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Verhalten von Wildkaninchen vs. Hauskaninchen
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Wildkaninchen
Freak


Anmeldungsdatum: 29.09.2009
Beiträge: 371

BeitragVerfasst am: 09.02.2017 07:29    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Dagmar,

den Neuling zum alteingesessenen Kaninchen zu setzen (bzw. ihn selbst entscheiden zu lassen, ob er in dessen Revier möchte oder nicht), hat bei mir bisher am besten funktioniert. Nur meine erste VG fand auf neutralem Boden statt und das war sehr viel Stress für alle Beteiligten.

Andreas hat Folgendes geschrieben:
Es kommt auch immer auf die Tiere und den Halter an (neben Platz und Zeit). Es wird immer etwas zu lesen geben, was von anderen Meinungen abweicht. Aber letztlich entscheidet immer die konkrete Situation.

Ganz deiner Meinung, Andreas. Wenn du das Gefühl hast, die Tiere passen charakterlich gut zueinander und du dich selbst während der VG nicht verrückt machst, kannn eigentlich nichts schief gehen. Ob sich die Tiere letzten Endes auch wirklich "riechen" können, darauf haben wir sowieso keinen Einfluss.
_________________
"Gegen eine Dummheit, die gerade in Mode ist, kommt keine Klugheit auf."
Theodor Fontane
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Noraja
Freak


Anmeldungsdatum: 25.04.2010
Beiträge: 663
Wohnort: Schweiz

BeitragVerfasst am: 09.02.2017 22:00    Titel: Re: Verhalten von Wildkaninchen vs. Hauskaninchen Antworten mit Zitat

DaLo hat Folgendes geschrieben:
Murx Pickwick hat Folgendes geschrieben:
An dieser Stelle möchte ich noch etwas ansprechen, was gerne praktiziert wird, jedoch meiner Meinung nach besonders schlimm für die Kaninchen ist ... das Vergesellschaften auf "neutralem Raum".

Ich habe Eure Ausführungen zu diesem Thema aus aktuellem Anlass mit großem Interesse gelesen und kann die Argumentation gut nachvollziehen. Nun stehe ich jedoch vor folgendem Problem. Vielleicht habt Ihr Ideen für eine bessere Lösung.
Ich habe momentan einen einzelnen Kastraten in einem 12 qm Außengehege. Der Kerl soll nun wieder Gesellschaft bekommen. Bislang habe ich vier Vergesellschaftungen durchgeführt. Alle vier auf neutralem Gebiet (in der Regel auf dem Balkon). Alle vier waren binnen 1-3 Tagen durch und alle vier erfolgreich. Wenn ich Eure Ausführungen aber lese, dann scheine ich enorm viel Glück gehabt zu haben und die Erfolgswahrscheinlichkeit bereits mehr als überstrapaziert. Nur... was ist die Alternative? Wie kann man denn am besten vorgehen, wenn ich tatsächlich nicht mehr Platz habe? Den Neuling doch direkt ins Revier des alteingesessenen Kaninchens setzen?
Sind meine Bedingungen den Tieren überhaupt zumutbar oder gebe ich die Kaninchenhaltung besser auf? Ich bin jetzt wirklich sehr verunsichert und am Grübeln.


Ach, du kannst entspannt bleiben. 1 Weibchen zu einem Kastrat zu setzen, ist meistens nicht so ein Ding. Da sind die Chancen, dass es innerhalb weniger Tage gut kommt, überaus gross Smile .
Wenn du gute Erfahrung mit deiner bisherigen Methode hast, musst du sie aus meiner Sicht auch nicht ändern, es sei denn, du magst mal was anderes ausprobieren und vergleichen.

Ich persönlich hab schon x-verschiedene Sachen probiert und keine eindeutigen Präferenzen.

Klar, ist eine Vergesellschaftung stressig für das Kaninchen, aber das gilt erstens für alle Vergesellschaftungsmethoden und zweitens kann, muss und soll ein Kaninchenleben nicht völlig stressfrei sein. Stress ist ein normaler Teil des Lebens. Solange du Sorge trägst, dass es nicht über einen längeren Zeitraum stressig ist für die Kaninchen, ist alles OK.
Ein stressarmes, aber mangels Partertier langweiliges Leben, halte ich für schädlicher als mal einige Tage Vergesellschaftungsstress.


