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Murx Pickwick Quoten-Kobold
Anmeldungsdatum: 23.07.2005 Beiträge: 4622 Wohnort: Runkel
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Verfasst am: 18.09.2009 09:27 Titel: Border Collie als Treibehund für Rinder |
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In Florida wohnt ein Mann, der sein Leben lang mit Border Collies Rinder hütet ... es ist beeindruckend! Zumal die Borders eigentlich eher dafür gezüchtet sind, Schafe zu treiben ...
Auffallend ist, daß auch hier die Borders kaum schnappen, im Vergleich zu anderen Treibehunden fassen sie auch nicht richtig zu - ich kann mir gut vorstellen, daß die immer wieder bei der Hütearbeit von Rindern auftretenden kleineren Schürfwunden an den Hinterläufen bei den Borders nicht auftreten - dafür sieht das Ganze etwas ungeordneter aus, die Rinder wehren sich durchaus, was sie gewöhnlicherweise bei den Rindertreibehunden sehr schnell sein lassen.
Border Collies Herding Cattle
Eines kann ich mir noch nicht verkneifen - weshalb hat sich eigentlich in den USA das Hüten mit Hunden nicht durchgesetzt, weshalb wird dort selbst im Pferch teilweise mit Lasso gearbeitet?
Das Jagen von Rindern zu Pferd und dann zu Fall bringen, oder auch das Einfangen von Rindern mit Schlingen aller Art ist eine sehr stressige und für alle Beteiligten sehr unfallträchtige Art mit Rindern umzugehen. Weltweit wird da lieber mit Hunden und Zäunen gearbeitet, wenn man als Mensch ans Rind heranmuß, ist es günstiger, zwei Zaunreihen parallel in Rinderbreite aufzubauen und sowohl den Eingang als auch den Ausgang dieses Zaunganges verschließbar zu machen - mit Hunden lassen sich Rinder ganz ruhig und ohne Panik reintreiben, die Rinder sind dann fixiert und man kann eigentlich fast alles mit ihnen machen, ohne das Rind, oder sich selbst zu gefährden. _________________ Marx ist die Theorie
Murx ist die Praxis!
Ich habe es endlich amtlich (Mitgliedsausweis der Piratenpartei):
"Der Besitzer dieses Dokumentes ist berechtigt, sich seines Verstandes zu bedienen, Informationen zu produzieren, replizieren und konsumieren, sich frei und ohne Kontrolle zu entfalten in Privatsphäre und Öffentlichkeit.
Behinderung dieser Rechte wird geahndet durch die Piratenpartei Deutschland" |
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davX Team
Anmeldungsdatum: 08.06.2004 Beiträge: 8494 Wohnort: Schweiz
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Verfasst am: 18.09.2009 21:47 Titel: Re: Border Collie als Treibehund für Rinder |
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Apropos OT und Lasso, kommt mir auch was in den Sinn, die grossen Treibjagden der Inkas. Da wurden mehrere Tausend Treiber aufgeboten, die dann Kreise mit merheren Kilometer Durchmesser bildeten und die Vicuñas aber auch anderes Wild zusammentrieben und zuletzt wurden die Tiere mit dem Lasso gefangen. Die Kameliden wurden geschoren, und sonst wurden die Tiere einfach gezählt, genügend gesunde und fortpflanzungsfähige Tiere wieder losgelassen, der Rest wurde geschlachtet. Die Jäger konnten dann etwas Frischfleisch für sich bekommen, der grosse Teil aber wurde zu Trockenfleisch verarbeitet und in den Lager eingespeichert...
Genung des Offtopics, aber fand ich noch spannend, auch dass Lassos da verwendet werden und eben die Tiere wurden ohne Tiere zusammengetrieben, bloss genügend Leute brauchts dazu. _________________ Degu-Fütterungstagebuch | Degupedia bei Youtube | Meine Degu-Aussenhaltung (Video)
Es preciso conocer el nombre de las plantas para que podamos salutarlas y ellas nos saluden a nosotros. GOETHE
Manche Menschen sind Steine und manche sind Otter. |
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Tina01 Freak
Anmeldungsdatum: 07.03.2007 Beiträge: 329 Wohnort: Schweiz
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Verfasst am: 23.09.2009 14:01 Titel: |
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Das ist ein sehr interessantes Thema.
