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Rattenfutter für Jungtiere selbst mischen

 
   Degupedia-Forum » Tierernährung und Pflanzen » Rattenfutter für Jungtiere selbst mischen Alle Zeiten sind GMT + 2 Stunden
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Myzaree
Fellnase


Anmeldungsdatum: 03.06.2010
Beiträge: 5
Wohnort: Schwäbisch Hall

BeitragVerfasst am: 03.06.2010 21:04    Titel: Rattenfutter für Jungtiere selbst mischen Antworten mit Zitat

Hallo,

ich habe dieses Forum durch eine Bekannte empfohlen bekommen und schon ziemlich viel durchgelesen.

Ich hatte einige Jahre lang Ratten und nach einer Pause mir jetzt wieder welche zugelegt. Die Nasen sind zu viert und momentan erst 7,5 Wochen alt, dazu habe ich eine von ihnen trächtig übernommen.

Nach einer Diskussion in einem anderen Forum bin ich durch o.g. Bekannte auf die Idee des Selbermischens /Barfens gestossen worden und würde es einfach sehr gerne probieren.

Derzeit füttere ich das Tima Rattima, aber davon bleiben einige Bestandteile unangetastet (hauptsächlich die undefinierbaren Pressteile).

Ich hab mir jetzt schon aus verschiedenen Threads rausgeschrieben was das Mischungsverhältniss angeht oder welche Bestandteile sinnvoll sind.

Meine Frage ist nun ob ich für Welpen nochmal spezifischer mischen oder das Futter eventuell sogar erst nach dem werfen umstellen sollte? Die Welpen dürften noch maximal eine Woche auf sich warten lassen, von daher denke ich würde ich das mit dem Umstellen genau in die Wurfzeit reinbekommen. Ich kann nichtmal sagen ob das eher schlecht wäre oder egal oder vielleicht sogar besser.
Da die Rattenmutti noch sehr jung und relativ klein ist gehe ich von einem kleinen Wurf aus, was bedeuten würde dass ich alle Tiere behalten könnte und sie sich später nicht wieder vom Futter her umstellen müssten.

Ich hoffe mir kann hier eventuell jemand helfen *zu den schier allwissenden Gurus und Orakeln ala Murx rüberschiel* Very Happy

Grüßle,
Myz
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Murx Pickwick
Quoten-Kobold


Anmeldungsdatum: 23.07.2005
Beiträge: 4622
Wohnort: Runkel

BeitragVerfasst am: 03.06.2010 23:37    Titel: Re: Rattenfutter für Jungtiere selbst mischen Antworten mit Zitat

Zitat:
(hauptsächlich die undefinierbaren Pressteile)

Schlaue Kerlchen! Very Happy

Die hier für Rattenernährung allwissende Guru und Hauptorakel ist inzwischen Vanessa Very Happy
Ich werde hier immer mehr von meinem hohen Tron gedrängt - bei den Kaninchen von Andreas, bei den Ratten von Vanessa, bei den Degus von David, atropa und Co ... furchtbar das ... Laughing

Prinzipiell wird dir die werdende Mutti schon durch ihre Futterwahl zeigen, was für sie das Beste ist ... es gibt jedoch ein paar Grundregeln, die es dennoch zu beachten gibt, da sie nicht mit einem naturnahen und vielseitigem Angebot aufgewachsen ist.

