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 Betreff des Beitrags: Re: Probleme mit Ovator
BeitragVerfasst: 30.06.2011, 17:52 
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Das finde ich irgendwie krass...bis dato hieß es Ovator und Berkel hätten zu viele Nährstoffe, weshalb so manch ein Standardhalter mit Chins ohne Mehrbedarf (Krankheit, Laktation, Wachstum etc.) dazu übergegangen ist, Pellets zu rationieren oder auf Marken mit weniger Zusätzen umzusteigen (Panto). Nun doch zu wenig. Irgendwie scheint das ziemlich zu schwanken und verlassen kann man sich wohl schon länger nicht mehr auf die Hersteller.

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 Betreff des Beitrags: Re: Probleme mit Ovator
BeitragVerfasst: 30.06.2011, 19:14 
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Pyramidenspitze
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Ovator und Heu + täglich Topinamburkraut und Topinamburpellets hat deutlich weniger Vitamine und Mineralstoffe drin, wie Ovator und Heu ...
Der Unterschied liegt vielmehr daran, daß die Tiere nicht gezwungen sind, von Ovator zu leben, um genügend Energie aufzunehmen, denn Heu allein reicht nicht vom nutzbaren Energiegehalt aus.

1. Nun haben wir jedoch in Ovator beispielsweise Menadion - ein giftiger Vitamin K-Ersatz (schädigt die Leber), der zudem auch noch zu einer deutlich schlechteren Aufnahme von Vitamin K führt und in Pflanzen nicht vorkommt. Sowohl in Getreide, als auch in Topinambur kommt kein Menadion vor - dafür jedoch das lebenswichtige Vitamin K1. Wenn weniger Menadion aufgenommen wird, weil die Chins auf Topi oder Getreide ausweichen können, statt Ovator fressen zu müssen, kann mehr Vitamin K1 aufgenommen werden und wird beim Zusatz sowohl von Topinamburpflanzen, als auch beim Zusatz von Getreide noch zusätzlich zugeführt.
2. Wir haben in Ovator große Mengen an Cholecalciferol (Vitamin D3), Ergocalciferol (Vitamin D2) fehlt in Ovator. In Pflanzen kommt kein Cholecalciferol vor, sondern nur Ergocalciferol. Ergocalciferol wird wiederum gebraucht, um Cholesterol herzustellen, was für den Fettsäurentransport unabdingbar ist. Aus Cholecalciferol kann jedoch kein Cholesterin hergestellt werden - ergo, es kommt zu einem Mangel an diversen Fettsäuren, nicht, weil sie im Futter fehlen würden, sondern weil sie nicht transportiert werden können. Ergocalciferol findet sich in Topinamburblättern und Getreide.
3. In Ovator wurde statt Carotinoiden das fertige Retinolpalmitat (Vitamin A) zugeführt - das ist jedoch in Pflanzen gar nicht drin, sondern Chinchillas nehmen Carotinoide auf und stellen im Körper das notwendige Vitamin A bedarfsgerecht aus Carotinoiden her. Die meisten Carotinoide werden jedoch auch bei ganz anderen Stoffwechselprozessen gebraucht, beispielsweise bei der Verwertung von Ascorbinsäure (Vitamin C!) Wird jedoch Vitamin C aufgrund eines Carotinoidmangels zu langsam im Körper verwertet, weil die Carotinoide fehlen, wird es zu Oxalsäure abgebaut, trotzdem es gebraucht wird, und bindet wichtige Mineralstoffe, insbesondere Calcium. Calciumoxalat (und andere Oxalate) entstehen und werden ausgepinkelt, trotzdem die Mineralstoffe gebraucht werden. In Pellets gleich welcher Art sind zuwenig dieser Carotinoide enthalten, es kommt also durch den Abbau nicht verwertbaren Vitamin Cs zu Calciummangel, vollkommen unabhängig vom tatsächlichen Gehalt an Calcium und Cholecalciferol in den Pellets! Einfach Vitamin C weglassen geht jedoch auch nicht, denn dann kommt es zu Skorbut. Je höher der Gehalt an Vitamin A und Vitamin Cs, desto stärker ist der Effekt. Läßt sich gut bei Pellets für Meerschweinchen beobachten - durch den hohen Vitamin A und Vitamin C Gehalt in den Pellets kommt es bei Meerschweinchen ab dem zweiten Lebensjahr zu eklatantem Calcium- und Kaliummangel, das geht teilweise soweit, daß man Meerschweinchen, die älter wie zwei Jahre sind, nicht mehr in der Zucht einsetzen kann. Gleichzeitig führen die exorbitant hohen Vitamin D3-Gehalte bei Meerschweinchen zu Verknöcherungen im gesamten Beckenbereich, insbesondere den Fugen, die sich dehnen können müssen, um eine problemlose Geburt zu ermöglichen - man sollte deshalb Meerschweinchensäue über zwei Jahre nicht das erste mal in ihrem Leben werfen lassen.
Wir haben also durch Pellets in Meerschweinchen gleichzeitig einen Calciummangel und eine Calciumüberversorgung, je nachdem wo im Körper man hinschaut! Und das nur dadurch, daß die Vorstufen zu Vitaminen fehlen!
4. Inzwischen werden Laborpellets, wenn sie bestimmte Anforderungen haben sollen (angereichert mit bestimmten Vitaminen z. B. oder es soll ein Nährstoff in den Pellets fehlen), auf ihren Nährstoffgehalt untersucht, bevor sie im Versuch eingesetzt werden - durchgängig werden dabei erhebliche Abweichungen zu den Herstellerangaben festgestellt. Dabei sind gerade die Laborpellets nach der Herstellung genau auf den richtigen Gehalt ihrer Nährstoffe geprüft, da stimmen die Anforderungen noch ... alleine nur der Transport der Pellets führt zu extremen und nicht vorhersagbaren Abweichungen zu den Herstellerangaben!
Du kannst es übrigens bei deinen Pellets, egal ob Ovator, oder die neuen Pellets, nachprüfen, indem du sie auf die angegebenen Nährstoffe untersuchen läßt ... dat stimmt einfach nicht mit dem überein, was da auf der Verpackung steht! Es ist fast immer zuwenig drin ... und selten in einem annehmbaren Verhältnis zueinander.
5. Ovator enthält als Antioxidationsmittel BHT, BHA und Etoxiquin ... alle drei Stoffe kommen in Pflanzen nicht vor, hemmen jedoch die Aufnahme verschiedener Mineralstoffe.

