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Baum als Rauhfutter für Kaninchen
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   Degupedia-Forum » Tierernährung und Pflanzen » Baum als Rauhfutter für Kaninchen Alle Zeiten sind GMT + 2 Stunden
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Murx Pickwick
Quoten-Kobold


Anmeldungsdatum: 23.07.2005
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BeitragVerfasst am: 22.09.2009 11:30    Titel: Baum als Rauhfutter für Kaninchen Antworten mit Zitat

Wildkaninchen
Wildkaninchen fangen im Spätsommer/Herbst nicht nur an, stärke- und zuckerreicher zu futtern, sondern parallel dazu nehmen sie auch vermehrt Rinde, Blätter und teilweise auch Holz von verschiedenen Baum- und Straucharten auf. Die Schäden durch geschälte Bäume können in Gegenden mit hohem Kaninchenbesatz sehr stark werden ... vor allem Obstbaukulturen sind hier gefährdet.

Geschichte
Lokal hatte man zumindest in Norddeutschland und in Südberlin offenbar zwischen den beiden Weltkriegen und während des letzten Weltkrieges versucht, seine Zuchtkaninchen mithilfe von geschnittenen Ästen und Zweigen über den Winter zu bringen, in dieser Zeit galt Ulme als gutes Rauhfutter für die Kaninchen.
Es wurde jedoch auch immer nebenbei noch Stroh oder Heu oder sogar Beides gereicht - zumindest, soweit man halt an halbwegs brauchbares Stroh und Heu herankam. In Südberlin holten sich offenbar einige Kaninchenhalter oft auch die Reste aus dem Gemüseanbau: Erbsstroh, Bohnenstroh, Kohlreste, Obstzweige, Weinbauschnitt aus Spandau, Rübenheu ... erst mit der Grenzschließung war diese Art der Nahrungsbeschaffung zumindest für den Westteil der Stadt verschlossen, im Ostteil der Stadt hat sich offenbar die Verfütterung von Holzschnitt nicht mehr gehalten, warum auch immer.
Kinder von Kaninchenhaltern, welche so ihre Kaninchen ernährten, sagen übereinstimmend aus, die üblichen Blähungen etc, welche bei den anderen Kaninchenhaltern ohne Baumschnitt auftraten, seien bei ihnen nicht aufgetreten, außerdem seien die Kaninchen gesünder gewesen ...
Es ist leider jedoch nicht viel über diese Art der Fütterung mehr herauszufinden, alles beruht auf Hörensagen, Leute, die so noch gefüttert hatten, sind unter der Erde ... bzw ich hab niemanden mehr gefunden, der noch selbst so fütterte. Die Kinder solcher Halter selbst haben nun ein Alter von 50 - 80 Jahren und sterben letztendlich ihrerseits, damit ist dann auch der letzte Rest der Erfahrung dieser Art der Fütterung hinweggestorben, Eingang in die damalige Literatur scheint diese Art der Fütterung nicht gefunden zu haben, zumindest hab ich nur nen Hinweis auf das Verfüttern von Ulmenästen an das Vieh gefunden, sonst nix.

Mastkaninchenzucht
Mit dem Auftreten der Enterocolitis wurden weltweit unter anderem auch Fütterungsstudien gemacht, um herauszufinden, ob nicht eine Anpassung des Futters zu einem Zurückdrängen der Enterocolitis in Mast- und Züchterstallungen führen könnte. Speziell Deukanin hat, angeregt durch französiche Versuchsreihen, aus diesen Ergebnissen ein Futter kreiert mit hohem Anteil an Lignin und hohem Anteil an Pektinen. Ein Stärkeanteil von über 16% verschlimmert nach deren Beobachtungen den Krankheitsverlauf genauso wie auch ein Verfüttern an Weizen.
Enterocolitis - Vorbeugen durch systematische Ernährung?