1. Tragende und säugende Tiere brauchen relativ viel Wasser, heißt also, möglichst abwechslungsreiches Frischfutter ist extrem wichtig und sollte nun nicht mehr ausgehen.
2. Ratten brauchen relativ viel und vor allem sehr hochwertiges Eiweiß, sie haben keine Möglichkeit, Eiweiß in irgendwelchen Gärkammern herstellen zu lassen, das gilt umso mehr für trächtige und säugende Ratten. Das hochwertigste Eiweiß für Ratten ist in Spinnen, vielen ausgewachsenen Insekten (Heuschrecken und Grillen von der Wiese oder Nachtfalter beispielsweise) und Hundertfüßern zu finden. Im allgemeinen fressen Ratten deshalb diese Krabbelviecher besonders gerne ... es gehen jedoch auch Milchprodukte wie Quark, Joghurt, Fleisch, Fisch, Meeresfrüchte, Eigelb etc. Theoretisch gehts auch vegan - dann muß jedoch auf hochwertiges Eiweiß in den Pflanzen geachtet werden, also Amaranth, Quinoah, Hafer, Milo und Dari, Leinsaat, Sesam, verschiedene Kohlsorten, Klee, Giersch ... ich persönlich finds einfacher, hier einfach Tierisches zuzufüttern und die Ratten freuen sich übers tierische Futter, außerdem braucht man dann nicht mehr so viel zu beachten ...
3. Insbesondere Jungratten sind äußerst neugierig und probieren auch Dinge, welche ihnen nicht von den Eltern gezeigt worden sind. Dabei überschätzen sie sich überdurchschnittlich häufig. Das heißt also, das Futter muß, sobald die Kleinen selbst fressen, für diese unproblematisch genug sein. Einen Anhaltspunkt, was trotzdem alles möglich ist, findest du bei Vanessa im Thread, wo sie über ihre Jungratten berichtet.
4. Für die werdende Mutter muß das Körnerfutter möglichst abwechslungsreich sein, inwieweit nun da auch große Saaten, wie Gerste, Hafer oder Dinkel reingehören oder nicht, ist vermutlich Ansichtssache, bei mir war Gerste, Hafer und Buchweizen an größeren Saaten regelmäßig bei, Weizen (einschließlich Dinkel, Emmer, Einkorn, Grünkern etc) und Roggen hab ich fast nie gefüttert, einfach aufgrund der Beobachtung, daß bei meiner früheren Fütterung, wo eben viel Weizen im Körnerfutter war, die Ratten oft deutlich hyperaktiver und vor allem untereinander aggressiver waren, als wenn eben kein Weizen im Futter war.
Du kannst ja einfach mal bei Hungenberg Birds and More ein wenig bei den Einzelsaaten schmökern, was es da alles gibt ...
5. Gerade trächtige Tiere dürfen nicht fett gefüttert werden, das gilt auch für Ratten. Vanessa hatte bei ihren Ratten beobachten können, daß ein zu hoher Anteil an Ölsaaten dazu führte, daß ihre Ratten träger und dicker wurden - da scheint also was dran zu sein am Rat aus früheren Zeiten, nie mehr wie 30% Ölsaaten im Körnerfutter zu haben und für trächtige Ratten nicht mehr wie 20% ... ganz ohne Ölsaaten und Nüsse gehts jedoch auch nicht! Die ungesättigten Fettsäuren, welche viel in den Ölsaaten und auch in Nüssen sind, werden als Energielieferant und für verschiedene Stoffwechselwege gebraucht. Läßt man sie weg, gibts schwere Geburten und die Jungen sind deutlich schwächlicher. Da Ölsaaten sich von Pflanzenart zu Pflanzenart extrem unterscheiden, wäre hier wichtig, eine möglichst abwechslungsreiche Mischung zu mischen - ist natürlich schwierig, wenn man nicht über 20% Ölsaaten kommen will. Die Lösung ist, die Ölsaaten und die Mehlsaaten getrennt anzumischen und dann erst im richtigen Verhältnis zusammenzuschmeißen. (Du richtest dich hier nach Gewichtsprozent, Volumenprozent abzuschätzen ist bei Saaten kaum sinnvoll möglich)
