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atropa belladonna Freak
Anmeldungsdatum: 02.12.2008 Beiträge: 1252
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Verfasst am: 23.09.2010 10:37 Titel: |
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atropa belladonna hat Folgendes geschrieben: | Wenn ich Dich also recht verstehe, bist Du der Ansicht, dass sich die unterschiedlichen Degutypen nicht durch Bastardisierung sondern durch die Haltung in menschlicher Obhut herausgebildet haben? Oder wie?
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Hier wäre ich in der Tat noch für eine Antwort dankbar. _________________ "Manche führen,
manche folgen"
(Rammstein) |
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davX Team
Anmeldungsdatum: 08.06.2004 Beiträge: 8494 Wohnort: Schweiz
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Verfasst am: 23.09.2010 23:38 Titel: Re: verschiedene degurassen vergesellschaften? |
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Huhu,
@Futzilli
Das tönt doch schon mal nach einem guten Anfang .
@Rest
Was das Gewicht angeht... Atropa hat recht, 170 g ist arg grenzwertig bei Degus... aaaber Molina hat dennoch recht was wildlebende Degus angeht. Die sind leichter... wieso? Weil die Jungtiere überwiegen und eben jene, die noch nicht ausgewachsen sind. Viele südamerikanische Studien, auch einige aktuelle schreiben denn auch was Degugewichte angeht von 160-180 g und ähnliche Werte. Allerdings haben Le Boulengé & Fuentes in ihrer Studie schon ende der 1980er Jahre gezeigt, dass Degus auch in Wildnis durchaus über 200 g schwer werden können... das sind dann vermutlich die wirlich ausgewachsenen Tiere und hängt von der Jahreszeit ab. Die Erwachsenen haben offenbar keine allzu gute Lebenserwartung.
Zitat: |
Wenn ich Dich also recht verstehe, bist Du der Ansicht, dass sich die unterschiedlichen Degutypen nicht durch Bastardisierung sondern durch die Haltung in menschlicher Obhut herausgebildet haben? Oder wie?
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Die Zucht in menschlicher Obhut könnte mit einen Einfluss gehabt haben, zumal die Tiere aus dem Wellcome Institut sich deutlich von anderen Degukolonien unterschieden. Wenn ich mich nicht täusche seien sie kleiner gewesen und weniger weit entwickelt, wenn die Jungtiere zur Welt kamen. Fell hatten sie - das ist für Degus untypisch - eher wenig und die Augen waren anfänglich jeweils auch noch geschlossen. Dazu sollen sie sehr komplikationslos gewesen sein in der Vergesellschaftung. Die Tiere stammten aus Laborzuchten aus Chile, die wahrscheinlich lange Zeit dort gezüchtet wurden.
Andererseits erwähnt Mettler zwei Degu-Typen, die aufgetaucht wären, zuerst einen kleineren und später ein grösserer Typ, der via den Niederlanden neu importiert wurde. Diese hätten sich vermischt.
Zitat: |
Der Degu wird nun schon seit mindestens 50 Jahren gehalten ... also mind. 50 Generationen. Es wäre merkwürdig, wenn sich da nicht unterschiedliche Körperbautypen und sogar Felltypen herausbilden würden.
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Und jetzt? Wir haben doch schon erste Farb- und Fellmutationen: blaue Degus und Schecken sowie teilweise weiss verfärbte Exemplare.
Felltypmutationen sind sicher nur eine Frage der Zeit. Der Körperbau dagegen ist deutlich schwieriger zu beurteilen, weil vieles auch zu einem gewissen Grad subjektiv ist. _________________ Degu-Fütterungstagebuch | Degupedia bei Youtube | Meine Degu-Aussenhaltung (Video)
Es preciso conocer el nombre de las plantas para que podamos salutarlas y ellas nos saluden a nosotros. GOETHE
Manche Menschen sind Steine und manche sind Otter. |
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Murx Pickwick Quoten-Kobold
Anmeldungsdatum: 23.07.2005 Beiträge: 4622 Wohnort: Runkel
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Verfasst am: 24.09.2010 17:57 Titel: Re: verschiedene degurassen vergesellschaften? |
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Die Typen sind schon sehr unterschiedlich ... übrigens bei fast allen Nagern.
