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Zucht - im Sinne der Tiere
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davX
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Anmeldungsdatum: 08.06.2004
Beiträge: 8494
Wohnort: Schweiz

BeitragVerfasst am: 28.11.2009 15:27    Titel: Re: Moin Moin Antworten mit Zitat

Huhu,

ich freue mich schon auf die Beiträge. Jemand Weiteres der die Rattenszene gut kennt und eine Menge Wissen über Ratten hat, wird unserem Forum sicher gut tun Smile.

@Murx
Wg. Zucht könnte nicht auch ein Problem sein, dass die unterschiedlichen Ansichten hier ein Problem sind? Weil vielfach sind die Liebhaber diejenigen, die alles aufziehen, weil sie es nie übers Herz bringen würden, Tiere nicht nur auszusortieren, sondern diese auch zu verfüttern (ok, ich hätte damit wohl auch meine Mühe...) und somit konsequenter sind, weil es erstens Mal wieder Platz schafft und zweitens es schon gar keine Versuchung geben kann, dass diese Tiere vielleicht doch abgegeben werden und irgendwer dann doch meint, damit weiterzuzüchten.

Was ich mir halt auch bei der Rattenzucht überlegt habe, sprich mir durch den Kopf ging. Es wird ja viel gesagt wg. gesunden Tieren und guter Zucht. Aber wir haben hier ja langjährig funktionierende Zuchten, seien es Futtertiere oder Laborstämme, die häufig besserer Gesundheit sind als die bunten Farbzuchten vieler Züchter. Wäre es da überhaupt nötig, dass Liebhaber selber versuchen sollten Tiere zu vermehren oder wäre es vielleicht sinnvoller und/oder praktischer, wenn verantwortungsbewusste Futtertierzuchten auch an Liebhaber zur Rattenhaltung abgeben würde (das selbe würde natürlich auch für andere Nager gelten, die als Futtertiere gezüchtet werden: Farbmäuse, VZM, etc.).

Irgendwie werde ich nämlich den Gedanken nicht ganz los, dass die ganze Einstellung bezüglich Futtertiere/Futtertierzucht auch ein wesentlicher Aspekt sein dürfte, der die Einstellungen der Zucht beeinflussen. Manch Hobbyhalter hat da, ich sags jetzt ganz ungeschminkt, eine romantische Vorstellung der Zucht und irgendwo überhaupt keine Ahnung von den praktischen Aspekten. Ein Futtertierzüchter hat ganz andere Prioritäten (fängt ja schon bei der Farbe der Tiere an, die ist ja grundsätzlich sowas von wurst) und geht auch anders an die Sache ran.
Die Gesundheit der Tiere dagegen ist wahrscheinlich noch wichtiger, gerade wenn der Halter es sehr ernst nimmt. Denn seine Tiere wollen ja gesundes Futter, sprich müssen die Futtertiere auch gesund sein und fruchtbar ja wohl auch.

Und nicht zuletzt ist bei vielen kleineren Zuchten der Zufall, der da mitwirkt. In vielen Fällen sind es Kinder und Jugendliche, die mit oder ohne Unterstützung der Eltern einfach mal vermehren. Bei uns war das ja auch nicht anders mit den Meerschweinchen.
Das Paradoxe an der Sache ist jedoch, dass die meisten genau dann aufhören, wenn sie erkennen, was sie überhaupt angestellt haben und es mittlerweile besser wissen. Dadurch züchten vor allem diejenigen, die eigentlich überhaupt keine Ahnung haben, während Leute, die mittlerweile Ahnung hätten, aufhören, weil sie merken, dass sie es so nicht verantworten können/wollen oder teilweise ist auch die Zeit ein Problem, da mit Ausbildungen und Beruf sich Interessen wieder ändern und die Prioritäten anders gesetzt werden. Nur wenige erfahrene Züchter bleiben da letztlich.
An diesem Schema wird sich wohl nicht viel ändern lassen, ausser man lässt die Gelegneheitszuchten das bleiben was sie sind und dessen Vermehrung nicht noch weiter zu unterstützen, sondern dafür zu schauen, dass es andere Zuchtwege gibt, die von dieser Art der Zucht unabhängig wären. Die bereits erwähnten Futtertier- und Labortierzuchten wären m.E. ein interessanter Gedanke. Doch kann das funktionieren?

Ich finde das Thema einerseits sehr spannend, andererseits denke ich, wir müssten uns dem vielleicht mehr annehmen und auch gezielt versuchen, hier neue Wege aufzuzeigen und sie einem breiteren Publikum bekannt zu machen. Letztlich gibt es gerade bei den Mäusen hier wiederum Pionierprojekte wie das Mäuseasyl, das sich auch dem Thema Futtertiere annimmt und bei dem das Thema Notfalltiere als Futtertiere kein grundsätzliches Tabuthema mehr ist:
http://www.das-maeuseasyl.de/doku.php/futtertiere/index
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Murx Pickwick
Quoten-Kobold


Anmeldungsdatum: 23.07.2005
Beiträge: 4622
Wohnort: Runkel

BeitragVerfasst am: 28.11.2009 18:02    Titel: Re: Moin Moin Antworten mit Zitat

Das Problem mit den Futtertier- und Laborzuchten ist, daß letztendlich die Zucht am Bedarf eines Liebhabers vorbeigehen muß ... weder eine Laborratte, noch eine Futterratte müssen besonders zahm sein, sie brauchen kein gutes Skelett haben, dafür bestechen sie durch extrem gute Fruchtbarkeit und die Laborstämme noch zusätzlich durch eine einzigartige Reinerbigkeit.
Nun bedeutet beispielsweise Reinerbigkeit in dem Ausmaß, wie wir es bei Laborstämmen finden, immer auch einer fehlenden Anpassungsfähigkeit an wechselnden Infektionsdruck - also genau das, was eben für die Heimtierhaltung das Wichtigste überhaupt ist. Weiterhin werden kaputte Wirbelsäulen durch Makrolonboxen oder ähnlich engen Zuchtbehältnissen es weiterhin verhindern, daß in der Heimtierhaltung irgendwann ein Umdenken einsetzt und Vanessas Rattenhaltung Schule macht - weil, wenn Ratten nen kaputtes Skelett haben, werden sie bei Stürzen auch schneller Knochenbrüche erleiden.