6. Möglichst schon in der Schwangerschaft sollten auch zinkreiche und kaliumreiche Pflanzen angeboten werden - Petersilie ist hier beispielsweise ein prima Kraut. Schon in der Schwangerschaft gefüttert, erleichtert es die Geburt. Du kannst einfach mal in den einschlägigen Nährwertrechnern ein wenig stöbern, wo viel Zink und Kalium enthalten ist. Deine Rättin lernt relativ schnell, sich hier das Richtige in optimaler Menge herauszufischen aus dem Angebot.
Wird überdurchschnittlich viel Petersilie gefuttert, führt dies bei Ratten keinesfalls, wie immer wieder im Netz behauptet wird, zu Fehl- oder Frühgeburten. Einzig Pferde reagieren wohl sehr empfindlich auf das in der Petersilie enthaltene Apiol, welches bei Pferden tatsächlich sogar zu Aborten führen kann, wenn sie sehr viel Petersilie zu futtern bekommen - Ratten können das Apiol jedoch erstens unschädlich machen, zweitens reagieren sie eh auf Fraßschutzstoffe deutlich unempfindlicher, wie Pferde! Also da brauchst du wirklich keine Angst zu haben ... bei mir hatten selbst ausgesprochene Petersilienliebhaberinnen wirklich große Würfe ohne irgendwelche Schwierigkeiten zur Welt gebracht.
7. Ratten sind Allesfresser - das bedeutet, insbesondere in der Schwangerschaft sollten Früchte keinesfalls fehlen! Äpfel bieten hier viele Pektine, welche die Verdauung erleichtern und so den Darm schön gleichmäßig voll halten - das gibt dann weniger Druck auf die Gebärmutter, also mehr Platz für die Jungen. Tomaten bieten viele Xanthophylle und sind bekannt für den vergleichsweise hohen Gehalt an Lycopin, welche vermutlich die Reparaturarbeiten im Körper unterstützten. Gurken sorgen für eine gute Wasseraufnahme und sorgen dafür, daß die Wasserregulation über den Dickdarm wieder in Gang kommt (die Komponenten in Rattima sind in der Lage, selbst das ins Ungleichgewicht zu bringen, selbst wenn viel Frischfutter zugefüttert wird. Nicht alle Ratten sind von betroffen, aber einige) - wichtig insbesondere für säugende Rättinnen. Die meisten Früchte, wie Apfel, Birne, Banane, Pfirsiche, Weintrauben oder Johannesbeeren beispielsweise senken den Blutzuckerspiegel, auch ohne daß Insulin ausgeschüttet werden muß. Das wiederum ist wichtig, da die Insulinherstellung Energie verbraucht, die besser für die Hormonherstellung vor und während der Geburt eingesetzt wird. Welche Früchte tatsächlich gebraucht werden, wird dir deine Rättin zeigen, sie läßt zuverlässig liegen, was ihr nicht wohlbekommt. Rättinnen entwickeln hier in der Schwangerschaft eine außerordentliche Individualität.
8. Keine großen Futterumstellungen während der Schwangerschaft!
Besser ist es deshalb in deinem Fall, Rattima weiterhin in einem Extranapf im Angebot zu lassen, bis die Jungen da sind, jedoch Kräuter, Obst, Gemüse, Tierisches, die neue Körnermischung, Äste und Zweige samt Blättern, Blüten und Früchten zusätzlich anzubieten. Wenn es für deine Rättin ungefährlich ist, stellt sie sich sehr schnell allein um, da brauchst du nix für oder gegen zu unternehmen. Wenn sie das aus irgendwelchen Gründen nicht kann, wird sie sich weiterhin vom gewohnten Rattima bedienen, es gibt also keine starken Gewichtsabnahmen, wie sie immer wieder bei einer radikalen Umstellung von Fertigfutter auf naturnaher Fütterung zu beobachten sind. Außerdem läßt dir dieses Vorgehen Zeit, dich an die neue Fütterung zu gewöhnen und die Veränderungen, die mit der Zeit sichtbar werden, zu beobachten und richtig zu deuten.

