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Energiesparen und Dämmung/Isolierung in der Tierhaltung

 
   Degupedia-Forum » Tierhaltung artgerecht » Energiesparen und Dämmung/Isolierung in der Tierhaltung Alle Zeiten sind GMT + 2 Stunden
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davX
Team


Anmeldungsdatum: 08.06.2004
Beiträge: 8494
Wohnort: Schweiz

BeitragVerfasst am: 17.03.2013 13:37    Titel: Energiesparen und Dämmung/Isolierung in der Tierhaltung Antworten mit Zitat

Huhu,

es ist eigentlich nichts neues, aber irgendwie glaube ich etwas, das bisher in den Köpfen nicht angekommen ist:

Dämmung, auch beim Thema Aussenhaltung immer wieder ein wichtiges Thema.

Kurz: Murx hatte vor Jahren hier schon darauf hingewiesen, dass die Dämmung mit Styropor kritisch betrachtet werden sollte und dass ungedämmte Holzhütten für Meerschweinchen besser seien. Nun, so möchte ich das hier nicht stehen lassen, aber die Gelegenheit nutzen ein paar Links und Anregungen geben zum Thema... es ist doch umfangreicher.

Um es vorwegzunehmen, ich gehe hier jetzt nicht speziell auf Dämmung in der Tierhaltung ein, sondern mehr allgemein als Thema beim Bauen und werde mich entsprechend auch in diesen Bereichen mit Material bedienen.

1. Ich glaube es ist nichts neues, dass es gerade bei neueren, sehr gut isolierten Häusern öfter mal Kritik gibt, die man so mitbekommt, dass die Isolierung zu gut wäre und dadurch Probleme bei der Lüftung entstehen würden. Ist letztere schlecht, kann unter Umständen Schimmel entstehen, die Luft sei stickig und andere Probleme habe ich schon diesbezüglich gehört. Das ist zwar alles vage, aber es sind erste Anhaltspunkte und Indizien, sich Gedanken zu machen zum Thema Isolierung.

2. Auch in den Medien machte die Dämmung in der letzten Zeit die Runde:
Die Welt: Sanierte Häuser massenhaft von Algen befallen
Minergie: Schimmelpilz fühlt sich zu Hause
Spiegel: Windige Geschäfte mit dem Klimaschutz

3. In Fachforen gehen zwar die Meinungen bei der Dämmung auseinander, dennoch ist auch dort die Entwicklung der Dämmung in den letzten Jahren ein wichtiges Thema:
http://www.fachwerk.de/fachwerkhaus/wissen/daemmung-fassade-27306.html

4. Auch eine Frage, die sich stellt, wäre jene der Dämmungsmaterialien. Anstatt synthetischen Stoffe wie Glaswolle und Kunststoffmatten wären zum Beispiel auch natürliche Stoffe auf Holzbasis und dergleichen eine Überlegung wert. Doch auch hier kann es zu Probleme kommen, wie dieses Beispiel mit Hanfdämmung zeigt:
http://www.hanffaser.de/uckermark/index.php/bauschaeden/feuchteschaeden
Man muss aber fairerweise sagen, werden Pilze und Co. nicht mit Fungiziden unterdrückt, können sie unter Umständen frühzeitig auf Fehler und Mängel hinweisen oder wenn es z.B. in den Mauern zu einem Rohrbruch kommt.

Zusammenfassend kann man also sagen, es gibt einerseits sehr viel Informationen zum Thema Wärmeeffizienz und Dämmung und dass die Dämmung nicht alleine von Bedeutung ist. So ist zum Beispiel auch die Feuchtigkeit ein wichtiges Thema, die Frage, wie sie von dem Haus aufgenommen und ggf. nach aussen geleitet werden kann, wird bei synthetischen Stoffen schwierig, welche nicht "atmungsaktiv" sind. Auch spielt die solare Nutzung bzw. Pufferung der Wärme eine Rolle. Dicke, massive Steinmauern können demzufolge besser Wärme speichern als zum Beispiel dünne Mauern, welche zudem noch sehr gut isoliert sind. Gerade aber mit dieser Pufferung kann aber auch zu einer besseren Wärmeregulierung beigetragen werden. Und nicht zuletzt gäbe es noch einen wichtigen Aspekt zu erwähnen, die Begrünung von Fassaden (z.B. mit Efeu). Ich habe dazu zwar nichts gefunden so auf die Schnelle (ich habe auch nicht extra danach gesucht), ich weiss aber, dass grüne Dächer und eben auch Hausfassadebegrünungen als positiv beurteilt werden für ein günstiges Hausklima: im Sommer wirken diese kühlend, im Winter dagegen eher isolierend. Gerade das immergrüne Efeu ist auch für den Winter interessant, da es das Laub nicht verliert und somit seine Wirkung auch im Winter ausspielen kann.