In Futtertierzuchten dagegen wird oftmals indirekt auf Bissigkeit gezüchtet ... es ist nicht wichtig, ob die Futtertiere bissig sind oder nicht, es ist einzig wichtig, daß bei möglichst billigem und möglichst wenig Futter und möglichst wenig Platz möglichst viel Futter heranwächst. Man hat also zwar Tiere, die innerhalb ihrer Art extrem verträglich sind. Da nun jedoch bevorzugt die am leichtesten rauszufangenden Tiere als erstes verfüttert werden, bleiben automatisch die scheuen und gegenüber dem Menschen bissigen Tiere in der Zucht. Zwar wird durch eine Zucht die Vitalität indirekt gesteigert, weil die zahmen Tiere wegselektiert werden, aber das Tier für den Liebhaber kommt dabei keineswegs raus.

Nun hast du noch eine Zucht, oder besser gesagt, Vermehrung, vergessen, aus der erstaunlich oft äußerst robuste Stämme entstehen - Kinderzimmervermehrungen, wo letztendlich aufgrund der schnellen Fortpflanzung der gehaltenen Tiere irgendwann der Überblick verloren wird. Die Betroffenen verkaufen einen Teil der Nachzucht einfach an die Zooläden und behalten halt nur das, was die Kiddies halt als besonders süß empfinden, oder aber, was sich nicht einfangen läßt, weil zu scheu ... ist die Ausgangspopulation in solchen Vermehrungen gesund, bleiben selbst die Nachfahren nach x Generationen auch gesund ... irgendwann wird die "Zucht" durch Verkauf oder Verschenken aller Tiere aufgelöst, findet jedoch in anderen Kinderzimmern wiederum mit Pioniergruppen ihren Fortgang - diesmal mit neuer Mischung, weil in den Zooläden Futtertierzuchten, Heimtiervermehrungen und Farbzuchten gleichberechtigt zusammenkommen und aus diesem Pool praktisch die neue Gründerkolonie zusammengekauft wird, so findet in regelmäßigen Abständen.

Keine der Zuchten/Vermehrungen, bei denen robuste Tiere bei rauskommen, bietet gute Haltungsbedingungen - zu kleine Zuchtbehältnisse und als Futter billiges Industriefutter sind der Gesundheit nicht gerade zuträglich. Futtertiere müssen auch nicht gesund sein - im Gegenteil, zerbissene Tiere oder Tiere mit Tumoren, mit Knochenbrüchen oder Schäden durch Industriefutter werden genauso gefressen, wie gesunde Tiere. Es wird also einzig durch entsprechenden Medikamenteneinsatz (oft genug nicht bei Bedarf eingesetzt, sondern vorbeugend) Infektionen und Parasiten bekämpft.
Das Besondere an den Vermehrungen, Futtertierzuchten und Laborzuchten ist einzig, daß eben Stämme, welche zusätzlich noch genetische Fehlbildungen aufweisen, schlichtweg aus der Inzuchtphase nicht hinauskommen und somit letztendlich im Pool, wo neu gemischt wird (Tierfutterbörsen, Zoogeschäfte), nicht mehr auftauchen. Weiterhin wird oft genug in intakten Familiengruppen gezüchtet, selbst im Labor bleibt ein produktives Pärchen oder eine Zuchtgruppe ihr Leben lang zusammen und produziert am Band Junge. Sind da Junge bei, die eh weniger vital sind, wie die restlichen Junge, werden sie von ihren eigenen Müttern eliminiert - etwas, was von den Hobbyzüchtern sogar mit allen Mitteln verhindert wird!

Im Grunde genommen wäre die Hobbyzucht sogar eine große Chance, letztendlich die Vorteile der Laborzuchten, Futtertierzuchten und Kinderzimmervermehrer mit einer artgerechten Ernährung, Zucht und Haltung zu kombinieren - und genau das findet nicht statt. Dabei ist letztendlich unerheblich, ob die ausselektierten Tiere an Liebhaber abgegeben werden, an Schlangen und Katzen verfüttert werden oder anderweitig unterkommen ...
Was meiner Meinung nach hier auch wieder eine sehr wichtige Rolle spielt - Tierhaltung und auch Zucht hat viel mit Beobachtung zu tun - und die wird oftgenug ersetzt durch Dogmen!
Man züchtet also lieber mit Dumbos, statt daß man über Inzucht sich gute, robuste Linien aufbaut und die dann wieder zusammenführt, man denkt sich krude Methoden aus, um eingebildete Erbkrankheiten zu merzen, statt einfach nur sich stundenlang vor die Volieren zu setzen, und die Tiere zu behalten, welche sich besonders geschickt und intelligent anstellen usw usf ...
Das Schlimmste jedoch scheint zu sein, daß Züchter nicht wirklich gut zusammenarbeiten ... wenn ein gemeinsames Zuchtziel da ist, was ein wenig weitergeht wie nur die Farbe und der Typ, ist es möglich, die Zuchtbücher und Bestandsbücher für alle Züchter zu öffnen und gemeinsam Zuchttiere anhand der dokumentierten Beobachtungen zu beurteilen. Damit wird es möglich, einen riesigen Zuchtgruppenpool aufzubauen, bei der über die große Zahl der fallenden Jungen erst eine Selektion möglich ist, wie es einem einzigen Züchter gar nicht möglich sein kann - und das mit dem Vorteil, daß der einzelne Züchter nur so wenig Tiere halten braucht, daß er sie tatsächlich genau beobachten kann - samt der Jungen!
Leider scheitert sowas sehr, sehr oft an der Unehrlichkeit der einzelnen Mitglieder einer solchen Zuchtgemeinschaft bzw daran, daß sich einzelne aus der Zuchtgemeinschaft oft genug als die allwissenden Supergurus hervortun, die aufkeimende neue Ideen nicht gelten lassen wollen.
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MysticCrow
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Anmeldungsdatum: 28.11.2009
Beiträge: 58