Noch ein Wort zu Kohl und Klee ...
Ratten sind eigentlich sehr robuste und unempfindliche Kostgänger - aber, wenn sie weder Klee noch Kohl bisher gewohnt sind, kann dieses zu Blähungen führen, vor allem, wenn sie bisher nur wenig oder kein Frischfutter bekamen. Hier ist es einfach an dir, Kohl und Klee so vorsichtig und mit Bedacht anzufüttern, daß da nix passiert.

So, ich hoffe, ich hab jetzt nix wichtiges vergessen ...
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Myzaree
Fellnase


Anmeldungsdatum: 03.06.2010
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BeitragVerfasst am: 04.06.2010 06:54    Titel: Antworten mit Zitat

Wow, ich hab mit vielem gerechnet aber nichts was annähernd so lang und informativ ist Zustimmen
Das hilft mir sehr weiter und nur ums klarzustellen:
Ich bin Dir wirklich wirklich WIRKLICH zutiefst dankbar dass Du dir so eine Mühe gemacht hast Very Happy
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Murx Pickwick
Quoten-Kobold


Anmeldungsdatum: 23.07.2005
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BeitragVerfasst am: 04.06.2010 08:59    Titel: Re: Rattenfutter für Jungtiere selbst mischen Antworten mit Zitat

Sei mir lieber dankbar, daß der Text nicht die für mich typische Länge erreicht hat ... Wink
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Myzaree
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Anmeldungsdatum: 03.06.2010
Beiträge: 5
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BeitragVerfasst am: 04.06.2010 09:53    Titel: Antworten mit Zitat

Ich bin ein Fass ohne Boden, füllt mich! Very Happy

Was ich noch wissen wollte: Habt ihr hier eine Auflistung der für Ratten geeignete Saaten? Oder kann ich einfach davon ausgehen dass im Großen und Ganzen alles bei Hungenberg iO wäre?

Ich hab ehrlich gesagt das Problem dass ich mich mit solchen Sachen nicht auskenn Crying or Very sad

In einem Thread hatte ich einen Post von (ich glaube) Vanessa gelesen wo sie sagte sie war auch mal Anfänger und erkannte gerade mal Gänseblümchen und Löwenzahn und konnte an 2 Händen die Saaten abzählen. Das ist schonmal ne Menge mehr als bei mir. Mit einem Quäntchen Glück kann ich glaub Gerste und Weizen aus dem Napf picken Embarassed
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Murx Pickwick
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Anmeldungsdatum: 23.07.2005
Beiträge: 4622
Wohnort: Runkel

BeitragVerfasst am: 04.06.2010 20:24    Titel: Re: Rattenfutter für Jungtiere selbst mischen Antworten mit Zitat

Hier der Thread von Vanessa, wo sie beschreibt, wie sie die Fütterung von Jungratten langsam aufbaut und das Futter immer vielfältiger werden läßt:
Tagebuch meiner Ratten
Das kann eigentlich so auch für schwangere Ratten gehandhabt werden. Die Jungen lernen sehr viel von ihrer Mutter.

Was die Saaten bei Hungenberg angeht, da sollte eigentlich alles geeignet sein, wobei du bei den Hülsenfrüchten erstmal vorsichtig sein solltest ...
Hülsenfrüchte, das sind Raps, Mungobohnen, Erbsen und sowas. Dabei sind gekeimte Mungobohnen am Günstigsten, um die Ratten ohne sie zu gefährden an Hülsenfrüchte zu gewöhnen. Später kannst du es dann auch mit Mungobohnen selbst, Raps und Co probieren.

Wichtig - die Unterscheidung Mehlsaaten - Ölsaaten ... wenn du da nicht weiterweißt, frag einfach, irgendwer von uns wird dann schon antworten Very Happy

Ich persönlich bin felsenfest davon überzeugt, daß Weizen für Ratten schlecht ist, wie oben schon geschrieben, ich hatte bei meinen Ratten beobachten können, daß diese Saat aggressiv gegenüber anderen Ratten machen kann. Würd ich persönlich deshalb gar nicht in die Mischung mit aufnehmen, ebenso Roggen ...
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davX
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Anmeldungsdatum: 08.06.2004
Beiträge: 8494
Wohnort: Schweiz

BeitragVerfasst am: 05.06.2010 12:47    Titel: Re: Rattenfutter für Jungtiere selbst mischen Antworten mit Zitat

Zitat:

Habt ihr hier eine Auflistung der für Ratten geeignete Saaten?

