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Kaninchenmädel wirklich kastrieren lassen?
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Haubentaucher
Nager-Erforscher


Anmeldungsdatum: 04.08.2013
Beiträge: 25

BeitragVerfasst am: 31.03.2015 18:57    Titel: Kaninchenmädel wirklich kastrieren lassen? Antworten mit Zitat

es geht um meine Lea.

Mir wurde von einem anderen Forum empfohlen Lea kastrieren zu lassen, da man meint, ihre Gebärmutter könnte auffällig sein ( man spricht hier aus eigener Erfahrung).

Mich streubt es aber diesen gewaltigen Schritt zu unternehmen, hier gehe ich konform mit Andreas Meinung.

Vorgeschichte:

Lea buddelt wie eine Wilde ihre Kloschale um und aus, sie hüpft in die Duschtasse, budelt da auch und beißt dabei in die Fliesen und versucht dort die Fugen heraus zu beissen.

Das gleiche macht sie auf dem Balkon in den Ecken, dieser ist auch gefliest.
Äste verschiedener Baumarten liegen genug zum benagen herum.

Meine Kaninchen werden von einer mobilen TÄ durchgescheckt, diese schneidet ihnen auch die Krallen.
Sie meinte, das bei Lea alles in Ordnung wäre und es keine Notwendigkeit besteht, sie kastrieren zu lassen. In ihrem Alter (jetzt ca. 7 Jahre alt) wäre so eine Total-OP auch gefährlich.

Wie oben bereits erwähnt sind nun einige der Meinung ist solle mit ihr zu einer kaninchenerfahrenen TÄ fahren und sie dort checken und operieren lassen.

Ich wohne zwar in Berlin, aber zu diesen TÄ ist es auch so weit weg von meinem Bezirk. Ich habe kein Auto.

Ich muss ehrlich zugeben, das ich auch nicht gerne meinen Kaninchen diesen Stress der langen Fahrtzeit zumuten möchte, vor allem Lea reagiert da sehr panisch bishin zu einem fast Herzkasper.

Mich stört die Buddelei nicht. Aber ist es normal das sie dann auch beim budden in der Transportbox z.B. immer ins Plastik beisst oder wie erwänt in die Fliesen?

Was meint Ihr zu der Sache? Gebährmutter rausnehmen lassen?
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Noraja
Freak


Anmeldungsdatum: 25.04.2010
Beiträge: 663
Wohnort: Schweiz

BeitragVerfasst am: 31.03.2015 22:50    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo

buddeln ist normales Verhalten bei Kaninchen und kein Grund für eine Kastration. Very Happy
Meine Weibchen buddeln auch gerne und intensiv, grad im Frühling. Und das Beissen gehört da dazu, beim draussen graben werden z.B. Wurzeln durchgebissen. Wahrscheinlich hat sie das mit dem Beissen einfach instinktmässig übernommen, auch wenn das drinnen nicht so Sinn macht.

Wenns nicht eine plötzliche Verhaltensänderung ist, die Lea noch nie gezeigt hat, würde ich mir deswegen wirklich keine Sorgen machen.


Aber ich hab kürzlich an meinem eigenen Tier gelernt, dass es sich bei älteren Tieren lohnen kann, wenn man ab und zu gründlicher durchchecken lässt. Wenn man einem Kaninchen anmerkt, dass es krank ist, ist die Krankheit meistens schon recht fortgeschritten.

Meinem Kaninchen hat man von der fortgeschrittenen Herzerkrankung so gut wie nichts angemerkt, bis das Tier dann nur noch ein Bruchteil der Lunge durchlüftet hatte und das Tier dann auch sichtbar Flankenatmung bekam. Wir haben es noch mit Herzmedikamenten versucht, aber bis die Diagnose stand, ging es dem Tier schon so schlecht, dass es starb, ehe die Medikamente genug wirkten Sad .

