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Nösenberger......die neue Zielscheibe mancher Tierschützer
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Miriam
Freak


Anmeldungsdatum: 06.09.2010
Beiträge: 370
Wohnort: Offenbach

BeitragVerfasst am: 30.05.2013 22:37    Titel: Nösenberger......die neue Zielscheibe mancher Tierschützer Antworten mit Zitat

Mir geht das grad wieder total auf den Keks.

Ich dachte eigentlich, dass das Thema "böses" Getreide und bloß nicht zuviel mal endlich am abflachen ist, aber Pustekuchen. Hinke ich mit meinen Infos hinterher und hat sich der Wind wieder gedreht oder wird da schon wieder etwas angeheizt, weil vielleicht grad ein Sommerloch herrscht?

Zur Erklärung: Ich rate niemandem ausschließlich Nösenberger zu füttern, sondern finde es als Ergänzung zu reichlicher Wiese, die die Hauptnahrung sein sollte, ganz gut. Natürlich sollten Kaninchen nicht ausschließlich von Getreide ernährt werden oder mit einem großen Pott und eine Karotte dazu, versteht sich von selbst.
Meine Erfahrung ist, dass kleine Kaninchen davon gar nicht so viel nehmen und der Napf wochenlang rumsteht, bis man halbwegs erkennen kann, dass das Futter weniger geworden ist, während die großen Kaninchen und mein Angora, der extrem viel Energie fürs Fellwachstum braucht und ohne das Futter sogar abnimmt, das Futter mehr nutzen. Nun stellt eine bekannte KaninchenaufklärungsHP (Namen nenne ich hier mal nicht) die Studie http://www.rabbitawarenessweek.co.uk/diet/the-research gegenüber.
Nach dem ich die Studie überflogen hatte, erklärte ich, dass meine Erfahrungen was Blasengrieß und Übergewicht (auch Zahnprobleme) betrifft so nicht teilen kann, weil ich 1. das Futter nicht ausschließlich füttere, sondern als Ergänzung und 2. dass kleine Kaninchen es nicht wirklich nutzen, aber größere und Angoras schon und dass diejenigen, die es nutzen eher gesund sind, als die Anderen. Natürlich kann das Zufall sein, aber es spricht jedenfalls auch nicht gegen das Futter.

Die Studie geht ja in der Mehrzahl davon aus, dass Kaninchen nur ein Müsli (von Nösenberger habe ich da auch nichts gelesen) und Heu bekommen. SO würde ich die Kaninchen natürlich auch nicht füttern.

Jedenfalls findet jetzt in Facebook gerade eine unschöne Hetze gegen das Nösenberger statt, was ich sehr schade finde. Es sind demgegenüber immernoch zu viele unterwegs, die Heu und Gemüse für das richtige Futter halten, auch wenn die KaninchenHP das nicht propagiert.

Ich würde mich sehr über Eure Meinung dazu freuen. Liege ich doch falsch oder ist das mal wieder eine unsinnige Hetze? Ich bin dort so ziemlich die Einzige, die andere Ansichten hat. Die meisten äußern sich im Tenor "ach Du meine Güte, so einen Müll füttere ich nicht". Ich muss gestehen, dass mich das etwas verunsichert, aber vielleicht können mir die Fachmänner und -frauen hier gut zureden Smile oder mir wenigstens für mich verständlich erklären, warum Nösenberger nun doch unbedingt zu vermeiden ist.... Sad
_________________
Liebe Grüße
Miriam


Zuletzt bearbeitet von Miriam am 31.05.2013 01:06, insgesamt einmal bearbeitet
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Schlappohr
Freak


Anmeldungsdatum: 15.02.2013
Beiträge: 359

BeitragVerfasst am: 31.05.2013 00:06    Titel: Antworten mit Zitat

Ehrlich gesagt, hatte ich bis jetzt noch nichts von dem Futter gehört.

Ich habe mir jetzt mal die Zusammensetzung angesehen:

Luzerne: Wenn nicht genügend Flüssigkeit über Grünzeug aufgenommen wird, kann getrocknete Luzerne probleme in Nieren und Blase verursachen.

Dinkel/Gerste/Mais/Leinflocken: Zu viel Getreide macht schnell satt und die Kaninchen fressen nicht genügend Grüneug. Deswegen ist Getreide eher für große Kaninchen geeignet. Kleine Mengen schaden natürlich nicht.

Johannisbrot: Keine Ahnung wofür das gut sein soll.

Möhrenchips/Petersielie: Frisch ist besser. Besonders Möhrenchips sind völlig unnötig und quellen im Magen nur auf. Die sind da warscheinlich nur für das Menschliche Auge drin, um etwas Farbe ins Futter zu bekommen

Bindemittel: Für das Kaninchen überflüssig

Zusatzstoffe: Ich persönlich halte nichts von Zusatzstoffen. Woher weiß man, wie viel ein Kaninchen über die Nahrung auf nimmt und wie viel es noch zusätzlich braucht?
Ich glaube nicht, dass Kaninchen in der Lage sind genau so viel davon zu fressen, dass sie die Defiziete ausgleichen. Das Risiko wäre mir zu hoch, dass sie zu viele Stoffe aufnehmen, so dass es ihnen eher schadet als nützt.

Fazit: Ich würde es nicht füttern, da ich denke dass meine Kaninchen durch das Futter zu viele Zusatzstoffe aufnehmen würden, sodass es ihnen schadet.
Als meine Große untergewichtig zu mir kam, hat sie auch ein Trockenfutter bekommen, weil sie ihren Bedarf nicht über das normale Futter komplett decken konnte. Ich habe das Futter aber selber zusammengestellt: Erbsenflocken, Mais und Hafer als Energiequelle und Fenchelsamen, Kümmelsamen, Leinensamen und Sonnenblumenkerne für ein schönes Fell.

