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Zu Fuss durch die Schweiz

 
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davX
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Anmeldungsdatum: 08.06.2004
Beiträge: 8494
Wohnort: Schweiz

BeitragVerfasst am: 22.11.2014 05:27    Titel: Zu Fuss durch die Schweiz Antworten mit Zitat

Huhu,

seit einigen Jahren bin ich zu Fuss unterwegs mit dem Gedanken, dass ich Orte, an denen ich mich aufhalte, zu Fuss in (mehreren) Etappen verbinden will. Der Gedanke dahinter ist einfach, zu Fuss erlebt man die Landschaft, in der man sich aufhält anders, als wenn man sie motorisiert passiert.

Schon im Jahr 2011 hatte ich mir eine besondere Region der Schweiz ausgewählt, die ich genauer erwandern wollte, das Tessin, genauer gesagt den oberen Lago Maggiore rund um Locarno/Ascona und Brissago. Die Anregung bekam ich durch einen Beitrag über botanische Kostbarkeiten (=mediterrane Pflanzen... mich interessierten da ja Gewächse, die in mediterranen Lebensräumen wie in Chile so wachsen), die es eben am Lago Maggiore oder in "Insurbien" (so wird diese Region auch genannt) reichlich gibt. Die logische Folge von dieser Suche nach dem Mittelmeer führte mich dann auf Spanien (Kanaren und später Festland) und Südfrankreich. Auch hier wurde wieder viel gewandert und ich habe fantastische Landschaften gefunden und viel über Lebensräume und Vegetation erfahren und beobachten können.
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Anmeldungsdatum: 08.06.2004
Beiträge: 8494
Wohnort: Schweiz

BeitragVerfasst am: 22.11.2014 05:46    Titel: Re: Zu Fuss durch die Schweiz Antworten mit Zitat

2014 unterwegs im Wallis
Dieses Jahr hatte ich mir vorgenommen ein Landesteil der Schweiz genauer zu erforschen, den ich bislang kaum kannte, das Wallis. Ich war letztes Jahr im französischsprachigen Teil dieser Region kurz ein Wochenende und besuchte dort meine Schwester, als sie dort arbeitete. Ich verliebte mich sofort in die Landschaft und nahm mir vor im nächsten Jahr durch Wanderungen diesen Landesteil besser kennenzulernen. Einen Teil der Wanderungen kennt ihr, ok wahrscheinlich einen nur sehr kleinen Teil, nämlich die Geschichte mit den Murmeltieren in Saas Fee.

Wanderung 2013:

* Champéry - Gratwanderung zwischen Col de Cou und Col de Bretolet
Ich übernachtete in Champéry und ging dann am Morgen relativ früh los, via Barmaz (oder Barme) durch das Tal des Col de Bretolet und dann hoch zum Grat, welcher zwischen dem Col de Bretolet und Col de Cou verläuft. Die Gratwanderung welche mich wieder zurück richtung Barme führte, war eine der eindruckvollsten - besonders schön auch, weil im Herbst die Farben sehr schön waren, es gab überall Heidel- und Preiselbeeren und das Wetter war toll. Der Abstieg ist dann relativ steil und man kommt unten dann bei Barme wieder auf den alten Weg zurück. Die Region ist bei Ornithologen sehr beliebt, da die Zugvögel dort durchziehen.

Hier will ich jetzt eine kurze Übersicht geben über meine Exkursionen im Jahr 2014:

* 1. Suonen-Wanderung von Mund nach Birgisch
Birgisch liegt oberhalb von Brig, trotz geringer Luftdistanz trennen einige Höhenmeter und entsprechend auch einiges an Weg. In Mund wächst Safran, das hat dort lange Tradition und ist meines wissens der einzige Ort in der Schweiz. Birgisch ist ein guter Ausgangspunkt für Suonen-Wanderungen (Suone ist eine Wasserleitung... dazu später mehr). Im Vergleich zu vielen anderen Orten ist die Landschaft und sind die Suonen hier in Birgisch und Mund besonders malerisch. Wegen der guten Erreichbarkeit und der kurzen Distanz zu den Suonen ist diese Region ein guter Ausgangspunkt für Wanderungen. Sehr empfehlenswert zum Wandern.

