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 Betreff des Beitrags: Re: Eckardt 1963: Das grosse Handbuch der Chinchillazucht
BeitragVerfasst: 24.08.2013, 08:56 
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Jetzt kommt der Knaller:

Ich hatte vorhin etwas nachgeschaut über Zahnerkrankungen in Kennedy und in Eckardt, weil das eben die beiden ausführlichsten alten Bücher sind, die zu diesem Thema etwas zu bieten haben. Es sieht so aus, dass Eckardt seinen Text von Kennedy 1:1 kopiert und ins Deutsche übersetzt hat, einfach ohne Quellenangaben, welche Kennedy fein säuberlich jeweils am Ende eines Abschnittes aufführt.
Mir blieb fast die Spucke weg, als ich das sah, es vereinfacht mir jetzt allerdings auch das Übersetzen, zumal ich jetzt eine Vorlage habe, mit der ich vergleichen kann.

Wie habe ich das gemerkt? Ganz einfach, mir kam es bemerkenswert vor, dass Kennedy von "slobber" und "drooling" schrieb, was etwa mit Sabbern übersetzt werdne kann und ich dann bei Eckardt auf Sabbern und Geifern stiess. Doch das war mir eigentlich noch nicht verdächtig, eher dachte ich, dass die Beschreibungen damals noch ungenau waren und sich das auch in solchen verwendeten Begriffen ausdrückte. Als ich dann bei Eckardt auf eine Zusammenfassung am Schluss des Abschnitts stiess und später im Kennedy ebenso und der erste Punkt inhaltlich mir gleich erschien, fing ich an zu vergleichen. Das ganze Kapitel Zahnerkrankungen scheint von der Einleitung her 1:1 übersetzt, auch Hinweise auf das Ontario Veterinary College, an welchem Kennedy tätig war und Erfahrungen, die er dort sammelte bzw. Beobachtungen, die er dort machte, sind übersetzt. Einzig an einer Stelle ist mir eine Abweichung bei einer Zahlenangabe aufgefallen.
Es ist allerdings nicht der ganze Teil über Krankheiten von Kennedy übersetzt/übernommen. Bereits das übernächste Thema "Tympanie" scheint wiederum eigenständig zu sein.

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 Betreff des Beitrags: Re: Eckardt 1963: Das grosse Handbuch der Chinchillazucht
BeitragVerfasst: 24.08.2013, 11:38 
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Moderator und Technik
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Hier kommen noch ein paar weitere Zitate.

Ich habe sie verwendet im Zusammenhang mit Zahnerkankungen in einem anderen Forum:
Liteartur zu Zahnspitzen?

Hier die Zitate:

Schneidezähne
Zitat:
Bei geifernden Chinchillas hat eine schrittweise Umwandlung der Zahn- und Knochenstruktur stattgefunden. Die Zähne wachsen regellos, ihre Wurzeln dringen jenseits der normalen Stellung und Lage ins Zahnfleisch ein und beschädigen den Kiefer. Bei geifernden Chinchillas werden die Zähne in einem Zeitraum, der sich auf einige Monate bis zu einem Jahr und mehr erstrecken kann, weitgehend verformt.

Wegen der unnormalen Entwicklung und Verformung der Knochen, welche die Zähne umgeben, werden ihre Schneide- und Mahlflächen zerstört.

[...]

Die Schneidezähne der Chinchillas wachsen im allgemeinen schnell. Bei geiferkranken Chinchillas treffen sie jedoch nicht mehr richtig oder nur in ungenügendem Masse aufeinander. Aus diesem Grunde sind die Schneidezähne natürlicher Abnutzung nicht mehr ausgesetzt. Als Ergebnis werden die oberen Schneidezähne - jedenfalls viel häufiger als die unteren, anormal, ungleich und verformt. Bei manchen geiferbefallenen Chinchillas wachsen die oberen Schneidezähne in 5-6 Wochen ca 2,5 cm, wenn man sie nicht kürzt oder sonst auf eine Weise ihr Wachstum hemmt. Ergreift man keine Massnahmen, findet man oft, dass die Zähne abwärts, nach vorn, nach hinten oder nach oben in Windungen oder Spiralform an den Seiten des Mauls wachsen.

[...]

Bei geifernden Tieren schneiden die unteren Schneidezähne gerade an der Stelle eine Furche oder Kerbe in den Schmelz der oberen Schneidezähne, an der sie aufeinandertreffen. In diesem Falle zeigt sich, dass die oberen Zähne die unteren überwuchern, indem sie ein unnormales Wachstum und eine Abweichung von der natürlichen Form der Schneidezähne zeigen.

Quelle: Eckardt 1963, S. 221-222


Beschaffenheit der Zähne und Knochen, Hinweis auf Mineralstoffmangel
Zitat:
Mit Fehlbiss oder Geifer behaftete Zähne sind sehr brüchig, spröde und leicht zerbrechlich. Versucht man, sie zu kürzen, so sieht man, dass sie nur sehr lose in ihren Alveolen sitzen und leicht vollkommen ausfallen.

Wenn man mit der Fingerspitze auf dem oberen Rand des Unterkieferknochens entlangfährt, so merkt man, dass dieser unregelmässig ist und sich bei Berührung rauh anfühlt. Prüft man die oberen Knochen auf dieselbe Weise, findet man ebenfalls höckerige und aufgerauhte Stellen.

Bei Berührung und Anfühlen der oberen Kieferregion, gerade unter und hinter den Augen, scheint diese Stelle recht empfindlich und schmerzhaft zu sein.

Quelle: Eckardt 1963, S. 222-223


Backenzähne, interessant: es werden Zahnbrücken beschrieben und die Abnutzungsform, welche offenbar zu den besagten Zahnspitzen führen dürfte...
Zitat:
Beim Untersuchen der Backenzähne von Chinchillas in fortgeschrittenem Stadium des Geiferns, sieht man, dass diese an einer Seite scharf sind und keine Mahlfläche haben. Die Backenzähne des Oberkiefers sind gewöhnlich an der äusseren Seite hoch und fallen zum Zahnfleisch hin ab. Die Backenzähne des Unterkiefers sind im allgemeinen auf der Aussenseite niedrig und die Spitze steigt nach oben über die Zunge an. Bei manchen dieser Art erkrankten Tieren wurde beobachtet, dass die Backenzähne zu beiden Seiten des Maules über der Zunge begraben waren und die kranken Tiere sie weder beim Fressen noch beim Greifen bewegen konnten. [...]

Quelle: Eckardt 1963, S. 223

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 Betreff des Beitrags: Re: Eckardt 1963: Das grosse Handbuch der Chinchillazucht
BeitragVerfasst: 24.08.2013, 14:37 
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Pyramidenspitze
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Mir wird ganz anders ...

Derartig schwere durch Fehlernährung herbeigeführte Schäden an Kieferapparat und Zähnen finden sich ja nicht mal bei kuntibuntigefütterten Chinchillas!
Scheint aber absolut normal gewesen zu sein ...

Ob solche Erkrankungen auch die Chinchillas aufwiesen, welche nur die Eckards Preßlinge bekamen?

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