Ich bin nun mitterweile soweit, dass ich Tiere ab 7 Jahre 1x im Jahr wohl Check-Up-Mässig röntgen lasse. Mal unters Rötgengerät schadet den Tieren ja nicht so und so hat man eine Chance, gröbere Gebärmutterveränderungen, Zahnprobleme, Herzprobleme, ... zu entdecken, ehe sie so schlimm sind, dass das Tier sich diese anmerken lässt.

Gebärmutterveränderungen haben viele ältere Weibchen. Es ist halt immer die Frage, ob sie für den Organismus verkraftbar sind und das Tier niemals Probleme deswegen bekommen wird, oder ob sie sich zu ernsthaften Erkrunkungen auswachsen.
_________________
www.kaninchen-info.de


Zuletzt bearbeitet von Noraja am 02.04.2015 00:34, insgesamt einmal bearbeitet
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Haubentaucher
Nager-Erforscher


Anmeldungsdatum: 04.08.2013
Beiträge: 25

BeitragVerfasst am: 01.04.2015 19:21    Titel: Antworten mit Zitat

danke für Deine Antwort.

Nee ihr Verhalten hat sich nicht geändert, sie war schon so als ich sie im Sommer 2014 bekam.
Sie ist auch immer sehr agil und neugierig (ich hab Wohnungsfreihaltung).
Fressen tut sie wie ein Scheunendrescher, ich kann gar nicht so viel blättriges Grünfutter nachlegen wie der Napf leer ist.

Ihr Partner Felix teilt sich das immer ein, wenn er dann wieder futtern will ist nix mehr da, außer Heu.
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Andreas
Kaninchen würden Wiese kaufen


Anmeldungsdatum: 27.02.2009
Beiträge: 1239

BeitragVerfasst am: 01.04.2015 20:53    Titel: Re: Kaninchenmädel wirklich kastrieren lassen? Antworten mit Zitat

Haubentaucher hat Folgendes geschrieben:
es geht um meine Lea.

Mir wurde von einem anderen Forum empfohlen Lea kastrieren zu lassen, da man meint, ihre Gebärmutter könnte auffällig sein ( man spricht hier aus eigener Erfahrung).

Mich streubt es aber diesen gewaltigen Schritt zu unternehmen, hier gehe ich konform mit Andreas Meinung.

Kaninchenweibchen verbringen normalerweise einen großen Teil ihres Lebens mit dem Graben von Erdröhren. Sie sind die "Hauptverantwortlichen" für das Anlegen und Erweitern der Baue und Setzröhren. Das heißt, die haben von Haus aus einen größeren Drang zum Buddeln als Rammler. Vor allem im Frühjahr dürfte das wieder in den Vordergrund rücken (das Maß sind Temperatur und die Tageslänge).

Ich weiß nicht, was Dir möglich ist, aber wenn, stell ihr eine große Kiste mit Sand und Erde gefüllt hin. Oder lasse sie gleich ganz raus. Die Tierärztin soll sie bei ihren Besuchen abtasten.

Haubentaucher hat Folgendes geschrieben:
Was meint Ihr zu der Sache? Gebährmutter rausnehmen lassen?

Manchen Damen in Foren sollte man das bisschen Hirn rausnehmen, über dass sie noch verfügen. Außerdem sollte man ihnen Tierhaltung verbieten und die Tierärzte, die deren Treiben unterstützen, anzeigen. Mehr fällt mir dazu mittlerweile nicht mehr ein. Sorry. Smile

freundliche Grüße,
Andreas
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Schlappohr
Freak


Anmeldungsdatum: 15.02.2013
Beiträge: 359

BeitragVerfasst am: 02.04.2015 12:38    Titel: Antworten mit Zitat

Mein Weibchen (sie heißt auch Lea Wink ) war als ich sie bekommen habe ca. 2 mal im Monat scheinschwanger, hat viel gebuddelt etc. Ich habe bei ihr ein Ultraschall von der Gebärmutter machen lassen. Die Tierärztin meinte, dass die Struktur etwas anders aussieht als normal und sie vermutet, dass sie ab ca. 7 Jahren Probleme mit der Gebärmutter bekommen könnte (zu dem Zeitpunkt war sie 1 Jahr alt) Sie meinte, man sollte eine Kastration im Hinterkopft behalten, aber ersteinmal wollte sie etwas anderes probieren. Lea hat dann pflanzliche Präparate und Homöopathische Mittel bekommen und nach einem halben Jahr wurde dann noch einmal ein Ultraschall gemacht. Jetzt sah die Gebärmutter normal aus und Leas verhalten hatte sich ebenfalls verändert. Sie buddelte weniger (bzw. sie hatte immer mal wieder Buddelphasen) und die Scheinschwangerschaften wurden immer weniger. Jetzt war sie schon seid über einem Jahr nicht mehr scheinschwanger.