BeitragVerfasst am: 28.11.2009 18:53    Titel: Re: Moin Moin Antworten mit Zitat

davX hat Folgendes geschrieben:
Huhu,

ich freue mich schon auf die Beiträge. Jemand Weiteres der die Rattenszene gut kennt und eine Menge Wissen über Ratten hat, wird unserem Forum sicher gut tun Smile.

Ich denke in manche Hinsicht ja.. aber ich weiß das ich hier einige habe von denen ich noch viel lernen kann und auch für meine Tiere die Verhältnisse verbessern kann.. dafür bin ich ja auch her gekommen.

davX hat Folgendes geschrieben:
@Murx
Wg. Zucht könnte nicht auch ein Problem sein, dass die unterschiedlichen Ansichten hier ein Problem sind? Weil vielfach sind die Liebhaber diejenigen, die alles aufziehen, weil sie es nie übers Herz bringen würden, Tiere nicht nur auszusortieren, sondern diese auch zu verfüttern (ok, ich hätte damit wohl auch meine Mühe...) und somit konsequenter sind, weil es erstens Mal wieder Platz schafft und zweitens es schon gar keine Versuchung geben kann, dass diese Tiere vielleicht doch abgegeben werden und irgendwer dann doch meint, damit weiterzuzüchten.

Das sind Sachen die ich auch nicht schaffe, aber sehr wohl ein Tier, welches zur Zucht nicht taugt, entweder als reines Liebhabertier zu behalten, oder an Liebhaber abzugeben, Ausnahme wären wohl Ratten die nicht lebensfähig sind (MC / Deformationen etc).

davX hat Folgendes geschrieben:
Was ich mir halt auch bei der Rattenzucht überlegt habe, sprich mir durch den Kopf ging. Es wird ja viel gesagt wg. gesunden Tieren und guter Zucht. Aber wir haben hier ja langjährig funktionierende Zuchten, seien es Futtertiere oder Laborstämme, die häufig besserer Gesundheit sind als die bunten Farbzuchten vieler Züchter.

richtig das ist hier mein großes Problem, wie ja auch oben steht. Ich habe hier sowohl Futtertiere, als auch Zuchttiere und auch Notfellchen.. auf meinen Erfahrungen habe ich meine Entscheidungen gefällt.

davX hat Folgendes geschrieben:
Wäre es da überhaupt nötig, dass Liebhaber selber versuchen sollten Tiere zu vermehren oder wäre es vielleicht sinnvoller und/oder praktischer, wenn verantwortungsbewusste Futtertierzuchten auch an Liebhaber zur Rattenhaltung abgeben würde (das selbe würde natürlich auch für andere Nager gelten, die als Futtertiere gezüchtet werden: Farbmäuse, VZM, etc.).

Die meisten Futtertierzuchten geben bei Ratten auch an Liebhaber ab, aber viele Zuchten haben auch andere Probleme. Eine die als Futtertierzucht begann hatte nie Probleme mit MC - die Welpen wurden ja normalerweise keine 4 Wochen alt.... plötzlich gab sie an Liebhaber ab, bzw hat sie behalten.. und die Welpen sind dran verreckt. Außerdem beuten die meisten Futtertierzüchter iher Tiere aus: Von 4 Monate an bis zum Lebensende Würfe, alle 4 Wochen - das ist auch nicht im Sinne der Rattenweibchen. Auch wenn die Natur es anders vorgesehn hat: Rattenweibchen sind dafür da (wenn überhaupt) 2-3 Würfe zu bekommen, und dann zu sterben.


davX hat Folgendes geschrieben:
Das Paradoxe an der Sache ist jedoch, dass die meisten genau dann aufhören, wenn sie erkennen, was sie überhaupt angestellt haben und es mittlerweile besser wissen. Dadurch züchten vor allem diejenigen, die eigentlich überhaupt keine Ahnung haben, während Leute, die mittlerweile Ahnung hätten, aufhören, weil sie merken, dass sie es so nicht verantworten können/wollen oder teilweise ist auch die Zeit ein Problem, da mit Ausbildungen und Beruf sich Interessen wieder ändern und die Prioritäten anders gesetzt werden. Nur wenige erfahrene Züchter bleiben da letztlich.

Richtig, das ist das größte Problem, zuminden das es eigentlich eine Informationsenge herrscht.. ich bekam ganz viele Mails in denen sich Leute bei mir bedankten, für die Informationen die ich online stellte. Oftmals sind manche Leute der Meinung auch.. wenn man kein englisch kann sollte man züchten - und selbst Informationen werden nicht weiter gegeben, weil man musste ich ja auch selbst alles erarbeiten. Auch das gibt es. Verbitterte erfahrene Züchter.

So.. für merh habe ich gerade keine Zeit Smile

LG, Andrea
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davX
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Anmeldungsdatum: 08.06.2004
Beiträge: 8494
Wohnort: Schweiz

BeitragVerfasst am: 28.11.2009 19:15    Titel: Re: Moin Moin Antworten mit Zitat

Ja ich weiss, dass es auch da Makel und Nachteile gibt. Daher habe ich es auch angesprochen, dass es diskutiert werden kann (wobei wäre es nicht vielleicht sinnvoll, das in einem eigenen Thread zu diskutieren?).