Die Arbeit der Cowboys mit Rindern finde ich zum Teil auch fragwürdig, da viel zu grob und verletzungsträchtig.
Ich habe mit meinem Pferd auch schon mit Rindern gearbeitet. Eigentlich nur deshalb, um seine grosse Angst vor Kühen abzubauen.
Im Lehrgang ging es jedoch lediglich darum, ein Rind aus einer Herde auszusondern und dann mit dem Pferd von A nach B zu treiben, möglichst ohne dass das Rind sich aufregt oder zu rennen anfängt.
Und es war faszinierend zu erfahren, wie sensibel und auch intelligent Kühe sind.
Kühe zu Pferd herumzuscheuchen oder gar mit dem Lasso zu Fall zu bringen lehne ich jedoch ab.
PS: Mein Pferd liebt seither Kühe und bleibt vor jeder Kuhweide selig glotzend stehen. _________________ Liebe Grüsse
Simone
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davX Team
Anmeldungsdatum: 08.06.2004 Beiträge: 8494 Wohnort: Schweiz
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Verfasst am: 02.10.2009 09:38 Titel: Re: Border Collie als Treibehund für Rinder |
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Oh das ist interessant. Diese Lehrgänge gibt es hier in der Schweiz?
Zitat: |
Eines kann ich mir noch nicht verkneifen - weshalb hat sich eigentlich in den USA das Hüten mit Hunden nicht durchgesetzt, weshalb wird dort selbst im Pferch teilweise mit Lasso gearbeitet?
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Vielleicht geht es um Kontrolle und Machtausübung?
Der Cowboy auf dem Pferd hat es selbst in der Hand, kann eigenhändig die Tiere fangen... Macho-Trieb(?). Der Hund dagegen muss erst mal gut ausgebildet werden und ist letztlich trotzdem ein eigenständiges Wesen. Vielleicht liegt es daran? Vielleicht bin ich aber auch auf dem Holzweg? _________________ Degu-Fütterungstagebuch | Degupedia bei Youtube | Meine Degu-Aussenhaltung (Video)
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Mietze Freak
Anmeldungsdatum: 21.07.2008 Beiträge: 271
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Tina01 Freak
Anmeldungsdatum: 07.03.2007 Beiträge: 329 Wohnort: Schweiz
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Verfasst am: 12.10.2009 14:00 Titel: |
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Ich denke, einen wichtigen Unterschied gibt es schon, ob mit Kühen oder z.B. Schafen gearbeitet wird.
Bei Schafen geht es meist darum, dass der Hütehund die gesamte Herde von A nach B bringt oder verhindert, dass sich Schafe selbständig machen.
Bei Rindern geht es hingegen oft darum, ein einzelnes Rind auszusortieren und mittels Lasso auch zu fixieren (z.B. zum Brennen oder Impfen) - ein Rind kann man nicht von blosser Hand festhalten - anders als ein Schaf.
Wie soll ein Hund nun wissen, welches Rind genau er aussortieren soll Ich denke, da braucht es eben schon einen Reiter auf dem Pferd, der mitdenkt. Sobald bestimmt ist, welches Rind von der Herde getrennt werden muss, arbeitet das Pferd übrigens völlig selbständig. _________________ Liebe Grüsse
Simone
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Murx Pickwick Quoten-Kobold
Anmeldungsdatum: 23.07.2005 Beiträge: 4622 Wohnort: Runkel
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Verfasst am: 12.10.2009 16:45 Titel: Re: Border Collie als Treibehund für Rinder |
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Zitat: |
Wie soll ein Hund nun wissen, welches Rind genau er aussortieren soll?
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Indem du ihm das sagst ... genau wie du dem Pferd ja auch mitteilen mußt, welches Rind du separieren willst.
Selbst meine Schäferhündin, die nie wirklich an Rindern ausgebildet wurde, sondern wo ich einfach nur ausprobiert hab, ob sie das kann oder nicht, hatte, bevor sie in die "Herde" ging (zwei Kühe, ein Jungbulle ), erstmal abgescheckt, was ich überhaupt wollte (ich kann nicht pfeifen, die Ärmste mußte auf meine Sichtzeichen achten - zusätzlich zu der Aufgabe, das Vieh im Auge zu behalten. Normalerweise hören alle Treibehunde auf Pfeifzeichen, welche sehr weit zu hören sind und sehr gut abgestimmt gegeben werden können, ist der Hund korrekt ausgebildet, läßt er sich weitaus einfacher und gezielter lenken, wie ein Pferd über Gewichtshilfen und Zügelhilfen - und das auch außerhalb der Gefahrenzone Rindvieh)
Was mit Hunden möglich ist:
Extrem Sheepherding
Ich bezweifel, daß man sowas mit Pferden hinbekommt!