* 2. Entlang der Bisse de Riccard von Sierre nach Rechy (und via Noës zurück)
Bisse ist der französische Name für eine Suone. Sie ist nicht ganz einfach zu finden, wenn man sie aber mal gefunden hat, ist es ein sehr schöner Weg über Wiesen, durch Wald entlang des Waldrandes - gerade im Sommer schätzt man den kühlenden Schatten und dann geht es wieder durch Weinberge. Im Vergleich zu Birgisch/Mund liegt sie abgelegener, man muss deutlich mehr Weg zu Fuss einrechnen.

* 3. Zu den Murmeltieren in Saas Fee (siehe Karte)
Darüber hatte ich berichtet. Saas Fee ist eine angesagte Feriendestination und hat an Wanderwegen und Attraktionen viel zu bieten, u.a. Kneipp-Anlage und Höhenklettergarten usw. Der Ort selbst ist etwas abgelegen, aber man bekommt vor Ort fast alles, eben weil es ein grosser Touristenort ist. Zu den Murmeltieren hoch kommt man entweder bequem per Luftseilbahn oder recht anstrengend zu Fuss, indem man etwa 1000 Höhenmeter überwindet. Kamera nicht vergessen, man kommt recht nahe an die possierlichen Nager ran, denn sie sind nicht scheu. Sehr empfehlenswert zum Beobachten, per Luftseilbahn gibts nicht viel zu wandern sonst ist es relativ kurz aber sehr intensiv (steiler Auf/Abstieg).

* 4. Höhenwanderung St Martin via Nax nach Sion
Eine sehr schöne und abwechslungsreiche Wanderung. Der erste Teil führt durch Ortschaften entlang der (wenig befahrenen) Hauptstrasse und ist nicht soo interessant, danach geht es in die Natur. Bei mir waren die Pilze voll am Gedeihen und ich sah ein breites Spektrum von ihnen, sehr viele Fliegenpilze, aber auch andere. Von Nax gibt es einen steilen und spektakulären Abstieg und danach führt der Weg durch grosse Weinberge. Man könnte auch in Nax mit dem Bus nach Sion zurückfahren. Sehr empfehlenswerte Wanderung.

* 5. Von der Belalp nach Birgisch und Abstieg nach Brig
Von der Belalp war ich etwas enttäuscht, durch überdüngte Weiden zu laufen ist nicht sehr spassig, noch weniger spassig war es, dass die Suone, die Nesserj undicht war an einigen Stellen und der Boden sich dann in Matsch verwandelte. Davon abgesehen war nach dem kurzen Teil über die Weiden der Weg entlang der Suone landschaftlich sehr schön. Der Abstieg nach Birgisch war für mich der Höhepunkt der Wanderung und auch die Ankunft wieder im schönen Birgisch. Dass ich dann zu Fuss weiter nach Brig ging, war so nicht geplant, aber ich hätte lange auf einen Bus warten müssen und so vertrieb ich mir die Zeit. Dieser Weg ist nämlich wiederum nicht so besonders und führt auch zu guten Teilen entlang der (eher wenig befahrenen) Hauptstrasse. Vielleicht ist es zu anderen Jahreszeiten besser was die Belalp angeht, aber so wie ich es erlebte, war die Wanderung gerade zu Beginn durchzogen und erst etwa ab dem Abstieg wirklich zu empfehlen. Die einfachere Variante lautet sicher eine Wanderung in Birgisch oder Mund zu machen.

* 6. Unterwegs im Turtmanntal von Ergisch bis Unterems (mit Aufstieg von und Abstieg nach Turtmann) (siehe Karte)
Der Aufstieg nach Ergisch ist mühsam, denn es geht recht steil berghoch, aber der Weg ist relativ gut zu finden. Von Ergisch folgt man der "Wasserleite" (Wasserleitung, Suone), die sich bald in das enge, felsige Tal frisst und man wandert an einer Hangseite, talwärts der Abgrund, hangwärts die in den Fels gehauene Suone und teilweise oberhalb überhängender Fels. Ein Spaziergang ist es nicht, aber auch nicht so gefährlich, denn der Hang ist bewaldet und wenn man gerade bei den vereinzelten heiklen Stellen konzentriert bleibt, ist das kein Problem. Auf der anderen Seite des Tals geht der Weg wieder zurück, aus dem engen Tal raus (siehe Karte). Der Weg ist nun breit und einfach, geht aber wieder zu guten Teilen durch Wald. Es ist nicht ganz einfach den richtigen Weg zu finden, es gibt auch viele Varianten und Abzweigungen. Schwieriger ist aber der Abstieg von Unterems, denn wenn man nicht den richtigen Weg findet und genau weiss, wo durchgehen, irrt man von einer Weide zur nächsten, muss darauf achten, dass man nicht den falschen Weg nimmt und irgendwann in einer Sackgasse landet oder sich auf einem Weg befindet, der nicht talwärts führt. Einfacher wäre da die Luftseilbahn zu nehmen - allerdings muss ich auch sagen, man erspart sich so auch Erlebnisse, z.B. gelangte ich durch eine Eselsweide, das war sehr speziell, oder dann muss man wieder schnell sein wenn eine besorgte Kuhmutter deutlich macht, dass man unerwünscht ist. Wer etwas erleben will, kommt da sicher auf seine Kosten, interessant wären wahrscheinlich auch Wegvariationen von Ergisch aus, die auf in die andere Richtung gehen...

