Zitat:
Das Gehege steht jeden Abend 1-2 Stunden offen. Davor steht ein Triptrap, die 70 cm Höhenunterschied sollten also kein Problem sein. Alle drei bleiben drin. Ameli hüpft gern mal auf den Arm. Aber sobald sich dieser raus bewegt, springt sie schnell runter.
Du hast also das Problem, deine Chins wollen viel Platz, weil ihnen das so angeboren ist - aber sie haben Angst vor der unendlichen Weite eines Zimmers, weil sie nur Winzkäfig kennen. Würden sie zu mir kommen, würden sie glatt nen Herzkasper bekommen aufgrund der Weite eines Zimmers ...
Du mußt da einfach Geduld haben, es braucht sehr viel Zeit, um die Wunden der falschen Haltung in ihrem bisherigen Leben heilen zu lassen. Wer weiß, was sie schon alles erlebt haben. Du kannst nur jeden Tag Auslauf anbieten ... irgendwann werden sie das Angebot annehmen, bis dahin wünsch ich dir starke Nerven, was das Käfiggitterbeißen angeht ... vermutlich würden sie sich nicht mal raustrauen, wenn der Käfig direkt am Boden wär.
Es ist eine Art von Langeweile - aber gerade bei Chins, die lange Zeit unter sehr beengten Verhältnissen gelebt haben, ist zuviel Platz zu stressig ... sie verkraften es einfach nicht, sie müssen sich erst langsam dran gewöhnen. Solange sie diesen Platz nicht haben, sind sie unzufrieden, weil ihr Instinkt ihnen sagt, was sie brauchen - bekommen sie das an Platz, was sie brauchen, haben sie Angst. Sobald sie wieder auf gewohnt wenig Platz eingesperrt werden, fühlen sie sich sicher und langweilen sich und wissen eigentlich nicht wirklich warum.
Wenn du den Käfig erweiterst und sie bis dahin noch nicht den Auslauf angenommen haben, ist es wichtig, daß du über die Einrichtung ihnen das Gefühl gibst, sich weiterhin in einem engen Käfig zu bewegen - auch wenn sie deutlich mehr Platz haben.
Das, was Chinchillas normalerweise brauchen, also Sprintstrecken, übersichtliches Gelände, Aussichtsplattformen etc, macht deinen Chins aller Vorraussicht noch viel zu viel Angst, sie brauchen sichere Wände und Gitter, die ihnen die gewohnte Langeweile-Sicherheit geben. Enge Durchschlupfe zwischen den Wänden regt ihre Neugier an, so daß sie wenigstens nach und nach einen gewohnt sicheren engen Raum nach dem andern erobern können.