Mit entsprechend ausgebildeten Kelpies oder westerwälder Kuhhunden würde sowas auch durchaus mit Rindern funktionieren, trotzdem diese nicht so zuverlässig in der Herde zusammen bleiben - ist halt mehr Arbeit für die Hunde, sich da den notwendigen Respekt zu verschaffen ...
Wie punktgenau ein wirklich gut ausgebildeter Kuhhund arbeitet, hatte ich bei einem Landwirt beobachten können ... die Aufgabe, eine 20köpfige Rinderherde mit Bullen, welche noch nie mit Hunden getrieben worden waren, in den Stall zu bekommen und jede Kuh in ihren Standplatz und den Bullen separiert in einen Stall zu bekommen. Die Rinderherde wurde vom Hund auf dem Hof in Empfang genommen und regelrecht verteilt - hat keine 20 min gedauert, da stand auch wirklich jede Kuh dort, wo sie hinsollte und der Bulle war in seinem Stall untergebracht ... der Landwirt, dem der Hund gehörte, stand fast die gesamte Zeit außerhalb des Hofes noch vor dem Tor und kam erst hinterher, nachdem er den Bullen in seinen Stall hat treiben lassen, um den Stall zu schließen und zu schauen, wie er die Kühe in ihre Stände verteilen konnte.
Auch eine solche Arbeit wäre rein mit Pferden nicht möglich, fürs Pferd bot einfach der Kuhstall nicht genügend Platz, man hätte also von Hand die Kühe verteilen müssen - einzig den Bullen hätt man vorher mit Pferd separieren können.
Es geht also ohne Lasso und Rinderhatz ...
Das ruhige Treiben vom Pferd aus oder aber separieren vom Pferd aus ist nicht das Problem - es ist einfach diese Wildwestshowmanier, mit der einige US-amerikaner meinen, ihre Tiere hin und her scheuchen zu müssen ... wozu eigentlich?
Oder ... ohne Zaun arbeiten auch die Rancher in den USA schon lang nicht mehr, also, warum dann nicht Nägel mit Köpfen machen und so, wie weltweit mit entsprechenden Zaunsystemen arbeiten?
So zum Beispiel:
Klauenstand in Aktion
Selbst ohne Laufgang ist es möglich, mit Hilfe eines Hundes gezielt hier Rinder reinzutreiben. Die Bedienung vom Klauenstand selbst braucht nur zwei Personen - eine, welche den Hund führt (oder welcher ohne Hund die Rinder in den Pferch mit Laufgang zum Klauenstand treibt), eine, welche den Klauenstand selbst bedient.
Die Arbeit mit so einem Klauenstand ist relativ ungefährlich für Rind und Arbeiter, da das Rind nicht von Hand und mit Körpergewicht, Seilen etc fixiert werden muß.
Hier das Gegenstück mit dem Lasso:
Calf Roping
Wenn ich ein Kalb mit einem Seil an den Hinterbeinen durch die Gegend schleife, wird es bei einem Teil der Kälber stets ausgerengte Hintergliedmaßen und Scheuerstellen an den Sprunggelenken geben ... auch wenn es so ruhig zugeht, wie hier gezeigt und kein Wild Rodeo draus gemacht wird ... wo liegt jedoch der Vorteil gegenüber dem altbackenen Klauenstand?
Fange ich mit dem Lasso nun auch noch halbwüchsige oder gar ausgewachsene Rinder, brauch ich mehrere Personen, um das Rind zu fixieren ... personalaufwendig und verletzungsträchtig sowohl für das Vieh, wie auch für die Treiber! Gerade bei solchen Aktionen hat man schnell wildwestshowartige Einlagen, die mit einem entsprechenden Zaunsystem und Klauenstand schlichtweg höchst selten sind. _________________ Marx ist die Theorie
Murx ist die Praxis!
Ich habe es endlich amtlich (Mitgliedsausweis der Piratenpartei):
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Tina01 Freak
Anmeldungsdatum: 07.03.2007 Beiträge: 329 Wohnort: Schweiz
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Verfasst am: 13.10.2009 07:55 Titel: Re: Border Collie als Treibehund für Rinder |
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Das Video ist ja eindrücklich.
