Es ist ja eigentlich nicht so schlimm, über Futter zu sparen, macht man das geschickt, sind die Tiere trotz Pellets gesund ... und einen gewissen Prozentsatz Erkrankungen hast du selbst dann, wenn du optimal ernähren und optimal halten würdest (das heißt, wenn das überhaupt ginge).
Ob du nun 10% Erkrankungen oder Unwohlsein mehr hast oder nicht, fällt eh nicht auf - auffallen tut es nur, wenn du die üblichen 80% ernährungsbedingten Krankheiten hast und nur der Rest der nicht zu eliminierende Bodensatz an Erkrankungen ist ...
Was mich an der Sache stört, ist die absolute Ignoranz und Lernunwilligkeit, zu Begreifen, was da wirklich gemacht wird ... so kann man sein Futter nicht optimieren. Würde einfach nach den eigenen Möglichkeiten geschaut werden und dementsprechend zugefüttert werden, kämen die Leute nämlich tatsächlich an das heran, was die langjährigen (Groß)züchter alle gemacht haben: Gesunde Tiere mit Pellets und wenig Kräutern abspeisen, offenbar kranken Tieren nen Haufen Kräuter vorsetzen und eventuell mit bekömmlichen Frischfutter nachhelfen, den Rest erledigt Fungistop und die Hausapotheke. Die meisten Chins schaffen es selbst unter solchen Bedingungen, sich wieder leistungsfähig zu bekommen, der Rest sind halt akzeptable Ausfälle.
Auf die Art und Weise ist das Ganze sogar sehr rentabel.
Bei geschicktem Futtermanagement (in der Zigarettenpause auf Arbeit mal weniger quatschen, sondern mehr vor die Tür gehen und Zweiglein pflücken) ist es sogar möglich, über Blätter und Kräuter für kostenlos mit wenig Aufwand teure Pellets einzusparen! Aber auf sowas kommt man natürlich nicht, wenn man um jeden Preis die Pellets nicht aufgeben will ...
Über die Diskussionen gute Pellets - schlechte Pellets dagegen lachen sich die Pelletmühlen vermutlich was ins Fäustchen, denn ich wette, denen ist durchaus klar, daß der Ausgleich nur allein über Kräuter geschaffen werden kann bzw an der modernen Züchtermisere noch ganz andere Sachen außerhalb der Fütterungsproblematik beteiligt sind - siehe das Thema Zucht mit kranken Tieren, extreme Haltungs- und Hygienemängel ...
Zitat:
Woher wissen die Leute eigentlich, was zu hoch oder zu niedrig ist?
Du weißt doch, Pellets werden seit Anbeginn der Chinchillahaltung auf die Bedürfnisse der Chinchillas hin von namhaften Wissenschaftlern und langjährigen (Groß)züchtern entwickelt und sind dem Futter im chilenischen Matorral nachempfunden! Klar weiß man, was Chin braucht!
Deshalb muß ja um jeden Preis die Selektion ausgeschaltet werden, denn ein Chin kann gar nicht wissen, was es braucht!