Was kann uns dieses Thema nun helfen für die Tierhaltung? Gerade für die sinnvolle Aussenhaltung ist die Isolierung ein wichtiges Thema, einerseits kann damit Energie gespart werden z.B. bei Räumlichkeiten, welche geheizt werden, andererseits kann mit dem Wissen um Faktoren, welche das Raumklima beeinflussen, gezielt durch bauliche und gestalterische Massnahmen die Schutz- und Wärmeregulierungswirkung verbessert werden, was wiederum den Wohnraum der gehaltenen Tiere verbessert.

Zum Abschluss möchte ich nochmals die wichtigsten Punkte für den Wärmehaushalt zusammenfassen:

* Dämmung, wobei hier weniger manchmal besser ist, auch die Atmungsaktivität und Aufnahmefähigkeit von Feuchtigkeit sind wichtig
* Speicherfähigkeit von Wärme, z.B. durch Steinmauern, bzw. auch durch Steine in naturnahen Gehegen (diese beeinflussen übrigens auch das Kleinklima im Aussengehege selbst)
* Pflanzenwuchs als natürliche Isolation und Wärmeregulator
* Belüftung und Kältefallen: mit baulichen Massnahmen kann der Wärmeabfluss/Kältenachzug zum Beispiel verhindert oder zur natürlichen Belüftung genutzt werden. Zudem spielt die Belüftung auch eine gewisse Rolle als Schutz gegen Schimmel.
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Zuletzt bearbeitet von davX am 17.03.2013 13:46, insgesamt einmal bearbeitet
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davX
Team


Anmeldungsdatum: 08.06.2004
Beiträge: 8494
Wohnort: Schweiz

BeitragVerfasst am: 17.03.2013 13:43    Titel: Re: Aussenhaltung und die Sache mit der Dämmung/Isolierung Antworten mit Zitat

Nachtrag:
Dämmung und Isolierung ist aktuell auch ein Thema in der Terraristik (=Innenhaltung) und in der aktuellen Reptilia Nr. 99 (OT: die nächste Ausgabe wird eine Jubiläumsausgabe, was bereits gross angekündigt wude):

Titelthema lautet "Energiesparen in der Terraristik"

Akeret, B. (2013): Energiewende im Terrarium. Ideen und Vorschläge, wie man Stromverbrauch und Energiekosten bei der Haltung von Terrarientieren senken kann. Reptilia 99: 18-31.
Eisenberg, T. (2013): Amphibien und Reptilien im Energiesparhaus. Chancen und Möglichkeiten des Erneuerbare-Energien-Gesetzes für die Terrarienhaltung. Reptilia 99: 32-40.
Müller, S. (2013): Großterrarien für Riesenschlangen und Energiesparen - ein Widerspruch? Reptilia 99: 42-47.
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Noraja
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Anmeldungsdatum: 25.04.2010
Beiträge: 663
Wohnort: Schweiz

BeitragVerfasst am: 17.03.2013 17:16    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo,

ja, Idoslation ist ein wichtiges Thema.
Was sich in letzer Zeit in Sachen Gebäude (für Menschen) tat, finde ich beiendruckend.

Es ist noch gar nicht so lange her, als man eine Keller baute, ein Gebäude draufsetzte und das dann irgendwie geheizt wurde.
Dementsprechend gross ist der Unterschied bei neueren Gebäuden, bei dem man den Aspekt Energiemanagement schon vor dem Bauen berücksichtigte. Da lässt sich erstaunlich viel machen.

Das Gebäude, in dem ich arbeite, erzeugt z.B. einen Grossteil der Energie, die es zum Kühlen oder Heizen braucht, selbst. Im Sommer wird z.B. Wärme, die an der Fassade, auf dem Dach und der Gebäudekühlung gewonnen wird, in 15 m unter der Erde im Feld gespeichert und im Winter da wieder herausgeholt. Die Verluste sind bei dieser Art der Speicherung natürlich hoch, aber es scheint sich dennoch sehr zu lohnen.


Privat wohne ich auch in einem Minergie-Haus. Es ist schon sehr dicht, beim Öffnen springen einem Fenster oder Türen förmlich entgegen, wenn in der Küche der Dampfabzug läuft. Da wir keine eingebaute Lüftung haben, lüften wir ganz normal, wie wir es auch in jedem anderen Haus täten ( morgens und abends ca. 5 min Stosslüften) .
Das Klima im Haus ist bestens, und das obwohl die Vormieter nach dem Auszug die verputzen Wände mit der erstbesten Acrylfarbe strichen. Wie es den Mauern geht, kann ich nicht beurteilen, aber man sieht ihnen keine Probleme an.


