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Dieffenbachie angefressen

 
   Degupedia-Forum » Hasentiere (Lagomorpha) » Dieffenbachie angefressen Alle Zeiten sind GMT + 2 Stunden
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Wildkaninchen
Freak


Anmeldungsdatum: 29.09.2009
Beiträge: 371

BeitragVerfasst am: 21.08.2010 20:59    Titel: Dieffenbachie angefressen Antworten mit Zitat

Hallo zusammen,

ich habe mal wieder eine Frage und hoffe, ihr könnt mir helfen! Meine Kaninchen-Dame hat heute früh in einem unbeobachteten Moment meine große Dieffenbachie angeknabbert. Sie hat "im Vorbeilaufen" ein etwa 2 Cent großes Stück aus einem Blatt rausgerupft. Confused Ich habe ihr gleich einen großen Haufen Wiese, Gemüse und frischen Apfel gegeben und sie den Tag über gut beobachtet.
Sie verhält sich völlig normal, frisst gut und der Kot sieht auch normal aus (kein Durchfall oder so). Ich hoffe, dass es so bleibt!

Was meint ihr, wie groß ist die Gefahr, dass jetzt noch Symptome auftreten? Ich hatte gelesen, dass die Dieffenbachie ihre Wirkung erst nach 12-48 Stunden zeigt. Soll ich erstmal weiter beobachten oder sicherheitshalber gleich morgen mit ihr zum Tierarzt?

Hach, ich ärgere mich so über meine Schusseligkeit!!!! Mad

Liebe Grüße
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schweinsnase77
Freak


Anmeldungsdatum: 18.07.2010
Beiträge: 251

BeitragVerfasst am: 21.08.2010 21:13    Titel: Antworten mit Zitat

Eigentlich dürften Diffenbachien für Meeries und Ninchen gar nicht giftg sein.

Die Wirkstoffe sind noch nicht eindeutig festgestellt. Es handelt sich aber um Glycoside, Alkaloide und Saponine sowie um Calciumoxalat-Nadeln.

Quelle: http://www.botanikus.de/Gift/dieffenbachie.html


Edit: Laut Vetpharm ist das giftigste daran (mal wieder Augenrollen ) :

In allen Organen der Pflanze Calciumoxalatnadeln (Raphide), die in "Schiesszellen" (Idioblasten) an der Wirkung der Pflanze beteiligt sind. Die Calciumoxalatnadeln haben ähnlich wie der Giftzahn einer Schlange Rinnen, in denen sowohl lösliche Oxalate als auch andere Stoffe in die entstehende feine Wunde, vor allem in der Mund- und Rachenschleimhaut, eindringen können.

http://www.vetpharm.uzh.ch/perldocs/index_x.htm

(Das sehr giftig bezieht sich auf die Oxalsäure)
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davX
Team


Anmeldungsdatum: 08.06.2004
Beiträge: 8494
Wohnort: Schweiz

BeitragVerfasst am: 22.08.2010 00:01    Titel: Re: Dieffenbachie angefressen Antworten mit Zitat

Naja Roth und Kollegen führen aus, dass die Arten offenbar unterschiedlich stark giftig sein sollen:

Zitat:

So sah man in der Klinik nach Genuss von Dieffenbachia seguine erhebliche Schleimhautverletzungen, selbst wenn nur kleine Blattteile probiert wurden. Ein vierzehn Monate altes Kleinkind bekam von einer weniger giftigen Art nur eine Diarrhoe.


Ferner:
Zitat:

Stammsaft: LD50 (Meerschweinchen) 600-900 mg/Tier in 24 Std. p.o.

Ich wage zu bezweifeln, dass in dem besagten Stück, das gefressen wurden, so viel Giftstoff drin ist... dazu kommt der Verdünnungseffekt, da es nicht nur Saft ist, sondern auch noch Strukturkohlenhydrate usw. der Zelwände enthält.
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schweinsnase77
Freak


Anmeldungsdatum: 18.07.2010
Beiträge: 251

BeitragVerfasst am: 22.08.2010 07:35    Titel: Antworten mit Zitat

@DavX: Roth und Kollegen beziehen sich aber auf Menschen, oder?


Und 600-900mg Stammsaft ist ja schon ne ordentliche Menge, zumal es sich bei den Versuchstieren dann auch wieder um Pelletstiere handeln dürfte.
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Murx Pickwick
Quoten-Kobold


Anmeldungsdatum: 23.07.2005
Beiträge: 4622
Wohnort: Runkel

BeitragVerfasst am: 22.08.2010 09:15    Titel: Re: Dieffenbachie angefressen Antworten mit Zitat

Davon mal abgesehen dürfte es für Kaninchen kein einziges Kraut geben, wo tatsächlich ein 2cent großes Stück ausreicht, um das Kaninchen zu vergiften!
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Behinderung dieser Rechte wird geahndet durch die Piratenpartei Deutschland"
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davX
Team


Anmeldungsdatum: 08.06.2004
Beiträge: 8494
Wohnort: Schweiz

BeitragVerfasst am: 22.08.2010 15:15    Titel: Antworten mit Zitat

Nö, ist ein Buch:

Roth, L. Daunderer, M. Kormann, K. (1994): Giftpflanzen - Pflanzengifte. Nikol Verlag, Hamburg.