Zitat:

Anpassungsfähigkeit an wechselnden Infektionsdruck - also genau das, was eben für die Heimtierhaltung das Wichtigste überhaupt ist. Weiterhin werden kaputte Wirbelsäulen durch Makrolonboxen oder ähnlich engen Zuchtbehältnissen es weiterhin verhindern, daß in der Heimtierhaltung irgendwann ein Umdenken einsetzt und Vanessas Rattenhaltung Schule macht - weil, wenn Ratten nen kaputtes Skelett haben, werden sie bei Stürzen auch schneller Knochenbrüche erleiden.

Sicher hast du in diesem Falle recht, aber müsste da nicht woanders angesetzt werden? Es gibt sie ja schon, Bemühungen der artgerechten Futtertierzucht, sei es beim Mäuseasyl, welche über dieses Thema informiert oder im Rodent-Info Forum, wo Tierhalter schon nach geeigneten Futtertieren suchten und nach Infos, diese auch artgerecht zu halten und vermehren. Ich denke das Bewusstsein wird auch in der Terraristikszene steigen. Wir stehen da ja erst am Anfang. Die Frage wäre aber auch, ob es hier nicht auch Leute geben müsste, die vorangehen, sei es durch die praktische Umsetzung oder eben auch bei der Informierung, der Theorie und der Anregung anderer Leute.
Da sehe ich halt auch Bedarf und frage mich, wohin soll der Weg führen?

Zitat:

In Futtertierzuchten dagegen wird oftmals indirekt auf Bissigkeit gezüchtet ... es ist nicht wichtig, ob die Futtertiere bissig sind oder nicht, es ist einzig wichtig, daß bei möglichst billigem und möglichst wenig Futter und möglichst wenig Platz möglichst viel Futter heranwächst.

Wenn du die Tiere lebend verfüttern möchtest, wirst du zwangsläufig darauf achten müssen, dass auch hier selektiert wird. Weil eine Schlange mit Bisswunden nicht unbedingt im Sinne einer artgerechten Fütterung sein können...
Bei Totfutter ist das freilich kein Kriterium und insofern wie du schon schriebst für diese Zucht nicht von Belang.

Zitat:

Nun hast du noch eine Zucht, oder besser gesagt, Vermehrung, vergessen, aus der erstaunlich oft äußerst robuste Stämme entstehen - Kinderzimmervermehrungen, wo letztendlich aufgrund der schnellen Fortpflanzung der gehaltenen Tiere irgendwann der Überblick verloren wird. Die Betroffenen verkaufen einen Teil der Nachzucht einfach an die Zooläden und behalten halt nur das, was die Kiddies halt als besonders süß empfinden, oder aber, was sich nicht einfangen läßt, weil zu scheu ... ist die Ausgangspopulation in solchen Vermehrungen gesund, bleiben selbst die Nachfahren nach x Generationen auch gesund ... irgendwann wird die "Zucht" durch Verkauf oder Verschenken aller Tiere aufgelöst, findet jedoch in anderen Kinderzimmern wiederum mit Pioniergruppen ihren Fortgang - diesmal mit neuer Mischung, weil in den Zooläden Futtertierzuchten, Heimtiervermehrungen und Farbzuchten gleichberechtigt zusammenkommen und aus diesem Pool praktisch die neue Gründerkolonie zusammengekauft wird, so findet in regelmäßigen Abständen.

Dann wäre also der Weg der in den Deguforen bestritten wird, doch nicht so schlecht? Weil die "echten" Hobbyzüchter gibt es quasi kaum. Vieles was sich vermehrt, vermehrt sich mehr oder weniger selber und daran kann ein Zuchtverbot in den Foren nichts ändern.

Zitat:

Es wird also einzig durch entsprechenden Medikamenteneinsatz (oft genug nicht bei Bedarf eingesetzt, sondern vorbeugend) Infektionen und Parasiten bekämpft.

Es fragt sich dennoch, ob da nicht schon ein Umdenken stattfindet. Auch in der Terraristik tut sich in der letzten Zeit viel.

Zitat:

Im Grunde genommen wäre die Hobbyzucht sogar eine große Chance, letztendlich die Vorteile der Laborzuchten, Futtertierzuchten und Kinderzimmervermehrer mit einer artgerechten Ernährung, Zucht und Haltung zu kombinieren - und genau das findet nicht statt.

Meine Frage ist jedoch, wieso nicht? Und könnte eine artgerechte Futtertierzucht nicht ev. ein Ausweg sein? Oder aber inwiefern könnte die Hobbyzucht doch noch diese Anforderungen erfüllen, sprich wäre Futtertierzucht unnötig? Was sind die wesentlichen und wichtigen Faktoren und wie können sie erfüllt werden in einem dynamischen System, bei dem die Regelprozesse teils sehr eigene Wege gehen (man denke an die teilweise abartige Mutationszucht und wie natürliche Mechanismen gezielt ausgehebelt werden, welche eigentlich die Gesundheit der Tiere verbessern würden usw.)?

Oder um es mit anderen Worten zu sagen. Ich greife da wieder auf die Degus als Vergleich zu, da mir der am besten bekannt ist:

Wir verbieten die Deguzucht ganz, dann sterben die Tiere irgendwann aus. Funktioniert nicht, da die Eigendynamik durch "ungewollten" Nachwuchs immer und immer wieder stattfindet. Teils ist es wirklich ungewollt und manchmal wird etwas nachgeholfen...