Grundsätzlich kann ich dazu noch etwas allgemeines anfügen. Bei den Sämereien verhält es sich wie mit anderen Futterkomponenten auch.
Wir verfahren hier nach dem Konzept, dass wir versuchen eine möglichst breite Palette an naturnahen Futtermittel anzubieten, die abgesehen von wirklich giftigen Bestandteile, nur wenige Einschränkungen hat, wobei wir uns natürlich auch von den unproblematischen zu den problematischeren Pflanzen herantasten und das Angebot breiter werden lassen.
Bei den Samen kann ich jetzt nicht auf eigene Erfahrungen in Bezug auf Ratten zurückgreifen, kann aber den Vergleich mit anderen Arten heranziehen. Die Tiere entscheiden letztlich was gefressen wird. In der Deguhaltung hat sich bewährt, dass Vogelfuttermischungen als Basis verwendet werden. Mit Wildsaatenmischungen habe ich gute Erfahrungen gemacht, aber auch mit Mischungen, die neben Mehlsaaten auch grössere Mengen an Ölsaaten enthalten. Als gute Mehlsaaten eignen sich unter anderem Quinoa, Buchweizen und andere Pseudogetreide, diverse Hirsen, Grassamen, Glanz, Paddyreis, je nach dem auch Hafer oder Mais. Bei den anderen Getreide herrscht eher eine gewisse Skepsis, gerade beim Weizen, wobei es ist sicher auch eine Frage der Menge. Bei den Ölsaaten steht eine sehr breite Palette zur Verfügung, da viele Unkrautsamen Ölsaaten sind auch diverse Gemüsesamen wie Karottensamen, Spinatsamen, Nachtkerzensamen, Salatsamen, Distelsamen usw. sind alles Ölsaaten. Neben solch aufgezählten Samen, die häufig als Unkrautsamen in einer Mischung verkauft werden, gibt es auch noch die typischen Ölsaaten wie Raps/Rübsen, Lein, Sesam usw.
Ich habe die Erfahrung gemacht, dass es wichtig ist, dass nicht eine Samenart zu sehr dominiert, wobei da muss man auch eigene Erfahrungen sammeln. Bei den Degus zeigte sich beispielsweise, dass eine Mischung mit hohem Kanariengrassamen-Anteil (Glanz) diese Samen dann liegen blieben. Als ich diesen Anteil durch neu mischen wieder senkte, hatte ich keine Probleme mehr. Ähnliche Probleme kann es bei den klassischen Ölsamen (Raps/Rübsen, usw.) geben.
Im Allgemeinen habe ich Samen bei Degus als sehr unproblematisch wahrgenommen und es gibt bei einem genügend breiten Angebot an Sämereien auch nicht gross was zu beachten und die wichtigsten Dinge habe ich nach und nach durch die Fütterungserfahrung bei meinen Tieren gelernt, welche häufig auch individuell bedingte Vorlieben sind. Bei Ratten dürfte das wahrscheinlich ähnlich sein.

Was bei Degus und Ratten ein sehr wichtiger Faktor ist, auf den ich noch hinweisen möchte, sind all die Nüsse, die es zu kaufen gibt. Die sind nicht nur sehr beliebt, sondern auch eine tolle Beschäftigung. Das Angebot ist dabei gross und reicht von heimischen Wal- und Haselnüsse, über etwas exotischere Exemplare wie Mandeln, Macadamia und Co. bis hin zu Pecannüsse und Coquitos. Eine Übersicht zum Thema findest du auch in unsere Wiki mit Links zu den einzelnen Nüssen:
http://www.degupedia.de/wiki/index.php/N%C3%BCsse

Zitat:

Ich bin ein Fass ohne Boden, füllt mich! Very Happy

Du (wissens)hungriges Ding. Laughing
Nerve uns mit Fragen, so entlockst du am ehesten unser Wissen... Wink

Zitat:

Ich werde hier immer mehr von meinem hohen Tron gedrängt - bei den Kaninchen von Andreas, bei den Ratten von Vanessa, bei den Degus von David, atropa und Co ... furchtbar das ...

Nicht nur dir geht das so... Laughing
Aber wenn es um Ratten geht, hast du doch noch ein sehr grosses Wissen, wie du gerade wieder bewiesen hast. Wir sind hier einfach aufeinander angewiesen und es zeigt sich ja auch, dass jeder seine Spezialgebiete hat und den anderen überlegen ist, aber andererseits niemand überall am meisten wissen kann. Die Spezialisierung auf ein Gebiet führt automatisch auch dazu, dass die Zeit fehlt sich in viele andere Themen ebenso tief einzuarbeiten. Man muss eben Schwerpunkte setzen.
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Vanessa87
Ökomöke


Anmeldungsdatum: 12.01.2008
Beiträge: 1474
Wohnort: D - Leverkusen

BeitragVerfasst am: 07.06.2010 12:21    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo zusammen,

sorry für die verspätete Antwort. Mit entzündeten Weissheitszähnen ist leider nicht zu spaßen... Sad

Zitat:
Die hier für Rattenernährung allwissende Guru und Hauptorakel ist inzwischen Vanessa


Naja, mein Wissen beruht fast nur auf praktischer Erfahrung und Experimenten. Deines ist eher auf einer wissenschaftlichen Basis. Mit sowas kann ich leider kaum dienen. Wink


Murx und David haben hier ja schon das Wichtigste angesprochen.