Zitat: | Wenn ich Dich also recht verstehe, bist Du der Ansicht, dass sich die unterschiedlichen Degutypen nicht durch Bastardisierung sondern durch die Haltung in menschlicher Obhut herausgebildet haben? |
Ja, bin ich inzwischen ...
Zumal ich sehe, wie unterschiedlich Chinchillas vom Körpertyp her aussehen ... und die sind auch noch nicht so lange in menschlicher Mache.
Ich muß mal Fotos machen ... ich hab hier vier Chinchillas, die absolut unterschiedlich vom Körpertyp aussehen! _________________ Marx ist die Theorie
Murx ist die Praxis!
Ich habe es endlich amtlich (Mitgliedsausweis der Piratenpartei):
"Der Besitzer dieses Dokumentes ist berechtigt, sich seines Verstandes zu bedienen, Informationen zu produzieren, replizieren und konsumieren, sich frei und ohne Kontrolle zu entfalten in Privatsphäre und Öffentlichkeit.
Behinderung dieser Rechte wird geahndet durch die Piratenpartei Deutschland" |
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atropa belladonna Freak
Anmeldungsdatum: 02.12.2008 Beiträge: 1252
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Verfasst am: 26.09.2010 21:04 Titel: |
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Ich denke, man kann Chins und Degus nicht wirklich miteinander vergleichen.
Bei Chins (und auch Farbmäusen beispielsweise) als echte Zuchttiere wurde viel mehr Wert auf Ausbildung gewisser körperlicher Merkmale gerichtet. Bei Degus ist das nicht der Fall. Degus vermehren sich noch immer mehr wild und "zufällig", für Degus gibt es auch keinen Zuchtstandard.
Bei Degus haben wir 4 Arten, die sich äußerlich zum Verwechseln ähnlich sind, bei Chins (also den eigentlichen Chinchilla) gibt es nur 2 Arten, die sich jedoch recht leicht unterscheiden lassen (Lang- und Kurzschwanzchin).
Von dem Aspekt aus betrachtet finde ich es wesentlich schlüssiger, dass Degus sich durch die Bastardisierung in verschiedene "Typen" aufgeteilt haben. Aber ehrlichgesagt gibt es keinen Degutyp, den ich noch nicht gesehen habe. Es gibt große dunkle, kleine helle. Es gibt große schlanke, kleine dicke, kleine schlanke, große dicke. Ich hab vor einiger Zeit mal versucht, da eine gewisse Ordnung für mich selbst reinzubringen, in dem ich die Typen angefangen habe zu sortieren und dokumentieren. Aber irgendwann hab ich aufgegeben.
Tendenziell werden Degus kleiner und heller. In letzter Zeit habe ich fast nur noch diesen mittelgroßen Typ mit recht hellem bis leicht dunklem (ich sage Standard) Fell, welche in relativ jungen Jahren schon weiße Vibrissen entwickeln.
Was ich allerdings auch noch dazusagen muß, ist der Fakt, dass die körperliche Entwicklung der Tiere natürlich auch von den Bedingungen abhängt, unter denen sie groß werden. Bei mir ist es so, dass besonders junge Mütter zwar normal entwickelte Babies geworfen haben, die aber im großen und ganzen eher kleinwüchsig blieben. Und freilich spielt auch die Ernährung eine Rolle. Um wirklich eine zuverlässige Testreihe über die ideale Entwicklung verschiedenen Degutypen durchzuführen, müßten alle Mütter gleiche Voraussetzungen haben und unter gleichen Bedingungen werfen. Das ist freilich utopisch. _________________ "Manche führen,
manche folgen"
(Rammstein) |
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