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Meine Coruros

 
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Kerodon
Fellnase


Anmeldungsdatum: 02.06.2016
Beiträge: 13

BeitragVerfasst am: 13.09.2016 17:26    Titel: Meine Coruros Antworten mit Zitat

Nachdem ein Terrarium bei mir frei geworden war, hörte ich über einen Bekannten dass jemand Coruros abzugeben hätte. Als ich das Terrarium eingerichtet hatte, fuhr ich nun los um das Paar abzuholen. So erhielt ich ein Paar im Mai 2015. Ich war erst ein wenig erschrocken über die Tiere: Ihnen fehlte das Fell und zugegebener Maße sahen sie dadurch etwas krank aus. Wie sich später herausstellte kommt dies zum Teil durch Stress vor. Bevor ich die beiden bekam informierte ich mich rundum die Biologie und Haltung von Coruros. Sehr hilfreich war das Buch von Anne Weber, welches mir einige Fragen zu diesem Thema beantworten konnte.

Coruros sind wirklich sehr spannende wenn auch etwas zurückgezogene Tiere. Über die Haltung findet man nur wenige Erfahrungsberichte, allgemein sind die Tiere nicht besonders gut erforscht. In Universitäten werden Coruros zum Teil auch gehalten. So beispielsweise in der tschechischen Uni von Budweis oder in Duisburg Essen.

Die Haltung bei mir gestaltet sich wie folgt. Ich verwende ein Terrarium mit den Maßen 120 x 60 x 60 mit beidseitig beschichtetem Holz. Als Schichtung benutzte ich einfach Sägespäne, Stroh, Heu und Zeitung, außerdem zur Stabilisierung der Gänge Wurzeln, zerschlagene Tontöpfe, Äste, etc. Andere Halter legen Teppich-Rollen, Weidezweige oder Tuffsteine (Ytong-Blöcke) in die Terrarien um den Tieren eine Grabmöglichkeit zu geben. Gerade im Sommer habe ich beobachtet dass das Männchen lange Zeit unter einem an die Wand angelehtes Brett verbringt und dort angeleht an die Wand verbringt. Was dieses Verhalten genau zum Ausdruck bringen soll. Ähnliches Verhalten habe ich bei anderen Coruros gesehen, manchmal sitzen sie auch zusammen in einer Ecke gedrängt da und verharren so oft für Stunden.

Die Fütterung ist recht simpel. Ich füttere Hauptsächlich verschiedenes Gemüse und Obst, außerdem eine Trockenmischung für Nager, Heu (wird eher zerknabbert).
Meine Tiere wiegen zwischen 80 und 120 Gramm, wobei es individuell Unterschiede gibt und manche Weibchen schwerer als Männchen und anders herum sind.













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atropa belladonna
Freak


Anmeldungsdatum: 02.12.2008
Beiträge: 1252

BeitragVerfasst am: 21.09.2016 18:43    Titel: Antworten mit Zitat

Oh, was für niedliche Raffzähne!

"Dürfen" die denn Obst? Wegen "Diabethis" und so Very Happy (sind doch Meerschweinchenverwandte, oder?)
_________________
"Manche führen,
manche folgen
"

(Rammstein)
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Noraja
Freak


Anmeldungsdatum: 25.04.2010
Beiträge: 663
Wohnort: Schweiz

BeitragVerfasst am: 21.09.2016 23:53    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo

danke für die tollen Bilder Smile . Coruros sind sehr interessante und gleichzeitig putzige Tierchen.


Wie machst du das bei deiner Truppe eigentlich mit der Schneidezahnabnutzung? Geht das problemlos? Reicht da Futter und Heu zerknabbern aus?

Ich frage, weil mir letzes Jahr berichtet wurde, dass die Coruros sehr dazu neigen zu lange Schneidezähne bekommen, da die Zähne in der Natur zum Graben benutzen werden und in Heimtierhaltung halt nur noch zum Fressen.
Ist das ein Missverständnis, da schon die normale Zahnlänge sehr aufällig ist oder ist da was dran?

