenn du so eine Studie starten solltest. Mich würde es nämlich schon interessieren.
Btw. hast du eigentlich schon konkrete Vorstellungen, wie du das genau durchführen willst und woher die Kaninchen kommen sollen oder ist das erst mal so ein Gedanke?
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Murx Pickwick
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Anmeldungsdatum: 23.07.2005
Beiträge: 4622
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BeitragVerfasst am: 19.06.2007 20:29    Titel: Re: Umgang mit Antibiotika Antworten mit Zitat

Der Auftrag wird dann nur noch an die TiHo Hannover weitergegeben, dann brauch ich mir um den Rest kaum Gedanken machen.
Ich sag dir allerdings gleich - bei unseren jetzigen finanziellen Möglichkeiten fehlen bis zu dieser Untersuchung ca. 4000 fehlende Euronen ... wenn die da sind, wird eine Studie nach der andern in Auftrag gegeben, die Wunschliste wird bei mir immer länger ...

(Wie macht man eigentlich der Allgemeinheit klar, daß man dafür unbedingt Spenden braucht? ^^)
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Octodon
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BeitragVerfasst am: 20.06.2007 08:01    Titel: Re: Umgang mit Antibiotika Antworten mit Zitat

Murx Pickwick hat Folgendes geschrieben:

(Wie macht man eigentlich der Allgemeinheit klar, daß man dafür unbedingt Spenden braucht? ^^)


Die allgemeine Allgemeinheit wird sich wohl kaum dafür interessieren, wie sich das Hefenwachstum bei Kaninchen unter Gabe von BBB auswirkt Wink Deshalb würde ich mir eine Klientel aussuchen, die das interessieren und auch ihren Nutzen daraus ziehen könnte. Spontan fallen mir da diverse Kaninchenvereine, -züchter, -foren, Tierärzte.... whatever ein, die ich fragen würde, wenn ich sowas plante.

Das Problem wird nur wieder Deine "Unglaubwürdigkeit" sein: Tierheilpraktikerin biste nun noch nicht (und selbst wenn, Du willst nicht wirklich wissen, wie dieser Titel in Fachkreisen "gehandelt" wird - ich bekam neulich etwas über den AHO Ticker rein, vielleicht willst Du das mal lesen), Du hast auch keine anderweitige medizinische Ausbildung, also wirst Du Dich erstmal schön vor der Fachschaft beweisen müssen - wies halt so ist. Ich stell mir das sehr anstrengend vor, Respekt, wenn Du das durchziehen willst....
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Murx Pickwick
Quoten-Kobold


Anmeldungsdatum: 23.07.2005
Beiträge: 4622
Wohnort: Runkel

BeitragVerfasst am: 20.06.2007 12:46    Titel: Re: Umgang mit Antibiotika Antworten mit Zitat

Das Problem mit dem THP ist doch das, wenn ich sage, ich bin THP, bin ich das - es gibt keine Prüfung, die mein Wissen abfragt (höchstens noch die staatliche HP-Prüfung), es gibt keine wirkliche Ausbildung in der Richtung (was du in diversen THP-Schulen lernst, ist genauso für die Katz, wie das, was du in der Fachinformatikerlehre lernst, zum großen Teil Esotherik und Glauben, der Rest ist schlichtweg nachweislich falsch).
Wenn es jedoch keine Prüfung deines Wissens und deiner Fähigkeiten gibt, wie sollst du dich dann bitteschön von den Scharlatanen abgrenzen? - Ich kann es höchstens, da ich mich neuerdings mit Internetwunderheilung beschäftige und merkwürdigerweise damit sogar Erfolg hab ... sowas spricht sich rum.

Was allerdings Spenden angeht - wirkliche Fachschaften nehmen keine Spenden (höchstens Forschungsgelder), aber Organisationen, die Spenden nehmen, haben selten irgendeine Reputation oder auch nur Ahnung von der Materie, wofür sie Spenden nehmen ... oder wo sind die Leute vom Fach bei Brot für die Welt? Die hochkarätigen Wissenschaftler bei irgendwelchen Hilfsprojekten? Wo bleiben denn die Veterinärmediziner bei irgendwelchen Notstationen und Co?

