davX Team
Anmeldungsdatum: 08.06.2004 Beiträge: 8494 Wohnort: Schweiz
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Verfasst am: 15.04.2017 16:20 Titel: Gasnarkose vs. Injektion |
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Huhu,
im Deguforum gibt es zur Zeit einen interessanten Beitrag zum Thema:
http://www.degus-online.de/phpbb/viewtopic.php?f=3&t=45024
Da das Thema teilweise fast religiös behandelt wird und es bei uns glaubs auch in die Mythensammlung schaffte wegen der einseitigen Betrachtung, aber seit da doch wieder einige Zeit vergangen ist, wollte ich das hier auch mal aufgreifen.
Ich habe zwar den Eindruck, dass es etwas gewirkt hat, und die Meinungen nicht mehr so unreflektiert pro Gas contra Injektion sind, aber irgendwie scheint es immer noch in den Köpfen verankert, dass man besser Gas nehme. Insofern finde ich es schon interessant, dass es auch konkrete Beispiele gibt, die zeigen, dass Gas eben auch seine Nachteile hat. Und wenn ich an den technischen Aufwand denke, dann ist eine Injektion unter Umständen stressfreier für das Tier und den TA. _________________ Degu-Fütterungstagebuch | Degupedia bei Youtube | Meine Degu-Aussenhaltung (Video)
Es preciso conocer el nombre de las plantas para que podamos salutarlas y ellas nos saluden a nosotros. GOETHE
Manche Menschen sind Steine und manche sind Otter. |
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Miriam Freak
Anmeldungsdatum: 06.09.2010 Beiträge: 370 Wohnort: Offenbach
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Verfasst am: 16.04.2017 00:01 Titel: |
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Gas muss ganz schlimm sein, je nachdem wie es angewendet wird, ich kenne es einmal mit Maske, was vielleicht gerade so akzeptabel ist, zumindest dauert die Panik beim Einschlafen nicht so lange und einmal im Kasten, was schon eher in Richtung Tierquälerei geht.
Einer Freundin erzählte einmal ein TA, dass er mal vergessen hatte, den Gashahn abzustellen, das Gas aus Versehen selbst einatmete und das muss so schlimm gewesen sein, dass er Todesangst bekam und seitdem keine Gasnarkose mehr einsetzt.
Gasnarkose schaltet angeblich auch nicht den Schmerz aus, so dass immer vor der OP ein Schmerzmittel gegeben werden muss und je nach Art der OP schafft es ein Schmerzmittel nicht, die Schmerzen in der OP zu nehmen.
Die zweite Variante mit dem Kasten läuft so, dass das Tier in einen Glaskasten gesetzt wird, dort kommt dann das Gas rein, das Tier bekommt Panik und Todesangst und wenn es dann "narkotisiert" ist, wird scheinbar noch an dem Kasten gerüttelt, um zu schauen, ob es wirklich schläft.
So ähnlich hat es mir meine TÄ schon vor vielen Jahren erklärt, weswegen sie diese Art von Narkose immer ablehnte. Sie löste das immer so, dass sie das Tier erst per Injektion schlafen legte und zusätzlich Gas ensetzte, um nicht zuviel spritzen zu müssen.
Irgendwann ist sie dann umgestiegen, als die Triple Narkose angeboten wurde. Für mich die beste Art der Narkose für Nager und Kaninchen.
Es werden 3 Narkosemittel gespritzt, die wiederrum mit 3 Antagonisten vollständig und schnell antagonisiert werden können. Die Tiere sind ebenso schnell wach wie bei der Gasnarkose, erleiden aber den Stress nicht. Ein großer Pluspunkt dieser Narkose ist, dass sie sehr fein dosiert werden kann, liegt das Tier zu tief, kann etwas Narkosemittel zurückgenommen werden und es lässt sich auch schnell zurückholen, wenn der TA merkt, dass das Tier Probleme mit der Narkose bekommt.
Diese Narkose ist einiges teurer, aber wenn mal wirklich eine OP ansteht, würde ich -wenn möglich- immer diese Narkoseart wählen.
Ich habe mal die PDF-Datei rausgesucht, in der sie gut erklärt wird.
http://www.mueller-heinsberg.de/Narkose_Nager_PDF.pdf _________________ Liebe Grüße
Miriam |
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