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Frage zur Leinsaat als Erste-Hilfe bei Darmproblemen

 
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Anita
Nager-Erforscher


Anmeldungsdatum: 16.09.2009
Beiträge: 41

BeitragVerfasst am: 13.05.2010 16:38    Titel: Frage zur Leinsaat als Erste-Hilfe bei Darmproblemen Antworten mit Zitat

Hallo zusammen,

ich brauche mal wieder ein bisschen Profi-Unterstützung. Very Happy

In letzter Zeit sind wir häufiger darauf gestoßen, dass Leinsaat eingeweicht als Erste-Hilfe bei Köttelketten eingesetzt werden kann und haben es bei einem Vereinsmitglied auch bereits erfolgreich angewendet.

Zudem lese ich es immer wieder als Bestandteil in Saatenmischungen die als Ergänzung verfüttert werden.

Nun hat uns aber ebenfalls eines unserer Mitglieder und einige andere Personen darauf hingewiesen, dass Leinsaat ungeschrotet oder ungekocht einen hohen Blausäureanteil habe der den Kaninchen gefährlich werden könnte.

Nun würde mich mal eure Meinung interessieren.

Vielen Dank schonmal.

LG Anita
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Murx Pickwick
Quoten-Kobold


Anmeldungsdatum: 23.07.2005
Beiträge: 4622
Wohnort: Runkel

BeitragVerfasst am: 13.05.2010 19:50    Titel: Re: Frage zur Leinsaat als Erste-Hilfe bei Darmproblemen Antworten mit Zitat

Inzwischen ist Leinsaat sogar an einem wirklich halbtot gefütterten Kaninchen mit Dauerdurchfall ad lib ausprobiert worden ... das Kaninchen lebt noch und der Durchfall ist inzwischen auch nicht mehr da ...

Eigentlich sollte sie ihrem Kaninchen nur eine ungefährliche Menge von einem Teelöffel geben - irgendwie hatte sie mich allerdings mißverstanden und dachte, einen Napf voll ... also das war wirklich Hopplahopp-Futterumstellung von Kuntibunti auf Heu mit Baumzweigen und Leinsaat ad lib ...

Zur Funktionsweise von Leinsaat ...
Leinsaat enthält tatsächlich cyanogene Glycoside. Diese können auch insgesamt gesehen eine erhebliche Menge Blausäure abspalten - aber ... selbst wenn Leinsaat geschrotet wird und sofort verfüttert wird, dauert das Abspalten von Blausäure bei Leinsaat so lange, daß die körpereigenen Enzyme die Blausäure locker in dem Tempo abbauen können, wie sie entstehen. Die Belastung mit Blausäure selbst im ungünstigsten denkbaren Fall ist also vergleichsweise gering.
Es kommt noch ein weiteres hinzu ... die Blausäure kann nur in Anwesenheit von Sauerstoff freigesetzt werden - spätestens im Maul jedoch kommt kein Sauerstoff mehr an die Leinsaat ran und genau hier schmeckt das Kaninchen, wenn es zuviel Blausäure aufnimmt und spuckt regelrecht den Happen wieder aus. Eine Blausäurevergiftung über Leinsaat ist also sehr unwahrscheinlich.

Rechnen wir es mal von der anderen Seite her ...
Wir brauchen 1mg/kgLG Blausäure (das ist zwar der Wert für den Menschen, aber alle Säuger haben einen ähnlich effektiven Abbau wie der Mensch ... ) zum Töten von einem Kaninchen.

In 100g Leinsaat sind ca. 0,3g cyanogene Glycoside enthalten ...

Nehmen wir nun an, daß tatsächlich 0,3g Blausäure aus diesen cyanogenen Glycosiden freigesetzt werden könnte (es ist bei weitem nicht so viel, da die cyanogenen Glycoside nie vollständig gespalten werden können und zudem Blausäure viel leichter ist, wie die cyanogenen Glycoside), selbst dann müßte also ein Kaninchen, um sich umzubringen, ganze 300g/kgLG Leinsaat futtern!
Und das auch noch bitteschön innerhalb nur einer Stunde, da ansonsten die schon aufgefutterte Blausäure prima neutralisiert wurde und nicht mehr mit einberechnet werden kann ...
Hab noch kein Kaninchen gesehen, was derartig viel Leinsaat derartig schnell in sich hineinschlürft ...