Gedanken aus der Kaninchenzucht
Hermann Schmidt hat eine sehr interessante Theorie entwickelt, weshalb Lignin (also Äste, Zweige, Stroh, Rinde) etc eine positive Wirkung auf den Darmtrakt haben könnte. Demnach sind die Abbauprodukte des Lignins, Phenole, für eine antibakterielle Wirkung im Darm verantwortlich - er könnte Recht mit dieser Theorie haben.
Gedanken zur positiven Wirkung des Lignins

Meine Erfahrungen
Aufgrund diesem Wissenshintergrund hab ich nun meine eigenen Versuche an meinen Kaninchen angestellt. Der Witz ist, Kaninchen nehmen gewöhnlicherweise bei einer ad lib Kräuter-Mehlsaaten-Fütterung nur selten über 15% Stärke auf, meist bleibt der Stärkegehalt sehr viel geringer, auch wenn viel Mehlsaaten gefressen werden. Es relativiert sich einfach mit dem übrigen Futter.
Trotzdem kommt es bei besonders begehrten Mehlsaaten durchaus vor, daß an einzelnen Tagen ein höherer Stärkeanteil gefuttert wird - sind nun Äste und Zweige ad lib zur Verfügung, schälen die Kaninchen die Äste und Zweige zwischen den Mehlsaatenmahlzeiten und fressen die Rinde. Dünne Zweige werden vollständig gefressen, die Blätter dagegen werden eher den Meerschweinchen überlassen.
Darmprobleme gab es keine ...

Kurzfristiger Versuch meinerseits dazu - was würde passieren, wenn kein Frischfutter da wäre?
Was würden Kaninchen fressen, wenn sie nur noch Mehlsaaten, Heu, Stroh, Äste und Zweige samt Blättern zur Verfügung haben?
Welche Baumarten werden bevorzugt, wenn Äste und Zweige gefressen werden?
Den Versuch hab ich nur zwei Tage lang durchgeführt, ich will meine Kaninchen eben doch nicht durch Kräuterentzug gefährden *g*
Das überraschende Ergebnis, es wurde zwar zwangsweise viel von den Mehlsaaten gefressen (immerhin zwischen 60 - 90g pro Kilo Kanin, soviel fressen sie nicht, wenn sie Kräuter ad lib haben), es wurde jedoch auch angefangen Stroh zu futtern und die Rinde geschält. Blätter wurden samt dünner Zweige vollständig aufgefuttert, Heu blieb unberührt! 'Die Kaninchen haben zwar getrunken, aber trotz der doch äußerst trockenen Ernährung nicht mehr wie 250ml auf 15kg Kanin! Also extrem wenig!
Symptome, welche auf irgendwelches Unwohlsein oder Bauchgrimmen oder ähnliches hindeutete, gab es nicht, Bauchgluckern auch nicht, Matschkot auch nicht ... im Gegenteil, die Kaninchen waren quitschfidel.

Daß bei der trockenen Kost die Blätter der Bäume vollständig gefressen werden, erscheint nur logisch, die Verweigerung von Heu dagegen war selbst für mich überraschend, denn normalerweise ergänzen Kaninchen mit Heu, wenn ihnen die angebotene Nahrung nicht ausreicht, auch wenn Äste und Zweige zur Verfügung stehen.
Eine Bevorzugung irgendwelcher Baumsorten konnte ich nicht erkennen. Selbst die Nadeln von Nadelbäumen (Kiefer, Weihmouthkiefer, Blautanne, Weißtanne, Koreatanne) wurden nun genausoviel gefuttert wie die Blätter der Laubbäume (Haselnuß, Rotbuche, Kastanie, Walnuß, Linde, Schwarzerle)

Was bei der ad lib Fütterung von Ästen und Zweigen negativ auffällt, ist die starke Beanspruchung der Zähne. Das Zahnschmelz wird regelrecht weggesprengt, die Backenzähne bekommen deutliche Riefen. Die Kaninchen müssen ihre Nagezähne stärker schärfen wie normal, dadurch werden die Nagezähne sehr kurz. Weiterhin ist sehr oft eine V-förmige Schneidekante der Nagezähne sichtbar, welche durch die stärkere Beanspruchung der Mitte der Schneidekante durch das Rindenschälen und abbeißen von Ästen entsteht.
Sämtliche Riefen, leichte Zahnspitzen, V-Form der Nagezähne etc verschwinden mit der sommerlichen Wiesenfütterung wiederum sehr schnell, sie behindern die Kaninchen nicht - der Zahnschluß der Backenzähne wird durch Äste und Zweige also trotz Riefenbildung und damit einhergehender leichter Zahnspitzen nicht gefährdet, genausowenig die Nagezähne.