Um zu entscheiden ob man ein Weibchen kastrieren lässt oder nicht, würde ich immer ein Ultraschall vorher machen lassen. Bei gravierenden Auffälligkeiten würde ich dann Kastrieren lassen. Wie z.B. bei meinem ersten Weibchen. Sie hat Blut gepinkelt, eine entzündete Gebärmutter und einen Blasenstein in der Gebärmutter aufgrund eines anatomischen Defektes.

Das mit der Kastration bei meiner Lea hat sich jetzt sowieso für alle Zeiten erledigt. Aufgrund eines Herzklappenfehlers wäre eine OP zu riskant.
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Lilith-Louhi
Lästermaul


Anmeldungsdatum: 15.01.2014
Beiträge: 225

BeitragVerfasst am: 02.04.2015 14:38    Titel: Re: Kaninchenmädel wirklich kastrieren lassen? Antworten mit Zitat

Ich finde man kann nur anhand der Beschreibungen des Verhaltens überhaupt keine Empfehlung stellen. Mir wurde in meiner Ausbildungszeit auch eingetrichtert das man besser alle Kaninchen prophylaktisch kastrieren sollte. Und ich habe das auch geglaubt denn ich habe in einer sehr Heimtierlastigen Parxis gearbeitet und wir hatten min. alle 2 Wochen Kaninchenweiber auf dem Tisch die ausnahmslos alle starke Veränderungen an der Gebärmutter und den Eierstöcken aufwiesen.
Von eitrig entzündeten, zystisch veränderten Ovarien bei einem 12 Wochen alten Tier (OP aufgrund von Fieber und schlechtem Allgemeinbefinden) über eine 800g schwere Hydrometra beim Zwergkaninchen bis zum Tennisballgroßen Tumor bei einer Riesin habe ich schon zu viel gesehen um mich gegen Kastrationen zu verwehren.

Ich bin auch dagegen ohne Diagnostik auf Verdacht zu kastrieren aber gerade bei älteren, scheinbar auffälligen Tieren kann ein Ultraschall zur Beurteilung sehr sinnvoll sein. Und je nach Befund kann man dann immernoch entscheiden.
Meine Freundin (TA, Heimtier und Zahnspezi) tastet bei jedem Kaninchen das zum impfen kommt Eierstöcke und Gebärmutter durch. Bei vielen Tieren sind die Organe durch die Veränderungen derart schmerzhaft das das garnicht möglich ist...hier würde man dann raten genauer zu schauen was los ist.
Hat dein mobiler TA schonmal die Bauchorgane durchgetastet?
Pauschal gegen Kastrationen zu wettern finde ich nicht gut da es sich im Zweifel auch um eine lebensrettende OP handeln kann.

Bei gutem Allgemeinbefinden sind Kastrationen die von einem guten TA durchgeführt werden auch nicht geäfhrlicher als es der Eingriff bei Hund und Katze ist.
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Andreas
Kaninchen würden Wiese kaufen


Anmeldungsdatum: 27.02.2009
Beiträge: 1239

BeitragVerfasst am: 02.04.2015 16:29    Titel: Re: Kaninchenmädel wirklich kastrieren lassen? Antworten mit Zitat

Lilith-Louhi hat Folgendes geschrieben:
Pauschal gegen Kastrationen zu wettern finde ich nicht gut da es sich im Zweifel auch um eine lebensrettende OP handeln kann.