Siehe auch meine Literaturliste: http://www.degupedia.de/wiki/index.php/Benutzer:DavX#Literatur

@Murx
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atropa belladonna
Freak


Anmeldungsdatum: 02.12.2008
Beiträge: 1252

BeitragVerfasst am: 22.08.2010 15:31    Titel: Antworten mit Zitat

Direkt mit Dieffenbachia hab ich keine Erfahrungen (ich mag die nicht). Aber da es sich bei ihr ja offensichtlich um den gleichen "Problemstoff" handelt wie bei der Knollenbegonie, kann ich dazu sagen, dass die Degus schon ein wenig mit (vermutlich) den Kristallen beim Kauen Probleme hatten. Allerdings hielt sie das Gepiekse im Maul dennoch nicht davon ab, die Blätter weiter zu goustieren. Augenrollen
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Wildkaninchen
Freak


Anmeldungsdatum: 29.09.2009
Beiträge: 371

BeitragVerfasst am: 22.08.2010 16:43    Titel: Re: Dieffenbachie angefressen Antworten mit Zitat

Murx Pickwick hat Folgendes geschrieben:
Davon mal abgesehen dürfte es für Kaninchen kein einziges Kraut geben, wo tatsächlich ein 2cent großes Stück ausreicht, um das Kaninchen zu vergiften!


Das habe ich mir auch schon gedacht, aber ich wollte sicherheitshalber doch noch einmal nachfragen,nicht dass es bei der Dieffenbachie anders ist. Ich habe einen gehörigen Respekt vor Dieffenbachien, da mir schon von Kindesbeinen an eingetrichtert wurde, dass sie tödlich giftig sind.

Meine Kaninchen-Dame ist jedenfalls topfit. Sie hat jetzt erstmal Wohnzimmer-Verbot, damit sie nicht noch einmal auf den Geschmack kommt.
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schweinsnase77
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Anmeldungsdatum: 18.07.2010
Beiträge: 251

BeitragVerfasst am: 22.08.2010 18:35    Titel: Antworten mit Zitat

Vermutlich hat sie nach dem Probebiss eh festgestellt, dass das Grünzeug doch nicht so ganz nach ihrem Geschmack ist. Very Happy
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Murx Pickwick
Quoten-Kobold


Anmeldungsdatum: 23.07.2005
Beiträge: 4622
Wohnort: Runkel

BeitragVerfasst am: 22.08.2010 19:27    Titel: Re: Dieffenbachie angefressen Antworten mit Zitat

Oder hat festgestellt, daß es eine prima Oxalsäurequelle ist ... ist manchmal schon erstaunlich, was selbst Kräuterkaninchen anknabbern, und wie wenig ihnen dabei passiert, selbst wenn sie größere Mengen schnabulieren ... ob es da überhaupt irgendeine Tierart gibt, die eine noch höhere Giftresistenz auf Pflanzengifte hat wie das Kaninchen?

Was übrigens Rhizinussamen angeht, da würd ich meine Hand nicht für ins Feuer legen, daß die auf Kaninchen wirklich giftig wirken ... kann sein, daß sie die genauso mitleidlos fressen, wie Eibe ...
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schweinsnase77
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Anmeldungsdatum: 18.07.2010
Beiträge: 251

BeitragVerfasst am: 22.08.2010 20:21    Titel: Antworten mit Zitat

Ich denke prinzipiell das niemand eine höhere Giftresitenz entwickeln kann als "Standweider". Dazu kommt das Karnickel sich ja fast überall auf der Welt freiwillig breit gemacht haben. Gibt es eigentlich ein Tier mit ner ähnlich großen Ausdehnung das Standorttreu bleibt?
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davX
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Anmeldungsdatum: 08.06.2004
Beiträge: 8494
Wohnort: Schweiz

BeitragVerfasst am: 22.08.2010 20:41    Titel: Re: Dieffenbachie angefressen Antworten mit Zitat

Doch die Spezialisten... Wink
Die Generalisten können sich nicht auf alle Gifte gleich anpassen, der Spezialist dagegen kann sich auf ein bestimmtes starkes Gift gut anpassen, wenn das ihm so eine sonst konkurrenzlose Futterquelle sichert, schafft er sich eine Nische, die ihm so schnell niemand streitig macht.
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Anmeldungsdatum: 23.07.2005
Beiträge: 4622
Wohnort: Runkel

BeitragVerfasst am: 23.08.2010 00:12    Titel: Re: Dieffenbachie angefressen Antworten mit Zitat

Wanderratten sind meist ebenso standorttreu (wobei es da auch wandernde Populationen geben soll) und weitaus weiter verbreitet wie Kaninchen, haben jedoch keine solch hohe generelle Giftresistenz. Wenn, sind es nur wenige Gifte, gegen die sie eine hohe Resistenz entwickeln.
Ebenso weit verbreitet dürften Hausmäuse sein - sind ja auch sehr standorttreu, aber nicht sehr giftresistent.
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