Neugierige Grüsse
Lina
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Murx Pickwick
Quoten-Kobold


Anmeldungsdatum: 23.07.2005
Beiträge: 4622
Wohnort: Runkel

BeitragVerfasst am: 22.09.2016 09:54    Titel: Re: Meine Coruros Antworten mit Zitat

Ich behaupte einfach mal, zuwenig frisches Futter ... genau wie bei anderen Nagern mit ständig nachwachsenden Backenzähnen auch.
Werden die Backenzähne zulang, kann das Maul nicht mehr richtig geschlossen werden und die Schneidezähne können nicht mehr korrekt gegeneinander geschliffen werden. Die Schneidezähne werden immer länger.
Wird das Futter auf Frischfutter umgestellt und drauf geachtet, daß nicht nur Gemüse gefüttert wird, sondern diverse Zwiebeln, Speicherwurzeln, Wachstumszonen von Gräsern etc von Wildpflanzen, die lange gekaut werden müssen, schleifen sich die Backenzähne wieder ab, bekommen die normale Länge und damit können auch die Schneidezähne wieder auf Normalmaß abgeschliffen werden.
Was ich mir vorstellen kann, daß wenn zuwenig frische Gräser mit Wurzelballen (samt Erde drin) gefüttert werden, die Backenzähne trotz Frischfutter zu lang werden können.
Heu trägt nicht zum Zahnabrieb bei! Erst recht nicht bei Tierarten, die am Heu höchstens ein wenig knabbern.

Bei den ganzen Nagern mit ständig nachwachsenden Backenzähnen sind die Schneidezähne der Spiegel des Zustandes der Backenzähne.

Es wäre für mich unlogisch, daß ausgerechnet der Cururo, der ja seine Schneidezähne extrem schnell durch das Graben durch Sand rundfeilt, nicht genau wie alle anderen Nager und Kaninchen die Schneidezähne gegeneinander scharf feilen können soll. Kann er das, wird er seine Schneidezähne auch im Leerlauf scharf feilen, damit haben sie immer die exakte Länge (außer wenn die Backenzähne zu lang werden)
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Marx ist die Theorie
Murx ist die Praxis!

Ich habe es endlich amtlich (Mitgliedsausweis der Piratenpartei):
"Der Besitzer dieses Dokumentes ist berechtigt, sich seines Verstandes zu bedienen, Informationen zu produzieren, replizieren und konsumieren, sich frei und ohne Kontrolle zu entfalten in Privatsphäre und Öffentlichkeit.

Behinderung dieser Rechte wird geahndet durch die Piratenpartei Deutschland"
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Kerodon
Fellnase


Anmeldungsdatum: 02.06.2016
Beiträge: 13

BeitragVerfasst am: 23.09.2016 18:02    Titel: Antworten mit Zitat

Ich habe mal welche mit sehr langen Schneidezähnen gesehen. Es soll zum Teil Tiere mit einer Veranlagung dafür geben. Ein Bekannter von mir hat sogar ein Tier mit Zahnanomalie welches regelmäßig behandelt werden muss. Zumindest in der mir zugänglichen Literatur findet man kaum etwas über die Erkrankungen bei Coruros. Auch über die Nahrung im Freiland sind nur einige Pflanzen genannt, jedoch kaum eine wissenschaftliche Auswertung derer Bestandteile. Ich glaube ehrlich gesagt nicht dass es nur daran liegt dass sie keine Wurzeln mit Erde haben. Kenne Sandgräberhaltungen die nur in Streu gehalten worden sind und nie Probleme mit den Zähnen haben.

Habe mal etwas in dem Buch Heimtierkrankheiten herumgestöbert und bin dort auf das Kapitel über Degus gestoßen und da es beides Trugratten sind würde ich stark davon ausgehen dass die Daten für beide Gruppen nutzbar sind. Die Fütterungsemfpehlung ist nicht weniger als 16 % Rohfaser angegeben, sonst kann es wohl zu Verdauungsstörungen kommen.

Ab und an fressen sie ein paar Haferflocken, zur Abwechslung etwas trockenes Brot oder mal Nüsse oder Kerne. Mache mir da keine all zu große Philosophie daraus. Kenne Haltungen die Jahre lang recht simpel gefüttert wurden sind und bei denen die Tiere uralt geworden sind. In einem mir bekannten Zoo ist ein Tier über 10 Jahre alt geworden.

Fast täglich bekommen sie Material zum verlegen mit rein. Gerade wenn etwas im Weg liegt, verbrigen die Tiere eine längere Zeit damit es "wegzuknabbern".

Was Diabetes angeht habe ich von Coruros ehrlich gesagt noch nicht viel gehört. Ich gebe ab und an mal Apfel und und kenne auch andere Halter die es über Jahre hin so praktiziert haben und noch nie wirklich damit Probleme hatten. Ich gebe ein bis zwei Mal die Woche als Leckerlie ein kleines Stück Apfel, denke dies ist nicht unbedingt gesundheitsgefährdent.