Das Problem beim Nörsenbergen sehe ich nicht im Getreide (solange man das nicht in großen Mengen anbietet, ist der Getreideanteil ja nicht so hoch), sondern in den Zusatzstoffen.
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Miriam
Freak


Anmeldungsdatum: 06.09.2010
Beiträge: 370
Wohnort: Offenbach

BeitragVerfasst am: 31.05.2013 00:47    Titel: Antworten mit Zitat

Das ist eben das Problem, wenn man das Futter noch nicht ausprobiert hat und nur auf die Zutaten achtet.


Schlappohr hat Folgendes geschrieben:
Ehrlich gesagt, hatte ich bis jetzt noch nichts von dem Futter gehört.

Ich habe mir jetzt mal die Zusammensetzung angesehen:

Luzerne: Wenn nicht genügend Flüssigkeit über Grünzeug aufgenommen wird, kann getrocknete Luzerne probleme in Nieren und Blase verursachen.


1. Ich habe oben ja schon geschrieben, dass ich das Nösenberger nicht ausschließlich füttere, sondern zusätzlich zu einem großen Haufen Wiese.

2. Meine Kaninchen lassen die Luzerne links liegen und rühren sie gar nicht oder kaum an.

3. Das heißt für mich, dass Kaninchen sehr gut wissen, was für sie gut ist und ich nicht 24 Std. neben ihnen stehen muss und ihnen Anweisungen geben muss. Wink

Ich habe sogar schon oft erlebt, dass Kaninchen im akuten Krankheitsfall sich schon mit Wiesenkräutern selbst therapiert haben, bevor ich wusste, warum gerade DIESES Kraut jetzt für sie interessant war. Ich musste es erst im Buch nachschlagen, während die Kaninchen dazu kein Buch brauchten.

Zitat:
Dinkel/Gerste/Mais/Leinflocken: Zu viel Getreide macht schnell satt und die Kaninchen fressen nicht genügend Grüneug. Deswegen ist Getreide eher für große Kaninchen geeignet. Kleine Mengen schaden natürlich nicht.


Das ist eine Theorie, die ich nicht teilen kann. Schrieb ich aber auch schon. Meine bekommen alles zur freien Verfügung, sowohl das Müsli, als auch die Wiese. Die Wiese ist immer interessanter als das Müsli, bis auf Ausnahmen, wenn sie aus irgendwelchen seltenen Fällen gerade lieber TroFu brauchen. Zudem schrieb ich, dass es kleinere Kaninchen von sich aus schon weniger fressen als die Großen. Also auch hier sind sie selbst in der Lage, das zu entscheiden.

Zitat:
Johannisbrot: Keine Ahnung wofür das gut sein soll.


Johannisbrot ist ziemlich gesund, im Süden ist es sehr bekannt und wird sogar als Heilmittel z.B. bei Verdauungsbeschwerden genutzt.

Zitat:
Möhrenchips/Petersielie: Frisch ist besser. Besonders Möhrenchips sind völlig unnötig und quellen im Magen nur auf. Die sind da warscheinlich nur für das Menschliche Auge drin, um etwas Farbe ins Futter zu bekommen


Das ist sowieso nur minimal im Futter enthalten. Meistens ist im Napf mal eine Möhrenscheibe dabei. Getrocknete Kräuter sind manchmal auch hilfreich. Meiner Erfahrung nach, bevorzugen die Kaninchen manchmal bei Verdauungsbechwerden eher getrocknetes, warum also nicht zusätzlich anbieten. (Allerdings haben meine mit der Kombi viel Wiese und Nösenberger dazu keine Verdauungsbeschwerden. Ich hatte es nur bei früheren Kaninchen beobachtet, die Gemüse und ein anderes ähnliches Trockenfutter bekamen.)

Zitat:
Bindemittel: Für das Kaninchen überflüssig


Wo hast Du das Bindemittel gesehen?
http://shop.noesenberger-kaninchenfutter.de/de/natur-strukturmuesli-20-kg

Zitat:
Zusatzstoffe: Ich persönlich halte nichts von Zusatzstoffen. Woher weiß man, wie viel ein Kaninchen über die Nahrung auf nimmt und wie viel es noch zusätzlich braucht?
Ich glaube nicht, dass Kaninchen in der Lage sind genau so viel davon zu fressen, dass sie die Defiziete ausgleichen. Das Risiko wäre mir zu hoch, dass sie zu viele Stoffe aufnehmen, so dass es ihnen eher schadet als nützt.


Darüber streiten sich tatsächlich die Geister. Zu einem abschließenden Ergebnis bin ich für mich auch noch nicht gekommen. Allerdings weiß ich genausowenig, ob ich meinen Tieren mit den mitgebrachten Wiesenpflanzen alle Nährstoffe anbiete. Wären sie frei in der Natur, hätten sie die Möglichkeit, selbst zu entscheiden, was sie brauchen, so aber muss ich damit rechnen, dass sie trotz meiner großen Auswahl nicht alles bekommen, was sie brauchen.

Zitat:
Fazit: Ich würde es nicht füttern, da ich denke dass meine Kaninchen durch das Futter zu viele Zusatzstoffe aufnehmen würden, sodass es ihnen schadet.
Als meine Große untergewichtig zu mir kam, hat sie auch ein Trockenfutter bekommen, weil sie ihren Bedarf nicht über das normale Futter komplett decken konnte. Ich habe das Futter aber selber zusammengestellt: Erbsenflocken, Mais und Hafer als Energiequelle und Fenchelsamen, Kümmelsamen, Leinensamen und Sonnenblumenkerne für ein schönes Fell.


