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Trend: Reptilien statt Hund und Katze

 
   Degupedia-Forum » Wirbellose und Terraristik » Trend: Reptilien statt Hund und Katze Alle Zeiten sind GMT + 2 Stunden
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davX
Team


Anmeldungsdatum: 08.06.2004
Beiträge: 8494
Wohnort: Schweiz

BeitragVerfasst am: 19.10.2012 18:47    Titel: Trend: Reptilien statt Hund und Katze Antworten mit Zitat

Huhu,

heute habe ich eine interessante Schlagzeile gelesen in einer populären Boulevardzeitung hier in der Schweiz. Derzufolge würden Reptilien immer beliebter auf Kosten von Hund und Katze. Das sei zumindest in England/London ein Trend.

Der Grund sei unter anderem, dass die Leute immer häufiger allergisch seien und die Reptilien weniger anspruchsvoll in der Haltung.

Grundsätzlich ist diese Entwicklung erfreulich, da es unter den Reptilien tatsächlich Arten gibt, die weniger anspruchsvoll in der Haltung sind als Hund und Katze und wahrscheinlich würde sich so manches Problem mit diesem Wechsel auch entschärfen (man denke an sogenannte Kampfhunde, kläffende Hunde, Kothaufen auf Wiese, Strassen und Parks, gerissene Wildtiere usw.), andererseits hat jede neue Entwicklung auch ihre Schattenseiten. Viele Halter haben nämlich kaum eine Ahnung auf was sie sich einlassen und ihnen fehlt die Kenntnis der neuen Pfleglinge. Dieses Problem fängt jedoch schon damit an, dass in der Gesellschaft diese Tiere wenig ein Thema sind und wer sich nicht in einer entsprechenden Szene organisiert, bekommt wenig davon mit über.

Dieser Trend bedeuted daher in erster Linie nun auch erst mal, dass viel Aufklärungsarbeit geleistet werden muss zur artgerechteren Haltung dieser Tiere, zur Lebensweise dieser Tiere in der Wildnis und zu den Bedürfnisse dieser Tiere.

Und weitere potenzielle Probleme sind auch schon in Sicht: Designer-Morphe, Statussymbole, Vermenschlichung/Modeaccessoire, usw.
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Andreas
Kaninchen würden Wiese kaufen


Anmeldungsdatum: 27.02.2009
Beiträge: 1239

BeitragVerfasst am: 20.10.2012 20:14    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo David,

es gibt für mich persönlich keine "weniger anspruchslosen" Tierarten.

Das klingt fast so wie in einer Tiervermittlungssendung, in der Hunde als "Anfängerhunde" angepriesen werden, weil sie so anspruchslos und toll erzogen und toll angepasst und toll mit Kindern zurecht kämen und überhaupt allles toll und prima wäre. Wenn man bei einigen Tieren die Körpersprache sieht (und nur diese haben sie ja), vergeht einem alles. Und dann kommt die tolle Moderatorin und knuddelt erst einmal diesen tollen Hund, dem man ansieht, das er in diesem Moment lieber auf dem Mond wäre, als von dieser tierliebestollen Mutti beknuddelt zu werden.

Jede Tierart hat ihre Ansprüche - die Frage ist, wie man damit zurecht kommt. Das setzt natürlich voraus, das man sie überhaupt erst einmal kennt. Bei den Reptilien bezweifele ich das. Ich persönlich würde mir das nicht zutrauen (ohne dem Tier zu schaden), ohne mindesten 2 - 3 vernünftige Fachbücher gelesen und verstanden zu haben.

Ich habe zum Beispiel eine recht heftige Abneigung (aber keine Phobie) gegen alles, was mehr als 4 Beine hat. Für viele Reptilien gehören aber "Vielfüßler" zr normalen Nahrung. Ergo: erledigt. Wink

Du hast das alles auch ähnlich kritisch beschrieben, ich störe mich halt nur an dem "weniger anspruchslosen Tierarten" Smile

herzliche Grüße,
Andreas
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davX
Team


Anmeldungsdatum: 08.06.2004
Beiträge: 8494
Wohnort: Schweiz

BeitragVerfasst am: 27.10.2012 11:51    Titel: Re: Trend: Reptilien statt Hund und Katze Antworten mit Zitat

Hallo Andreas,

natürlich hat jede Tierart ihre Ansprüche und die Klassifizierung in anspruchsvoller und anspruchsloser ist natürlich von einem neutralen Standpunkt her gesehen Unsinn, aber wenn man es auf die Haltung in Menschenobhut bezieht, wie das in der Regel gemeint ist, dann ergibt das m.E. schon einen Sinn, denn es gibt nun mal Tiere, die kommen besser mit den Bedingungen zurecht, die wir ihnen ohne grossen Aufwand bieten können. Und dieser Aufwand zur Anpassung der Lebensbedingungen der gehaltenen Tierart umschreibt letztlich das, was man vereinfacht als "Anspruch" bezeichnet.
So gesehen ist ein Regenwaldbewohner, der ein Lebensraum mit durchschnittlich 22-28 Grad und einer Luftfeuchtigkeit von 80-95% braucht anspruchsvoller als zum Beispiel ein Bewohner mediterraner Trockengebiete, wenn wir davon ausgehen, dass es schwieriger ist so ein Regenwaldterrarium einzurichten und zu betreiben, während der Trockengebietbewohner sehr wahrscheinlich gut in unseren beheizten, trockenen Wohungen zurecht kommt ohne grossen Einsatz von Technik.... wobei man auch da letztlich das Ganze sehen muss, das heisst, neben dem Lebensraum kommen stets auch Ernährung, Sozialleben und andere Faktoren dazu. Und nicht zuletzt kommt man, wie du schon sagtest, nicht darum herum, sich intensiv mit der Art zu beschäftigen und wie diese (in der Wildnis) lebt.

Zitat:

Das klingt fast so wie in einer Tiervermittlungssendung, in der Hunde als "Anfängerhunde" angepriesen werden, weil sie so anspruchslos und toll erzogen und toll angepasst und toll mit Kindern zurecht kämen und überhaupt allles toll und prima wäre. Wenn man bei einigen Tieren die Körpersprache sieht (und nur diese haben sie ja), vergeht einem alles. Und dann kommt die tolle Moderatorin und knuddelt erst einmal diesen tollen Hund, dem man ansieht, das er in diesem Moment lieber auf dem Mond wäre, als von dieser tierliebestollen Mutti beknuddelt zu werden.

Gut das ist ein Thema für sich. Ich glaube da fehlt es noch viel an Aufklärung, dass hier ein besseres Verständnis dieses Problems in grösseren Teile der Öffentlichkeit durchdringt. Tiertrainer wie Rütter und Co. sind da zumindest ein Schritt in die richtige Richtung, die aufzeigen, dass ein Hund nicht einfach so ein netter Kumpel oder ein Schmuseersatz sind, sondern dass der Halter auch seine Pflichten hat, bei der Hundeerziehung und im Umgang, in der Kommunikation mit dem Hund. Dazu gehören halt auch so Dinge wie klar mit dem Hund kommunizieren, was man von ihm will, mit ihm arbeiten und auf seine Bedürfnisse Rücksicht nehmen.
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