Empfehlungen?
Baumzweige scheinen ein durchaus brauchbares, gesundes und natürliches Rauhfutter zu sein, ich denke jedoch, aufgrund der schlechten Verdaubarkeit und aufgrund dessen, daß ein hoher Lignin- und Gerbstoffanteil in der Nahrung die Verdaulichkeit herabsetzt, sollte auch stets ein anderes Rauhfutter neben Ästen und Zweigen vorhanden sein.

Bei fast verhungerten Kaninchen könnte es möglich sein, daß Lignin und Gerbstoffe in Rinde und Blättern von Bäumen und Sträuchern die Aufnahme von Nährstoffen so behindert, daß diese Kaninchen sich damit nicht mehr erholen können ... das müßte nun beobachtet werden und notfalls, wenn keine Gewichtszunahmen zu verzeichnen ist, den Kaninchen die Äste und Zweige wieder gesperrt werden, bis sie wieder ein wenig auf den Rippen haben, dann sind auch hier Äste und Zweige eher positiv zu sehen. Eventuell reicht jedoch auch als Zusatzangebot ein entsprechendes Müsli oder einge Körnermischung aus. Hier fehlen also Erfahrungswerte.

Positive Wirkung haben Äste und Zweige offenbar als Vorbeugung vor Kokzidiose und Enterocolitis, das Lignin scheint den Verlauf der Enterocolitis positiv beeinflussen zu können. Werden Nadelbaumzweige gereicht, haben sie einen deutlichen Einfluß auf Schnupfenkaninchen, die Schnupfer schnupfen weniger ... die alleinige Gabe an Nadelgehölz reicht jedoch nicht für eine optimale Ernährung von Schnupfern aus, hier müssen einfach zusätzlich noch entsprechende Kräuter gereicht werden. Nur so ist es möglich, einem Großteil der Schnupfer ein symptomloses Leben zu ermöglichen.

Vorsicht ist geboten mit Kaninchen mit durch Fehlernährung sehr brüchigen Zähnen ... es ist möglich, daß durch die starke Beanspruchung der Nagezähne an Rinde und Holz die Nagezähne vollständig abbrechen. Hier muß einfach gut beobachtet werden, bis die Kaninchen wieder durch angepaßte Ernährung entsprechend feste Zähne nachgeschoben haben. Eine calciumreiche Ernährung härtet dabei den Zahnschmelz und führt somit zu robusteren Zähnen.
Wenn Nagezähne abbrechen, muß das Wachstum des Gegenparts gut beobachtet werden, es ist möglich, daß hier der Gegenpart des abgebrochenen Zahnes gekürzt werden muß, bis der abgebrochene Nagezahn wieder lang genug zum Schärfen der Nagezähne ist.

Der Riefenbildung und Zahnspitzenbildung bei Ästen und Zweigen als Hauptfutter kann sehr gut mit Gabe von Ackerschachtelhalm entgegengewirkt werden. Dabei wirkt der Ackerschachtelhalm sowohl frisch, als auch getrocknet und kann extra angeboten werden. Die Kaninchen nehmen dieses Angebot in der Regel sehr gerne an.
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davX
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BeitragVerfasst am: 22.09.2009 23:56    Titel: Re: Baum als Rauhfutter für Kaninchen Antworten mit Zitat

Kurzer Querlink zu den Degus:

bei ihnen lässt sich ähnliches beobachten: wildlebende Degus fressen offenbar vermehrt Baum- und Strauchblätter, wenn die üppigen Kräuterfluren knapp werden. Bei uns ist diese Zeit der Herbst und der darauf folgende Winter, in Chile ist es die Trockenzeit...
Allerdings denke ich, dass es bei uns und in Chile verschiedene Faktoren sein dürften, welche zu diesem Nahrungswechsel führen. Bei den Kaninchen bin ich mir nicht sicher, was da genau eine Rolle spielt (etwa auch die Abnahme der Biomasse bei den Kräutern und Gräsern?), bei den Degus ist es ganz offenbar die Tatsache, dass das Zeug abdorrt und die immergrünen Blätter von Sträuchern und Bäumen da einfach die bessere Qualität bieten. Dazu vermute ich, habe aber leider keine Daten dazu, dass viele Pflanzen auf die Trockenzeit reichlich Früchte und Samen produzieren, so dass auch bei den Degus hier ein ähnlicher Nahrungswechsel stattfindet. Wobei das mit dem vermehrten Samenkonsum liesse sich einfach überprüfen. Der schwankt in der Tat von ca. 5 % bis zu 60 % und mehr in den besten Monaten. Die Frage ist bloss, wann ist der Samenanteil tatsächlich hoch, wann tief?
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Murx Pickwick
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Anmeldungsdatum: 23.07.2005
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BeitragVerfasst am: 23.09.2009 10:43    Titel: Re: Baum als Rauhfutter für Kaninchen Antworten mit Zitat

Fangen wir doch mal an zu überlegen ...

Die Wildform der Kaninchen lebt in Nordafrika, Spanien und eventuell Südfrankreich. Wir haben es hier mit einem mediteranem Klima mit deutlicher Aubildung von trocken Warmzeiten und feuchten Kaltzeiten zu tun.
Die Wildform der Degus kommt in Chile vor, in einem mediteranem Gebiet mit deutlich unterscheidbaren trockenen Warmzeiten und feuchten Kaltzeiten.
Beide Formen bewohnen also sehr ähnliche klimatische Räume ... könnte sich also um die gleichen Anpassungen handeln.

Beobachten wir mal das Pflanzenwachstum ...
Samen keimen erst, wenn es naß wird und eine gewisse Zeitlang auch feucht bleibt, den Samen müssen erst quellen, bevor sich da überhaupt irgendwas innerhalb der Samenschale an Wachstum regt. In den trockenen Warmzeiten werden also keine Samen keimen können, sie werden erst Anfang der feuchtkalten Jahreszeit genügend Feuchtigkeit zum Quellen und Keimen erreichen. Bedeutet also, in der feuchtkalten Jahreszeit gibts viel frisches, junges, eiweißreiches, ligninarmes Grün - im Laufe der feuchten Kaltzeit wird das Grün immer mehr und üppiger, es keimen immer mehr Sämereien. Die Tiere schwelgen also in eiweißreicher, leicht erreichbarer Kräuterflut ...
Irgendwann nähern wir uns der trockenen Warmzeit, die meisten Samen sind schon gekeimt und zu stattlichen Pflanzen herangewachsen. Es breitet sich ein lückenloser Kräuterteppich über den Boden aus, eventuelle Lichtkeimer unter den Pflanzen haben nun keine Chance mehr, zu keimen und selbst Dunkelkeimer leiden unter dem fehlenden Licht am Boden. Es keimt kaum mehr was, die Pflanzen jedoch sind schon so groß, daß viele von ihnen bald geschlechtsreif werden. Als Anpassung an die Trockenzeiten werden nun die letzten feuchten Tage genutzt, um Speicherenergie einzulagern: Fette und Stärke. Die einjährigen Pflanzen erreichen langsam ihre Geschlechtsreife, anfang der Trockenzeit sind die meisten Pflanzen befruchtet und bilden nun Samen.
In der Trockenzeit können die Pflanzen kein saftiges, frisches Grün mehr bringen, denn mit Einsetzen der Trockenheit können sie weder genügend Wasser hierfür aufnehmen, noch genügend im Wasser gelöste Nährstoffe ... sie müssen nun von ihren Reservestoffen leben. Einjährige Pflanzen verholzen nun zunehmend, denn lignifiziertes Gewebe verdunstet weniger Wasser, bietet schweren Samen halt, so daß diese gut verbreitet werden können, weil sie über die anderen Pflanzen hinausgewachsen sind usw usf ...
Mehrjährige Pflanzen sparen ihrerseits Wasser, Wasser wird in speziellen Bereichen gelagert, Samen ausgebildet, denn sie müssen fertig sein am Ende der Trockenzeit und möglichst noch bevor die einjährigen Pflanzen ihre Samen ausgestreut haben, schließlich wollen auch mehrjährige Pflanzen ihren Samen optimale Bedingungen geben ... die Konkurrenz in mediteranen Klimata unter den Pflanzen ist groß.