Anbei noch ein paar Fotos







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davX
Team


Anmeldungsdatum: 08.06.2004
Beiträge: 8494
Wohnort: Schweiz

BeitragVerfasst am: 01.10.2016 01:55    Titel: Re: Meine Coruros Antworten mit Zitat

Hey,

danke für die tollen Fotos! Ich freue mich echt jedes Mal, wenn ich Cururos sehe (es gab ja dieses Mal auch wieder welche abzugeben... Die Schönebecker haben welche mitgenommen). Bei Bedarf könnte ich auch noch ein bisschen von der Tagung schreiben, die wieder mal sehr gelungen war... ich hätte auch noch ein paar lustige Fotos, die ich aber nicht öffentlich einstellen will (ich überlege mir gerade, ob ich eventuell über Flickr die nur einer bestimmten Gruppe zugänglich machen könnte?)

@Lina
Zitat:

Wie machst du das bei deiner Truppe eigentlich mit der Schneidezahnabnutzung? Geht das problemlos? Reicht da Futter und Heu zerknabbern aus?

Ich stimme da Murx zu und gehe davon aus, dass die Cururos da nicht gross anders als Degu, Meerschwein und Co sind. Dann dürfte wahrscheinlich auch das Futter eine wichtige Rolle spielen, sprich frische Wiese und Kräuter und Laub, sowie kieselsäurehaltige Nahrung, wie Schachtelhalme dürften da sicher eine wichtige Hilfe für die Prävention sein. Wenn ich sehe, wie viel Gemüse die Tiere bekommen (auch bei anderen Cururohaltern), neige ich zur Vermutung, dass das in gewissen Fällen Zahnprobleme auch begünstigen könnte.

Zitat:

Ab und an fressen sie ein paar Haferflocken, zur Abwechslung etwas trockenes Brot oder mal Nüsse oder Kerne. Mache mir da keine all zu große Philosophie daraus. Kenne Haltungen die Jahre lang recht simpel gefüttert wurden sind und bei denen die Tiere uralt geworden sind. In einem mir bekannten Zoo ist ein Tier über 10 Jahre alt geworden.

Fast täglich bekommen sie Material zum verlegen mit rein. Gerade wenn etwas im Weg liegt, verbrigen die Tiere eine längere Zeit damit es "wegzuknabbern".

Das klingt ja auch nach recht robuster Fütterung, und auch deine Bilder sehen danach aus. Das Problem, dass Zahnprobleme massiv zunahmen, gab es bei Kaninchen, Meerschweinchen und Co. insbesondere dann, wenn die herkömmliche Laissez-faire Fütterung verschrien wurde, man in der Getreidefutter plötzlich ein grosses Probem ausmachte, man anfing Frischfutter abzuwiegen, potenziell gefährliche (Gift)kräuter auszusortieren und wegzulassen und nur noch möglichst unproblematisches Grünzeug und vor allem viel Gemüse zu füttern. Das Ende der Fahnenstange war dann in den meisten Fällen eine mehr oder weniger starke, einseitige Fehlernährung, da gerade Gemüse alleine, bzw. in Kombination mit Heu doch einiges an wichtigen Nähr- und Wirkstoffen fehlt, und auch andere Fütterungskonzepte sind oft einseitig.
Ich finde es daher sympathisch, dass du beispielsweise die Brotfütterung doch recht pragmatisch betrachtest und eine recht abewchslungsreiche Nahrungspalette anbietest.
Bei Zahnpatienten würde ich dir aber empfehlen, dir die Sache mal zu überlegen, ob eine gezieltere zahnpflegende Diät aus verschiedenen Kräuter helfen könnte. Gerade aus dem Bereich der Chinchillahalter gibt es positive Erfahrungsberichte und auch ich selbst konnte damals bei meinen Degus die Erfahrung machen, dass ich keine Degus mehr hatte, die Probleme mit zu langen Zähnen hatten.

Zitat:

Was Diabetes angeht habe ich von Coruros ehrlich gesagt noch nicht viel gehört. Ich gebe ab und an mal Apfel und und kenne auch andere Halter die es über Jahre hin so praktiziert haben und noch nie wirklich damit Probleme hatten. Ich gebe ein bis zwei Mal die Woche als Leckerlie ein kleines Stück Apfel, denke dies ist nicht unbedingt gesundheitsgefährdent.