Guckst Du hier:
http://www.kaninchen-wuerden-wiese-kaufen.de/kastration.htm

Ich schreibe jetzt hier nicht noch mal alles hin, deshalb ein Auszug - Eine Amputation/Kastration sollte durchgeführt werden:
Kaninchen würden Wiese kaufen hat Folgendes geschrieben:

• wenn ein Tierarzt die medizinische Notwendigkeit wie z. B. eine Krebserkrankung feststellt (Indikation),
• zum Schutz des Tieres oder anderer
• sowie zur Verhinderung einer unkontrollierten Fortpflanzung.

Amputation bedeutet nach (Lorz, et al., 2008) die beabsichtigte Entfernung eines Teiles des Körpers. Der Begriff beschränkt sich dabei nicht nur auf Gliedmaßen, wie umgangssprachlich oft angenommen wird, sondern auch auf Organe. Diese wiederum bestehen aus Zellen und Gewebe, deren Einheit mit bestimmten Funktionen verbunden ist. Als Gewebe werden Zellverbände bezeichnet, die den Körper aufbauen. Dazu zählt auch Knochengewebe. Eine tierärztliche Indikation definiert sich als Rechtfertigungsgrund bzw. Umstand tierärztlich diagnostischer, therapeutischer und prophylaktischer Maßnahmen bei einer vorliegenden Erkrankung oder nach Abschätzung eines mögliche Nutzens und der Risiken für den Patienten, um Schaden, Leiden und Schmerzen von ihm abzuwenden (Hartung, 2002), (Lorz, et al., 2008), (Wiesner, et al., 2000). Zwingt der Grund zu der Maßnahme, liegt eine absolute, bei Vorliegen von sinnvollen Alternativen eine relative Indikation vor. Die tierärztliche Indikation ist also nicht ausschließlich auf das Vorliegen einer Erkrankung beschränkt. Da das Gesetz das Wohlergehen und die Unversehrtheit des Tieres im Sinn hat, ist sie auch bei einer Verletzungsgefahr für das Individuum als auch anderer Tiere möglich. Ausdrücklich keine Indikation löst jedoch der Wunsch aus, denkbaren, künftigen Erkrankungen vorzubeugen (Lorz, et al., 2008).


1. Wenn Lea an Fliesen scharrt und kratzt, wäre das für mich noch kein Zeichen übermäßiger, hormoneller Funktionen, sondern Ausdruck eines arttypischen Verhaltens. Freilich wäre es besser, sie mal einen Tag in Aktion zu erleben. Deshalb:
2. wenn die Tierärztin sowieso regelmäßig vorbeikommt, kann sie das Tier abtasten. Falls Unsicherheiten bestehen, sollte man Ultraschall erwägen.
3. Ein siebenjähriges Tier zu kastrieren, bedeutet ein sehr, sehr hohes Risiko. Lea ist selbst für Hauskaninchen in einem hohen Alter. Wenn sie operiert wird und stirbt wegen des hohen Alters und es stellt sich heraus, das da nichts war, hat man das Tier quasi tot geschützt.

Darüber kann man ja mal nachdenken, ohne pauschal gegen Kastration zu sein.

freundliche Grüße,
Andreas
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Lilith-Louhi
Lästermaul


Anmeldungsdatum: 15.01.2014
Beiträge: 225

BeitragVerfasst am: 02.04.2015 19:26    Titel: Re: Kaninchenmädel wirklich kastrieren lassen? Antworten mit Zitat

Andreas ich kenne deine Ausfürhungen zum Thema.

Ich fand nur diesen Kommantar...
Zitat:
Manchen Damen in Foren sollte man das bisschen Hirn rausnehmen, über dass sie noch verfügen. Außerdem sollte man ihnen Tierhaltung verbieten und die Tierärzte, die deren Treiben unterstützen, anzeigen. Mehr fällt mir dazu mittlerweile nicht mehr ein. Sorry. Smile

..unpassend und auch unreflektiert.

Denn genauso wenig wie die "Damen" im anderen Forum paschal sagen können "da ist was sie muss kastriert werden" können wir hier nicht pauschal sagen " da ist nix".
Die TE muss ja einen Grund gehabt haben mit dem "Problem" an die Forengemeinschaft herangetreten ist. Es muss ihr also komisch vorgekommen sein bzw. sie verunsichert haben.