Zitat:
Was kann uns dieses Thema nun helfen für die Tierhaltung? Gerade für die sinnvolle Aussenhaltung ist die Isolierung ein wichtiges Thema, einerseits kann damit Energie gespart werden z.B. bei Räumlichkeiten, welche geheizt werden, andererseits kann mit dem Wissen um Faktoren, welche das Raumklima beeinflussen, gezielt durch bauliche und gestalterische Massnahmen die Schutz- und Wärmeregulierungswirkung verbessert werden, was wiederum den Wohnraum der gehaltenen Tiere verbessert.

Ich muss zugeben, dass ich jeweils amüsiert beobachte, wie sich einige Tierhalter alle Mühe gebe, einen Stall zu isolieren, der auf einer Seite offene Gitterfronten hat. Besonders viel bringt eine solche Isolierung im Winter nicht. Bei Kaninchen und einer gemässigten Wohnlage ist das aber überhaupt kein Ding. Im Schweizer Mittelland und wahrscheinlich auch in weiten Teilen Deutschlands sind die Winter-Temperaturen für Kaninchen kein Problem. Selbst bei -15 °C halten es Kaninchen nicht für nötig, sich in das eigens dick mit Stroh eingestreute Abteil zurückzuziehen.


Ganz sinnlos ist das Isolieren von Kaninchenställen schon nicht, im Winter mag sie nicht viel bringen, dafür profitieren die Tiere im Sommer von ihr. Ein isolierter Stall heizt sich bei direkter Sonnenbestrahlung viel weniger auf.
Da viel Zeit zu investieren lohnt sich meiner Meinung nach bei Kaninchen aber nicht, ich persönlich hab das ganz einfach gehalten und nicht mehr gemacht, als die Wände aus zwei Lagen Holz aufzubauen, zwischen denen ein Luftspalt ist.
Im Sommer biete ich lieber gezielt kühle Plätzchen an, beispielsweise ins Erdreich ausgehobene Kammern, die von oben her sonnengeschützt sind und leicht befeuchtet werden.




Bei Tieren bei denen man heizt, macht ein Isolieren aus meiner Sicht jedoch durchaus viel Sinn, wobei ich es auch nicht für besonders tragisch halte, wenn die Terrariumheizung im Winter die Wohnung des Tierhalters mitheizt. Die Wärme ist da ja nicht vergeudet und wenn man nicht eine super-effiziente Zentralheizung hat, ist der Energie-Mehrverbrauch vernachlässigbar.



Liebe Grüsse
Lina
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Murx Pickwick
Quoten-Kobold


Anmeldungsdatum: 23.07.2005
Beiträge: 4622
Wohnort: Runkel

BeitragVerfasst am: 17.03.2013 20:47    Titel: Re: Energiesparen und Dämmung/Isolierung in der Tierhaltung Antworten mit Zitat

Die Isolierung im Sommer wird eh oft genug auf die leichte Schulter genommen oder schlichtweg vergessen, dabei sind viele Tiere, die draußen gehalten werden, eher kälteresistent, wie wärmeresistent.
Gerade, was die Hitzeisolierung angeht, könnten wir uns viel von Vogelhaltern abschauen mit ihren teils sehr ausgereiften Lüftungssystemen ...
Aber auch nasse Tücher und Bettlaken, auf das Dach gelegt und regelmäßig ausgetauscht, ist bei Außenhaltung ein prima Mittel, um die Hitze innerhalb des Stalles etwas runterzubekommen. In geschlossenen Räumen sollte man solches besser nicht probieren - wenn die relative Luftfeuchtigkeit steigt, bekommen die armen Tiere bei deutlich geringeren Temperaturen wie bei trockener Luft nen Hitzschlag.

Und auch hier wirkt Styropor sehr ungünstig, es heizt sich auf - und sorgt in der Nacht dafür, daß die Hitze aus dem Stall nicht entweichen kann. Zusätzlich dünstet es auch nach Jahren gerade bei Hitze Lösungsmittel aus, die nicht unbedingt als gesund eingestuft werden können.
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Ich habe es endlich amtlich (Mitgliedsausweis der Piratenpartei):
"Der Besitzer dieses Dokumentes ist berechtigt, sich seines Verstandes zu bedienen, Informationen zu produzieren, replizieren und konsumieren, sich frei und ohne Kontrolle zu entfalten in Privatsphäre und Öffentlichkeit.

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