Sobald der regelmäßige Regen aufhört, haben die meisten Pflanzen Samen, die reif sind. Einjährige Pflanzen lignifizieren sich immer weiter, bis sie absterben.

Jetzt meine Theorie:
Nehmen wir an, die Kaninchen und Degus messen einfach den Gehalt an Eiweiß und Lignin ... je mehr Lignin und je weniger Eiweiß eine Pflanze enthält, desto näher kommt die Trockenzeit. Sie sind jedoch darauf angewiesen, diese eiweißärmeren und ligninreichen Pflanzen zu fressen, da sie sonst nix mehr finden.
Mitten in der Trockenzeit leben sie plötzlich im Schlaraffenland ganz eigener Art, die Samen sind reif und in Hülle und Fülle erreichbar, faktisch überall finden sich nun Samen im Boden. Soviel auf einmal kann nicht mal der fleißigste Hamster wegtragen, unsere Kaninchen und Degus haben nun also genügend Energie, sie sind auf Eiweiß nicht mehr so angewiesen, sie produzieren einfach mithilfe ihres Blinddarmkots und der Stärke in den Körnern ihr eigenes gut verdauliches Eiweiß. Auch sie sparen nun Wasser wo es nur geht, denn die Sämereien haben nur noch einen Wassergehalt von ca. 10%, die verfügbaren Kräuter und Gräser einen Wassergehalt von 40 - 60%, bleiben als wasserspendende Pflanzen nur noch Sukkulente oder als Wasserspender die nächste, hoffentlich noch vorhandene Quelle oder der nächste noch vorhandene Tümpel.

Erwartungsgemäß sollte also die Bereitschaft, Sämereien zu fressen, mit dem Ligningehalt in der Nahrung zunehmen ... bei Kaninchen stimmt das sogar - naja, oft, nicht immer ... im Frühling fressen sie so gut wie keine Sämereien, auch bei ad lib Ernährung nicht, im Spätsommer und Herbst fressen sie jede Menge davon. Mit dem Degu fällt die Samenzeit auch mit der Trockenzeit zusammen. Paßt also ... bis auf, daß es zumindest bei Kaninchen immer noch nicht berücksichtigte Faktoren gibt, die ich nicht kenne und nur Vermutungen drüber anstellen kann.

Insofern ist die Kombination viel Stärke als Energiequelle und Lignin als Polyphenolquelle genial ... es ergänzt sich und bietet gemeinsam ein wirklich nahrhaftes und sehr gesundes Futter! Dazu kommen dann noch die nicht berücksichtigten Ölsaaten, die jede Menge Kalorien als Fett liefern - welch ein Glück für unsere Tiere, daß Pflanzen ihren Samen alles mitgeben, was diese zum Keimen brauchen, einschließlich von Energiereserven! Sie sind nicht mehr auf eine hohe Zufuhr an Eiweiß angewiesen, sie bekommen alle Bausteine, um von ihren Blinddarmbakterien sich das notwendige Eiweiß herstellen zu lassen ... und die wiederum sind glücklich über Stärke, die Fette dagegen werden von den Tieren als Energiefutter gebraucht, die Fettsäuren werden weit vor Ankunft im Blinddarm als Fettsäuren über die Dünndarmschleimhaut aufgenommen.
Bei dem Verdauen der Lignocellulosen und Lignin im Blinddarm und Dickdarm wiederum entstehen die wertvollen Phenole als natürlicher Bakterienwachstumshemmer. Sie schützen den Dickdarm vor Überwucherung durch Hefen, E. choli und wie die Dinger sonst noch alle heißen mögen. Auch im Blinddarm dürften sie ein Überwuchern mit den "falschen" Mikroorganismen wirksam unterbinden, wobei hier die Konzentration an Phenolen noch nicht so hoch ist, um den Blinddarm endgültig von seiner lebenden Fracht zu reinigen ... nur ein zu schnelles Wachstum der zucker- und stärkeabbauenden Mikroorganismen wird verhindert.
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atropa belladonna
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BeitragVerfasst am: 23.09.2009 11:27    Titel: Re: Baum als Rauhfutter für Kaninchen Antworten mit Zitat

davX hat Folgendes geschrieben:
Kurzer Querlink zu den Degus:

bei ihnen lässt sich ähnliches beobachten: wildlebende Degus fressen offenbar vermehrt Baum- und Strauchblätter, wenn die üppigen Kräuterfluren knapp werden.


