Es ist die gleiche rücksichtslose Art, wie generell mit Tieren umgegangen wird - gut, wenn es sich um Tiere handelt, auf die man angewiesen sind, und man kennt keine andern Möglichkeiten, ist das bescheiden, aber es gibt keine andere Möglichkeit ...
In der Heimtierhaltung dagegen ist es fatal - keiner braucht einen Hamster im Kinderzimmer oder ein Paar Chins im Wohnzimmer.
Dazu kommen immer Neulinge, denen mühsamst die grundlegensten Grundlagen zu IHREN Tieren beigebracht wurden, und die nun glauben, über die gesamte Tierart bescheid zu wissen - nicht jeder Mensch sieht Tiere mit Abstand, die meisten lieben sie - und genau diese Liebe führt zu einem furchtbaren Machtgehabe gegenüber den Tieren. Ihnen wird das Recht auf freie Nahrungswahl, das Recht auf freie Partnerwahl, das Recht auf ein Höchstmaß an Freiheit usw usf genommen ... übrigens nicht nur von Chinhaltern, sondern auch von sog. Tierrechtlern, die aufgrund ihrer eigenen Moral ihre Katzen und Hunde vegan ernähren!
Das Ganze passiert dann unter dem Deckmäntelchen der Verantwortung ...
Ich behaupte mal ganz frech: Wenn ich schon Verantwortung für jemanden oder etwas übernehmen muß, dann ist da doch schon irgendetwas im Ansatz falsch gelaufen, oder nicht?
Mir ist mit meiner Tierhaltung bewußt, daß ich hier Tiere auf beschränktem Platz halte, und damit eben auch die Verantwortung dafür übernehme, daß die daraus entstehenden Probleme gemildert werden. Damit nehme ich ein Großteil der Eigenverantwortung der von mir gehaltenen Tiere, sie sind mir also ausgeliefert ... nur, welchem tierliebenden Tierhalter ist dies bewußt?
Ein Mensch KANN kein Tier lieben - er kann an einem Tier oder mehreren Tieren hängen, ja, aber eben nicht lieben ... denn das würde bedeuten, daß er das Tier in die menschliche Rangordnung und menschliche Gesellschaft aufnimmt. Daß das tatsächlich Menschen tun, die ihre Tiere leben, merkt man, wenn man mit ihnen redet:
Sie übernehmen mehr oder weniger bewußt den höheren Rang. Sie päppeln so, wie sie ein Baby füttern würden, sie knuten das Tier so, wie sie das rangniedrigste Hordenmitglied knuten würden usw usf - das solches nur funktionieren kann, wenn entsprechende artübergreifende Regeln aufgestellt werden, die vom ranghöchstem Hordenmitglied, also dem Menschen, aufgestellt und durchgedrückt werden, ist dabei Binsenweisheit - nur ein Mensch weiß, wie er sich in der Horde bewegen, kommunizieren, sich gegen Mobbing wehren und leben kann. Wie soll das eine andere Tierart in einer menschlichen Gesellschaft?
Das fällt ja sogar mir schwer, und ich bin ein Mensch!
Je enger der Mensch das Tier zwingt, sich zeitweise in die menschliche Horde zu integrieren, desto brutaler werden dabei die Regeln fürs Tier - und das Tier hat keine Möglichkeit zu sagen: "Aua! Du tust mir unrecht!"
... und nun kommen Menschen an, die funktionierende, gesunde Tiere haben, die solche Regeln nicht befolgen und nicht kennen - darf das denn sein?
Was wäre denn, wenn es sowas geben würde? Was wäre, wenn Fritzchen Immerklar seine Chinnies vollständig frei in Haus und Garten hält und es funktioniert?
Seid mal ganz ehrlich - wenn ihr bewußt oder unbewußt Tieren systematisch ihre Rechte nehmt, und euch wird vor Augen geführt, das macht keinen Sinn, erst Recht nicht im Sinne der Tiere - ist das ein schönes Gefühl?
Es gibt Menschen, die das ohne diese Liebe mit Abstand anschauen können und draus lernen können ... jemand, der seine Tiere liebt, kann dies nicht!
Ganz im Gegenteil, dieser Zustand, der nicht sein darf und nicht sein kann, der muß unbedingt schnellstmöglich aus der Welt geschaffen werden - und wenn man dem Fritzchen Immerklar vorwirft, er wäre verantwortungslos und würde seine Tiere nicht lieben ...
(Im gewissen Sinne stimmt das sogar, denn Fritzchen Immerklar hat nämlich einfach ein Teil der Verantwortung bei seinen Tieren gelassen und sich nicht auch noch das letzte Quäntchen Verantwortung an sich gerissen. Einzig, was die durch die Haltung bedingten Einschränkungen für das Tier angeht, die Verantwortung trägt Fritzchen Immerklar, so wird er z. B. in der Küche die Herdplatten abdecken. Außerdem liebt Fritzchen Immerklar seine Tiere tatsächlich nicht, sondern mag sie, hängt an ihnen, will, daß es ihnen gut geht ... das ist ähnlich, aber eben keine menschliche Liebe!)
Tatsächlich findet sich bei den tierliebenden Menschen sehr viel Ersatzverhalten aus der Kinderaufzucht (Päppeln, Füttern mit starker Nahrungsmittelvorauswahl, Füttern aus der Hand, Saubermachen, Erziehung und Strafen, Streicheln, Kraulen) und aus der Hordenführung (Zwangsvergesellschaftung, Belehrungen von Nichthordenmitgliedern, Abgrenzung der Ersatzhorde gegenüber andersdenkenden Nichthordenmitgliedern, Streicheln und Kraulen).
Was mich dabei immer verwundert - es gibt eine Sonderform der Liebe beim Menschen, die sexuelle Liebe.
Menschen, die sich nur in andere Arten verlieben können, schaffen sich oft das Tier ihrer artübergreifenden Begierde an - aber lassen dem Tier ein Höchstmaß an Eigenverantwortung! Solche Menschen zwingen ihre Tiere nicht, sie lassen sich da nicht mal von tierliebenden Menschen reinreden.
Ich hab ein paar solcher Menschen kennegelernt, ganz ehrlich, was ich da gesehen hab, war eine wirklich schöne Tierhaltung - und war das Tier nicht an sexuellen Interaktionen mit seinem artungleichen Zwangspartner interessiert, wurde das akzeptiert und ein artgleicher Partner zugeholt ... und getrauert, als wenn der Liebste eben sich in jemand anders verliebt hätte.
Mal ganz ehrlich - was ist hier mehr Tierquälerei ... das, was gewisse tierliebende Menschen ihren Tieren mit verantwortungsbewußten und hydrophierten Päppeln und Zwangsvergesellschaftungen antun, oder das, was sexuell tierliebende Menschen durch das Angebot ans Tier, mit ihnen ins Bett zu gehen, antun?
Zweiteres ist gesellschaftlich so inakzeptabel, daß man nicht mal drüber reden und aufklären darf ... (es gibt da nämlich noch die Sadisten, die Tiere sexuell zu Tode foltern, die haben aber mit Sodomie so gut wie nix zu tun, sondern mit einem übersteigerten und pervertierten Machtdenken, meist über Kindheitserfahrungen ausgelöst.)
_________________ Marx ist die Theorie
Murx ist die Praxis!
zum Thema Chinforen: Da muasch drieberschdeiga end derfsch di ned drum bucka
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