Oder aber, wir gründen einen Deguzuchtverein, der ganz genau Buch führt und kontrolliert, dass nur gesunde Tiere gezüchtet werden. Alle Zucht ausserhalb des Vereins lassen wir wiederum verbieten. Funktioniert ebenfalls nicht, sowohl wieder die Eigendynamik beim "ungewollten" Nachwuchs, wie auch hier jetzt die Ehrlichkeit der Züchter, ihr Wissen und ihre Verantwortung, die sie wahrnehmen. Es wird sehr wahrscheinlich bald gänzlich neue Probleme geben. Nicht zuletzt hat jeder wieder seine eigene Vorstellung und werkelt wie er es für richtig hält und Kontrolle ist sehr aufwändig und mühsam.
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Vanessa87
Ökomöke


Anmeldungsdatum: 12.01.2008
Beiträge: 1474
Wohnort: D - Leverkusen

BeitragVerfasst am: 28.11.2009 19:21    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo zusammen,

es gibt nicht nur Laborzuchten, Futtertiermassenzuchten, Kinderzimmervermehrungen, Liebhaberzuchten und Farbzuchten.
Ein paar ganz besondere Vermehrungsvarianten fehlen hier:

- Ausgesetzte Farbratten (die auf sich allein gestellt sind)
Konnte ich kennenlernen hier in Leverkusen an einer S-Bahn-Station. Ehemals ca. 30 bis 40 Tiere vermehrten sich in weniger als 1,5 Jahren auf ca. 300 - 400 Tiere, wenn nicht mehr!
DieTiere lebten ursprünglich verwahrlost auf einem Balkon und nachdem das Veterinäramt eingeschaltet wurde und den Besitzer bat die Tiere abzuschaffen, setzte er sie kurzerhand alle einfach in einem Februar aus und fütterte die Tiere regelmäßig. Tiere waren an die Kälte schon gewöhnt und bekamen von ihm draußen auch noch eine ganze Menge Häuschen. Sie bauten sich richtig tolle Erdhöhlen und vermehrten sich fleißig und freudig da sie nicht nur von ihm gefüttert worden waren, sondern von sämtlichen anderen "Pennern" auch.
Bei diesen Tieren kamen zu ca. 3% in den Würfen Zahnfehlstellungen heraus. Genau so gering war die Anzahl an albinotischen Tieren. Erwachsene Albinos traf man dort nicht an. Es handelte sich lediglich um Husky in Black und Agouti, Agouti Hooded und im Vergleich zu Huskys und Agouti Hoodeds sehr wenige Black Hoodeds.
Bei meinen Würfen (knapp 30 Ratten) kamen 0 Albinos, 1 Husky mit Zahnfehlstellung (die sich erst im Nachhinein entwickelte) und 1 Black Hooded raus.
In der Natur sind die Tiere mit Zahnfehlstellung entweder verhungert, oder von der Riesenkatze, die dort rumlungerte gefangen worden.
Albinos fand ich draußen ausschließlich unter Jungtieren. Vermutlich konnten sie aufgrund ihrer Sehschwäche und gegebenenfalls der Auffälligkeit nicht lange überleben.
Die Tiere hatten natürlich draußen die Möglichkeit sich größtenteils mit natürlichem Futter zu ernähren. Leider haben die Menschen dort so dermaßen viel gefüttert, dass die Tiere fast alleine davon leben konnten. Ich denke, sie hätten sich auf natürliche Weise niemals so stark vermehrt. Gefüttert wurden sie größtenteils mit getrockneten Nudeln, Dosenessen für Menschen und einer ganzen Menge Katzennass- und Trockenfutter. Die restliche Nahrung bestand in ähnlich „gesunden“ Lebensmitteln.
Ein kleines Beispiel für wildlebende Farbratten unter menschlicher Obhut. Interessant wäre noch die Beobachtung von Farbratten die ganz sich selbst überlassen wären oder gegebenenfalls nur artgerecht ernährt werden würden. Ich denke das würde ein paar gute Zuchttiere für eine neue Linie geben.

- Tiere die außerhalb einer Wohnung gezüchtet werden, meist unter nicht artgerechten Bedingungen
Kenne persönlich kein Beispiel. Weiß aber von einem (ehemaligen?) Vermehrer in Trier, der seine Ratten draußen in einem Schuppen in Aquarien vermehrt hat. Keine gute Haltung, aber sicherlich sehr robust.
Das Ganze lässt sich auch mit artgerechter Haltung einrichten!

- Ratten die in Wohnungen frei leben und sich wild vermehren (-> Wohnungsräumungen)
Hier besteht das Problem, dass schlechte Tiere nicht richtig ausselektiert werden können. Sie müssten schon von den anderen Ratten getötet werden oder selbst sterben. Dafür müssen sie aber schon wirklich alt, krank, schwach was auch immer sein.
Aber die Tiere haben Platz, müssen geschickt sein und sind auf sich alleine gestellt. Weiterer Nachteil ist da allerdings die Ernährung. Je nachdem wie der Besitzer ist, werden sie wohl weniger mit Körnern in Form von Müsli ernährt, eher mit Essensresten. Oft gibt es dann noch ein zusätzliches, sehr starkes Hygieneproblem in Form von Schimmel und Exkremente die den Tieren teils bis zum Halse stehen. Die schlechte Luftzirkulation gibt dem ganzen Cocktail dann noch das I-Tüpfelchen!