Ich bin ganz bei dir was die Indikation angeht. Es muss ein medizinischer Grund zur Kastration vorliegen, solange das nicht abgeklärt ist können wir nur spekulieren.

Zitat:
3. Ein siebenjähriges Tier zu kastrieren, bedeutet ein sehr, sehr hohes Risiko. Lea ist selbst für Hauskaninchen in einem hohen Alter. Wenn sie operiert wird und stirbt wegen des hohen Alters und es stellt sich heraus, das da nichts war, hat man das Tier quasi tot geschützt.

Mit "sehr, sehr hoch" gehe ich nur bedingt mit. Natürlich steht außer Frage das man nicht ins Blaue hinein operieren sollte aber wenn Veränderungen vorliegen sollte eine OP besser früher als später in Erwägung gezogen werden. Denn solange es dem Tier noch gut geht stehen die Chancen für einen komplikationsfreien Verlauf am besten.
Ich war nun bei so vielen Kastrationen anwesend, habe Narkosen gefahren oder direkt assistiert und Komplikationen traten nur dann gehäuft auf wenn das Tier bereits in einem schlechten Allgemeinzustand war. In Narkose verstorben ist mir bisher keine einzige Häsin, wohl aber einige Kieferabszess-Tiere.

Ich sage also man klärt es besser einmal gründlich ab und kann sich dann entspannt zurücklehnen wenn nichts gefunden wird.
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Andreas
Kaninchen würden Wiese kaufen


Anmeldungsdatum: 27.02.2009
Beiträge: 1239

BeitragVerfasst am: 02.04.2015 22:15    Titel: Re: Kaninchenmädel wirklich kastrieren lassen? Antworten mit Zitat

Lilith-Louhi hat Folgendes geschrieben:
..unpassend und auch unreflektiert.


Was ich reflektiere, sind folgende Fakten:

4. in bestimmten Foren werden bei Unwohlsein von Häsinnen prinzipiell und hauptsächlich zwei mögliche Möglichkeiten erwogen: untersuchen lassen auf EC und/oder kastrieren. Meistens spielen dabei Begleitumstände überhaupt keine Rolle.
5. in bestimmten Foren wird pauschal die Frühkastration von Häsinnen empfohlen - Juristen nennen das einen "Aufruf zum Begehen einer Straftat" (durch den Tierarzt) oder "Aufruf zum Gesetzesbruch" (durch den Halter).
6. Wenn man heute beim Tierärzten anruft unf fragt, ob man seine Häsin kastrieren lassen kann, bekommt man in 8 von 10 Fällen als Antwort, was es kostet und wann das Tier gebracht und abgeholt werden kann. Wird von den 8 Tierärzten ohne entspr. Aufklärung und Untersuchung des Tieres eine Amputation vorgenommen, begeht er eine Straftat.
7. Die Aufrufe zum Brechen geltenden Rechts in Foren stammen zu 99,9% von Frauen

Ich reflektiere weiterhin eine verachtensürdige Respektlosigkeit vor der Kreatur, die dem Treiben absolut hilflos ausgeliefert ist.

Die Statistiken auf meiner HP sind das, was ich bisher zu Uteruserkrankungen gefunden habe und auch diese können keine dramatische Entwicklung unter Hauskaninchen in dieser Hinsicht aufweisen. Es gibt Vorsorgeuntersuchungen. Wenn man denn meint, dass sein Tier bedroht sein könnte, kann man die in Anspruch nehmen.

