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Obduktion - beste Vorgehensweise?

 
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DaLo
Lästermaul


Anmeldungsdatum: 05.04.2006
Beiträge: 212

BeitragVerfasst am: 22.07.2011 10:54    Titel: Obduktion - beste Vorgehensweise? Antworten mit Zitat

Hallo,

da wir in einem anderen Forum gerade sich widersprechende Aussagen bezüglich dem Thema Obduktion haben, wollte ich hier mal bei Euch nachfragen.

Ich habe die Information (und so Hand haben wir es bei der Deguhilfe Süd auch), dass Tiere, die wir obduzieren lassen, gekühlt und keinesfalls eingefroren zur Obduktion gegeben werden. Uns wurde gesagt, dass ein Einfrieren zu so gravierenden Zellzerstörungen führt (was mir auch einleuchtet), dass keine zuverlässigen Ergebnisse mehr ermittelt werden können.
Andererseite dauern Obduktionen ja durchaus auch etwas länger (oder ist das nur das Erstellen des Berichtes, der zu so langen Wartezeiten führt?), so dass bei einem nur gekühlten Tier bereits deutliche Verwesungsprozesse in Gang gesetzt sein müssten, die ja dann wiederum kein aussagekräftiges Ergebnis liefern.

Das nächste ist die Frage, wohin und wie man ein Tier zur Obduktion bringt. Bei uns gibt es zwei Vorgehensweisen. Entweder derjenige, der das Tier obduzieren lassen möchte, wohnt in der Nähe einer Pathologie und bringt es direkt dort hin oder der Tierarzt kümmert sich um die Zusendung in die Pathologie. Jetzt habe ich jedoch von Tierhaltern die Aussage bekommen, dass der TA das nicht tut, sie aber auch nicht in der Nähe einer Uniklinik o.ä. wohnen bzw. dort auch schon abgelehnt wurden mit dem Hinweis, ein Tierarzt müsste das Tier einschicken???

Ich würde mich über Eure Erfahrungen freuen.

Gruß, Dagmar
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atropa belladonna
Freak


Anmeldungsdatum: 02.12.2008
Beiträge: 1252

BeitragVerfasst am: 22.07.2011 11:25    Titel: Antworten mit Zitat

Ich kenne es so, dass ein niedergelassener TA nicht ohne weiteres (oder gar nicht) eine Obduktion in seiner Praxis ausführen darf. Soweit ich weiß, hat das im weitesten Sinne was mit dem Seuchenschutz zu tun. Zum anderen fehlts auch schlicht und ergreifend oft an Equipment und Aufbewahrungsmöglichkeit. Die meisten TÄ haben bestenfalls einen TK.

Oduktionen sind daher in erster Linie den Fakultäten oder auch Tierkliniken (genaues Rechtliches weiß ich aber nicht hinsichtlich genereller oder teilweiser Erlaubnis, ich glaube, es hängt davon ab, ob sie einen Pathologen haben, der das übernehmen kann) vorbehalten.

Zitat:
Ich habe die Information (und so Hand haben wir es bei der Deguhilfe Süd auch), dass Tiere, die wir obduzieren lassen, gekühlt und keinesfalls eingefroren zur Obduktion gegeben werden. Uns wurde gesagt, dass ein Einfrieren zu so gravierenden Zellzerstörungen führt (was mir auch einleuchtet), dass keine zuverlässigen Ergebnisse mehr ermittelt werden können.


Stimmt. Aber am besten ist das noch körperwarme Tier. Alle Kühlungsprozesse verfälschen nach einiger Zeit das Bild, es kommt aber auch darauf an, auf was genau das Tier untersucht werden soll. Laborgeschichten können mitunter schon nach einem halben Tag verfälschte Werte aufzeigen, einen Tumor indes erkennt man noch einige Zeit später als solchen. Man kann hier auch einen kleinen Körper nicht mit einem großen (z.B. Menschen) vergleichen. Der Zersetzungsprozess ist bei kleinen Körpern natürlich wesentlich schneller.
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DaLo
Lästermaul


Anmeldungsdatum: 05.04.2006
Beiträge: 212

BeitragVerfasst am: 22.07.2011 13:51    Titel: Antworten mit Zitat

atropa belladonna hat Folgendes geschrieben:
Ich kenne es so, dass ein niedergelassener TA nicht ohne weiteres (oder gar nicht) eine Obduktion in seiner Praxis ausführen darf.

Ja... das kenne ich auch so. Aber ich kenne TÄ, die für einen das Tier in die Pathologie bringen und mit denen alles abwickeln.