Ich bin auch nicht mehr so für diese Blitzfutterumstellungen. Lieber noch was vom alten einige Wochen mit beifüttern, damit sie sich langsam ans Neue gewöhnen. Hat auch den Vorteil, dadurch dass Ratten Gewohnheitstiere sind, dass du am Anfang weniger wegschmeißen musst.
Ich musste damals unglaublich viel wegwerfen, weil zu vieles einfach nicht angerührt wurde.
Wobei ich vom Wegwerfen grundsätzlich abrate. Lieber im Garten vergraben oder ausstreuen, in Blumentöpfen aussähen und/oder auf den Kompost damit. So können sich noch andere Tiere darüber freuen und man tut was für die Umwelt.

Ich habe mal eine Anfängersaaten-Basismischung erstellt an die man sich eigentlich recht gut halten kann.

Zitat:
Natürlich kann man keine ultimative Mischung mischen. Da frisst einfach jedes Tier zu speziell! Das könnte selbst ich nicht, weil ich dann alle Tiere einzelnd halten müsste, damit jeder seine perfekte Mischung bekommt. Ist doch Blödsinn. Daher biete ich eben eine extreme Abwechslung an und jeder soll sich selbst raussuchen was er möchte.

Man könnte halt eben dann so Grundmischungen mit, sagen wir mal, 15 - 20 verschiedenen Saaten machen. Alle Saaten sollten gut bis sehr gut verträglich sein. Mischungen mit 10% Ölsaatenanteil (also für Tiere die aus diversen Gründen übergewichtig sind) und Mischungen mit 20 % für normale Ratten machen. Habe festgestellt dass 20 % durchschnittlich ausreichen. Einzelne, sehr schlanke Tiere, sollten lieber zusätzlich mit Nüssen & Co gefüttert werden. Eben als Leckerchen, aber nicht im Hauptfutter. Dann könnte man halt eben so Tipps geben: z.B. für Jungtiere und Babys vermehrt kleinere Samen wie Hirse & Co zumischen und für alte Tiere auch einige weiche, leicht zu futternde Sachen wie Haferflocken.

So eine Standardsaatenmischung für Ratten wäre dann zum Beispiel:


25% Paddyreis
20% Gerste
10% Hafer (geschält) o. Nackthafer
10% Buchweizen
5% Milo
5% Dari
4% Sonnenblumenkerne
4% Hanfsamen
4% Mariendistel
4% Kardi
2% Dinkel
1% Mungobohnen
2% Goldlein
2% Sesam
1% Grassamen
1% Quinoa


Das ist in der Reihenfolge ne echt gute Anfängermischung.

In diesen Verhältnissen dürfte es auch eine durchschnittliche Ratte sehr gut fressen.

Je nach Alter und je nachdem wie die Tiere fressen können noch Kleinhirsen und oder Haferflocken dazugegeben werden. Oder eben noch weitere Sämereien. Aber so als Grundmischung, kann man damit nix verkehrt machen. Es ist also kein MUSS noch dazuzumischen!



In deinem Fall wäre also interessant, viel Eiweiß und viel Kleinzeugs. Kleinzeugs gibt es als Beispiel die Wellensittichmenü Spezial-Mischung vom Hungenberg. Die ist sehr abwechslungsreich und dürfte gut geeignet sein.
Zitat:
Enthält: Mit 9 verschiedenen Hirsesorten, Spitzsaat, Haferkerne, versch.Grassamen, Negersaat, Sesam-geschält und Wildsämereien.


Somit hast du dir schonmal diverse Kosten für Einzelsaaten gespart. Damit hast du ne gute Mischung an Kleinzeugs Wink

Dein Futter könnte also wie folgt aussehen:

Zitat:
25% Paddyreis
20% Gerste
10% Hafer (geschält) o. Nackthafer
10% Buchweizen
5% Milo
5% Dari
4% Sonnenblumenkerne
4% Hanfsamen
4% Mariendistel
4% Kardi
2% Dinkel
7% Wellensittich Menü Spezial vom Hungenberg


Damit machst du deine Ratten wirklich glücklich. Nebenbei noch eine ganze Palette an Frischfutter füttern. Sämtliches Gemüse und Obst, viel Löwenzahn, verschiedene Kräuter und Gräser und und und.