Wäre mir auch zu unsicher, weil ich auch hier nicht weiß, welche Zusammensetzung den Bedarf deckt.

Andreas erzählte mal (wenn ich das noch richtig in Erinnerung habe), dass er sehr lange daran getüftelt hat, welche Zusammensetzung in seinem Futter ideal ist. Ich wüsste ehrlich gesagt nicht, wie so etwas aussehen könnte.
_________________
Liebe Grüße
Miriam


Zuletzt bearbeitet von Miriam am 31.05.2013 01:08, insgesamt einmal bearbeitet
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alexandra36
Lästermaul


Anmeldungsdatum: 12.02.2011
Beiträge: 171

BeitragVerfasst am: 31.05.2013 06:41    Titel: Antworten mit Zitat

Denselben Gedanken wie du hatte ich auch, Miriam, als ich das gelesen habe. Augenrollen

Ich füttere Nösenberger im Winter, wenns keine Wiese gibt, zusätzlich zu Heu, Trockenkräutern und wenig Gemüse und meine Kaninchen nehmen es gerne. Ich kann auch keine gesundheitlichen Probleme dadurch feststellen, im Gegenteil. Ich hab mal einen Winter lang nur Gemüse ad lib gefüttert (da hab ich mich auch von besagter Seite "anstecken" lassen), ohne zusätzliches "Kraftfutter", was meinen Kaninchen gar nicht gut getan hat, sie wurden fett, träge und hatten Verdauungsprobleme, in diesem Winter waren wir 3x beim TA, was ich bei meinen Kaninchen sonst gar nicht kenne.
Deshalb hab ich die letzten Winter Gemüse rationiert gefüttert und dazu das Nösenberger, seitdem gibt's keine Probleme mehr, die Kaninchen sind agil und gesund.

Von Frühjahr-Spätherbst füttere ich ausschließlich Wiese, Zweige, usw. und eine Handvoll Haferflocken und Sämereien als Leckerlie. Wink

Ich verstehe solche Hetzkampagnen auch nicht, erst war Vita... dran, jetzt Nösenberger, was kommt als Nächstes? Question
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Una
Lästermaul


Anmeldungsdatum: 24.10.2011
Beiträge: 119

BeitragVerfasst am: 31.05.2013 09:29    Titel: Re: Nösenberger......die neue Zielscheibe mancher Tierschütz Antworten mit Zitat

Ich füttere auch Nösenberger und das schon ziemlich lange, meine Kaninchen sind/waren kerngesund. Ich finde es gehört zu den besten Futtersorten, die auf dem Markt sind.

Ich bin der Ansicht, dass besagte Verfasserin dieser Hetzkampagne nicht mehr weiß, wohin mit ihrer Langeweile und "ihre" Fütterungsmethode als das "non plus ultra" ansieht und daher gegen alles "wettert", was nicht in ihr Konzept passt.

Dieser ganze ad libitum Gemüse-Scheiß hat m.E. viele kranke Kaninchen gefordert, zumindest lässt sich das aus vielen Foren so herauslesen.
Gemüse kann Wiese nicht ersetzen, auch wenn sie das nicht glauben mag.

Eigentlich mag ich mich dazu gar nicht mehr äußern, weil mir das so dermaßen auf den Sack geht, dass manche meinen, sie müssten ALLES zerpflücken und besser wissen.

Letztendlich tun mir nur die ganzen Kaninchen leid, die darunter zu leiden haben.
_________________
LG Una
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Schlappohr
Freak


Anmeldungsdatum: 15.02.2013
Beiträge: 359

BeitragVerfasst am: 31.05.2013 10:51    Titel: Antworten mit Zitat

[quote="Miriam"]

Zitat:
1. Ich habe oben ja schon geschrieben, dass ich das Nösenberger nicht ausschließlich füttere, sondern zusätzlich zu einem großen Haufen Wiese.

Ich hatte das nicht auf dich bezogen, sondern generell. Deswegen habe ich ja geschrieben wenn nicht genügend Flüssigkeit aufgenommen wird. Bei dir können die Kaninchen genügend Flüssigkeit über des Grüneug aufnehmen und da macht es dann nichts, wenn sie Luzerne fressen.

Zitat:
2. Meine Kaninchen lassen die Luzerne links liegen und rühren sie gar nicht oder kaum an.

Das Futter besteht aus 25% Luzerne. Das wirfst du alles weg?


Zitat:
3. Das heißt für mich, dass Kaninchen sehr gut wissen, was für sie gut ist und ich nicht 24 Std. neben ihnen stehen muss und ihnen Anweisungen geben muss. Wink


Ich frage mich nur, ob die Kaninchen wissen was da alles an Zusatzstoffen drin sind. Bei Kräutern wissen sie, was alles enthalten ist und können dem entsprechend die Menge zu sich nehmen, die gut für sie ist. Können sie das auch, wenn die Vitamine und Mineralstoffe an anderem Futter drankleben?
Wissen sie, dass sie bei dem Trockenfutter Getreide fressen, was nicht nur die normalen Inhaltsstoffe enthält?





Zitat:

Die Wiese ist immer interessanter als das Müsli, bis auf Ausnahmen, wenn sie aus irgendwelchen seltenen Fällen gerade lieber TroFu brauchen. Zudem schrieb ich, dass es kleinere Kaninchen von sich aus schon weniger fressen als die Großen.