Die Daten sind aus:
Frohne und Pfänder (2004): Giftpflanzen. Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft mbH Stuttgart

PS: Sei froh, daß du nicht ein halbes Jahr vorher gefragt hast, sonst hätt ich dir ne genaue Anweisung gegeben, wieviele Teelöffel auf ein Kilo Kanin du allerhöchstens füttern darfst, damit es nicht sofort tot umkippt ... was die Panikmache vor Pflanzengiften angeht, war ich nämlich auch mal richtig gut drin Very Happy
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Behinderung dieser Rechte wird geahndet durch die Piratenpartei Deutschland"
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Vanessa87
Ökomöke


Anmeldungsdatum: 12.01.2008
Beiträge: 1474
Wohnort: D - Leverkusen

BeitragVerfasst am: 13.05.2010 20:19    Titel: Re: Frage zur Leinsaat als Erste-Hilfe bei Darmproblemen Antworten mit Zitat

Ist es nicht so, dass in Goldleinsaat weniger Blausäure enthalten ist und sie somit besser verträglich ist?
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Murx Pickwick
Quoten-Kobold


Anmeldungsdatum: 23.07.2005
Beiträge: 4622
Wohnort: Runkel

BeitragVerfasst am: 13.05.2010 21:24    Titel: Re: Frage zur Leinsaat als Erste-Hilfe bei Darmproblemen Antworten mit Zitat

Selbst dabei bin ich mir nicht mehr sicher ...
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Anita
Nager-Erforscher


Anmeldungsdatum: 16.09.2009
Beiträge: 41

BeitragVerfasst am: 22.05.2010 23:49    Titel: Re: Frage zur Leinsaat als Erste-Hilfe bei Darmproblemen Antworten mit Zitat

Hallo zusammen,

sorry, dass ich so lange nichts habe von mir hören lassen. Die Antworten hatte ich schon gelesen nur fehlte die Zeit für die Rückmeldung.

Was mich nun noch interessieren würde:

Von Goldleinsaat wurde wegen angebl. Unverträglichkeit von Kaninchen auf anderen Seiten schon mehrfach abgeraten, habt ihr Hintergrundinfos dazu?

Und es wird hier und da angegeben, dass geschrotete Leinsaat weniger Blausäure bilden könnte oder Wässern und / oder Kochen die blausäurebildenden Bestandteile verringert o. zerstört. Würde mich nur noch für die Übervorsichtigen und Dauerskeptiker interessieren. Wink

Vielen, vielen Dank für eure Mühe!

LG Anita
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davX
Team


Anmeldungsdatum: 08.06.2004
Beiträge: 8494
Wohnort: Schweiz

BeitragVerfasst am: 23.05.2010 00:48    Titel: Re: Frage zur Leinsaat als Erste-Hilfe bei Darmproblemen Antworten mit Zitat

Wässern sollte meines Wissens helfen, zumindest beim Maniok wird das so gemacht, wenn ich mich nicht täusche und der enthält auch cyanogene Glykoside.

Was die Leindiskussion angeht, hatten wir mal im Deguforum das Thema sehr ausführlich. Ich müsste bei Gelegenheit mal danach suchen.
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Murx Pickwick
Quoten-Kobold


Anmeldungsdatum: 23.07.2005
Beiträge: 4622
Wohnort: Runkel

BeitragVerfasst am: 23.05.2010 09:38    Titel: Re: Frage zur Leinsaat als Erste-Hilfe bei Darmproblemen Antworten mit Zitat

Mit der Goldleinsaat bin ich noch unsicher, zumal ich auf einer Pferdeseite gelesen hatte, Goldleinsaat enthielte weniger cyanogene Glycoside wie braune Leinsaat.
Das scheint jedoch ein Myth gewesen zu sein, dem ich aufgesessen bin ...

Es gibt sehr, sehr viele Leinsaatsorten mit sehr unterschiedlichen Gehalten an Fett und Eiweiß, einige sind eben Goldleinsaat, andere haben ihre normale Färbung. Das deutet für mich daraufhin, daß es etwa ist wie mit den Äpfeln, es gibt rote Äpfel, grüne Äpfel, gelbe Äpfel, gestreifte Äpfel - und alle haben andere Eigenschaften. Allerdings kann man deshalb noch lange nicht sagen, daß alle gelben Äpfel süß sind ... gibt nämlich auch saure gelbe Apfelsorten.