Auch bei Kaninchen ist sehr vieles eine Frage der Sozialisierung und Gewöhnung.
Es liegt in der Kaninchennatur, es gar nicht zu mögen, wenn man an einem fremden Ort gebracht wird, von dem man den Weg zurück ins eigene Revier nicht weiss.

Es gibt aber auch Kaninchen, die das für etwas völlig normales halten und nicht besonders gestresst sind durch Ortswechsel, weil sie das von klein auf oder durch unzählige Wiederholungen mit positiven Erfahrungen so gelernt haben. Von meinen Kaninchen aus schliessend, wollte ich auch nie glauben, dass es Kaninchen gibt, die es gut finden, wenn sie aus der Wohnung geholt und in ein Garten-Freilaufgitter gesetzt werden. Aber ich musste meine Ansicht mittlerweile revidieren. Auch wenn das für ein typisches Kaninchen eine äussert beängstigende Situation ist, heisst das nicht, dass jedes Kaninchen so empfindet. Entsprechend sozialisierte und gewöhnte Kaninchen sehen das anders.

Das gleiche geht auch für andere Bereiche. Ich bin der Ansicht, dass Kaninchen hoch gehoben werden, verabscheuen. Diese Ansicht passt auch zur Ansicht der meisten meiner Kaninchen. Bei meinem ehemaligen Kinderzimmertier ist das jedoch anders.
Floh findet hochgehoben zu werden zwar auch nicht toll, aber überhaupt nicht schlimm. Ich bin immer wieder aufs neue überrascht, wie unproblematisch für ihn das Hochgenommen werden ist. Für ihn ist die Welt sofort wieder in Ordnung, sobald er festen Boden unter den Füssen hat.
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www.kaninchen-info.de
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DaLo
Lästermaul


Anmeldungsdatum: 05.04.2006
Beiträge: 212

BeitragVerfasst am: 09.02.2017 23:20    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo,

ich danke Euch sehr für all Eure Meinungen und Einschätzungen.
Als Ergebnis ziehe ich daraus eigentlich, dass ich eine KaninchenVG genauso sehen sollte, wie eine DeguVG (da habe ich um Längen mehr Erfahrung). Alles kann, nichts muss, es sind und bleiben Individuen. Was hier gilt, muss da nicht gelten und es gibt kein "geht nicht" oder "geht immer", sondern man fängt einfach nach seinem Bauchgefühl (natürlich unter Zugrundelegung bereits gemachter Erfahrungen) an und justiert individuell je nach Verhalten der Tiere nach Wink.
Lange Rede kurzer Sinn... Empathie zu den Tieren ist gefragt und kein Abarbeiten von in Stein gemeißelten Regeln. Eigentlich klar...

Ihr habt mir sehr weiter geholfen, denn jetzt weiß ich, wie ich die Sache angehen möchte und bin sehr guter Dinge, dass sich alles ganz schnell gut entwickelt *strahl*

Liebe Grüße
Dagmar
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Noraja
Freak


Anmeldungsdatum: 25.04.2010
Beiträge: 663
Wohnort: Schweiz

BeitragVerfasst am: 10.02.2017 00:33    Titel: Re: Verhalten von Wildkaninchen vs. Hauskaninchen Antworten mit Zitat

Murx Pickwick hat Folgendes geschrieben:
Gegen die eigene Art aggressive Kaninchen hab ich besonders häufig unter den Zwergkaninchen in Berlin beobachten können, die dort teilweise ausgesetzt wurden - das waren teils Kaninchen, die normal mit anderen Kaninchen zusammen aufwuchsen, zum Teil waren die in Berlin in den Parks geboren, teils aus Einzelhaltung ... das Ergebnis war das Gleiche, die hatten nix und niemanden mit langen Ohren lebendig gelassen, was nicht bei drei auf den Bäumen war ... es ist nie was Ernstes bei passiert (zumindest nicht, wenn ich beobachtet hatte), aber das lag eher daran, daß die anderen Kaninchen sich schleunigst vom Acker gemacht hatten und es erst gar nicht drauf ankommen ließen.