Ich denke nicht, dass man pauschal sagen kann, dass alle kleinen Kaninchen lieber Wiese als Getreide fressen. Ich kenne einige Kaninchen, die sich den Bauch mit Getreide vollschlagen und das Grünzeug dann liegen lassen. Besonders Kaninchen, die in ihrer Kindheit nur mit buntem Fertigfutter ernährt wurden. Das ist wie mit kleinen Kindern. Gibt man ihnen immer Vollkornpfannenkuchen, mögen sie ihr ganzes Leben nur diese Pfannenkuchen. Wenn man ihnen Pfannenkuchen mit weißem Mehl gibt, mögen sie später keine Vollkornpfannenkuchen. So wurde der Geschmack auch von den Kaninchen geprägt. Mit buntem Fertigfutter gefütterte Kaninchen bevorzugen süßes Obst und Getreide und Wiesenkaninchen fressen Obst und Getreide fast garnicht.
Bevor man immer Getreide zur freien Verfügung stellt, sollte man die Kaninchen beobachten, wieviel sie wovon fressen.



Zitat:
Wo hast Du das Bindemittel gesehen?

Melasse und Leinenöl.




Zitat:
Wäre mir auch zu unsicher, weil ich auch hier nicht weiß, welche Zusammensetzung den Bedarf deckt.

Weißt du denn, wie die von Nörsenberger das ermittelt haben?
Da du aber davon ausgehst, dass Kaninchen wissen wie viel sie wovon fressen müssen, müssten sie sich ja genau das heraussuchen, was sie brauchen.
Trockenkräuter/Heu bekommen meine beiden zusätzlich. Das habe ich jetzt nur nicht aufgelistet.

Zitat:
Andreas erzählte mal (wenn ich das noch richtig in Erinnerung habe), dass er sehr lange daran getüftelt hat, welche Zusammensetzung in seinem Futter ideal ist. Ich wüsste ehrlich gesagt nicht, wie so etwas aussehen könnte.

Wenn man jetzt eine Ideale Zusammensetztung hat, muss man ja davon ausgehen, dass sie Kaninchen alles davon fressen. Wenn sie etwas nicht nehmen müssten dann ja Mängel entstehen.


Ich sehe das so: Deine Kaninchen fressen die Luzerne nicht. Was bleibt das übrig? Getreide/Ölsaaten, Johannisbrot, Möhrenchips, Petersilie, Melasse und Zusatzstoffe
Um das Problem mit den Zusatzstoffen nicht zu haben, könnte man das einfach Getreide, Ölsaaten, (Johannisbrot) und verschiedene Trockenkräuter/gutes Heu anbieten.
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Miyavi
Lästermaul


Anmeldungsdatum: 14.04.2013
Beiträge: 139
Wohnort: Nähe Oldenburg (NDS)

BeitragVerfasst am: 31.05.2013 18:05    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo,

ich habe ein Kilo davon über einen Zeitraum von 2 Wochen an meine 8 Meerschweinchen verfüttert , mit dem Ziel Itachi´s Schilddrüsenwert wieder hoch zu bekommen (normal 0,7-2,X , er hatte erst 0,5 und heute 0,Cool. Zusätzlich gab es keinen Kohl.

Eine kleine Hand voll von dem Futter kamen auf einen halben Eimer des normalen Kräuter-Blätter-Blüten- kram.

Wie viel sie gefressen haben weiß ich nicht. Da sie immer beigehen wann sie wollen, suchen sie sich halt nur das raus was sie ihrer Meinung nach brauchen und der Rest landet im Müll.

Hätte es nicht den oben genannten Grund gegeben, hätte ich es ehrlich gesagt auch nicht verfüttert.

Sie haben ihren Mix und bekommen Ölsaaten so viel sie wollen und zwischendurch Haferflocken.
_________________
lg Denise

& die Gurkenfresser Miyavi+Jasura, die Wackelnasen Angie+Snow und Hamsterchen Diamond
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Miriam
Freak


Anmeldungsdatum: 06.09.2010
Beiträge: 370
Wohnort: Offenbach

BeitragVerfasst am: 31.05.2013 20:55    Titel: Antworten mit Zitat

Schlappohr hat Folgendes geschrieben:

Zitat:
2. Meine Kaninchen lassen die Luzerne links liegen und rühren sie gar nicht oder kaum an.

Das Futter besteht aus 25% Luzerne. Das wirfst du alles weg?


Ja, ich mag sie leider auch nicht essen. Wink
Was sie nicht futtern, kommt weg, mach ich mit den Wiesenresten auch nicht anders...


Zitat:
Zitat:
3. Das heißt für mich, dass Kaninchen sehr gut wissen, was für sie gut ist und ich nicht 24 Std. neben ihnen stehen muss und ihnen Anweisungen geben muss. Wink


Ich frage mich nur, ob die Kaninchen wissen was da alles an Zusatzstoffen drin sind. Bei Kräutern wissen sie, was alles enthalten ist und können dem entsprechend die Menge zu sich nehmen, die gut für sie ist. Können sie das auch, wenn die Vitamine und Mineralstoffe an anderem Futter drankleben?
Wissen sie, dass sie bei dem Trockenfutter Getreide fressen, was nicht nur die normalen Inhaltsstoffe enthält?


Warum nicht? Kaninchen haben feine Sinne, wenn ihnen das Futter nicht zusagt, lassen sie es stehen, egal aus welchem Grund
Es gibt Studien, in denen Wildtieren (nicht Kaninchen) Genmais und Biomais angeboten wurde. Die Tiere probierten von beiden, aber aufgefuttert wurde nur der Biomais. Da hat es ihnen auch keiner gesagt, was besser ist. Für meinen Geschmack werden Tiere viel zu sehr unterschätzt, es gibt einfach Dinge, da sind sie uns Menschen weit voraus.

Aber auch wenn es nicht so wäre. Tatsache ist nunmal, dass es ihnen mit dem Futter besser geht als ohne, kann also nicht so schlecht sein.