Eigentlich aber wollte ich etwas ganz anderes ansprechen…
Manchmal frage ich mich… wozu brauchen wir eigentlich für die 0815 Menschen die sich Ratten halten wollen extrem vitale Tiere die absolute Überlebensspezialisten sind.
Fühlen sich solche Tiere unter 0815 Haltung wirklich wohl?
Was hat eine extrem agile, gutaussehende, schlanke, eigenständige Ratte die Beschäftigung und Bewegung verlangt bitte von einer 0815 Rattenhaltung? Käfig Maße 80x40x80 (LxBxH) und 1, 2 Stündchen Auslauf am Tag + Fertigfutter und ungenügend Frischfutter?
Würde für eine so typische Rattenhaltung, wie sie deutschlandweit in Rattenforen als ausreichend angepriesen wird, nicht eher Ratten geeignet sein die faul und weniger lauf- und beschäftigungsbedürftig sind?
Tiere die es nicht stört dass sie wenig Platz haben. Tiere die ihren Menschen einfach unheimlich lieben. Tiere die sich kaum für Revierverhalten interessieren und Tiere für die es nicht so schlimm ist, wenig Auslauf und Beschäftigung zu bekommen.
Denn genau so müssen sehr viele Ratten leben. Zu wenig Platz, falsches Futter, zu wenig Beschäftigung und Auslauf.
Ich habe die Erfahrung gemacht und diese teile ich mit mindestens 2 Personen, dass besonders Dumbos den geringen Ansprüchen die wir unseren Tieren bieten damit einverstanden sind. Sie lieben ihre Menschen oft, mögen es von ihnen angefasst, ja sogar beschmust zu werden. Sie sind immer nett und sehr sozialverträglich und haben ein grundlegendes, immer freundliches Wesen.
Das ist so die Erfahrung die ich und 2 andere Menschen mit Dumbos gemacht haben. Natürlich gibt es auch unter den Dumbos Ausnahmen und natürlich gibt es auch unter den Standards Ratten, die wie die Faust aufs Auge auf meine Dumbobeschreibung passen. Es sollte jetzt lediglich ein Beispiel für Ratten sein, die wohl eher mit den gegebenen Ansprüchen zurecht kommen, die ein 0815 Rattenhalter zu bieten hat.
Solche Tiere brauchen kein Gehege wie ich es habe. Mit X Kletter- und Versteckmöglichkeiten, mit vielen tollen Lauf- und Rennflächen. So genügsame Tiere kommen auch wunderbar mit nem stinknormalen Kaninchenknast und wenige Stunden Auslauf am Tag zurecht. Aber viele Ratten die ich eben kennengelernt habe, brauchen einfach mehr! Ja ich habe sogar Ratten kennengelernt (mitunter bei den Leverkusenern) die bei Standardhaltung aggressiv gegenüber Artgenossen waren und nicht integriert werden konnten. Bei mir konnten sie dagegen sogar ohne Komplikationen integriert werden!

Ich finde besonders wichtig für die Zucht für 0815 Verhältnisse ist:
- Hohes Sozialverhalten
- Geringe Platzansprüche
- Robustheit (Aufgrund schlechter Ernährung und hyperhygienischer Haltung), weniger Mycoplasmose- und andere Lungengeschichten, Gebärmutter- und Blasenentzündungen und die guten alten Tumore…
- Weniger Fettleibigkeit!

Wenn ich mir die Rattengeschichte so aus verschiedenen Seiten betrachte, komme ich immer wieder an eine Frage, die ich mir nur bedingt beantworten kann:
Wie zum Teufel schaffen es Tiere, die neben den Kakerlaken einer der besten und robustesten Überlebenskünstler seit eh und je sind, gleichzeitig so sensibel und krankheitsanfällig zu sein?

Hat etwa die hyperhygienische, anti-allergene, warme Haltung etwas damit zutun?
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Vanessa87
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Anmeldungsdatum: 12.01.2008
Beiträge: 1474
Wohnort: D - Leverkusen

BeitragVerfasst am: 28.11.2009 19:29    Titel: Re: Moin Moin Antworten mit Zitat

David: Ja - ich denke hier wäre eine Thementrennung sehr ratsam Very Happy

Wenn du nicht schneller bist als ich, versuch ichs nachher mal Wink
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saloiv
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Anmeldungsdatum: 14.03.2009
Beiträge: 400

BeitragVerfasst am: 28.11.2009 20:07    Titel: Antworten mit Zitat

@ Murx:

Was hast du nur für ein fürchterlich negatives Bild von den Stubenkatern? Mr. Green

Katzen sind was wunderbares und jeden Tag aufs Neue beschenken sie dich.

Sind sie nicht süß?





Oder mit einem netten, nachdrücklichen Blick...



Eine besondere Freude ist es für mich immer, wöchentlich sämtliche Teppiche zu waschen, weil sie schöne rote Flecken haben. Auch steige ich äußerst gerne nachts in Mäusegallen um dann den restlichen Weg zur Toilette mich rutschend fortzubewegen und besonders gerne habe ich Überreste im Haus rumliegen. Augenrollen

Auch die Löcher im Fliegengitter bereiten mir immer viel Freude (wobei ich gerechter Weise anmerken muss, dass der Marder, der sich gelegentlich am Fliegengitter abseilt eine Teilschuld hat), ich genieße es ständig neue zu kaufen, zuzuschneiden und anzubringen. Laughing

Verteilte Futterteile sind ein Genuss. Besonders gerne tragen meine Katzen die Fischköpfe im Haus rum, so dass ich sie dann überall wiederfinde, nur nicht im Napf.
Und reg dich nicht über den Platzanspruch im Bett auf, Katzen sind nunmal recht lange Tiere, die diesen Platz einfach brauchen. Very Happy


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BeitragVerfasst am: 28.11.2009 20:31    Titel: Re: Moin Moin Antworten mit Zitat

Zitat:

Ich denke in manche Hinsicht ja.. aber ich weiß das ich hier einige habe von denen ich noch viel lernen kann und auch für meine Tiere die Verhältnisse verbessern kann.. dafür bin ich ja auch her gekommen.

Wir lernen von uns gegenseitig, falls du das meinst Wink.

Zitat:

Richtig, das ist das größte Problem, zuminden das es eigentlich eine Informationsenge herrscht.. ich bekam ganz viele Mails in denen sich Leute bei mir bedankten, für die Informationen die ich online stellte. Oftmals sind manche Leute der Meinung auch.. wenn man kein englisch kann sollte man züchten - und selbst Informationen werden nicht weiter gegeben, weil man musste ich ja auch selbst alles erarbeiten. Auch das gibt es. Verbitterte erfahrene Züchter.