Ich weiss zwar nicht, ob Cururos genauso empfindlich sind wie Degus, aber selbst bei Degus war ja das Hauptproblem, dass die Leute ihnen einfach deutlich zu viel Obst und süsses Zeug zu den Anfangszeiten fütterten. Bei Cururos machte man diesen Fehler vielleicht weniger. Es könnte aber auch sein, dass sie weniger empfindlich sind als Degus.
Ich muss allerdings auch noch erwähnen, dass es bei Degus wahrscheinlich nicht Diabetes ist, sondern schlicht und einfach eine Stoffwechselerkrankung, die offenbar von zu viel Einfachzucker und womöglich auch Stärke ausgelöst wird, wobei nicht alle Tiere gleich stark davon betroffen zu sein scheinen und es durchaus auch Tiere in der Vergangenheit gab, die Obst bekamen und nicht erblindeten. Ich fütterte selbst auch viele Jahre Obst in kleineren Mengen, konkret halt vor allem Apfel in kleineren Mengen und Wildbeeren, insbesondere auch Zeug, das jetzt nicht soo süss ist. Da kommt es einfach auch auf die Mengen an.

Zitat:

Coruros sind wirklich sehr spannende wenn auch etwas zurückgezogene Tiere. Über die Haltung findet man nur wenige Erfahrungsberichte, allgemein sind die Tiere nicht besonders gut erforscht. In Universitäten werden Coruros zum Teil auch gehalten. So beispielsweise in der tschechischen Uni von Budweis oder in Duisburg Essen.

Wenn ich mich richtig erinnere gab es an der Uni Magdeburg mal eine Dissertation über Cururos. Ich weiss aber jetzt nicht, ob die Tiere auch in Deutschland gehalten wurden, oder ob das alleine die Arbeit einer Forschungszusammenarbeit mit Chile war und damit zusammenhängend mehrere Freilandstudien.
Daneben sammelt ja die BAG auch fleissig Erfahrungen mit diesen Tierchen. Da könnte man sich ja auch mal etwas umhören. Dazu hält ja auch Stefan welche.
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Murx Pickwick
Quoten-Kobold


Anmeldungsdatum: 23.07.2005
Beiträge: 4622
Wohnort: Runkel

BeitragVerfasst am: 01.10.2016 09:58    Titel: Re: Meine Coruros Antworten mit Zitat

Da die Coruros hauptsächlich durch den Bodengrund wühlen (naja, nicht ganz, sind ja keine Maulwürfe, aber sie hüpfen auch nicht wie die Degus auf dem Boden durchs Gestrüpp, sondern haben durchaus gerne ne Schicht Erde über sich), futtern sie natürlicherweise genau wie unsere heimischen nagenden Bodenwühler sehr viel Speicherwurzeln, Rhizome, Knollen und Co ... und das sind alles Pflanzenteile, die generell nen hohen Stärkeanteil haben.
Obst löst keine Diabetes aus - auch nicht bei Degus, weil der Zucker im Obst hauptsächlich Fructose ist und eben nicht Glucose - was jedoch Diabetes auslöst, ist die Glucose in Stärke!
Coruros sollten aufgrund ihrer Wurzelkost besser an Stärke angepaßt sein - hab jetzt leider keine Studien zu dem, was sie wirklich futtern, heißt ja auch, daß sie viel Zwiebeln futtern, die gar nicht so stärkereich sind, aber so vom reinen logischen Denken her ...

Wenn die ersten Degus tatsächlich ernährungsbedingt Diabetes mellitus bekamen, so lag das mit Sicherheit an der getreidelastigen Ernährung (man hatte viel Haferflocken verfüttert und auch der Rat, Meerschweinchenfutter zu verfüttern, war ein Rat in Richtung viel Getreide). Das mit dem Obst ist und bleibt ein Myth ... Obst senkt sogar den Blutzuckerspiegel!
Deshalb wird ja heutzutage Diabetikern viel Obst empfohlen!
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davX
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Anmeldungsdatum: 08.06.2004
Beiträge: 8494
Wohnort: Schweiz

BeitragVerfasst am: 02.10.2016 14:13    Titel: Re: Meine Coruros Antworten mit Zitat

Zitat:

Da die Coruros hauptsächlich durch den Bodengrund wühlen (naja, nicht ganz, sind ja keine Maulwürfe, aber sie hüpfen auch nicht wie die Degus auf dem Boden durchs Gestrüpp, sondern haben durchaus gerne ne Schicht Erde über sich), futtern sie natürlicherweise genau wie unsere heimischen nagenden Bodenwühler sehr viel Speicherwurzeln, Rhizome, Knollen und Co ... und das sind alles Pflanzenteile, die generell nen hohen Stärkeanteil haben.
Obst löst keine Diabetes aus - auch nicht bei Degus, weil der Zucker im Obst hauptsächlich Fructose ist und eben nicht Glucose - was jedoch Diabetes auslöst, ist die Glucose in Stärke!
Coruros sollten aufgrund ihrer Wurzelkost besser an Stärke angepaßt sein - hab jetzt leider keine Studien zu dem, was sie wirklich futtern, heißt ja auch, daß sie viel Zwiebeln futtern, die gar nicht so stärkereich sind, aber so vom reinen logischen Denken her ...