Ja richtig. Instinktiv mach ich hier das selbe. Meine Erntemenge an Gras und Kräutern hat in den letzten Wochen massiv abgenommen. Deshalb gehe ich jetzt zum Herbst hin wieder verstärkt auf Zweige. Ich bin immer wieder erstaunt, dass selbst alte ledrige Apfelbaumblätter jetzt wieder gegessen werden, während sie seit kurz nach dem Knospen im Frühjahr eher verschmäht wurden. Das einzige, was das ganze Jahr über Konjunktur hat, ist die Hasel.
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saloiv
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BeitragVerfasst am: 23.09.2009 12:36    Titel: Antworten mit Zitat

-> http://orgprints.org/4761/1/114_Naturschutz_SH_272.pdf (auch dazu ganz interessant)

Ich selber biete im Winter folgende Raufutter an:
- Heu ad lib.
- Laub (verschiedenes) solange verfügbar ad lib. (ich überlege größere Mengen einzulagern, es wird dem Heu bevorzugt)
- Stroh ad lib.
- Äste (Weide, Hasel ad lib. andere Äste je nach Verfügbarkeit)

An erster Stelle wird Laub gefressen, an zweiter Stelle Heu und Äste und an dritter Stroh.
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Murx Pickwick
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BeitragVerfasst am: 23.09.2009 13:07    Titel: Re: Baum als Rauhfutter für Kaninchen Antworten mit Zitat

Das bei dir Laub dem Heu vorgezogen wird, bestätigt mich nur in meiner Auffassung, daß Heu offensichtlich nicht das Nonplusultra der Rauhfaserfütterung bei Kaninchen sein kann, vor allem dann nicht, wenn es als einzigstes Rauhfutter zur Verfügung steht ... mir selbst fehlen da einfach noch Erfahrungswerte, bei mir wirds das erste Mal sein, daß ich konsequent Laubheu, Maisstroh, Mohrenhirseheu und -stroh und Topinamburheu im Winter verwenden werde und mich eben nicht mehr auf Wiesenheu verlasse. Mit der konsequenten Gabe von Nadelgehölzen als Rauhfutter im letzten Winter hab ich eigentlich erstaunlich gute Erfahrungen gemacht, das Angebot auf Laubheu zu erweitern ist da einfach nur der konsequente Schritt weiter für mich ...
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saloiv
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Anmeldungsdatum: 14.03.2009
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BeitragVerfasst am: 23.09.2009 15:41    Titel: Antworten mit Zitat

Zitat:
bei mir wirds das erste Mal sein, daß ich konsequent Laubheu, Maisstroh, Mohrenhirseheu und -stroh und Topinamburheu im Winter verwenden werde und mich eben nicht mehr auf Wiesenheu verlasse. Mit der konsequenten Gabe von Nadelgehölzen als Rauhfutter im letzten Winter hab ich eigentlich erstaunlich gute Erfahrungen gemacht, das Angebot auf Laubheu zu erweitern ist da einfach nur der konsequente Schritt weiter für mich ...