Da habe ich mir ehrlich auch Gedanken gemacht. Auch ich finde es wichtig, dass eben berichtet wird über Erfahrungen und auch Dinge, die man vielleicht selbstverständlich findet. Für die Neulinge sind es nämlich häufig nicht.
Eine HP mit Infos ist da nur eine Möglichkeit, um das Wissen zu teilen. Es gibt heutzutage viele Möglichkeiten und Plattformen, die sich nutzen lassen. Denkbar ist z.B. auch es aufzuschreiben und z.B. in der Rodentia veröffentlichen, ich habe selber mit dem Degupedia Magazin eine Möglichkeit geschaffen, interessante Beiträge frei im Internet zu veröffentlichen oder dann gibt es wiederum verschiedene Wikiprojekte, die sich nutzen lassen. Wir haben ja selber eine ziemlich grosse Wiki, was das Thema Kleinsäuger, Nager und Co. angeht. Oder mit Mailinglisten experimentiere ich auch seit einiger Zeit. Man kann da teilweise auch Dateien hochladen, z.B. Texte als PDF oder so.
Möglichkeiten gibt es da viele und ich bin mittlerweile dazu übergegagen, das sich da mehrgleisig fahre.

@saloiv
Hehe, ja Katzen sind doch so liiebe Wesen. So schön und elegant im Aussehen... Mögen

@Vanessa
Ja, versuch mal, wobei es ist jetzt etwas schwierig geworden weil teilweise die Themen durcheinander gehen.

Und was die ausgesetzten Ratten angeht... wow! Ich glaube, das müssten wir einfach mal aufschreiben, so genau wie es geht. Das fände ich wichtig und vor allem total spannend! Smile
Was auch die sonstigen Argumente und Überlegungen angeht... mensch, du sprichst da total wichtige Dinge an!

Zitat:

Wie zum Teufel schaffen es Tiere, die neben den Kakerlaken einer der besten und robustesten Überlebenskünstler seit eh und je sind, gleichzeitig so sensibel und krankheitsanfällig zu sein?

Hat etwa die hyperhygienische, anti-allergene, warme Haltung etwas damit zutun?

Ich denke schon...
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BeitragVerfasst am: 28.11.2009 20:58    Titel: Re: Zucht - im Sinne der Tiere Antworten mit Zitat

Da es hier mal wieder ausgeartet ist ( Very Happy Very Happy Very Happy ) habe ich das Thema getrennt!
War mir nicht so ganz sicher ab wo ich trennen soll - denke aber, dass ich es schon gut gewählt habe. Wenns wem nicht passt, bitte meckern! Wink
Beim Titel war ich mir auch unsicher. Ändern kann man ihn ja immer noch Smile

Der erste Teil ist hier zu finden: http://www.degupedia.de/forum/viewtopic.php?t=1691
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Murx Pickwick
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BeitragVerfasst am: 28.11.2009 21:18    Titel: Re: Zucht - im Sinne der Tiere Antworten mit Zitat

Ich finds gut so! Very Happy

Vor allem der Titel paßt ... nun müssen wir nur noch die Katzen da irgendwie rausoperieren, allerdings werde ich mich heute 100% nicht darantrauen und ob ich es morgen machen werde, weiß ich noch nicht ...
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Vanessa87
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BeitragVerfasst am: 28.11.2009 21:56    Titel: Re: Zucht - im Sinne der Tiere Antworten mit Zitat

ich find es kann so stehen bleiben - die Katzen wurden ja nur ganz kurz angeschnitten Wink
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saloiv
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BeitragVerfasst am: 29.11.2009 20:21    Titel: Antworten mit Zitat

Die Futtermaus-Zucht ansich ist ja momentan schon ein Problem... Zum einen gibt es Massenzuchten die extrem ungesunde Tiere produzieren mit schlimmsten Futtermitteln. Die Mäuse müssen ja nicht gesund sein, sie werden sowieso verfüttert... Nur: Was tut einer Schlange besser? Eine geunde Futtermaus oder eine mit minderwertigen Futter aufgezogene und genetisch angeschlagene Maus? Die Schlange frisst letztendlich auch das, was man den Mäusen füttert und da diese möglichst billig mit Mistfutter ernährt werden bekommt das auch die Schlange zu spüren.

Auf der anderen Seite gibt es einzelne Projekte zur artgerechten Futtermauszucht. Wie beispielweise die "Biofuttermäuse" allerdings war das Projekt leider nicht erfolgreich und der Zusammenschluss der Züchter hat sich aufgelöst. Traurig aber wahr. Das Problem ist ja auch, wie die Mäuse zur Schlange kommen.... Einmal durch ganz Deutschland?

Ich sehe in diesem Dilemma bisher wenige ernsthafte Zuchtansätze, die sich für die Haustierhaltung eignen. Das Biofuttermaus-Projekt wäre wegweisend gewesen und genau das, was ich mir vorstelle dazu... Aber gut, das gibt es ja leider nicht mehr...
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Vanessa87
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BeitragVerfasst am: 29.11.2009 21:53    Titel: Re: Zucht - im Sinne der Tiere Antworten mit Zitat

Ich sehe das Problem des Transportes zur Schlange nicht so groß....

Ich persönlich halte grundsätzlich nur was von Totfütterung. Lebendfütterung lehne ich ab, solange das zu fütternde Tier tote Tiere annimmt.
Man kann Schlangen auch wunderbar so austrichsen, dass sie kaum bis gar nicht merken, dass die Maus eigentlich tot ist.
Klar gibt es einzelne Individuen die sich nicht so leicht austrichsen lassen und bei denen kommt man um eine Lebendfütterung nicht rum - aber die Mehrheit geht auch wunderbar an tote Mäuse.

