@Pecu
Dein beobachtetes Verhalten finde ich sehr interessant. Ich kenne aber ähnliches auch von Degus. Leider hatte ich damals nie so intensiv die Möglichkeit sie zu erforschen bei grösserem Platzangebot. Eine Zimmerfreilaufhaltung war mir nur für eine Woche möglich, als wir kurze Zeit zwei Wohnungen hatten...
@Anja und Janet
Danke, ja ähnliches dachte ich mir zuvor schon, bevor ich das im CH las. Man kann das Thema natürlich auch nicht so sehr vereinfachen auf die Frage Grundfläche oder Höhe, denn erst ab einer gewissen Grundfläche lassen sich gewisse interessante Strukturen ermöglichen, die bei Platzmangel nicht möglich wären. Andererseits hat man bei grösseren Käfigen oft auch mehr Höhe, die aber auf der anderen Seite auch mit entsprechenden Strukturelemente, selbst wenn es nur Etagen sind, erschlossen werden muss.
Nachtrag zu einer Aussage von Klaus:
Zitat:
Der Grund: Chinchillas sind in freier Natur Fluchttiere. Die springen nicht. Sonst wären sie leichte Beute.
Ich muss da jetzt doch mal noch was dazu schreiben, weil es mir doch wichtig erscheint, das zu präzisieren *g*.
Wie es konkret bei Chinchillas ist lasse ich mal offen, aber allgemein bei Fluchttieren ist es ja nicht so, dass springen per se schlecht wäre, im Gegenteil. Ich hatte vor einiger Zeit mal eine Studie gelesen, die das vierfüssige und zweifüssige Fortbewegen bei südamerikanischen Mäusen, sogenannten Neuweltmäusen, untersuchte und sie kam dabei zum Schluss, dass selbst Arten, die sich normalerweise vierfüssig fortbewegen zur Flucht teilweise gezielte Sprünge und somit zweifüssiges Fortbewegen benutzten, während sich eine der Mausarten fast nur zweifüssig (wie man das von Kängurus kennt) fortbewegte und nur bei einem sehr gemächlichen Fortbewegungstyp sich vierfüssig fortbewegte.
Der Sprung oder die Sprünge wurden also gezielt genutzt, um den Beutegreifer zu verwirren und aus einengenden Situationen zu entkommen, bei denen der Fluchtweg am Boden (der am einfachsten zu kontrollieren ist, da er nur zwei Dimensionen umfasst und nicht drei wie die Luft) versperrt wurde.
Degus zeigen übrigens ein anderes Verhaltensmuster, um Beutegreifer zu verwirren, sie bewegen sich sehr ruckartig fort, kurze Sprints, die immer wieder durch Pausen unterbrochen werden. Der chilenische Biologe hatte dieses Verhalten bei den Degus entdeckt und in mehreren Publikationen vertieft behandelt.
Und bei den Hasentieren (Kaninchen, Hasen) gehören Luftsprünge und das Haken schlagen zu den Verhaltensmuster, welche ebenfalls mit einer gewissen Unberechenbarkeit versuchen, Beutegreifer zu verwirren und ihnen zu entkommen.