davX Team
Anmeldungsdatum: 08.06.2004 Beiträge: 8494 Wohnort: Schweiz
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Verfasst am: 31.12.2011 00:42 Titel: Lesetipp: Tierwanderungen in der Urwelt |
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Huhu,
alte Literatur scheint zumindest in gewissen Kreisen in letzter Zeit wieder in zu sein. Ich liebe durchaus alte Literatur für mich, vieles davon mag ich letztlich doch nicht empfehlen, wenn ich das hier doch tue, dann mit gutem Grund:
Das kleine Büchlein aus der Kosmos-Schriftenreihe ist in einfacher Sprache geschrieben, wenn auch die alte Schrift einige abschrecken lässt, es liest sich flüssig und leicht, wenn man sich erst mal an die Schrift gewöhnt hat und auch vom Umfang her ist es nicht sonderlich überwältigend.
Worum geht es bei diesem Büchlein? Nun, das ist eine gute Frage, denn der Titel ist etwas irreführend. Ich erwartete genaueres zu erfahren über Wege und Wanderrouten, welche sich bei den Tieren über die Zeiten entwickelt haben. In einem früheren Werk, das sich mit Tiergesellschaften befasste, wurde immer wieder hervorgehoben, dass Tiere nicht einfach willkürlich durch die Wildnis streifen, sondern dass sie sehr wohl klare Wege haben und es äussere Bedingungen gibt, welche die Tiere diese wählen lassen.
Bei dem Buch handelt es sich, um auf das Thema zurück zu kommen, um ein Buch das informiert über die Entstehungsgeschichte der Kontinente, wobei es bei den Landtieren anfängt und der Teilung des Urkontinents in einen Nordkontinenten und den legendären Südkontinenten Gondwana. Von hier aus verschoben sich die Kontinente und Landmassen so, dass die heutige Situation entstand. Die Tiere, wie sie in diesen Teilen vorkommen, spielen dabei eine Schlüsselrolle bei der Erklärung dieser Vorgänge. Da die historische Entwicklung der Kontinente bei so manchen Fragen von zentraler Bedeutung sind, ist dieses Büchlein ein guter Leitfaden, der in dieses Thema leicht, aber doch mit interessanten Details einführt und dazu in der Einleitung erfährt man noch etwas Details über die Entstehungsgeschichte, wie man auf die Erklärungstheorie der Kontinente und der Tiere (und Pflanzen), welche sich auf die biogeographischen Regionen verteilen, zustande gekommen ist. Das einzige was etwas zu kurz kommt, sind Abbildungen von den Kontinenten und wie sie sich entwickelt haben über die Erdgeschichte. Hier wäre etwas Vorkenntnisse und eigene Initiative von Vorteil, wobei der Autor es auch ziemlich gut beschreibt, dass es wahrscheinlich auch ohne ginge.
Diese Nachtlektüre der etwas anderen Art eignet sich daher ideal für zwischendurch mal zu lesen und sich von dem Inhalt bereichern lassen. Ein grosser Wurf ist es sicher nicht, aber der gute Schreibstil und die interessante Materie machen es zu einem guten Lückenfüller.
Die volle Quellenangabe:
Bölsche, Wilhelm (1921):
Tierwanderungen in der Urwelt. 17. Auflage.
Franckh'sche Verlagshandlung, Stuttgart. 96 S. _________________ Degu-Fütterungstagebuch | Degupedia bei Youtube | Meine Degu-Aussenhaltung (Video)
Es preciso conocer el nombre de las plantas para que podamos salutarlas y ellas nos saluden a nosotros. GOETHE
Manche Menschen sind Steine und manche sind Otter. |
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