Kurzum ... die Chins würden auch prima mit Heu und Getreide oder mit Heu und Topinamburkraut auskommen, da würden auch keine Mangelerscheinungen mehr auftreten - aber Ovator und Topinamburpellets und eventuell noch Heu geht nicht ... einfach, weil in Heu zuwenig verwertbare Energie und selbst für Chins zuwenig verwertbares Eiweiß drin ist, um allein nur vom Heu zu leben - die Chins sind darauf angewiesen, die Pellets zu fressen, ob sie wollen oder nicht - und da in den Pellets (auch den Topinamburpellets oder deinen neuen Pellets) eben essentielle Dinge, die in Pflanzen vorkommen, fehlen, die zudem auch noch Mangelware oder schwer rauslösbar im Heu sind, dafür jedoch Zusatzstoffe drin sind, die in Pflanzen nicht existent sind, gehts schief und es kommt zu Mangelerscheinungen ...

Übrigens - ich nehme nur mal einen einzigen Mineralstoff heraus - Calcium ... je nachdem, was im Futter drin ist, wird mehr oder weniger Calcium gebraucht, fressen Chins viel Ampfer, wird auch mehr Calcium gebraucht, da große Mengen des Calciums im Futter durch die Oxalsäure im Ampfer gebunden wird und ausgeschissen wird. Sind im Futter viel Silikate drin, braucht das Chin kaum Calcium, denn Silikate fördern die Calciumaufnahme und Calciumverwertung.
Ebenso fördert Vitamin K die Calciumverwertung, während Menadion wiederum die Calciumverwertung hemmt - und damit eben deutlich mehr Calcium gebraucht wird, wenn Menadion im Futter ist.