Entweder man füttert pre-killed., sprich gerade erst frisch getötete Tiere oder man füttert Frostfutter. Frostfutter lässt sich auch wunderbar über den Versand quer durch Deutschland kutschieren.

Für den Rest, sollte man eben dafür sorgen, dass so viele Futtermauszüchter mit Verstand wie möglich in ganz Deutschland verteilt sind. Praktisch für sowas sind dann auch Terrarienbörsen, die oft als Treffpunkt zum verbalen und aktivem Austausch von Informationen, Materialien und Tieren dient.

Wer einmal in Hamm oder auf einer ähnlich großen Terraristikbörse war, kennt die großen, riesigen Futtertierstände mit gestapelten Makrolonwannen in denen sich 100te von Mäusen, Ratten und anderen Futtertieren befinden und die riesigen Tiefkühltruhen die bis oben hin gefüllt mit Ratte, Maus & Co. ist.

Wenn solche Dinge einfach dezimiert werden könnten, bzw weniger Leute bei solchen Händlern kaufen würden, wäre doch vom Grundprinziep schonmal ein Anfang getan! Man muss die Leute nur noch überzeugen, auch mal den ein oder anderen Euro mehr für das Futter ihrer Tiere auszugeben. Und eher auf Qualität als Quantität und eben besonders auf das Wohl der Futtertiere achten.
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saloiv
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BeitragVerfasst am: 29.11.2009 23:18    Titel: Antworten mit Zitat

Lebendfütterung ist aber artgerechter für die Schlangen und für die Maus... Und gerade bei Frostware kann man kaum noch beurteilen in welchen Zustand sie ist, wie sie getötet wurde und ob sie gesund war.
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Vanessa87
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BeitragVerfasst am: 29.11.2009 23:57    Titel: Antworten mit Zitat

saloiv hat Folgendes geschrieben:
Lebendfütterung ist aber artgerechter für die Schlangen und für die Maus... Und gerade bei Frostware kann man kaum noch beurteilen in welchen Zustand sie ist, wie sie getötet wurde und ob sie gesund war.


Lebendfütterung ist ganz sicher nicht artgerechter für die Maus! Ich habe schon Mäuse gesehen die lebend einfach runtergeschluckt wurden, Tiere die minutenlang, langsam und qualvoll erstickt sind. Tiere denen erst langsam die verschiedensten Knochen gebrochen wurden, bevor sie endlich starben usw. DAS nennst du artgerechter als eine fachgerechte Tötung?
Man kann Schlangen auch wunderbar artgerecht mit toten Tieren füttern. Wenn man Grips im Kopf hat, oft sogar so dass es die Schlange gar nicht merkt!

Für meinen Hund ist es auch artgerechter wenn ich ihm Kaninchen, Mäuse, Ratten, Meerschweine und sonstwas kaufe, sie draußen auf ne Wiese setze, anstupse, losrennen lasse und dann den Hund drauf hetze, damit er sie hetzen, killen und anschließend fressen kann. Das wäre sowas von artgerecht für den Hund, weil er dann jedes Mal vor dem Fressen ein Erfolgserlebnis hoch 10 hat und sowas von glücklich und ausgeglichen sein Leben lang wäre! Stattdessen bin ich einer von den Menschen die ihren Hund nicht artgerecht ernähren und ihm 2x am Tag fertiggetötetes und filetiertes Futter in einem Napf völlig ohne Reize vorwerfen.
Mein Hund ist trotzdem glücklich, auch wenn er mit Lebendfütterung glücklicher wäre. Aber hast du schonmal gesehen wie ein Hund ein Tier tötet? Das mag bei erfahrenen Hunden, wenn die denn überhaupt wollen, sehr schnell und artgerecht für das Futtertier verlaufen, bei unerfahrenen Hunden aber sehr langsam und schmerzvoll. Abgesehen davon, dass die Tiere ja teilweise schon angefressen werden, während sie noch leben!
Ich konnte mal beobachten wie ein Schäferhundmischling und ein Jack Russell einen Hasen gehetzt haben. Sie haben das Tier gefangen. Der Schäferhund hat ihn sich gepackt, während der Jack Russell ihm schon anfing einen Hinterlauf aufzubeißen und Fleisch rauszureißen.
Das arme Tier hätte noch mindestens mehrere Minuten gelebt, hätte sich ein Mensch nicht für eine schnelle Tötung des Tieres eingesetzt.
Ich muss nicht alles so artgerecht wie möglich machen, nur damit mein Tier 100% artgerecht und perfekt lebt. Ich versuche auch an die gefütterten Tiere zu denken! Weil ich nicht möchte, dass mein Hund seine Beute selbst hetzt und totbeißt, bekommt er eben schon vorher getötetes Futter. Der Hund lebt damit trotdem glücklich!


Zum Thema Frostfutter:


Zitat:
Auf der anderen Seite gibt es einzelne Projekte zur artgerechten Futtermauszucht. Wie beispielweise die "Biofuttermäuse" allerdings war das Projekt leider nicht erfolgreich und der Zusammenschluss der Züchter hat sich aufgelöst. Traurig aber wahr. Das Problem ist ja auch, wie die Mäuse zur Schlange kommen.... Einmal durch ganz Deutschland?


Ich war mir eigentlich sicher, dass es sonnenklar ist, dass ich auf dieses Zitat von dir hiermit habe antworten wollen:

Zitat:
oder man füttert Frostfutter. Frostfutter lässt sich auch wunderbar über den Versand quer durch Deutschland kutschieren.


Dieser Teil meines Textes bezog sich ganz eindeutig auf artgerecht gehaltene Tiere, ebenso wie dein Text, den ich zitierte.
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