Das Problem ist dann eher die Werbung ... ich bräuchte jemanden, der mich vermarktet - und genau denjenigen würd ich, wenn er Erfolg hat, umbringen, wenn ich mitbekomme, was er da wirklich treibt, um mich zu vermarkten! Das ist in meinen Augen alles unseriös ...
Also nix Spenden für Murxforschung ... *seufz*

Naja - Wünsche haben selten was mit der Realität zu tun ...
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BeitragVerfasst am: 20.06.2007 18:38    Titel: Re: Umgang mit Antibiotika Antworten mit Zitat

Ich hab auch den Eindruck, wenn man grössere Spendenbeträge möchte, dann wirds schnell unseriös. es gibt ja genug Organisationen und Personen, die haben kein Skrupel nach Geld zu betteln und schieben irgend einen Vorwand an. Seien es teure Kosten für Infrastruktur oder arme Tiere, denen man helfen soll... und wenn es darum geht, offen darzulegen wozu Spenden eingesetzt werden, dann herrscht Chaos und die Gelder versickern in irgendwelchen undurchsichtigen Kanälen.
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BeitragVerfasst am: 20.06.2007 20:42    Titel: Re: Umgang mit Antibiotika Antworten mit Zitat

Ja stimmt, es gibt tatsächlich keine bundesrechtlichen Vorschriften für den THP *dummguck* Ja toll. Wenn da so ist, nenn ich mich ab morgen auch so *gg*

Erm... trotzdem würde es mich da mal interessieren, nach welchen Richtlinien die Absolventen von THP-Lehrgängen geprüft werden.... Wahrscheinlich denkt sich da Max Mustermann von der Akademie für Tierheilpraxis und Quacksalbereien ein paar Prüfungsfragen aus und bastelt dann gleich ein prunkvolles Diplom dazu, welches man oder frau sich dann mit stolzgeschwellter Brust über den Schreibtisch hängen kann ....
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BeitragVerfasst am: 20.06.2007 21:40    Titel: Re: Umgang mit Antibiotika Antworten mit Zitat

Ja ... so ist es ...

Aber mal ganz ehrlich, bin ja nun Nachschulgeschädigt - da ist es doch im Grunde genommen genauso, nur daß die Fragen von einem staatlichen Komitee eingesetzten, elitären Personenkreis ausgedacht werden und für Gesamtdeutschland genormt sind.´. Nur mal ganz ehrlich, hab ja nu Fachinformatiker gelernt - vorher wußte ich mehr über Computer, Datenbanken und Programmieren wie nach dem Lehrgang ... und sowas nennt sich dann Lehre.
Interessanterweise war die Entschuldigung, daß so wenig Stoff rübergebracht wurde, daß ja in den zwei Jahren Nachschulung der Stoff von drei Jahren Lehre gelehrt werden müsse - ganz ehrlich, daß bischen Wissen, was die vermittelt hatten, hätte ich locker innerhalb eines Monats lernen können!

... oder schau dir mal die diplomierten TÄ an, es gibt einige sagenhaft Gute - aber wie viele von der durchgeprüften und genormten TA-Masse sind das?

Im Grunde genommen muß man sich immer bewähren, egal was man macht. Sich als THP einen Namen zu machen, empfinde ich ehrlicher, wie ein nachgeschmissenes Diplom samt Dr. mit sich zu schleppen und darauf seinen Ruf zu begründen.
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BeitragVerfasst am: 21.06.2007 15:45    Titel: Re: Umgang mit Antibiotika Antworten mit Zitat

Zitat:

Nur mal ganz ehrlich, hab ja nu Fachinformatiker gelernt - vorher wußte ich mehr über Computer, Datenbanken und Programmieren wie nach dem Lehrgang ... und sowas nennt sich dann Lehre.