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 Betreff des Beitrags: Re: Probleme mit Ovator
BeitragVerfasst: 03.07.2011, 10:27 
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Hab mir mal die ganzen Zusammensetzungen rausgesucht:
Chinchilla Vital - Ovator
Inhaltsstoffe:
Rohprotein 16%, Rohfett 3,4%, Rohasche 8,9%, Rohfaser 15,5%, Calzium 1,4% , Phosphor 0,65%
Zusatzstoffe pro kg:
Vit. A 14600 i. E., Vit. D3 1455 i. E., Vit. E 90 mg (Alpha-Tocopherolacetat),

HF Einpellet Chin(Hansemann Team)
Inhaltsstoffe:
Rohprotein 18%, Rohfett 3%, Rohasche 12%, Rohfaser 17,5%, Calzium 1% , Phosphor 0,5%, Kupfer 15 mg
Zusatzstoffe pro kg:
Vit. A 25000 i. E., Vit. D3 1700 i. E., Vit. E 60 mg

Berkel Chinchilla Gold-Kräuter
Inhaltsstoffe:
Rohprotein 17,5%, Rohfaser 16,5%. Rohfett 3%, Rohasche 9,5%
Zusatzstoffe je kg:
Vit A 30.000 IE, Vit D3 2000 IE, Vit E 100 mg,

Züchterfutter(Also meins):
Inhaltsstoffe:
Rohprotein 19% , Rohfett 2,90%, Rohfaser 16,80%, Rohasche 9,10%, Calcium 1,25%, Phosphor 0,70%, Natrium 0,25%
Zusatzstoffe:
30.000IE Vitamin A, 2.000IE Vitamin D3, 200mg Vitamin E, 70mg Vitamin C,

Und siehe da: es fällt auf, dass Ovator in Sachen Vitamine von allen am wenigsten enthält.

LG Klaus

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 Betreff des Beitrags: Re: Probleme mit Ovator
BeitragVerfasst: 03.07.2011, 11:43 
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 Betreff des Beitrags: Re: Probleme mit Ovator
BeitragVerfasst: 03.07.2011, 11:47 
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Pyramidenspitze
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Mein Opa hatte keine Pellets verfüttert, bei ihm bestand die Kost aus Wiese, Heu, vermutlich jede Menge Gemüseresten und Getreide.
Mangelerscheinungen, wie weiße Zähne und Co, waren bei ihm unbekannt.

Vergleicht man da mal die Vitamine, dann kam sein Futter pro Kilo bei folgendem raus:
0IE Vitamin A, 0IE Vitamin D3, 1 - 10mg Vitamin E (vier Tocopherole einschließlich des Alpha-Tocopherols, vier Tocotrienole, vermutlich weitere Tocopherol-Derivate), 200 - 500mg Vitamin C
Es fällt auf, seine Ernährung enthielt die Vitamine, die da in so riesigen Mengen in den Pellets drin sind (außer Vitamin C), gar nicht bzw in noch deutlich geringeren Mengen, wie in Ovator!

Der Vergleich mit pelletfreier, moderner Fütterung sieht ähnlich aus:
0IE Vitamin A, 0IE Vitamin D3, 1 - 20mg Vitamin E (vier Tocopherole einschließlich des Alpha-Tocopherols, vier Tocotrienole, vermutlich weitere Tocopherol-Derivate), 200 - 1000 mg Vitamin C
Du wirst nur ganz, ganz wenige unverarbeitete (oder getrocknete, also extrem wenig verarbeitete), pflanzliche Futtermittel finden, die einen Vitamin E Gehalt von über 50mg/Kilo haben!