Beim Schroten wird die Leinsaat so geöffnet, daß die cyanogenen Glycoside frei werden und mit der Luft reagieren können. Es spaltet sich also langsam Blausäure ab, die dann bei entsprechender Temperatur sich nach und nach verflüchtigt - leider hat das Schroten nicht nur diesen Effekt, sondern auch Fette sind nun der Luft ausgesetzt und werden ihrerseits ranzig!
Je länger man geschrotete Leinsaat stehen läßt, desto stärker der Effekt ...

Wässern des ganzen Korns bringt nix, weil die cyanogenen Glycoside sicher verpackt in einer harten Schale liegen - man wäscht die Schale ab, weiter nix.

Einweichen läßt die Leinsaat aufquellen - wie alle Samen ist die Schale so beschaffen, daß sie in Wasser wasserdurchlässig wird - Wasser diffundiert durch die Schale in die Leinsaat. Dabei quellen die in der Leinsaat enthaltenen Pektine und Saponine auf, auch die Schale selbst quillt auf und bildet einen regelrechten Schleim um das Korn drumherum. Die cyanogenen Glycoside sind nun gut und sicher in Wasser-Schleimstoff-Komplexen verpackt, selbst wenn jetzt ein Korn zerstört wird, ist es doch recht unwahrscheinlich, daß da noch der für die Blausäureabspaltung notwendige Sauerstoff drankommt.
In diesem Zustand hat die Leinsaat den höchsten Effekt auf den Darm ... wobei die cyanogenen Glycoside teilweise sogar über die Darmschleimhaut aufgenommen werden und dort den Kreislauf und diverse Stoffwechselwege anregen - also genau das, was man eigentlich haben will!
Die Schleimstoffe sorgen zusätzlich dafür, daß der Kornbrei keine scharfen Kanten mehr hat, sie legen die Darmwand aus, so daß kaum mehr körpereigener Schleim produziert wird, so werden im Dünndarm die Nährstofftransporter wieder freigelegt und das Kaninchen ist in der Lage, wieder besser Nährstoffe aufzunehmen. Die Mineralstoffe und Aminosäuren aus der Leinsaat können fast vollständig aufgenommen werden, trotz der sonst eher hinderlichen Saponine.
Im Blinddarm können die Pektine vollständig in Bakterieneiweiß, Bakterienfett und Vitamine umgebaut werden und dann als Blinddarmkot genutzt werden. Vermutlich können sogar ein Teil der Saponine umgesetzt werden - zumindest sind sie klein genug, um durch den Sortiermechanismus hindurchzupassen und in den Blinddarm zu gelangen - Cellulose und die meisten Lignine sind dafür zu groß, weshalb es ausgemachter Schwachsinn ist, zu behaupten, daß Kaninchen Cellulose nützen könnten - können sie nicht besser wie wir Menschen auch ...
(Diese Erklärung ist die Murxsche Variante zum Thema Leinsaat ... einfach durch Überlegen und Querdenken kombiniert. Ob es tatsächlich genau so ist, oder noch andere Effekte eine Rolle spielen, wird die Zukunft zeigen)

Den höchsten Effekt hat man also mit Leinsaat, die nen halben Tag lang eingeweicht wird ... so ist sie am verträglichsten und am wirksamsten. Allerdings mögen die meisten Kaninchen lieber angekeimte Leinsaat oder Leinsaat als ganzes Korn.

Ach ja ... Leinsaat ankeimen - gerade für Kaninchen auch sehr empfehlenswert.
Die angekeimte Leinsaat enthält etwas weniger cyanogene Glycoside, die Enzyme, welche die Blausäureabspaltung bei Sauerstoffzufuhr beschleunigen sollen, sind größtteils umgebaut. Die Fette in der Leinsaat sind umgebaut in Eiweiße. Diese Eiweiße werden gebraucht als Bausteine zum Aufbau des wachsenden Leins und es sind auch viele Enzyme bei, welche eben Fette ab- und umbauen, Eiweiße aufbauen, Vitamine herstellen, Mineralstoffe transportieren und und und ... diese Eiweiße haben den Vorteil, daß sie klein, transportabel und gut verdaulich sind. Gerade für geschwächte Kaninchen oder Kaninchen nach OPs ist gekeimte Leinsaat ein wirklich guter Zusatz, wobei die heilenden Eigenschaften auf den Darm immer noch vorhanden sind.
Gekeimte Leinsaat dürfte als Päppelfutter sogar noch bessere Eigenschaften aufweisen, wie Haferflocken.
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davX
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Anmeldungsdatum: 08.06.2004
Beiträge: 8494
Wohnort: Schweiz

