Huhu,
das passt hier jetzt vielleicht nicht so ganz, aber wer ernsthaft mal nach Chile möchte, der könnte an diesem kleinen Büchlein Freude haben und Nutzen daraus ziehen.
Ich habe es leider erst nach meiner ersten Chilereise entdeckt, aber interessant ist es trotzdem. Vermutlich hätte ich es auch vor der Reise gar nicht gekauft, denn mir war nicht bewusst, wie stark die Unterschiede zum europäischen Festland bzw. zu Spanien sind.
Zita-Maria Berendsen, Fernando Berendsen (1992): Chile: Sprachführer, Reiseknigge, Praxistips. walk&talk Band 7. Thomas Schreiber Verlag, München.
Zum Inhalt:
Das Buch hat schon gut 2 Jahrzehnte auf dem Buckel, was für ein Reisebuch viel veraltetes Wissen bedeutet. Das ist nicht nur schlecht, denn es erzählt auch etwas Geschichte, was früher anders war. Als Sprachführer ist aber vieles gleich geblieben und im Vergleich zu modernen Reiseführern geht es gerade in Bezug auf die Sprache mehr in die Details. Diese Umstände machen das Buch zu einer interessanten Ergänzung zu einem aktuellen Reiseführer (in englischer Sprache finde ich den Chileführer von The Rough Guide sehr empfehlenswert, in deutscher Sprache finde ich den Führer aus dem Reise-Know-How Verlag empfehlenswert).
An Themen gibt es neben der obligatorischen Einleitung und einer Zusammenfassung der wichtigsten Dinge folgende weiteren Kapitel: Ankunft, Öffentliche Verkehrsmittel, Unterkunft, Essen & Trinken, Erledigungen, Einkaufen, Von Ort zu Ort, Autofahren, Sehenswürdigkeiten, Erholung, Unterhaltung, Zwischenmenschliches, Was man sonst noch brauchen kann, Im Falle eines Falles, Kurzgrammatik Vokabelliste, Index.
Was ist veraltet? Wo man den technischen Wandel besonders stark bemerkt, ist beim Thema Telefonieren, da hat sich mit Mobiltelefonen, Internet und Digitalisierung eine starke Umwälzung vollzogen. Ein anderes bemerkenswertes Beispiel ist die Metro-Karte von Santiago (S. 37), die von damals 2 Linien inzwischen um einige Linien gewachsen ist, und offenbar wird das Netz die nächsten Jahre weiter wachsen. Interessant ist es natürlich trotzdem, wenn man die alte Metrokarte mit aktuellen Karten vergleicht, gerade auch weil sich in den über 20 Jahren soviel tat.
Was ist gut? Das Buch hat viele interessante Infos und Tipps auf Lager, so wie man es sich auch von einem guten Reiseführer gewohnt ist. Die themenbasierten Wortlisten gleichen eher einem Wörterbuch oder einem thematischen Aufbauwortschatz. Da das Buch gezielt auf Chilenismen eingeht, ist man mit diesem Buch näher an der chilenischen Sprache dran als mit einem normalen Spanischbuch, das sich auf das Kastillische des spanischen Festlandes bezieht. Wünschenswert wäre manchmal aber, wenn das Buch gezielt auf Unterschiede zum Kastillsichen hinweisen würde, denn einige Begriffe sind schon anders und der Vergleich wäre da praktisch, um besser zu verstehen, wo die Unterschiede liegen.
Viele der Satzbeispiele sind ferner nah der Realsituation gewählt und sind für das Verständnis und Lernen sehr hilfreich, gerade auch wei sie wichtige Sätze, Ausdrücke oder Fragen behandeln, die man sich als Tourist fragt, weil sie in normalen Reiseführern im kleinen Ausspracheteil meist nicht erwähnt werden.
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