Entscheidungshilfe Euthanasie

[davX]

Huhu,

vor einiger Zeit hatte jemand im Deguforum ein Bewertungssystem zum Thema von Dr. Alice Villalobos aus Kalifornien vorgestellt. Dieses beurteilt verschiedene Teilaspekte und bewertet sie auf einer Skala von 0 (inakzeptabel) bis 10 (hervorragend). Dann werden die Punkte zusammengezählt. Liegt das Ergebnis über 35 Punkten, dann ist die Lebensqualität akzeptabel.

Die Kriterien, welche beurteilt werden sind folgende:

[atropa belladonna]

Hm, ich steh jetzt etwas ratlos vor diesem Posting. Ist das jetzt eine Info oder dient diese Liste als Diskussionsgrundlage?

PS: Wieso wußte ich nur, wer diese Liste im Forum gepostet hat? *g*
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"Manche führen,
manche folgen"
(Rammstein)

[davX]

Gedacht ist es als Info... ich wollte eigentlich noch was schreiben, hatte aber dann nicht die Nerven dazu.

Ich denke wir müssen nicht darüber diskutieren, wenn das Bedürfnis besteht, dann tut es... das ist schliesslich ein freies Forum.
Ich sehe halt bei solchen Ansätzen das Problem dass eine individuelle Situation in ein Schema gepresst wird. Auf der anderen Seite ist es vielleicht doch ein denkbarer Ansatz für unsichere Tierärzte um ihr Bauchgefühl besser zu sortieren und sich darauf zu verlassen? Zumindest arbeitet man bei alternativen Heilmethoden ja gerne mit solchen Bewertungsschemen.

[schweinsnase77]

Ich denke als ganz grobes Bewertungsschema mag es o.k. sein, wobei ich gerade im Nagerbereich finde das 35 Punkte recht hoch angesetzt sind (zumindestbei chronische/schweren Krankheitsbildern). Zumal gerade der letzte Punkt ja objektiv gar nicht bewertet werden kann, sondern immer ne subjektive Einschätzung des Halters ist.

Bei einigen Krankheitsbildern bei Nagern sind die 35 Punkte wiederum zu niedrig angesetzt, wenn ich zum Beispiel nen stark vermilbtes Schwein habe. Das mag schlimmstenfalls auf magere 10 Punkte insgesamt kommen, läßt sich aber relativ gut wieder "fitspritzen", im Gegensatz zu nem Zahnschwein das zwar auf 40 Punkte kommt, wo man aber eher denkt... wäre vll doch Zeit das Tier zu erlösen.

Ich denke man kann so ne Linie nur im Kontext mit der Diagnose fahren.

[atropa belladonna]

Gerade die Sache mit der Futteraufnahme ist so ein Punkt, der mich immer wieder stört. Es ist doch die Frage, ob das Tier will, aber nicht kann oder kann, aber nicht will.

Wenn sie wollen, aber nicht können, könnte man noch palliativ tätig werden. Und wenn es nicht mehr will, tja dann... Es ist nun mal so, dass jeder alte/kranke Organismus im Rahmen seiner Sterbevorbereitungen irgendwann die Nahrungsaufnahme einschränkt und irgendwann ganz einstellt. Gleiches gilt für die Flüssigkeitsaufnahme. Subkutane Infusionen (aka Depotspritzen) sind speziell für größere Tiere keine Dauerlösung. Da muß man wirklich nen Zugang legen und stundenlang tröpfeln lassen. Das finde ich z.B. ganz arg, weils im Zweifelsfall jeden Tag sein muß und sich gerade ein großer Hund nicht stundenlang festhalten läßt. Da war mal ein Bearded Collie mit einer CN, der mußte jeden Tag für Stunden an die Infusion. Fragt nicht, wie oft der sich die Nadel rausgerissen hat, weil er mit dem ganzen Wägelchen spazieren gegangen ist. Das sind Sachen, die man dem Patientenbesitzer gegenüber dann auch besser unerwähnt läßt.
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"Manche führen,
manche folgen"
(Rammstein)

[meuspath]

Ich würdee so etwas immer nach meinem Empfinden entscheiden und nicht nach einem Punktebewertungssystem.