Ich bin leider noch nicht so weit, dass die Rattenwiki veröffentlicht werden kann. Da wird es dann eine ausführliche Liste an gut verträglichen Pflanzen geben.
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Robert Lembke
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Anmeldungsdatum: 08.06.2004
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BeitragVerfasst am: 10.06.2010 23:33    Titel: Re: Rattenfutter für Jungtiere selbst mischen Antworten mit Zitat

Huhu,

wie klappts mit der Ernährung. Magst du ev. etwas berichten? Gibts Neuigkeiten?
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Myzaree
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Anmeldungsdatum: 03.06.2010
Beiträge: 5
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BeitragVerfasst am: 11.06.2010 09:44    Titel: Antworten mit Zitat

Tut mir leid, ich hab grad ziemlich viel um die Ohren Mad

Ich hoff Deinen Zähnen gehts besser? Falls nicht, dann noch gute Besserung Smile

Also ich hab mal das bestellt was Vanessa aufgelistet hat, allerdings auch erst am Mittwoch (...oder so Question ) . Dürfte wohl jetzt die Tage eintrudeln und dann pack ich den Nasen mal was in den Käfig.

Ich weiß nichtmehr welcher Thread es war, aber ich meine auch von Vanessa, da hab ich mich mal im Garten ausgetobt und n paar Sachen eingesammelt. Wir wohnen in einem 2Familien Haus und mit uns wohnt nur ne Omi hier, die hat allerhand Sachen im Garten die wir uns auch nehmen dürfen und hinterm Haus haben wir nur Felder und Wiesen. Da hab ich mir mal Himbeeren, Brombeeren, Petersilie, Löwenzahn, Gänseblümchen und Radischen gemopst. War / ist wohl alles lecker Very Happy Wobei jede da so ihre eignen Vorlieben hat.

Was ich fragen wollte: In einer Liste steht Brennessel. DIE Brennesseln die so ätzend jucken? Confused
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Murx Pickwick
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BeitragVerfasst am: 11.06.2010 10:03    Titel: Re: Rattenfutter für Jungtiere selbst mischen Antworten mit Zitat

jupp ... genau diese Brennesseln Very Happy

Sind äußerst gesund, wenn die sich nicht mit ihren Brennhaaren schützen würden, würde es die Brennesseln deshalb auch gar nicht mehr geben, weil die dann von jedem Tier aufgefuttert werden würden ...
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Vanessa87
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BeitragVerfasst am: 11.06.2010 11:58    Titel: Antworten mit Zitat

Huhu,

hast du Nackthafer oder geschälten Hafer bestellt?

Übrigens was die Brennnesseln angeht - viele Ratten mögen die wirklich sehr gerne! Habe bei meinen Jungs bisher nur sehr wenig Brennnessel gefüttert, aufgrund fehlender Ausstattung beim Pflücken...

Bei meinem alten Rudel, hab ich aber sehr oft Brennnessel gefüttert. Einige haben sie gemieden, weils eben manchmal doch noch ordentlich brennt, einige haben sie geliebt.
Mutti war eigentlich die Ratte, die sie am meißten geliebt hat:


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Myzaree
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Wohnort: Schwäbisch Hall

BeitragVerfasst am: 11.06.2010 15:07    Titel: Antworten mit Zitat

HuHu,

Ich hab den geschälten genommen weil der Nackthafer nicht lieferbar ist.

Und nochmal wegen der Brennesseln: Einfach so geben? Ich find das so... OH MEIN GOTT Shocked Die Vorstellung sich ne Brennessel ma so in den Mund zu schieben ist einfach total OH MEIN GOTT Laughing
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Vanessa87
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BeitragVerfasst am: 11.06.2010 15:23    Titel: Re: Rattenfutter für Jungtiere selbst mischen Antworten mit Zitat

Versuchs halt einfach. Fütter sie im Auslauf. Dann können sie ganz frei wählen ob sie sie annehmen oder nicht Wink
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