Machst du das verschiedene Heu selber oder gibt es da Bezugsmöglichkeiten? Ich habe mich schon umgeschaut und das einzige was ich gefunden habe, ist Kleeheu. Allerdings hat es irre schlechte Qualität, das würde ich gerade noch als Einstreu durchgehen lassen. Verholzt, sehr viel Gräser (die schon blühen) dazwischen, kein Blattanteil. Also nur verholzte Stängel.
Nadelgehölze haben meine kaum gefressen. Ich habe sie nicht speziell als Futter angeboten, sie hatten aber während des Tages die Möglichkeit Nadelbaumäste zu fressen, denn damit schütze ich im Winter verschiedene empfindlichere Pflanzen, die liegen also überall rum... Vielleicht wenn ich sie auch über Nacht anbiete? Muss ich mal ausprobieren...
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BeitragVerfasst am: 02.10.2009 09:46    Titel: Re: Baum als Rauhfutter für Kaninchen Antworten mit Zitat

Wie füttert ihr das Laub? Frisch oder nehmt ihr auch getrockentes? z.B. im Winter dorrt das Zeug ja ab, einige bleiben aber noch an den Bäumen, z.B. die Hainbuche oder weniger beliebt auch das Eichenlaub und Rotbuchenlaub bleibt wenn ich mich nicht täusche auch an den Ästen.

Zitat:

Das bei dir Laub dem Heu vorgezogen wird, bestätigt mich nur in meiner Auffassung, daß Heu offensichtlich nicht das Nonplusultra der Rauhfaserfütterung bei Kaninchen sein kann, vor allem dann nicht, wenn es als einzigstes Rauhfutter zur Verfügung steht ...

Da drängt sich bei mir eine Frage auf. Wenn Laub so wichtig ist, wäre es dann nicht sinnvoll, wenn Laub auch im Fachhandel verkauft würde, bzw. wäre das eine mögliche Zukunftsentwicklung? Wir müssen da ja auch stets an die Halter denken, die sich nur eher oberflächlich mit der Tierernährung beschäftigen oder selbst unsereiner, der nicht gerade die Natur vor der Haustür hat, ist sich vielleicht ab und an froh, wenn es im Handel zumindest halbwegs brauchbare Ergänzungen für den Speisezettel gibt.

Was Nadelbäume angeht, könnte auch sein, dass nicht alle gleich beliebt sind. Beispielsweise bei Kiefer oder Silber-/Weisstanne mit ihren eher harten und groben Nadeln könnte ich mir vorstellen, dass die nicht so beliebt sind. Rottanne (=Fichte?) dagegen hat eher feinere Nadeln... das macht möglicherweise auch was aus.
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BeitragVerfasst am: 02.10.2009 10:17    Titel: Re: Baum als Rauhfutter für Kaninchen Antworten mit Zitat

Laub im Fachhandel wäre meiner Meinung nach ne Marktlücke ... sowas ähnliches haben wir ja schon als Birkenblätter und Co, was es ab und an im Teehandel oder auf dem boomenden Kräutermarkt für Tiere im Internet gibt.
Laub wird laut dem Artikel, den Saloiv hier verlinkt hat, am Besten im Sommer geerntet und für den Winter getrocknet - als Heuergänzung oder Heuersatz. Ich selbst sammle momentan Laub und trockne es, auch wenn es eigentlich schon zu spät dafür sein dürfte, der Nährwert dürfte inzwischen ziemlich abgenommen haben, der Gerbsäuregehalt dürfte seinen höchsten Stand haben.
Als Rauhfutter wird es das trotzdem tun ... soll ja übern Winter nicht zum Hauptfutter werden.

Ich sammle alles selbst, zugekauft wird dann nur noch Sämereien zum Keimen, Gemüse gibts weiterhin die Reste aus dem Bioladen und was in der Küche anfällt.
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BeitragVerfasst am: 02.10.2009 11:21    Titel: Re: Baum als Rauhfutter für Kaninchen Antworten mit Zitat

Ich hab schon gesammelt: Hasellaub und Strauchmalven/Hibiscus-Laub. Im Sommer ist einfach auch die Qualität der Blätter besser als im Herbst. Kann ich aus eigenen Erfahrungen bestätigen. Nur schon daher ist die Ernte im Sommer (oder späten Frühling/Vorsommer) durchaus sinnvoll.

Apropos bei Interesse, ich könnte auch kleinere Mengen abgeben. Allerdings ist das sehr voluminös, sprich würde es eine grosse Verpackung geben für ein leichtes Paket.
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BeitragVerfasst am: 02.10.2009 15:31    Titel: Antworten mit Zitat

Laub im Fachhandel? Das wäre mein Traum. So wie Heu eben in Tüten abgepackt. Man müsste mal diverse Internethändler fragen ob sie das irgendwie hinbekommen....

