Rennmaus mit e.coli: Ernährungstipps?

[atropa belladonna]

Mein alter Mäuserich hat schon seit geraumer Zeit immer mal wieder einen Flotten. Kopro ergab e.coli. Hab jetzt erstmal nur eine bakteriologische Untersuchung machen lassen, ggfs. lass ich nochmal auf Parasiten testen.

Ich möchte aber trotzdem nicht mit AB draufhauen, sondern versuchen, lieber den Darm zu stärken, dass er die Keime auf natürlichem Weg wieder los wird.

An der Ernährung hab ich allerdings nichts geändert. Er bekommt seit jeher eine selbstzusammengestellte Saatenmischung als Hauptspeise. Ansonsten vertilgt auch er gerne all das, was die Degus gerne fressen (Tomaten, Grünzeug, Apfel, Möhre, Zweige usw.). Kürzlich habe ich ihm aber ein paar Mottenlarven gegeben, tierisches Eiweiß war er bisher nicht so wirklich gewöhnt. Kann es sein, dass das seinen Darmtrakt durcheinander brachte? Auch Stress könnte bei ihm ne Rolle mitspielen. Den Stressfaktor haben wir schon beseitigt. Trotzdem bleibt der Durchfall bzw. weiche Kot (auffällig ist, dass es in zyklischen Abständen ist).

[MysticCrow]

Hi,
e.c. ist so das schlimmste was du dir einfangen kann: Ich würde sofort mit Panacur entwurmen, denn e.c. ist KEIN Bakterium, sondern ein Parasit. Du hast glück, wenn das ZNS noch nicht betroffen ist.

Ungeachtet davon was hast du noch für Tiere? Mäuse, Ratten, Kaninchen? Bitte bedenke das sie sich an der Seuche (sorry, das ist das für mich) anstecken können, und müssten dann ggf mit entwurmt werden.

Zusätzlich solltest du BeneBac (bekomme ich nun einen auf dem Deckel?) und sowas geben - aber ich denke hier sind viele die mehr Ahnung davon haben als ich. Jedenfalls musste bei e.c. eh länger als normal entwurmen, weswegen eine Unterstützung des sowieso angegriffenen Magen-Darm-Traktes es sinnvoll ist den zu unterstützen.

LG, Andrea

[atropa belladonna]

Ich glaube, Du verwechselst e.(schericia) coli mit e.(ncephalitozoon) cuniculi Trotzdem danke für Deine Antwort.

[Murx Pickwick]

Könnte sein, daß das mit dem Weichtierfutter nur Zufall ist und der Darm generell angegriffen ist. E. coli ist nur die Begleitfauna, die eigentliche Ursache liegt woanders.

Was du versuchen könntest, alles Stärkehaltige erstmal wegzulassen, also keine Haferflocken, keine Mehlsaaten. Weiterhin keine Mohrrüben.
Weiterhin kannst du versuchen, mit Thymian, Salbei und ähnlichen Kräutern zu behandeln, halt alles, was die Darmtätigkeit anregt und/oder antibakterielle oder antivirale Wirkung hat.

Ist es das Tier, was eh immunologisch schlecht drauf ist?
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Marx ist die Theorie
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Ich habe es endlich amtlich (Mitgliedsausweis der Piratenpartei):
"Der Besitzer dieses Dokumentes ist berechtigt, sich seines Verstandes zu bedienen, Informationen zu produzieren, replizieren und konsumieren, sich frei und ohne Kontrolle zu entfalten in Privatsphäre und Öffentlichkeit.

Behinderung dieser Rechte wird geahndet durch die Piratenpartei Deutschland"

[MysticCrow]

HI,
sorry, wen ich nun eine Verwechslung gemacht habe.. aber jeder kürzt es (leider) anders ab, weswegen ich davon ausgegangen bin - gerade weil Tierärzte oft selbst ABs verschreiben statt Entwurmung

LG, Andrea

[Murx Pickwick]

@MysticCrow: Das, was du meinst, wird mit E. cuniculi abgekürzt, es wird immer nur der Gattungsname, so er klar ist, abgekürzt, in der veterinärmedizin, wenn der Krankheitserreger klar ist, selten auch mit E. c.
Das, was atropa belladonna schrieb, war E. coli ... der Artname coli zeigt nun deutlich, daß es sich um Escherichia handeln muß, denn das ist der einzige Organismus, der im Zusammenhang mit Kotproben mit dem Artnamen coli auftaucht. Deshalb durfte hier auch Escherichia abgekürzt werden. Es gibt kein Encephalitozoon coli ...