Murx Pickwick hat Folgendes geschrieben: | Mit entsprechend ausgebildeten Kelpies oder westerwälder Kuhhunden würde sowas auch durchaus mit Rindern funktionieren, trotzdem diese nicht so zuverlässig in der Herde zusammen bleiben - ist halt mehr Arbeit für die Hunde, sich da den notwendigen Respekt zu verschaffen ... |
Da sehe ich ein Problem. Border Collie und Schafe passen grössenmässig sehr gut zusammen. Der Collie muss nicht agressiv sein, um sich Respekt zu verschaffen. Statt dessen kann er die Schafe ruhig und schonend bewegen.
Australian Cattledogs müssen sich bei den einheimischen, halbwilden Rindern oft mittels Bissen in die Beine Repekt verschaffen. Da nehme ich dann doch lieber ein Pferd, welches gleich gross oder grösser ist als das Rind, und das allein durch seine Masse schon Eindruck schindet.
Aber wie überall gibt es verschiedene Kostgänger. Rinder einfach so durch die Gegend zu scheuchen finde ich nicht tiergerecht, und das unterstütze ich auch nicht. Ebenso wettkampfmässiges Treiben wie Rodeo. Dieser Stress muss nicht sein.
Werden jedoch Rinder ohne sportliche Ambitionen durch Pferde getrieben, geschieht auch dies meist ruhig. Schliesslich sollen die Rinder ihr Fettreserven nicht durch unnötiges Herumrennen verlieren. _________________ Liebe Grüsse
Simone
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Murx Pickwick Quoten-Kobold
Anmeldungsdatum: 23.07.2005 Beiträge: 4622 Wohnort: Runkel
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Verfasst am: 13.10.2009 11:44 Titel: Re: Border Collie als Treibehund für Rinder |
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Das Günstigste ist eh, die Vorteile von Zaun, Pferd und Hund zu kombinieren ... gerade halbwilde Rinder mit Hunden zusammenzutreiben geht einfach schneller, ohne die Rinder zu scheuchen, wie mit dem Pferd. Das Treiben bis zu Pferch und Koppel geht mit Pferd einfach streßfreier fürs Rind, außerdem bildet ein ruhig gerittenes Pferd bei temperamentvollen Rindern einfach nen gewissen Ruhepol, es beruhigt - nen Hund bringt immer ne gewisse Unruhe in die Herde.
Beim Sortieren, wenn wenig Platz ist, waren insbesondere die kleinen, niederläufigen Kuhhunde wiederum erstklassig. Gibt jedoch kaum mehr Leute, die mit kurzbeinigen Hunden am Vieh arbeiten und noch weniger geeignete Hunde. Selbst die Corgies taugen zu dieser Arbeit nicht mehr, da arbeitet ja der Mensch mehr wie der Hund! Es gibt halt einfach zu Zeiten von Elektroschockern und ausgeklügelten Zaunsystemen keinen Bedarf mehr für diese kleinen Treiber.
Und jetzt noch mal ein paar Beispiele, diesmal die schwerste Disziplin beim Rindertreiben, das Verladen
Die Arbeit mit Zaun:
Loading cattle for Export
Es ist stets ein rinderfester Zaun zwischen Treiber und Rind, die Gänge zum Viehtransporter sind so eng, daß die Rinder sich nicht umdrehen können. Mit Stöcken, Elektroschockern etc wird das Rückwärtslaufen der Rinder verhindert.
Die Arbeit mit Hunden und ohne Zaun:
Bullen verladen Teil 1
Bullen verladen Teil 2
Bullen verladen Teil 3
Hierzu ist allerdings zu sagen, daß es sich um halbwilde Jungbullen handelt, welche zwar schon die Hunde kennen, jedoch noch keinen Hänger ... dementsprechend haben die absolut gar kein Interesse, dieses unheimliche Gerät überhaupt zu besteigen. Und auch hier muß ich sagen, überzeugt mich die Arbeit der Borders - das geht viel ruhiger zu wie mit Westerwälder Kuhhunden oder Kelpies und auch wenn es viel länger dauert, bis die Rinder endlich im Hänger sind, die Verletzungsgefahr bei den Rindern ist hier faktisch kaum vorhanden, während bei den typischen Kuhhunden gerade durch die Bisse in Fersen und Maul doch schnell Panik ausbricht und die Rinder deshalb einfach schneller im Wagen sind - mit der Gefahr, sich beim Einsteigen durch an die Wand drücken zu verletzen oder einfach beim Einsteigen zu Stolpern und sich die Beine zu brechen.