Wann war das, als du diese Lehre machtest? Die ganze Informatik hat sich in den letzten Jahren stark gewandelt... allerdings was die Ausbildung angeht, so hab ich den Eindruck, dass auch bei uns die allgemeinen Informatikausbildungen mehrheitlich auch nicht so besonders gehaltvoll sind. Als ich die Ausbildung als Automatiker machte, hatten wir bei uns damals auch Informatik-Lehrlinge. Ich hatte damals den Eindruck, dass die den ganzen Tag durch nur wenig taten. Vielfach sah man sie gamen, Videos schauen, Computer-Zeitschriften lesen... viel zu tun, so mein Eindruck, hatten die selten.
Auch was ich von Informatiker selber so erfahren habe, was sie getan haben, lässt bei mir ähnliche Vermutungen zu. Allerdings gibt es auch wiederum Spezialausbildungen bzw. Informatikausbildungen mit speziellem Schwerpunkt wie z.B. Applikationsentwickler, welche wiederum durch die spezifische Ausbildung zumindest in einem Bereich fundiertes Wissen vermittelt bekommen. Was ich letztlich feststellen musste, dass das was in einem Informatikstudium vermittelt wird stark von dem abweicht, was viele Leute unter einer Informatikausbildung verstehen. Da geht es dann nicht um die Bedienung von Microsoftprodukten, wie auch ich anfänglich irrtümlicherweise annahm und weshalb ich eigentlich nie Informatiker werden wollte.
Dass Informatik mehr ist als nur Takt des Prozessor, Ramgrösse, schnellste Grafikkarte auf der einen Seite und in und auswendige Beherschung von Windows und der Microsoft-Produktepalette angefangen von den Consumerprodukte (Office,Outlook und co.) bis hin zu den Businessprodukten (Server, Etnwicklungsumgebungen, Datenbanken etc.), das hab ich erst relativ spät gemerkt...
Gerade was Programmiersprachen angeht, so habe ich doch den Eindruck, dass die meisten Leute, die sich für Informatik interessieren wenig mitbekommen von den interessanten (oft auch eher akademischen) Programmiersprachen wie z.B. Prolog, Lisp, Smalltalk und Co... ok, in gewissen Kreisen hat sich dafür nun Ruby zum neuen Trendsetter gemausert... die Sprache ist durchaus interessant vom Konzept her.
Bei den meisten reicht da der Horizont gerade mal für die bekannten, popülären Sprachen wie C/C++, C#, Java, PHP, ASP, JSP, Basic und Derivate, ... und dann hats sich etwa. Allerdings ist das Prinzip all dieser Sprachen sehr ähnlich, kann man eine, so sind die anderen auch nicht schwer zu verstehen. Gerade Prolog dagegen ist schon vom Konzept total anders und eignet sich zur Lösung von total anderen Problemklassen, welche mit normalen imperativen Programmiersprachen kaum lösbar sind.

Zitat:
... oder schau dir mal die diplomierten TÄ an, es gibt einige sagenhaft Gute - aber wie viele von der durchgeprüften und genormten TA-Masse sind das?

Meine ernüchternde Erkenntnis die sich in der letzten Zeit so langsam gefestigt hat, lässt mich vermuten, dass eine Ausbildung selber wenig zu der tatsächlichen Kompetenz von Fachpersonen beitragen kann... man schaue sich nur all diese Studenten an... das Hauptziel ist (verständlicherweise) irgendwie durch das Studium zu kommen, bei vielen habe ich teils auch den Eindruck, dass es nicht selten an Interesse fehlt. Wenn private Dinge, Parties und Nachtleben wichtiger sind, dann vor den Prüfungen kurzfristig das nötige Wissen gepaukt wird, dann erstaunt es mich ehrlich nicht. Erst wenn wirklich das Interesse da ist und man selber aktiv beginnt sich mit der Materie auseinanderzusetzen, dann kann man sich auch Kompetenzen aufbauen... eine entsprechende Ausbildung kann dazu nur anregen und eine Orientierung bieten. Letztlich gibt es gerade bei Tierärzte wohl auch eine gewisse Begabung, die wohl nicht erlernt werden kann und kann auch mit allem Fachwissen nicht ersetzt werden.
Ernüchterndes Fazit: ein (akademischer) Titel kann vielleicht was aussagen über Kompetenz/Interesse und vor allem auch Arbeitsaufwand, der für so einen Titel vorausgesetzt wird. Aber wenn Interesse und Begeisterung fehlen, dann nützt auch so ein Titel nicht viel einerseits und andererseits gibt es Leute, die keinen solchen Titel besitzen und vielleicht mehr wissen, weil sie sich wirklich für das Thema begeistern können und ihr Interesse sie dazu anspornt, sich wirklich auch vertieft mit der Materie zu beschäftigen.
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BeitragVerfasst am: 21.06.2007 17:34    Titel: Antworten mit Zitat

Öhm, David, nix für ungut, aber hat das irgendwie nochwas mit dem Thema ansich zu tun? Wink Eigentlich wäre das doch ein Thema für PM?
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