Ebenso hab ich bei mir "unsozialisierte" Buchtenkaninchen und Kinderzimmerkaninchen aufgenommen - die hatten sich genauso verhalten, wie die anderen Kaninchen auch.

Ich bin deshalb der felsenfesten Überzeugung, es ist Vererbungssache, ob man ein aggressives, unsozialisierbares Kaninchen, einen Schisser vorm Herrn oder sonstwie entartetes Kaninchen bekommt und weniger eine Sache der Sozialisation. Die spielt sicher in sofern ne Rolle, wie allzu extremes Verhalten geglättet wird ... aber sehr viel mehr denke ich nicht, Kaninchen werden wie alle Hasenartigen mit dem kompletten Verhaltensinventar geboren ... die wissen eigentlich, wie sie sich zu benehmen haben.

wobei meiner Erfahrung nach Aggression gegenüber Artgenossen auch mit Schmerzen zu tun haben können.

als Floh hier einzog, hiess es, dass er unter "Brachynatie" leidet. Leider haben das weder meine Tierärztin noch ich hinterfragt, so dass uns trotz Zahnröntgenbildern nichts auffiel und es ganze zwei Jahre dauerte, bis ich mal Ober- und Unterkieferlänge ausmass und es endlich auffiel, dass dieses Kaninchen keine Brachygnatie hat, sondern ein anderes Zahnproblem.

Als Grund dafür, dass sich die Schneidezähne nicht richtig abnutzen und die Zähne insgesamt zu lang wurden, konnte ein schmerzhaft vereiterter Schneidezahn ausfindig gemacht werden.
Seit dieser eine Zahn raus operiert ist, hat sich Floh extrem gewandelt. Vorher war er weit überdurchschnittlich aggressiv zu seinen Artgenossen und nun ist er sozial ganz normal.



Aber ich hab noch ein Tier, das untypisch aggressiv gegen Artgenossen ist und bei dem ich die Ursache bisher nicht ausfindig machen kann. Da das Verhalten beim Einzug vor zwei Jahren auch gab, aber nicht in der Ausprägung, tippe ich auch auf etwas erworbenes *seuftz*.

Ich weiss auch nicht so recht, was ich mir diesem Kaninchen machen soll. Die Situation schätze ich nämlich im Bereich von grenzwertig-OK für die anderen Kaninchen ein. Die gejagten sind alle deutlich jünger und flinker und können sich den Attacken entziehen. Aber mittlerweile gibt es dieses Gejage bereits mehrmals täglich.
Die Verschlimmerung könnte aber auch haltungsbedingt sein. Aktuell biete ich den Kaninchen keinen Freigang im Garten an, da grad regelmässig ein Fuchs vorbeischaut. Das permanente Gehege enthält zwar immerhin 40 qm Naturbodenfläche, aber man merkt den Kaninchen den fehlenden Freilauf an.
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Zuletzt bearbeitet von Noraja am 11.02.2017 13:44, insgesamt 2-mal bearbeitet
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Murx Pickwick
Quoten-Kobold


Anmeldungsdatum: 23.07.2005
Beiträge: 4622
Wohnort: Runkel

BeitragVerfasst am: 11.02.2017 03:01    Titel: Re: Verhalten von Wildkaninchen vs. Hauskaninchen Antworten mit Zitat

An Schmerzen als Ursache für aggressives Verhalten beim Kaninchen hab ich noch gar nicht gedacht ... dabei kenne ich das von Pferden, die durch Schmerzen entweder übermäßig schreckhaft, oder aber übermäßig aggressiv werden können.
_________________
Marx ist die Theorie
Murx ist die Praxis!

Ich habe es endlich amtlich (Mitgliedsausweis der Piratenpartei):
"Der Besitzer dieses Dokumentes ist berechtigt, sich seines Verstandes zu bedienen, Informationen zu produzieren, replizieren und konsumieren, sich frei und ohne Kontrolle zu entfalten in Privatsphäre und Öffentlichkeit.

Behinderung dieser Rechte wird geahndet durch die Piratenpartei Deutschland"
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