Zitat:

Die Wiese ist immer interessanter als das Müsli, bis auf Ausnahmen, wenn sie aus irgendwelchen seltenen Fällen gerade lieber TroFu brauchen. Zudem schrieb ich, dass es kleinere Kaninchen von sich aus schon weniger fressen als die Großen.


Zitat:
Ich denke nicht, dass man pauschal sagen kann, dass alle kleinen Kaninchen lieber Wiese als Getreide fressen.


Sieh doch bitte das, was ich schrieb in dem Kontext zu meinem ersten Beitrag, da habe ich von meinen Erfahrungen geschrieben.


Zitat:
Ich kenne einige Kaninchen, die sich den Bauch mit Getreide vollschlagen und das Grünzeug dann liegen lassen.


Ja, so ein Kaninchen hatten Freunde von mir. Sie haben sich fast die Beine ausgerissen, ihm Kräuter und tausend Sachen angeboten, er wollte aber nur das Fertigfutter und Karotten. Er bekam das was er wollte und wurde immerhin stolze 9 Jahre alt. Warum auch immer er nichts Frisches außer Karotten haben wollte, dann war es eben so. Was will man denn sonst machen, verhungern lassen? Er hat lieber gehungert, als etwas zu fressen, was er nicht kannte.


Zitat:
Besonders Kaninchen, die in ihrer Kindheit nur mit buntem Fertigfutter ernährt wurden. Das ist wie mit kleinen Kindern. Gibt man ihnen immer Vollkornpfannenkuchen, mögen sie ihr ganzes Leben nur diese Pfannenkuchen. Wenn man ihnen Pfannenkuchen mit weißem Mehl gibt, mögen sie später keine Vollkornpfannenkuchen. So wurde der Geschmack auch von den Kaninchen geprägt. Mit buntem Fertigfutter gefütterte Kaninchen bevorzugen süßes Obst und Getreide und Wiesenkaninchen fressen Obst und Getreide fast garnicht.
Bevor man immer Getreide zur freien Verfügung stellt, sollte man die Kaninchen beobachten, wieviel sie wovon fressen.


Da sind meine Erfahrungen auch anders. Ich hab hier zwei ehemalige Zuchthäsinnen, die nur Pellets, trockenes Brot, Heu und ab und zu Karotten bekamen. Beide haben sich vom ersten Tag an auf alles Frische gestürzt, sie waren nichtmal wählerisch, wollten einfach alles probieren.

Zitat:


Zitat:
Wo hast Du das Bindemittel gesehen?

Melasse und Leinenöl.


Ja, und? Wie kommst Du darauf, dass es als Bindemittel dient? Leinöl ist wie Leinsamen sehr gesund (z.B. Omega-3-Fettsäuren).

Ja, die Melasse, eine ganz schlimme Zutat Augenrollen
Möchte mal wissen, er das wieder in die Welt gesetzt hat. Sicher wieder ein Oberschlauer, der in allem den bösen Zucker sieht. Melasse ist ebenfalls sehr gesund. http://www.endotronic-gmbh.de/zuckerrohrmelasse.html



Zitat:

Zitat:
Wäre mir auch zu unsicher, weil ich auch hier nicht weiß, welche Zusammensetzung den Bedarf deckt.

Weißt du denn, wie die von Nörsenberger das ermittelt haben?
Da du aber davon ausgehst, dass Kaninchen wissen wie viel sie wovon fressen müssen, müssten sie sich ja genau das heraussuchen, was sie brauchen.
Trockenkräuter/Heu bekommen meine beiden zusätzlich. Das habe ich jetzt nur nicht aufgelistet.


Ich weiß nur eins: Ich mache gute Erfahrungen mit dem Futter, Viele Andere offensichtlich auch und es ist kein Industriefutter, sondern von Züchtern entwickelt worden, die ebenfalls ihre Erfahrungen in die Zusammenstellung einfließen ließen.

Und mal ehrlich, meine Kaninchen haben mit dieser Kombifütterung keine Verdauungsprobleme und Einige mehr Leute berichten ja ähnliches. Wenn ich Du wäre, würde ich dieses Futter auch mal Alfred und Lea anbieten, vielleicht ist es auch das, dass ihnen einfach etwas fehlt. Wie Du siehst, sind ja lauter gute Sachen drin, auch wenn es auf den ersten Blick nicht so aussieht.

Hier wird noch erzählt, warum das Nösenberger entwickelt wurde, ist evtl. interessant für Dich http://www.noesenberger-kaninchenfutter.de/seiten/ueber-uns/enterocolitis.php
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Liebe Grüße
Miriam


Zuletzt bearbeitet von Miriam am 01.06.2013 01:08, insgesamt 5-mal bearbeitet
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Miriam
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Anmeldungsdatum: 06.09.2010
Beiträge: 370
Wohnort: Offenbach

BeitragVerfasst am: 31.05.2013 21:12    Titel: Antworten mit Zitat

alexandra36 hat Folgendes geschrieben:
Denselben Gedanken wie du hatte ich auch, Miriam, als ich das gelesen habe. Augenrollen

Ich füttere Nösenberger im Winter, wenns keine Wiese gibt, zusätzlich zu Heu, Trockenkräutern und wenig Gemüse und meine Kaninchen nehmen es gerne. Ich kann auch keine gesundheitlichen Probleme dadurch feststellen, im Gegenteil. Ich hab mal einen Winter lang nur Gemüse ad lib gefüttert (da hab ich mich auch von besagter Seite "anstecken" lassen), ohne zusätzliches "Kraftfutter", was meinen Kaninchen gar nicht gut getan hat, sie wurden fett, träge und hatten Verdauungsprobleme, in diesem Winter waren wir 3x beim TA, was ich bei meinen Kaninchen sonst gar nicht kenne.
Deshalb hab ich die letzten Winter Gemüse rationiert gefüttert und dazu das Nösenberger, seitdem gibt's keine Probleme mehr, die Kaninchen sind agil und gesund.