Wenn Du das alles unpassend findest, akzeptiere ich Deine Meinung - bleibe aber bei meiner. Mit "Eideidei" kommt man bei diesem Thema nicht weiter, weil es immer mehr um sich greift. Besonders krass finde ich zum Beispiel das hier:

Zitat:
"In Deutschland ist im Gegensatz zu den USA die Kastration der Häsin noch nicht an der Tagesordnung, wird sich aber in Zukunft wohl ähnlich wie die Kastration der weiblichen Katze auch bei uns zur Selbstverständlichkeit entwickeln. In der Vorbeuge der oben genannten Erkrankungen wird diese Operation unverzichtbar. Zudem lassen sich damit auch das unerwünschte Urinspritzen mancher Häsinnen und aggressives Verhalten unterbinden."
Quelle: Lazarz, B. 2006. Scheinträchtigkeit und andere hormonbedingte Erkrankungen beim Kaninchen. Rodentia. Ausg 29. Jahrg. 6(1). 58-59


Das muss man sich mal geben: ein Dr. med. vet. bezeichnet die Scheinträchtigkeit des Kaninchens als hormonbedingte Erkrankung und das Land der durchgeschnittenen Hundestimmbänder und gezogenen Katzenkrallen wird als Vorbild für Deutschland empfohlen. Da wird einem nur noch übel.

freundliche Grüße,
Andreas
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Lilith-Louhi
Lästermaul


Anmeldungsdatum: 15.01.2014
Beiträge: 225

BeitragVerfasst am: 03.04.2015 08:01    Titel: Re: Kaninchenmädel wirklich kastrieren lassen? Antworten mit Zitat

Ehrlich gesagt verstehe ich deine Aufregung tatsächlich nicht da sie meiner Meinung nach nicht in diesen Thread passt. Wir sind doch offensichtlich alle mit unseren Meinungen bei dir.
Ohne Diagnose keine Kastration.

Es ist also in diesem Fall hier tatsächlich unangebracht in dieser Form gegen Kastra zu wettern wo doch niemand anwesend ist den du aufklären müsstest. Es geht aus dem Eingangsthread in keiner Form hervor ob geraten wurde sofort und ohne vorherige Diagnostik das Tier zu kastrieren.
Wenn mir jemand sagen würde "erfahrungsgemäß könnte die Gebärmutter auffällig sein" dann gehe ich doch nicht los und mache einen Kastratermin...ich mache einen Termin zu Untersuchung.

Ich will nicht leugnen das es korrupte TAs gibt die alles kastrieren was ihnen unter die Finger kommt aber das entspricht nicht meiner eigenen Erfahrung, nicht dem was ich selbst gesehen habe, nicht dem was wir in der Praxis getan haben.
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Andreas
Kaninchen würden Wiese kaufen


Anmeldungsdatum: 27.02.2009
Beiträge: 1239

BeitragVerfasst am: 04.04.2015 22:33    Titel: Antworten mit Zitat

Lilith-Louhi hat Folgendes geschrieben:
Es geht aus dem Eingangsthread in keiner Form hervor ob geraten wurde sofort und ohne vorherige Diagnostik das Tier zu kastrieren.


Haubentaucher hat Folgendes geschrieben:
Mir wurde von einem anderen Forum empfohlen Lea kastrieren zu lassen, da man meint, ihre Gebärmutter könnte auffällig sein ( man spricht hier aus eigener Erfahrung).


freundliche Grüße,
Andreas
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Lilith-Louhi
Lästermaul


Anmeldungsdatum: 15.01.2014
Beiträge: 225

BeitragVerfasst am: 05.04.2015 07:32    Titel: Re: Kaninchenmädel wirklich kastrieren lassen? Antworten mit Zitat

Das schließt für mich keinesfalls eine vorherige Diagnostik aus und dies liegt für mich in der Verantwortung des Tierhalters.
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davX
Team


Anmeldungsdatum: 08.06.2004
Beiträge: 8494
Wohnort: Schweiz

BeitragVerfasst am: 05.04.2015 19:44    Titel: Re: Kaninchenmädel wirklich kastrieren lassen? Antworten mit Zitat

Huhu,

ich habe mich hier bisher rausgehalten, aber man müsste vielleicht beim Thema Kastration unterscheiden, was hier in diesem Thread zusammengeworfen wurde:

1. In einigen Foren scheint es Mode zu sein, dass gewisse Leute (Damen) medizinische Empfehlungen aussprechen, die man getrost als problematisch bezeichnen darf. Andreas prangerte hier genau diese Missstände an. Es geht hier um Erfahrungen, die er zu Genüge gemacht hat (und auch einige andere erfahrene Halter hier, mich eingeschlossen leider nur zu gut kennen und nachvollziehen können).