Wenn ich es dann richtig verstehe, macht eine Obduktion in der Regel nur Sinn, wenn das Tier umgehend nach seinem Ableben eingepackt und persönlich in der Pathologie abgegeben wird, in der Hoffnung, die haben dort die Zeit, auch noch am gleichen Tag zu obduzieren. Ich befürchte, das wird bei Kleintieren der Heimtierhaltung nicht ganz einfach, da sie sicher keinen hohen Stellenwert haben. Da gehen Seuchenbekämpfung in landwirtschaftlichen Beständen oder in Zoos deutlich vor, so dass diese toten Tiere bestimmt umgehend und vorrangig obduziert werden.

Gruß, Dagmar
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atropa belladonna
Freak


Anmeldungsdatum: 02.12.2008
Beiträge: 1252

BeitragVerfasst am: 22.07.2011 17:50    Titel: Antworten mit Zitat

DaLo hat Folgendes geschrieben:
Ja... das kenne ich auch so. Aber ich kenne TÄ, die für einen das Tier in die Pathologie bringen und mit denen alles abwickeln.


Ja freilich. Das wirds auch geben. Aber wie gesagt, da hast Du auch wieder diese Kühlkette, deshalb bin ich da nicht extra drauf eingegangen.

Zitat:
Wenn ich es dann richtig verstehe, macht eine Obduktion in der Regel nur Sinn, wenn das Tier umgehend nach seinem Ableben eingepackt und persönlich in der Pathologie abgegeben wird, in der Hoffnung, die haben dort die Zeit, auch noch am gleichen Tag zu obduzieren.


Richtig. Nur dann läßt sich wirklich ein aussagekräftiges Ergebnis erzielen. Ansonsten kommt es halt darauf an, nach was man sucht. Wenn das Tier vermutlich an einer "profanen" Infektion gestorben ist (profan im Hinblick auf den Erregerstamm), stehen die Chancen schlecht, pm herauszufinden, was das Tier dahingerafft hat. Bei einer körperlichen Veränderung, wie gesagt Tumor oder einer Fettleber (mal so in die Tüte gequatscht), also generell bei UVn oder anderweitigen Gewebeveränderungen stehen die Chancen ein bißchen besser.

Zitat:
Ich befürchte, das wird bei Kleintieren der Heimtierhaltung nicht ganz einfach, da sie sicher keinen hohen Stellenwert haben. Da gehen Seuchenbekämpfung in landwirtschaftlichen Beständen oder in Zoos deutlich vor, so dass diese toten Tiere bestimmt umgehend und vorrangig obduziert werden.



Ja, leider. So ist das. Sad
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Murx Pickwick
Quoten-Kobold


Anmeldungsdatum: 23.07.2005
Beiträge: 4622
Wohnort: Runkel

BeitragVerfasst am: 23.07.2011 11:18    Titel: Re: Obduktion - beste Vorgehensweise? Antworten mit Zitat

Wobei ich arg enttäuscht bin von dem, was mir bei einer Obduktion geliefert wird ...
Wenn ein Ferkel eines Hängebauchschweins mit ca. 800g eingeliefert wird, dann gibt es einen aussagekräftigen Bericht über Fettverteilung, Muskelfarbe, Magenfüllung, Mageninhalt, genaue Beschreibung des Zustandes von Skelett und Organen und so weiter und so fort - jede Menge aussagekräftiger Daten.
Ein nur 200g leichteres Chinchilla, bei dem ich vorher angegeben habe, das Mageninhalt und Beschreibung des Magens wichtig ist und was wirklich innerhalb von 1 1/2 Stunden nach Todeseintritt abgeliefert wurde, brachte ... nix - nicht mal der gewünschte Mageninhalt.
Desgleichen bei Kaninchen ... die haben ein Gewicht von 2 - 4kg, was einem Mastferkel mit wenigen Tagen entspricht.

Ich habe mehr gezahlt wie der Landwirt für sein Ferkel ...
_________________
Marx ist die Theorie
Murx ist die Praxis!

Ich habe es endlich amtlich (Mitgliedsausweis der Piratenpartei):
"Der Besitzer dieses Dokumentes ist berechtigt, sich seines Verstandes zu bedienen, Informationen zu produzieren, replizieren und konsumieren, sich frei und ohne Kontrolle zu entfalten in Privatsphäre und Öffentlichkeit.

Behinderung dieser Rechte wird geahndet durch die Piratenpartei Deutschland"
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