Und auch bei denen, welche seit mind. einem halben Jahr pelletfrei ernähren ... auch hier das gleiche Bild, von ausnahmslos allen bei Pellets angegebenen Vitaminen sind deutlich weniger Vitamine enthalten, wie in Pellets, fast immer ohne daß irgendwelche Mangelerscheinungen, wie weiße Zähne und Co auftreten (gibt immer Krankheiten und erbliche Konstellationen, die weiße Zähne verursachen können - unabhängig von der Ernährung) ... oft sind hier Tiere bei, welche vordem mit Pellets, egal welchen, phasenweise oder ständig weiße Zähne zeigten, nun aber, mit der neuen Ernährung, keine weißen Zähne mehr zeigen. Auch läßt sich beobachten, daß das Symptom weiße Zähne bei den Leuten, welche Pellets, egal welcher Marke oder Pressung, verfüttern, weiße Zähne überproportional häufig auftreten, während sie bei den Leuten, die viel Kräuter und Co zufüttern, eigentlich eher selten bis gar nicht auftreten.

So ... nun erklär mir mal, wie das zustandekommt!

Ich brauch ein wenig Zeit, um entsprechende sinnvolle Grenzbereiche angeben zu können ... dann mach ich mal für einige ausgewählte Vitamine den Vergleich, was im naturnahen Chinchillafutter und in den Pellets enthalten ist, um den tatsächlichen Vitaminbedarf decken zu können - dann wird noch deutlicher, daß nicht die Pellets mit mehr Vitaminen die Verbesserung bringen können, sondern vielmehr das Anbieten mehr Abwechslung und größerer Menge naturnaher Futtermittel neben den Pellets ...
Ansonsten wird es extrem schwer, zu erklären, weshalb etwas, was weder in natürlicher, noch in naturnaher Ernährung drin ist, in Pellets im Übermaß enthalten sein muß, um Chinchillas gesund zu erhalten!

Ach ja ... meß mal mit den neuen Pellets den Verbrauch im Vergleich zum Verbrauch mit Ovator und Vergleiche ...
Ich wette, da wirst du noch eine weitere Überraschung erleben ...

Und dann rechne dir einfach mal das Verhältnis von Calcium zu Phosphor aus ... als ideal gilt für Nager ein Verhältnis von 2 : 1 bzw eigentlich für Calcium : Phosphor : Mangan von 4 : 2 : 1 ...
Auch das ist ein ausschlaggebender Faktor, wie stark Pellets schädigen ... je stärker nach oben oder unten von diesem Verhältnis abgewichen wird, desto mehr Schäden wirst du am gesamten Skelett und auch an den Zähnen haben. Je mehr Futtermittel zum Ausgleich da sind, desto besser kann von den Chins dieses Verhältnis wieder hergestellt werden.
Das gibt übrigens auch eine sehr elegante Erklärung, weshalb einige Leute echte Probleme mit der zusätzlichen Fütterung von Sämereien bei ihren Chins haben - sie nutzen Pellets mit einem Calcium : Phosphor - Verhältnis <2 : 1 und ein Heu, welches calciumarm ist ... werden dann auch noch Sämereien zugefüttert, kann das nicht mehr ausgeglichen werden, denn Sämereien liegen meist bei einem Calcium : Phosphor-Verhältnis von <1 : 1, verschlimmern also den Calciummangel noch. Kräuter dagegen liegen sehr oft bei einem Calcium : Phosphor-Verhältnis von >>2 : 1, wären also für diese Leute die bessere Zukost für ihre Chins (Kräuter sind da allerdings sehr unterschiedlich, da gibts auch einige, die mehr Phosphor enthalten, wie Calcium).

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 Betreff des Beitrags: Re: Probleme mit Ovator
BeitragVerfasst: 03.07.2011, 13:26 
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Kann das ganze noch nicht wirklich nachvollziehen!
Wie erklärst du dir, warum diejenigen, die Körner & Co. dazu gaben, keine oder weniger Probleme mit Ovator hatten?

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 Betreff des Beitrags: Re: Probleme mit Ovator
BeitragVerfasst: 03.07.2011, 13:46 
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Pyramidenspitze
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Das Calcium : Phosphor-Verhältnis bei Ovator liegt etwas über dem Idealbereich, nämlich bei 2,3 : 1
Damit kann dieses Verhältnis prima mit Getreide ausgeglichen werden. Wird zudem auch noch ein calciumreiches Kleeheu oder Luzerneheu angeboten, wird dieser Effekt verstärkt.