Von Frühjahr-Spätherbst füttere ich ausschließlich Wiese, Zweige, usw. und eine Handvoll Haferflocken und Sämereien als Leckerlie. Wink

Ich verstehe solche Hetzkampagnen auch nicht, erst war Vita... dran, jetzt Nösenberger, was kommt als Nächstes? Question



Du machst mir wieder Mut Smile Fast hätte ich gedacht, ich hätte eine wichtige Entwicklung verpasst, dabei ist das wohl immernoch der kalte Kaffee von vorvorgestern Wink

So hatte ich das in diesem Winter auch gemacht. Etwas Gemüse/Kräuter zu dem Nösenberger dazu, so sind sie wunderbar durch den Winter gekommen, nur meine Kleinen wollten da leider nicht mitmachen, schade.

Stattdessen ist jetzt bei den "Beratern" gruenhopper in, mal sehen wie lange....
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Liebe Grüße
Miriam


Zuletzt bearbeitet von Miriam am 31.05.2013 22:17, insgesamt einmal bearbeitet
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Miriam
Freak


Anmeldungsdatum: 06.09.2010
Beiträge: 370
Wohnort: Offenbach

BeitragVerfasst am: 31.05.2013 21:51    Titel: Antworten mit Zitat

Irgendwie klappt das nicht so mit dem editieren Very Happy
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Liebe Grüße
Miriam
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Noraja
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Anmeldungsdatum: 25.04.2010
Beiträge: 663
Wohnort: Schweiz

BeitragVerfasst am: 01.06.2013 14:44    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo,

Zitat:

Ich würde mich sehr über Eure Meinung dazu freuen. Liege ich doch falsch oder ist das mal wieder eine unsinnige Hetze?

Ich finde es auch unsinnig.
Ich hab das Futter nie an meine Kaninchen gefüttert und werde das wohl auch nicht ändern, aber als Ergänzungsfuttermittel ist das Futter aus meiner Sicht zwar nicht topp aber brauchbar.
Wenn man die Kaninchen genug Alternativen anbietet und man sie nicht dazu zwingt, sich von dem Futter zu ernähren und man drauf achtet, dass das Futter nicht übermässig gefressen wird, spricht meiner Meinung nach wenig dagegen das Futter anzubieten.

Kaninchen nur mit Nörsenberger zu ernähren fänd ich unglücklich, ich finde es daher schade, dass es als Alleinfutter verkauft wird.

Von allen Kaninchenfuttern, die ich kenne, gehört das Nösenberger zu den besseren Futtermittel und das nicht weil das Nösenberger für ein super Kaninchenfutter halte, sondern weil sich die meisten anderen Fertigfutter aus meiner Sicht noch viel weniger zur Ernährung von Kaninchen eigenen. Ich finde es immer wieder erstaunlich, was für Futtermittel sich am Markt behaupten können.
Ich habe - weil ich Fertigfutterbilder machen wollte - schon im Supermarkt Kaninchenfutter gekauft. Schon beim Öffnen der Packung schlug mir ein extremer Glutamatgeruch entgegen und das Fett in einigen der Getreidekörner war schon beim Kauf ranzig Sad .


Ich persönlich bin mittlerweile dazu übergegangen keine Mischungen mehr zu füttern, sondern je in einem Napf einen Bestandteil anzubieten. Meine Kaninchen kamen mit Mischungen nicht so klar, ich hab mehr wie einmal beobachten können, wie ein Kaninchen eine bestimmte Sache aus den Napf picken wollte und ständig das falsche erwischte... .
Jetzt im Sommer ist das ganze aber sowieso kein Thema, jetzt gibt es hauptsächliche wildwachsendes Grünzug. Das einzige Trockenfutter, das es im Moment gibt, sind Heu und Sonnenblumenkerne/Hirseflocken in Leckerlimengen.

Liebe Grüsse
Lina
_________________
www.kaninchen-info.de
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Andreas
Kaninchen würden Wiese kaufen


Anmeldungsdatum: 27.02.2009
Beiträge: 1239

BeitragVerfasst am: 02.06.2013 22:17    Titel: Antworten mit Zitat

Miriam hat Folgendes geschrieben:
Schlappohr hat Folgendes geschrieben:

Zitat:
2. Meine Kaninchen lassen die Luzerne links liegen und rühren sie gar nicht oder kaum an.

Das Futter besteht aus 25% Luzerne. Das wirfst du alles weg?


Ja, ich mag sie leider auch nicht essen. Wink
Was sie nicht futtern, kommt weg, mach ich mit den Wiesenresten auch nicht anders...

Brüller... you made my day... Laughing

Haben wir auch lange Zeit gemacht: die Hasen haben die Stängel nicht gefressen, die Katzen wollten sie nicht, der Hund auch nicht und ich kann an so ein Zeug sowieso nicht ran - also weg damit... Laughing

Im Ernst: das war das einzige Fertigfutter, welches wir bedenkenlos und ad libitum auch Jungtieren anbieten konnten, ohne dass etwas zu befürchten war (mit Pellets gab es ganz früher noch Durchfälle, wenn sie an die heran kamen, die eigentlich für die Mutter gedacht waren).