Wenn in einem Laborbericht zu Kotuntersuchungen steht, E. c., ist auch hier Escherichia coli und nicht Encephalitozoon cuniculi, einfach weil in Kotuntersuchungen Encephalitozoon nicht nachgewiesen werden kann.
Die Ansteckungsgefahr von Encephalitozoon cuniculi ist übrigens kaum da, vermutlich trägt fast jeder diesen kleinen Einzeller mit sich rum, so wie auch fast jeder ein paar Escherichia coli mit sich rumschleppt. Ausschlaggebend ist für Encephalitozoon cuniculi das Immunsystem, ist es in sehr spezieller Weise geschwächt (wie bei AIDSkranken Menschen zum Beispiel oder bei Kaninchen, wo nicht auf Vitalität in der Zucht geachtet wurde), bricht die Krankheit bei einigen Tieren aus. Ich selbst hab nun schon zweimal ein Kaninchen bei gehabt, welches Encephalitozoon cuniculi hatte - Zuchtfehler meinerseits, keines der vitalen Kaninchen wurde "angesteckt", sie haben noch nicht mal Antikörper gegen entwickelt ... trotzdem garantiert dieser Einzeller bei genügender Suche bei allen meinen Kaninchen nachgewiesen werden könnte. Nur sind die Kaninchen, bis auf diese Zwei, allesamt vom Immunsystem vollkommen in Ordnung und nur deshalb konnten nur die Zwei überhaupt erkranken.
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[atropa belladonna]

[Vanessa87]

Wegen der Futtermischung: Wenn du deine Körnermischung die Mehlsaaten enthält, weglässt (hab keine Ahnung von Rennern, daher misch ich mich nicht ein *G) dann kannst du doch eigentlich so ne provisorische Mischung ohne Mehlsaaten für ihn zusammenstellen. Das geht natürlich nur, wenn du auch Einzelsaaten da hast. Du mischst ja nur für eine Maus, wird ja dann nicht so viel sein.
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Robert Lembke

[Murx Pickwick]

Ich bring in letzter Zeit auch wirklich alles durcheinander ...
Steht sogar richtig fett oben drüber, von wegen Rennmaus und nicht Degu.

Das Problem mit den Rennern ist, daß sie eigentlich Körnerfresser sind, Mehlsaaten also nur eine gewisse Zeit lang fehlen dürfen ... Ölsaaten, wie Leinsaat, Sesam, Negersaat etc sollten weiterhin im Futter bleiben. Normalerweise sollte, wenn es der Stärkegehalt ist, schon nach zwei Wochen eine Verbesserung eintreten - nur ist das ja mit den Kotproben leider so, daß man das Ergebnis erst nach Wochen erhält ... würde also für dich heißen, du kaufst dir Sesam und Leinsaat, gibst sonst nur Kräuter, beobachtest, wie es ihm damit geht, hältst es nur zwei Wochen durch, wenn sich der Allgemeinzustand durch das Weglassen der Mehlsaaten nicht verschlechtert, und wartest dann die nächste Kotuntersuchung ab und fütterst wieder wie gewohnt weiter.
Sollte sich der Zustand nur mit Ölsaaten und Kräutern deutlich bessern, bleibst du erstmal dabei ... allerdings sollte dann nach ein bis zwei Monaten wieder eine Mehlsaat nach der anderen zugemixt werden, einfach um Mineralstoffmängel auszuschließen. Die erste Mehlsaat könnte dann geschälter Buchweizen sein.

Die Kotuntersuchung entscheidet dann darüber, wie du danach weitergehst ...
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[Vanessa87]

[Murx Pickwick]

Weil nicht bekannt ist, was den Darm durcheinanderbrachte ... die Schale enthält recht viel Fagopyrin, was bei einigen Darmerkrankungen zu zusätzlichen Schwierigkeiten führen kann.
Für gesunde Körnerfresser ist ungeschälter Buchweizen besser - mehr Beschäftigung, mehr Fraßschutzstoffe, welche wiederum Immunsystem und Verdauungstrakt fordern.
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[Vanessa87]

Aber die Schale wird doch nicht mitgefressen, oder???
Meine Ratten kämen niemals auf die Idee Schalen mitzufressen... Weiß ja nicht wie das bei Rennern ist.
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[atropa belladonna]

ja das ist richtig: Buchweizen wird geschält, sowohl von Degu als auch von Maus (ich geb den manchmal direkt als Rispe rein, sie haben also die Wahl).

Trotzdem egal. Deine Empfehlung hat mir weitergeholfen. Also erstmal nur Sesam und Leinsaat, mal sehen, was ich aus dem Futter noch raussondieren kann. Es ist halt eine fertige Mischung. Haselnüsse frißt er auch sehr gern. Die werde ich ihm auch weitergeben, sofern nichts dagegen spricht. Damit der arme Kerl nicht allzusehr vom Fleisch fällt.

[Murx Pickwick]

Haselnüsse sind kein Problem ...

Problem mit dem Fagopyrin ist, daß es eben mit der Schale nicht genügend entfernt wird, geschälter Buchweizen wird hinterher gewaschen und dann getrocknet, danach ist das Fagopyrin weitestgehend weg, wenn man Buchweizen nur schält, bleibt halt ein unbestimmbarer Anteil am Buchweizen selbst.
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[atropa belladonna]

Der Lütt hat immer noch die Scheißerei. Ich frag mich, ob ich nicht doch mal mit AB etwas "nachhelfen" soll.
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"Manche führen,
manche folgen"
(Rammstein)