Ich finde es auch enorm, mit welch einer Geduld der Mensch dazu seine Hunde und die Rinder managed ... zwar langsam, es hat fast ne halbe Stunde gedauert, bis die Rinder endlich im Wagen waren, aber eben relativ gefahrlos für Tier und Mensch, die Rinder bekamen genug Zeit, sich an den Gedanken, in den Hänger zu steigen, zu gewöhnen ... und es mußte in dieser Situation nicht erst nen Zaun mit Fanggittern und Laufgang zusätzlich herangeschafft und aufgebaut werden, der Hänger und die Hunde reichten aus.
Übrigens sieht man hier im dritten Teil auch sehr deutlich ne Eigenschaft von Bullen, die gerade bei solchen Treibearbeiten immer wieder negativ sich bemerkbar macht. Solange Bullen in der Herde sind, kann man sie relativ leicht treiben. Sobald sie sich vereinzelt fühlen, werden sie angriffslustig.
Jetzt die Arbeit mit Zaun, Hund und Pferd, diesmal als Wettkampf:
Rodear 2008
Ich denke, man sieht hier auch sehr schön die Nachteile der Hundearbeit ... auch ohne Hetzen zu wollen, solch temperamentvolle Rinder, wie sie hier verwendet wurden, lassen sich ja soooo leicht ins Rennen bekommen - und die Hunde neigen dann einfach dazu, nun erst richtig Druck zu machen, um das schöne Hetzspiel voll auskosten zu können - zwar eine reine Ausbildungssache, dennoch zu beachten ... ein Pferd hat diesen Hetztrieb nicht, das rennt nur hinter der Herde hinterher und treibt die, wenn der Reiter das will. Es zeigt jedoch auch sehr schön, wie sich Pferd, Hund und Zaun gut ergänzen - eine ungefährliche und sehr sichere Art, Rinder zu treiben oder zu verladen.
Und dann noch mal die Arbeit mit Pferd und Zaun, diesmal nicht Verladen, sondern Sortieren von Rindern:
Sorting Cattle
Die Aufgabe ist, alle roten und schwarzen Rinder von den gelben und weißen Rindern zu trennen ... und sie meistern es wirklich erstklassig!
Ich hab selten eine derartig schöne und einfühlsame Arbeit gesehen, weder im Netz, noch in Filmen und erst Recht nicht in Natura! _________________ Marx ist die Theorie
Murx ist die Praxis!
Ich habe es endlich amtlich (Mitgliedsausweis der Piratenpartei):
"Der Besitzer dieses Dokumentes ist berechtigt, sich seines Verstandes zu bedienen, Informationen zu produzieren, replizieren und konsumieren, sich frei und ohne Kontrolle zu entfalten in Privatsphäre und Öffentlichkeit.
Behinderung dieser Rechte wird geahndet durch die Piratenpartei Deutschland" |
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Tina01 Freak
Anmeldungsdatum: 07.03.2007 Beiträge: 329 Wohnort: Schweiz
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Verfasst am: 13.10.2009 11:58 Titel: |
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Ich habe jetzt nur grad ins letzte Video reinschauen können - sehr schön.
Es ist auch faszinierend, dass der Reiter das gewünschte Rind mit dem Blick fixieren kann, und es reagiert dann drauf. Die anderen bleiben einfach stehen.
Beim Treiben ist die Position vom Pferd zum Rind entscheidend.
Hinter dem Rind: loslaufen oder schneller
Pferdekopf auf Höhe Flanke: ruhig weiterlaufen
auf Höhe Schulter: stehen bleiben
auf Höhe Kopf: umdrehen
Um das Rind ruhig zu treiben, muss das Pferd auch immer wieder mal stehen bleiben, mal einen Schritt zurück oder in verschiedenen Tempi vorwärts laufen.
Viel ist Konzentration und Koordination, wenig Tempo.
Die Kombination von Hunden und Pferden - je nach Aufgabenstellung - ist vermutlich das Optimum. _________________ Liebe Grüsse
Simone
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