Ich selber trocknete Blätter die in die Kräutermischung mit rein sollen. Und dann lager ich noch Laub aus dem Garten ein wenn es dann wirklich runter fliegt. Also Herbstlaub.
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BeitragVerfasst am: 02.10.2009 17:22    Titel: Re: Baum als Rauhfutter für Kaninchen Antworten mit Zitat

Bei mir war die Laubtrocknung eher ein Zufallsprodukt. Ich fands zu schade das Laub einfach wegzuwerfen. Da habe ich es getrocknet. Ursprünglich dachte ich nämlich, es wäre vielleicht noch was, wenn ich es als Einstreu oder Überstreu benutzen könnte.
Tja aber als Futter eignet es sich natürlich auch.
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BeitragVerfasst am: 02.10.2009 17:49    Titel: Antworten mit Zitat

Das ist lustig, so habe ich nämlich auch mit der Laubtrocknung angefangen. Das erste Jahr in dem ich Laub einlagerte war der Versuch "den Winter etwas abwechslungsreicher zu gestalten" indem man eben auch mal Laub statt Stroh und Kleintierstreu einstreut. Mr. Green
Ich habe mir damals einfach eine Wanne voll Laub in den Schuppen gestellt und das dann im Winter eingestreut. Nur leider war es ziemlich schnell weg gefressen... Mr. Green Seit dem lager ich es als Raufutter ein.
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BeitragVerfasst am: 03.10.2009 19:27    Titel: Re: Baum als Rauhfutter für Kaninchen Antworten mit Zitat

Ich bin eigentlich erst aufgrund der giftige-Gras-Geschichte auf Laub gekommen ... zwar hatte ich schon letztes Jahr Nadelgehölz als Abwechslung viel verfüttert, aber daß es sich ja dabei im Grunde genommen ja auch um Rauhfutter handelt, darüber hab ich mir irgendwie keine Gedanken gemacht. Direkt Laub zu trocknen und für den Winter anstelle von Heu einzulagern, auf die Idee bin ich irgendwie nicht mal gekommen ...
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BeitragVerfasst am: 03.10.2009 23:43    Titel: Re: Baum als Rauhfutter für Kaninchen Antworten mit Zitat

Ist ja interessant, diese Zusammenhänge Smile.

Was mir auch noch durch den Kopf ging, erst letzthin wieder, aber ich glaube das schon irgendwo erwähnt zu haben, das Pflücken von Reserven für den Winter. Früher habe ich erst im Herbst gepflückt. Das geht bei gewissen Kräuter wirklich prima. Aber dieses Jahr habe ich schon sehr früh damit begonnen und ich habe den Eindruck, der Sommer ist eigentlich die beste Jahreszeit für viele Grünpflanzen, aber gerade auch für Futterlaub. Der Herbst dagegen ist bei mir jetzt die Zeit der grossen Früchteernte: Beeren, Nüsse, Samen, alles sammle ich und tockne es für den Winter.
So hat eigentlich jede Jahreszeit ihre eigenen Vorzüge und Eigenheiten... ok der Winter ist vielleicht eher ein mühsamer Geselle, aber der Frühling ist die Grünfutterreichste Jahreszeit, die Kräuter wachsen überall üppig und noch werden sie nicht einfach kurz gemäht, noch können Sommerdürren den Ertrag schmälern. Dazu sind sehr viele junge Triebe vorhanden und die Blätter an den Bäumen sind von bester Qualität. Im Sommer dann haben wir das breiteste Angebot. Gerade wer einen eigenen Garten hat findet da zusätzliche Vielfalt, so langsam wächst auch Basilikum, Knopfkraut usw. und in den wärmeren Gegenden vielleicht auch Portulak. Dazu bilden die ersten Pflanzen Früchte und Samen. Und im Herbst eben die grosse Vielfalt an Früchte und Samen, aber auch das langsame Absterben des Krauts, die Blätter die lederig werden und langsam abfallen etc.
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Es preciso conocer el nombre de las plantas para que podamos salutarlas y ellas nos saluden a nosotros. GOETHE

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