* 7. Über den Gemmipass von Leukerbad nach Kandersteg
Diese Wanderung ist ziemlich leicht, der Weg ist breit und man kommt schnell vorwärts. Der Gemmipass führt von Leukerbad (Kanton Wallis) nach Kandersteg (Kanton Bern) und ist seit alters her eine wichtige Verkehrsverbindung durch die Alpen, heute natürlich nur touristisch. Mit einer Luftseilbahn je lässt sich der Auf- und Abstieg stark abkürzen. Wer gerne gesellig wandert, der dürfte an dieser Wanderung Freude haben, denn alleine ist man hier wahrscheinlich selten und der Weg ist auch nicht schwierig. Beim Abstieg nach Kandersteg muss man aufpassen, da ständig ein Bike-Trail den Wanderweg kreuzt und man dann nicht den falschen Weg nimmt - es ist jedoch klar signalisiert wo die Biker fahren und wo die Fussgänger laufen sollen.
Eine Wanderung durch das Kandertal hinab Richtung Kandergrund und Fruttigen machte ich im Sommer am 1. August (Nationalfeiertag bei uns). Auch das ist eine Möglichkeit und im Sinne von zusammenhängenden Wanderstücken wäre das meine Verbindung zum Wallis *g*.

Karte: Saastaal, Mattertal bis Turtmanntal
Ich habe hier eine Karte gefunden, die schön die Landschaft zeigt, zumindest ein Teil von dem, durch den meine Wanderungen führen:
http://www.buerchen-unterbaech.ch/addons/phpThump/phpThumb.php?src=../../data/Ressources/138_4-wanderkarte_augst_turtmantal_gross.jpg
Man sieht ganz links hinten bei den hohen Bergen das Saastal und dort hinten liegt Saas Fee (bzw. auf der Karte findet man nur ein Hinweis auf Saas Grund) und man sieht im rechten Teil des Bilds ein markantes Tal, das Turtmanntal

Suone, Wasserleite, Bisse
Ich habe es ja schon erwähnt und will es hier noch etwas genauer tun. Es geht um die zahlreichen Bewässerungskanäle, für die das Wallis bekannt ist. Da die Region sehr trocken ist, stellten und stellen diese für die Bewirtschaftung des Landes eine sehr wichtige Bedeutung dar. Für die Kanäle gibt es verschiedene Namen, im deutschsprachigen Wallis (Oberwallis) je nach Gemeinde wird die Hauptleitung als Suone (von Sühne) oder Wasserleite bezeichnet, im französischsprachigen Teil (Unterwallis) "Bisse". Angezapft wird an einem Bach, meist gibt es einen Entsander, der den feinen Sand aus dem Wasser filtert. Der Sand macht das Wasser des Baches milchig (Gletschermilch), zwar ist der Sand mineralreich und gut für die Pflanzen, aber er nutzt die Zähne des Viehs stark ab. Durch Schieber und ein sich immer feiner verzweigendes Netz von abgehenden Kanälen gegen Ende der Wasserleitung, wird das Wasser letztlich auf die einzelnen Felder und Landstücke geleitet. Durch Wasserrechte wurde die anteilige Nutzung des Wassers von der Wasserleitung geregelt, ein Wasservogt war dazu zuständig, dass bei einem Schaden an der Wasserleitung er schnell reagierte und den Schaden behob.

Hier findet man noch mehr Infos zum Thema, und sehr wichtig, vor allem auch ein paar Fotos von Wasserleitungen etc.:
http://www.buerchen-unterbaech.ch/erlebnisse/sommer/neu-suonen--und-sudelpark/das-kleine-abc-des-suonenparks
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