Genau da habe ich so meine Zweifel ob das mit der Realität übereinstimmt, denn es gibt auch Hinweise, dass die Tiere recht viel oberirdisch wachsendes Blätterzeug fressen könnten. Es wird beispielsweise vermerkt, dass sie das Laub von der Ackerwinde (ein eingeschleppter Neophyt in Chile) fressen. Auch bei Hamstern und Rennmäusen erwies sich die Theorie, dass sie hauptsächlich Wurzelzeug fressen müssten, da sie ja viel Zeit ihres Lebens unter der Erde verbringen, als fragwürdig, man sagt sogar, dass ihnen zu viel Wurzelgemüse nicht gut tut. Da Cururos stärker unterirdisch noch leben, dürfte zwar der Anteil an Speicherorganen von Pflanzen (Zwiebeln werden ja auch erwähnt, von Liliengewächsen) vermutlich schon höher sein, aber ich denke, dass wahrscheinlich der Anteil von Blättern in ihrer Nahrung durch solche Vermutungen gerne unterschätzt wird. Hier wäre natürlich auch wieder interessant das Fressverhalten von Cururos in Menschenobhut zu beoachten. Es könnte sehr wertvolle Hinweise liefern, wie sie sich in der Wildnis ernähren.

Zitat:

Das mit dem Obst ist und bleibt ein Myth ... Obst senkt sogar den Blutzuckerspiegel!
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Gilt das auch für Trockenobst? Ich fütterte ja anfänglich auch wider besseren Wissens Trockenobst, weil gut lagerbar und von den Tieren sehr beliebt. Dennoch denke ich im Nachhinein, dass frisches Obst deutlich sinnvoller ist, gerade Apfel, Wildbeeren und Co.
Auch das Getreide wurde ja nach und nach ein Thema, als man anfing das ganze genauer aufzudröseln mit den verschiedenen Kohlenhydratarten, da rückte die Stärke schnell ins Zentrum, da sie leicht in Glukose abgebaut werden kann. Und das war ja letztlich auch wieder ein wichtiger Grund, wieso man von stärkehaltige Saaten umschwenkte auf mehr ölhaltige Saaten, nachdem der Mythos "Dickmacher Fett" widerlegt war.
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Murx Pickwick
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Anmeldungsdatum: 23.07.2005
Beiträge: 4622
Wohnort: Runkel

BeitragVerfasst am: 02.10.2016 21:16    Titel: Re: Meine Coruros Antworten mit Zitat

Das gilt auch für getrocknetes Obst, es gibt nur wenige Obstsorten, die genügend Glucose enthalten, als das sie eventuell doch als Trockenobst Diabetes mellitus begünstigen könnten. Allerdings hab ich getrocknetes Obst (und getrocknetes Frucht- und Wurzelgemüse) als Förderer von Darmerkrankungen in Verdacht, gerade bei Degus, Chinchillas, Meerschweinchen und Kaninchen. Ich kann es nicht wissenschaftlich belegen, aber meiner Meinung nach gibts deutlich mehr Matsche, wenn viel getrocknetes Obst und/oder getrocknetes Frucht- und Wurzelgemüse verfüttert wird.
Dann scheint es noch einen Zusammenhang zwischen braunen, brüchigen Zähnen bei Meerschweinchen und rote Bete Knollen zu geben und da ists egal, ob frisch oder getrocknet.
Wird die Gesamtration zu trocken (weil beispielsweise hauptsächlich getrocknetes Obst, Gemüse, Kräuter und Co verfüttert wird und nur wenig Frisches), begünstigt das zudem Blasenerkrankungen im Allgemeinen und Blasensteine im Besonderen.
Generell ist Frisches für viele Nager deutlich günstiger, also sinnvoller, wie Getrocknetes ... muß aber nicht unbedingt was mit Diabetes zu tun haben.
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