Den ganzen Unsinn über Getreide, Fertigfutter usw., der in verschiedenen Foren verbreitet wird, kann man getrost in die Tonne treten (außer Pellets). Die Strukturfutter haben durchaus ihre Berechtigung, vor allem für Halter, die sich nicht auskennen (wollen), im Winter oder bei suboptimaler Fütterung ohne frischen Grünpflanzen von der Wiese.

freundliche Grüße,
Andreas
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davX
Team


Anmeldungsdatum: 08.06.2004
Beiträge: 8494
Wohnort: Schweiz

BeitragVerfasst am: 03.06.2013 00:09    Titel: Re: Nösenberger......die neue Zielscheibe mancher Tierschütz Antworten mit Zitat

Hallo Miriam,

ich finde es gut, dass du das Thema hier aufgegriffen hast.
Auch gut finde ich, dass du auf die Problematik hinweist, die durch den Aktivismus einiger Personen besteht. Es kann doch nicht sein, dass ein Myth durch einen anderen ersetzt wird, das Ersetzen von Getreidefutter durch Gemüse und Heu führte letztlich von dem Regen in die Traufe, wie z.B. Sonja ( www.bunny-in.de ) auf ihrer Homepage mit den Zahnpatienten-Dokus sehr schön dokumentierte.

Was die erwähnte Studie angeht, wäre es sicher sinnvoll, darauf auch etwas genauer einzugehen.
Was für mich auffällig ist, das ist die Einseitigkeit der Fütterung. Solange keine Ernährung mit Schwerpunkt auf Wiese / Frischkräuter im Vergleich dabei ist, bleibt der Erkenntnisgewinn in Bezug auf eine optimale Ernährung bescheiden. Das kann man jetzt drehen und ändern wie man will, aber es liegt im Rahmen des Prinzips, dass das Resultat von der Qualität des Inputs abhängt. Ebenso braucht es nur einen Funken gesunden Menschenverstand um zu begreifen, dass eine Ernährung, welche dem Optimum sehr nahe kommt (Wiesefütterung), ergänzt um ein Strukturfutter, das ohnehin nur in geringen Mengen gefressen wird, einer durch und durch suboptimalen Ernährung mit vermeindlich gesundem Gemüse und Heu um Längen überlegen ist. In diesem Punkt möchte ich aber auch noch ausholen und ein eigenes Beispiel bringen:
Es wurde das Thema Melasse erwähnt, wieso das als so schlecht betrachtet würde. Offenbar haben verschiedene Tierhalter hier sehr unterschiedliche Bildungshintergründe und somit unterschiedlich gute Voraussetzungen für eine objektive Beurteilung des Themas.
Als ich vor vielen Jahren mich anfing mit dem Thema Tierernährung zu beschäftigen, war auch für mich die schlechte, da zuckerhaltig, da Abfallprodukt, Melasse ein rotes Tuch. An dessen Schlechte gab es nichts zu hinterfragen, schliesslich war die Argumentationskette kurz und einfach. Später, als das Thema Ernährung immer komplexer wurde, stiess ich an einen Punkt, an dem ich das nicht mehr aufrecht erhalten konnte. Es gab für mich zwei Wege:
1. Ich bleibe dabei, weil ich mit der Ausrede Melasse eine bequeme Ausrede gegen Pellets gehabt hätte, aber das war angesichts meinem Vorhaben, den Leuten mehr Hintergrundwissen und Verständnis zu geben, eine gefährliche Sache, denn früher oder später wäre das Kartenhaus wahrscheinlich eingestürzt oder es hätte erklärungsbedürftige Widersprüche gegeben... auch war das nicht meine Art, die ich anstrebte... ich musste also einen anderen Weg finden. Nämlich...
2. Ich bin ehrlich und kommuniziere offen, was wirklich problematisch ist und was nicht. Für die Pellets heisst das, dass andere Kriterien mehr in den Vordergrund rücken und dass ich mich beim Thema Melasse bewusst dafür aussprach, den Leuten dessen tatsächliche Bedeutung vor Augen zu führen und dass es als Argument bei tieferer Prüfung einfach nicht haltbar ist. Auch die Wiki-Seite bereinigte ich, auch wenn ich da relativ konservativ war und die Infos zu Pellets und Co. sicher grosses Potenzial für Verbesserungen aufweisen.

Woher der Myth mit der Melasse kommt, weiss ich nicht, ich denke es handelt sich um eine Art Urban Legend oder Hoax Geschichte, die zwar unsprünglich schon mal berechtigte Grundlagen hatte, aber durch stetiges weitererzählen, abändern, vereinfachen und umdichten (oftmals um es dramatischer zu machen) wurde daraus dann die heutige Form. Ich denke auch, dass da jemand die Sache nicht gründlich genug durchgedacht hat. Vermutlich bei einer Pelletanalyse oder so auf das Wort Melasse gestossen und dann eine Suche gemacht, aha Melasse = Nebenprodukt von Zuckerproduktion, erst noch ein zuckerhaltiges. Später wurde dann aus dem zuckerhaltigen Nebenprodukt vermutlich Melasse = Zucker und Zucker wissen wir, das ist bekanntlich schlecht, erst recht für unsere Tiere. Diese Erkenntnis wurde wiederum auf Melasse = schlecht reduziert. Gründe brauchte man somit keine mehr, wer Zweifel daran hatte, konnte mit einer oberflächlichen Suche jedoch verifizieren: Melasse = Nebenprodukt der Zuckerherstellung = zuckerhaltig und somit war der Fall dann erledigt.