BeitragVerfasst am: 24.05.2010 02:10    Titel: Re: Frage zur Leinsaat als Erste-Hilfe bei Darmproblemen Antworten mit Zitat

Gut, was die Qualität der Fette und das Schroten angeht, das habe ich natürlich bei meinen Überlegungen nicht berücksichtigt.
Allerdings würde ich ebenfalls nichts tun, das Zeug einfach so verfüttern. Meine Degus fressen auch öfters Apfelkerne, die auch Glykoside enthalten sollen... aber die fressen das aus freien Stücken, sogar Kirschkerne haben sie mir geknackt und das war eigentlich so nicht vorgesehen. Nur die Weissdornsteine lassen sie seltsamerweise in Ruhe... entweder ist nichts dran oder irgendwas hält sie davon ab, diese lecker und knackenswert zu halten.
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Anmeldungsdatum: 16.09.2009
Beiträge: 41

BeitragVerfasst am: 26.05.2010 18:36    Titel: Re: Frage zur Leinsaat als Erste-Hilfe bei Darmproblemen Antworten mit Zitat

Vielen Dank!

Das sind schonmal super wertvolle Infos.

Murx: Du hast doch auch bestimmt eine "Anleitung" wie ich die Leinsamen am Besten keimen lassen kann, oder? Very Happy

Danke.

LG Anita
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Anmeldungsdatum: 23.07.2005
Beiträge: 4622
Wohnort: Runkel

BeitragVerfasst am: 26.05.2010 20:15    Titel: Re: Frage zur Leinsaat als Erste-Hilfe bei Darmproblemen Antworten mit Zitat

Du nimmst ein verschließbares Glas, wie es beispielsweise mit Nutella, Marmelade oder ähnliches gefüllt im Laden gibt, entfernst den Inhalt, wäschst das Glas sehr gut aus und bohrst in den Deckel kleine Löcher, am Besten von oben durchstechen. Nutellagläser haben dabei den Nachteil, daß sie Plastikdeckel haben, die sehr leicht beim Versuch, sie zu durchbohren, springen und kaputtgehen. Die meisten Marmeladen- und Honiggläser haben Blechdeckel, die sind besser geeignet.

Das Glas wird zu einem Viertel bis ein Drittel mit Leinsaat gefüllt, das Glas mit Wasser aufgefüllt und die nächsten 12 Stunden stehen gelassen. Nach den 12 Stunden muß das Wasser abgelassen werden und die Leinsaat gut durchgespühlt werden - dreht man das geschlossene Glas um, kann das Wasser durch die gebohrten Löcher entweichen, allerdings gibts einfach auch einen Verlust von ein paar Leinsaatkörnchen, die dann durch diese Löcher mit durchgespült werden - die meisten Leinsaatkörnchen bleiben jedoch netterweise im Glas.
Mit Fliegengaze oder sehr feinen Sieben kann man auch die Leinsaat samt Wasser dareinkippen - die Leinsaat paßt durch Fliegengaze nicht durch, so ist das Ganze dann nicht so verlustreich.

Wichtig ist das mehrmalige Durchspülen mit Wasser ... dann wieder Glas mit Wasser auffüllen, 12 Stunden stehen lassen, dann wieder gut durchspülen, allerdings nicht mehr mit Wasser auffüllen, sondern die tropfnassen Körner im Glas belassen. Nach 12 Stunden wieder das gleiche Prozedere, wieder nach 12 Stunden nochmals spülen ... bis irgendwann die Leinsaat gekeimt ist.

Verlustfrei ist das Ganze, wenn du eine Fliegengaze mit Gummiband über dem Glas befestigst - so kannst du das Glas einfach umdrehen, ohne befürchten zu müssen, daß die Leinsaat auf nimmerwiedersehen durch gebohrte Löcher im Ausguß verschwindet. Allerdings ist es zum Spülen nötig, die Gaze zu entfernen - das Draufpuhlen der Gaze find zumindest ich recht nervig, zumal der Vorgang Glas umdrehen, Glas aufrechtstellen, Gaze abnehmen, Wasser in Glas laufen lassen, Gaze wieder draufpacken, Wasser durch Gaze ablassen mehrfach wiederholt werden muß.

Man kann dazu sich auch Keimschalen holen, wie es sie für eßbare Keimlinge gibt ... einfach nach deren Anweisung vorgehen, funktioniert fast immer ...

Nach 3 - 4 Tagen zeigen sich die ersten Keime, nach ca. 6 - 10 Tagen sind die ersten Blättchen zu sehen. Leinsaat keimt also recht schnell.
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