Aber nicht nur das, wenn mit Getreide das Calcium : Phosphor-Verhältnis ausgeglichen wird, wird automatisch auch weniger Vitamin A, Vitamin D3, Menadion, BHT, BHA, Etoxiquin etc über Pellets aufgenommen, das heißt, weniger schädliche Substanzen. Dadurch sinkt übrigens die Menge an aufgenommenen Vitamin A und Vitamin D3!
Und nicht nur das - Getreide enthält Vitamin D2, was die Chins eigentlich bräuchten und in den Pellets fehlt. Sie bekommen also genügend Vitamin D2 und können deshalb besser Fettsäuren dorthin transportieren, wo sie hingehören. Dadurch wiederum läuft der gesamte Stoffwechsel besser.

Wird zudem auch noch Getreide in Spelz verfüttert, sind die carotinoidhaltigen Häutchen um die Körner noch enthalten - es werden also deutlich mehr Carotinoide aufgenommen, da der Carotinoidgehalt in den Körnern deutlich höher liegt, wie in Pellets. Dadurch wiederum ist eine bessere Verwertung von Vitamin C möglich, Zellen können sich besser vor antioxidativen Streß schützen (so zumindest die momentane Lehrmeinung, das ist bislang noch nicht wissenschaftlich Hieb- und Stichfest, man weiß nur, daß Cartinoide im Verbund sich günstig auf den Kreislauf auswirken, Arterienverkalkung vorbeugen und zudem offenbar Tumorentstehung verhindern. Vitamin A und isolierte Carotinoide haben diese Wirkung definitiv nicht). Ansonsten sind auch im Heu Carotinoide enthalten.

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 Betreff des Beitrags: Re: Probleme mit Ovator
BeitragVerfasst: 04.07.2011, 10:08 
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Hallo zusammen,

hier mal ein kurzer Überblick über die Futterproblematik mit Ovator, die bei mir aufgetreten ist:

Die letzten beiden Ovator-Pressungen die ich verwendet habe, waren/sind die MHD 05/2011 und aktuell habe ich noch die 09/2011, beide aus dem Werk Mannheim.

Die Pressung MHD 09/2011 füttere ich jetzt seit ca. 21 KW (Ende Mai) Davor hatte ich die Pressungen 05/2011 und soweit ich mich erinnern kann hatte ich davor noch die 01/2011 verfüttert.

Zusätzlich zu den Pellets gibt es täglich frisches Heu (so viel sie wollen), verschiedene Nageäste (Birne, Apfel und Haselnuss) und verschiedene Kräuter. Ab und an gibt es auch mal etwas Frischfutter (Apfel, Löwenzahn, Haselnussblätter, Basilikum, Möhrengrün, Gänseblümchen) und 1 mal die Woche (ab und an 2x pro Woche) eine kleine Menge Sämereien. (Saatenverhältnis ca. 60 % Mehlhaltige, 40 & Ölhaltige).

Seit April konnte ich einen leichten Rückgang der Gewichte beobachten. Was aber Sommerzeitmäßig ja eh normal ist, wodurch und daher auch zunächst keinerlei Bedenken hatte. Seit ca. 22 KW, also relativ kurze Zeit nach "Umstellung" auf die 09/2011 Pressung ist mir dann aufgefallen, dass zum einen deutlich weniger Futter gefressen wird und Pellets z. T. aus den Napf geworfen worden (haben 2 Tiere auch schon bei der 05/2011 Pressung zum Schluss gemacht) oder im Napf zerbröselt wurden. Anfang Juni hat eine Gruppe zusätzlich angefangen sogar in den Napf auf die Pellets zu pinkeln.

