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[Buch] Darwin und die Botanik

 
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davX
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Anmeldungsdatum: 08.06.2004
Beiträge: 8494
Wohnort: Schweiz

BeitragVerfasst am: 08.12.2010 17:33    Titel: [Buch] Darwin und die Botanik Antworten mit Zitat

Huhu,

was eher weniger bekannt ist, aber nicht weniger von Bedeutung, dass Darwin neben seinem wohlbekannten Beitrag zur Evolutionstheorie auch einen wichtigen Beitrag zur Botanik leistete. Vor allem beflügelte er die nachkommenden Wissenschaftsgenerationen mit Vorschlägen an offenen Fragen und Forschungsthemen, setzte aber mit der Wahl seiner Studienthemen auch interessante Akzente.
Da letztes Jahr Darwinjahr war, gabs von der botanischen Gesellschaft der Schweiz zu diesem Anlass eine Publikation mit Beiträgen, die sich mit dem Botaniker Darwin beschäftigen:

Stöcklin, J. Höxtermann, E. (Hrsg.) (2009): Darwin und die Botanik. Beiträge eines Symposiums der Schweizerischen Botanischen Gesellschaft und der Basler Botanischen Gesellschaft zum Darwin-Jahr 2009. Baseilisken-Presse im Verlag Natur & Text, Rangsdorf.

Was waren nun die wichtigsten Beiträge von Darwin zur Botanik?

Nun ihn zu verdanken haben wir die Wiederentdeckung der Blütenbiologie, die seit der Begründung durch den Deutschen Christian Konrad Sprengel (1750-1816) im Jahre 1793 ein Schattendasein fristete. Darwin widmete sich 1841 dem Werk von Sprengel durch Empfehlung von Robert Brown (1773-1858).
Was Darwin interessierte war die Frage der Selbst- und Fremdbefruchtung. Er führte Untersuchungen durch, konnte mitunter Inzuchtdepression auch bei Pflanzen feststellen und beschäftigte sich nicht zuletzt auch mit Anpassungen der Blüte an ihre Bestäuber, Heterostylie (Blüten der selben Art, die mit verschiedenen Griffel/Staubbeutel-Systeme ausgestattet sind und dadurch eine Selbstbefruchtung ausschliessen).

Ebenfalls beschäftigten ihn die Orchideen und die fleischfressenden Pflanzen. Letzere wohl wegen ihrem bis dato als animalisches Verhalten beschriebenes Wesen (sie wurden denn auch zeitweilig als Zwischenform zischen Tieren und Pflanzen beschrieben mangels besserem Wissen). Darwin ging aber noch weiter, er beschäftigte sich mit den Bewegungen der Pflanzen im weiteren Sinne, beobachtete Schlingpflanzen und ihr Verhalten und Bewegungsverhalten von verschiedenen Pflanzen wie zum Beispiel Mimosen, die ihre Blättchen zum Schlafen einfalten.

Aber auch in Zusammenhang mit Fragen zur Evolution waren Pflanzen bei ihm ein wichtiges Thema, sei es nun jene, die er auf der Reise in Südamerika, auf Galapagos usw. gesammelt hatte oder auch durch eigene Beobachtungen und durch Pflanzenmaterial, das ihm später Freunde aus aller Welt zuschickten. Er unterhielt ein enormes Netzwerk an befreundeten Forscher, zum Beispiel Asa Gray in den USA oder Fritz Müller in Südbrasilien. Dazu kamen auch verschiedene Forscher, die auch noch im höheren Alter an verschiedenen Expeditionen teilnahmen so wie Joseph Dalton Hooker.

Zu diesen Leuten stand er in Briefkontakt, er publizierte aber auch immer wieder in einer englischen Gartenzeitschrift, wenn ihn eine Frage beschäftigte oder etwas zu einem Thema loswerden musste. Die Bedeutung dieses Netzwerks darf letztlich auch nicht unterschätzt werden. Ebenso verfasste er zu manchem Buch seiner Freunde ein Vorwort und war so gesehen publizistisch viel beschäftigt, nicht nur mit seinen eigenen Bücher und wissenschaftlich anerkannten Publikationen, sondern auch ausserhalb davon im ganz normalen Leben.

Das oben genannte Buch gibt gute Einblicke in das Wirken von Darwin und die Zeitumstände, in denen er lebte.
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