Als ich mit der Chinchillahaltung anfing, hatte ich keine Nüsse gefüttert, weil die Chins die Nüsse nicht knackten.
Meine kluge Schlußfolgerung: Wenn Chinchillas keine Nüsse knacken, dann gehören sie nicht in ihr natürliches Nahrungsspektrum ...
Nun ... über die Zeit stellte es sich heraus, daß Nüsse und Mandeln nicht nur eine leckere Zusatzkost sind, sondern offenbar auch wichtig in irgendeiner Art. Meine Vermutung war, daß es die Fettsäuren sind. Die meisten Nüsse enthalten sehr viele essentielle Fettsäuren.
Problem an der Sache, Samen mit noch höheren Gehalten an essentiellen Fettsäuren werden weniger gern gefressen, wie die Nüsse ...
Eventuell hab ich nun allerdings eine Erklärung - es gibt einige Arten der Mesquitebäume (Prosopis) in Chile ... direkt im ehemaligen Chinchillaverbreitungsgebiet kommen Prosopis chilensis vor. Diese bieten Schoten, die zwischen Juni und November in großen Mengen reif von den Bäumen fallen ... und die Samen sind sehr reich an hochwertigem Eiweiß. Es wird von über 30% Roheiweiß gesprochen ... und hier haben wir eine Parallele zu Nüssen.
Das Fett ist dann offenbar nur eine nette Beigabe, denn die Samen der Mesquitebäume sind reich an Stärke, also sollten sie relativ geringe Mengen an Fetten aufweisen.
Die Schoten sind für Chinchillas leicht zu knacken, immerhin schaffen sie es auch, Erdnüsse zu knacken. Sie sollten also kein Problem darstellen.
Wenn meine Theorie stimmt, dann wären also die Nüsse ein Ersatz für die relativ großen Samen der Mesquitebäume - wobei der Eiweißgehalt ausschlaggebend ist, nicht das Fett.
Was ein wenig an dieser Theorie stört - zumindest meine Chinchillas futtern keine Hülsenfrüchte (außer Erdnüsse) - und die Samen der Mesquitebäume sind ernährungsphysiologisch wie Hülsenfrüchte aufgebaut. Auch der hohe Gehalt an wachstumshemmenden Stoffen ist in den Samen der Mesquitebäume sehr hoch.
Arbeitsquelle:
http://www.feedipedia.org/node/553