Was jedoch oft übersehen wird: zahlreiche Gemüse sind auch zuckerhaltig (teilweise enthalten sie mehrere Prozent Zucker) und somit ist Zucker per se nicht schlecht, was auch übersehen wird ist die Menge, Gemüse kann gut und gerne mehr als 2% Zucker enthalten. Melasse in Pellets ist oft bloss etwa 2% der Pellets, wobei der Zuckergehalt wiederum bei 50% in der Melasse ist, sprich wir sind dann vielleicht um die 1% Zucker. Das ist weniger Zucker als so manches Gemüse zu bieten hat. Dazu kommt, dass in der Melasse auch Mineralstoffe enthalten sind, welche grundsätzlich nicht schlecht sind. Fehlende Sachkenntnis erstickt hier also jeden Ansatz einer objektiveren Beurteilung im Keime. Ein weiteres Problem ist aber auch, dass viele Tierhalter hochemotional an das Thema herangehen und auch mit Vorurteilen behaftet sind. Wer überzeugt ist von Gemüsefütterung und sich engestehen müsste, dass das gar nicht so gesund wäre, der schränkt sich lieber seine Welt ein, biegt sie sich so zurecht, dass er mit seiner Ideologie richtig liegt, auch wenn dafür einige wichtige Fakten geopfert werden müssen. Das Problem dabei: Ernährung verkommt zur Religion, was insofern ein Problem ist, als dass Ernährung kein Kerngebiet der Religionen darstellt. Wir haben eine gute Datenbasis, auf die wir zurückgreifen können, wenn wir uns denn nicht von ideologischen Ansichten blenden lassen.

Was ich auch vermisse, wenn jemand so unreflektiert auf so eine Studie verweist, dass man sich die Sache mal genauer anschaut, wer dahintersteckt. Beim Thema Ernährung sieht man die Handschrift von Excel. Die Firma mit JR Farm gleichzusetzen wäre wohl nicht ganz fair, gewisse Übereinstimmungen gibt es wohl aber schon, so dass diese Idee nicht ganz abwegig wäre. Grundsätzlich aber scheinen sie in einer anderen Preisklasse zu spielen, Excel gilt als recht teuer und die Qualität scheint auch besser zu sein, sie haben diverse getrocknete Kräuter und auf Kräuter basierende Futtermischungen im Angebot. Ich kenne die Vielfalt jetzt nicht im Detail, was sie alles anbieten, aber ihr Angebot von Kräuter wird von Britischen Deguhalter gerne genutzt und das Zeug ist, wie schon erwähnt, teuer.
Die Seite ist gerade in Bezug auf die Ernährung Werbung für das Excel-Futter. Das sollte bedenklich stimmen, da hier kommerzielle und wissenschaftliche Interessen sehr undifferenziert zusammengefügt werden.

Was auch bedenklich stimmen sollte, dass Panacur (für Kaninchen) als Partner auftritt. Es passt aber gut ins Konzept der konventionellen Tierhaltung, in der lieber zur Chemiekeule gegriffen wird und in der Tiere lieber bequem mit einer suboptimalen Alternative zur natürlichen Ernährung gefüttert werden. Ein weiterer Punkt, der mir auffällt ist das Engagement von RSPCA, dem Tierschutzverein Grossbritaniens, der sich offiziell für die Bedürfnisse der Tiere einsetzt. Nur leider ist es mit diesem Engagement nicht weit, wie sich gezeigt hat bei den Deguhaltern einerseits was wie RSPCA auf zu kleinen Käfiggrössen-Empfehlungen beharrt und andererseits unterstützen sie die gerade in Foren unter starke Kritik geratene Tierbedarfskette "Pets at Home" (oft abgekürzt als P@H) und verleihen dieser Firma so quasi den offiziellen Persilschein. Solche Aktionen haben dazu geführt, dass die RSPCA bei engagierten Kleinsäugeraktivisten viel an Sympathie und Glaubwürdigkeit eingebüsst hat und dass man sie mit Lobbyismus in Verbindung bringt, dass sie lieber grossen Firmen in die Hände spielen, als sich ernsthaft für eine bessere Tierhaltung einsetzen. Angesichts dieser Umstände kratzt auch diese Organisation am Lack jener Website.
Wahrscheinlich könnte man die restlichen Partner auch noch durchgehen und vermutlich wären da auch noch ein paar weitere solche Details zu finden.
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Schlappohr
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Beiträge: 359

BeitragVerfasst am: 03.06.2013 17:04    Titel: Antworten mit Zitat

Ich habe nicht geschrieben, dass Melasse gut oder schlecht ist. Ich bin nur der Meinung, dass sie Überflüssig ist, wenn man Kaninchen mit Wiese füttert.

Zitat:
Die Strukturfutter haben durchaus ihre Berechtigung, vor allem für Halter, die sich nicht auskennen (wollen), im Winter oder bei suboptimaler Fütterung ohne frischen Grünpflanzen von der Wiese.

Ein Strukturfutter im Winter oder bei besonderen Rassen zu füttern, finde ich auch angebracht. Nur würde ich eines bevorzugen, welches keine Zusatzstoffe beinhaltet. Bei Wiesenfütterung und bei "normalen" Kaninchen (keine Riesen oder Angora) finde ich Strukturfutter überflüssig.
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suntrek
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BeitragVerfasst am: 03.06.2013 21:09    Titel: Re: Nösenberger......die neue Zielscheibe mancher Tierschütz Antworten mit Zitat

Also ich füttere auch im Winter Strukturfutter teilweise auch Nösenberger. Ich muss immer probieren wo von Molly kein Durchfallb ekommt, gestörte Darmflora, mit diesem Strukturfutter bekommt sie nix im Winter. Ich gebe dieses, aber auch getrocknete Blätter ad libitum im Winter. Habe absolut keine Probleme damit. Ansonsten gibt es noch Sämereien und Wiese.
Also was hier bei dem Strukturfutter aussortiert wird ist immer anderes oft allerdings auch die luzerne. Einen Teil der Reste holens ich ja die Mäuse. Also brauche ich nichts weg zu schmeißen.

Ich selber finde Melasse nicht so dramatisch. Zwar überflüssig nur wen sie nicht Riesenmengen davon bekommen geht es finde ich.
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Mit freundlichen Grüßen Jasmin und ihr tierischer Anhang.
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