2. In der Diskussion hier haben wir von Anfang an die Sache differenzierter betrachtet und verschiedene Leute haben deutlich darauf hingewiesen, ohne Diagnose, welche einen Eingriff als medizinisch notwendig machen, kein Rumgeschnipsel. Also genau das Gegenteil von dem Modetrend in gewissen Foren und offenbar auch in gewissen Praxen/TA-Literatur der prophylaktischen "Selbstverstümmelung" gesunder Tiere.

Wenn wir hier diese beiden Bereiche hier durcheinander diskutieren, ohne sie deutlich voneinander abzugrenzen, dann schafft das Raum für Missverständnisse. Auch haben hier nicht alle die gleichen Erfahrungen. Daher ist es wichtig, dass wir auf diese Unterschiede hinweisen und versuchen, den unterschiedlichen Wissens- und Erfahrungsstand (und damit einhergehend unterschiedliche Blickwinkel) zu verstehen. Was ich wichtig finde, dass wir uns einig sind beim Kern des Themas: kein medizinischer Eingriff an gesunden Tieren, nicht prophylaktisch und nicht um "Problemverhalten" zu "korrigieren". Eingriffe müssen medizinisch begründet sein.

In diesem Sinne:
Zitat:

Das schließt für mich keinesfalls eine vorherige Diagnostik aus und dies liegt für mich in der Verantwortung des Tierhalters.

Gehen wir von einer neutralen Sicht aus, würde ich dem zustimmen.
Wir haben aber hier, wie ich eingangs erwähnt habe, keine neutrale Ausgangslage. Gerade in Kaninchenforen ist es leider Mode, dass man zu medizinisch unbegründeten Eingriffen rät und daher hat die Reaktion von Andreas durchaus seine Berechtigung.

Zitat:

7. Die Aufrufe zum Brechen geltenden Rechts in Foren stammen zu 99,9% von Frauen

Interessant finde ich in dem Zusammenhang, dass der Männeranteil in jenen Foren, gerade in den Gesundheitsecken verschwindend klein ist und wenn es welche gibt, dann fragen sie eher, denn dass sie Tipps geben. Anders sieht es wiederum in den Züchterforen aus, doch dort werden oft auch medizinische Fragen anders behandelt...

Edit: man könnte aber vielleicht das Thema "Unsinn mit Kastration ohne medizinische Indikation" als eigenes Thema noch ansprechen. Wichtig genug wäre es durchaus und wie Andreas dargelegt hat, macht es die Sache nicht besser, dass dieser Unsinn auch in der Medizinischen Literatur Eingang gefunden hat.
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davX
Team


Anmeldungsdatum: 08.06.2004
Beiträge: 8494
Wohnort: Schweiz

BeitragVerfasst am: 05.04.2015 20:36    Titel: Re: Kaninchenmädel wirklich kastrieren lassen? Antworten mit Zitat

Ich habe dem Thema Präventivkastration ein eigenes Thema gewidmet:
Der Unsinn mit der Präventivkastration von Zibben

Ich denke, es wäre sinnvoll, wenn die Diskussion zu jenem Thema dort weitergeführt würde (auch spätere Fälle und Anlässe, das Thema zu besprechen, könnte man dort führen) und wir hier uns auf den geschilderten Fall im Eingangsposting und damit verbundenen Thema konzentrieren.
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Andreas
Kaninchen würden Wiese kaufen


Anmeldungsdatum: 27.02.2009
Beiträge: 1239

BeitragVerfasst am: 06.04.2015 20:57    Titel: Antworten mit Zitat

Danke, David.

Die fehlende Quelle: Hartung, J. (2002): Eingriffe an Tieren. In: Tierschutzgesetz: Kommentar. Hrsg: Hans-Georg Kluge. Stuttgart: Kohlhammer, 2002. ISBN 3-17-015201-7
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