Huhu,
seit einigen Jahren beginnen 3D-Drucker langsam unseren Alltag durchzudringen. Diese Technik dürfte natürlich auch für den Käfigbau interessant werden, auch wenn bei den Chinchillas die Sache wohl etwas anders aussieht als bei kleineren Nagern. Für Terrarien und kleinere Käfige für kleinere Nager (Degus, Mäuse usw.) könnte der 3D-Druck in einigen Jahren eine interessante Ergänzung bieten. Bei den Chinchillas, bei Zimmerhaltung oder grossen Freilaufvolieren dürfte der 3D-Druck für das Gehege bzw. bei Zimmergehegen für den Schutz der Wände wohl kaum eine Rolle spielen. Aber bei kleineren Käfigen und im Bereich der Strukturen, z.B. bei Etagen oder auch bei Häuschen, Höhlen, Verstecke oder auch Sandbadhäuser und ähnlichem könnte auch bei Chinchillas in Zukunft der 3D-Druck interessant werden.
Ein wirklich interessantes Beispiel wären 3D-Labyrinthe, die man statt aus Holz neu aus leichten Metallstrukturen drucken könnte. Natürlich müsste man dann die Oberfläche irgendwie noch bespannen, zum Beispiel mit Stoff, da es sich anbietet die Metallkonstruktion so leicht wie möglich zu gestalten. Der Vorteil vom Drucker wäre dabei, dass die Formen sehr viel freier und auch natürlicher (zum Beispiel könnte man einen Erdhügel imitieren) gestalten könnte. Auch interessant wäre es beispielsweise, wenn man einen Wintergarten für Chinchillas gestalten würde, also Zimmerhaltung im Wintergarten, beim Boden ein natürlicher Erdboden (Sand-Erdmischung), dann eine Bepflanzung mit Puyas und chilenischen Sträuchern und auch da könnte man beispielsweise aus 3D-Druck Strukturen für künstliche Hügel herstellen, diese dann beispielsweise an der Oberfläche mit einer Mischung aus Lehm und Stroh verkleiden. Durch Öffnungen in der gedruckten Struktur würden die Chinchillas ins Innere des Hügels gelangen und man könnte diese mit groben Steinen und Sand (ggf. mit etwas Erde vermischt) füllen oder teilweise füllen und sie könnten sich darin natürliche Verstecke anlegen. Je nach dem könnte man auch mit weiteren Strukturen im Inneren des künstlichen Hügels Möglichkeiten schaffen, dass das Erdreich im Innern nicht zusammenfällt und gegrabene Höhlen nicht zerfallen. Da die Strukturen des künstlichen Hügels eine netzförmige Oberfläche haben, die durchlässig ist für Wurzeln, könnte man diese Hügel auch zum Beispiel wiederum mit Gras, Kakteen und kleineren Pflanzen (z.B. Muehlenbeckia hastulata) bepflanzen. Möglichkeiten gäbe es viele. Man könnte auch noch eine Stufe weitergehen und natürlich aussehende Barrieren drucken, welche gewisse Pflanzen bzw. Bereiche, wo diese Pflanzen wachsen, vor dem Eindringen der Chinchillas schützen, damit sie in Ruhe wachsen können.
Lange Rede, kurzer Sinn, mit 3D-Druck könnte man gerade bei natürlich eingerichteten Gehegen (z.B. im Wintergarten) interessante Dinge umsetzen. Aber auch bei Verstecken wie beispielsweise den beliebten Labyrinthen könnte man neue Ideen umsetzen. Das könnte dem Zusammenleben mit Chinchillas ganz neue Möglichkeiten eröffnen. Allerdings, günstig ist die neue Technologie nicht und es braucht auch erst mal Zeit, bis die Druckpläne bzw. Dateien erstellt sind und um diese in realen Modellen zu erproben. Gerade aber die Chinchillahalter wären in diesem Bereich eine interessante Nutzerschicht, die diese Technologie ausreizen könnte. Einerseits sind oft eher ältere Leute Chinchillahalter, die nicht selten auch finanziell mehr Möglichkeiten haben als Nager (Hamster, Maus, Degu und Co.) haltende Teenager oder Eltern, die Tiere für ihre Kinder anschaffen (meist Meerschweinchen, Kaninchen und Co.). Auch bei der Technik gibt es doch einige, welche die nötige Affinität zu neuen Technologien haben und auch bereit wären, ihre Erfahrungen und ggf. Dateien für den 3D-Druck etc. zu teilen. Das erleichtert wiederum für andere, die Interesse haben, die Einstiegshürden.
Ich habe das Thema unter anderem auch im Deguforum angesprochen:
http://www.degus-online.de/phpbb/viewto ... =6&t=44678