Die bei mir entstandenen Probleme kann man eigentlich so zusammenfassen:
- insgesamt höhere Gewichtsabnahmen als sonst in der Sommerzeit üblich. Gewichtsabnahme lag ca. 50-100 Gramm höher. Bei einem Tier habe ich ganz extreme Probleme. Er hat insgesamt einen Gewichtsverlust von gut 200 Gramm. Ich kämpfe immer noch, ihn zu stabilisieren und hoffe, dass es mir gelingen wird.
- bereits ab Ende der 05/2011 Pressung war deutlich eine Fressunlust zu erkennen, Pellets wurden (wie geschrieben) zerbröselt, aus den Napf geworfen, Seit der 09/2011 auch bepinkelt.
- gerade bei meinen 3 Weibchen konnte ich beobachten, dass sie "schlapper/müder" wirkten, Gebotener Auslauf wurde von den einzelnen Gruppen nicht mehr so gerne angenommen wie sonst.

Seit dem 10.06.2011 habe ich folgende Änderungen vorgenommen:
- täglich nach wie vor Pellets, allerdings zunächst etwas weniger als sonst, seit Ende der 25. KW nochmals reduziert.
- täglich nach wie vor frisches Heu so viel sie wollen
- täglich deutlich größere Kräutermenge als vorher (ca. doppelte Menge), seit Ende 25. KW nochmals Menge erhöht, bzw. nochmals fast verdoppelt, so das sie eigentlich so viele Kräuter haben wie sie wollen
- täglich Saatenmischung (Mischungsverhältnis 2/3 ölhaltige Saaten, 1/3 mehlhaltige Saaten)
- 2 x pro Woche Frischfutter (meist Möhrengrün, Stückchenweise Möhre, Apfel oder auch einfach ein paar Halme frisches Katzen/Kleintiergras)

Feststellungen:
Seit dem ich (mind.) 2 x pro Woche Frischfutter gebe, täglich eine Saatenmischung (mit entsprechend geändertem Mischungsverhältnis) verfüttere, die Kräuterbeigabe deutlich erhöht habe und zudem noch in einer Dose Pellets mit Pfefferminze zusammengepackt habe, konnte ich folgendes beobachten:
- es werden zwar überwiegend die Beilagen gefressen, aber die Pellets werden jetzt zumindest nicht mehr zerbröselt oder bepinkelt bzw. zunächst auch nicht mehr aus dem Napf geworfen und auch - wenn auch offensichtlich immer noch nicht sonderlich gerne - zumindest in kleineren Mengen wieder gefressen (was aber auch an dem Pfefferminzgeruch liegen kann)., Seit Ende 25 KW, werden allerdings auch wieder Pellets aus dem Napf gefeuert, wenn auch deutlich weniger als vorher.
- 2 Weibchen, die mir große Sorgen gemacht haben, wollen nun auch wieder Auslauf und nutzen auch die sodann von mir angebotene Möglichkeit dazu.

- Todesfälle hatte ich "Gott sei Dank" keine.
- auch hatten alle meine Tiere nach wie vor schöne orangene Zähne

Die Kräutermischung setzt sich aus verschiedenen Kräutern zusammen. Aktuelle Kräutermischung:
Sptiz- und Breitwegerich, Haselnussblätter, Löwenzahnkraut und Wurzel, Mariendistel, Sonnenhut (Echinacea), Topinamburkraut, Kamillenblüten, Rosenblätter und Pfefferminze. Seit Ende 25. KW auch Johannisbeerblätter und Malvenblätter.

Etwas was evtl. noch interessant ist:
Ich habe ein Weibchen, was mich die letzten Wochen eigentlich zur Weißglut getrieben hat, da es permanent den Fressnapf abmontiert hat und somit das Futter im gesamten Käfig verteilt hat. Habe sie jetzt seit Anfang 26. KW komplett ohne Pellets ernährt und der Napf bleibt nun da wo er hingehört und somit auch das Futter.

Das Weibchen, welche Probleme mit den blutenden Füßchen hatte, hat jetzt seit ca. der 25 KW noch keine neuen "Blutungen" gehabt.

Ich gehe mittlerweile davon aus, dass beide "Probleme" auch mit den Pellets zusammen hängen. Wobei ich mittlerweile allerdings nicht mehr glaube, dass ich sich bei den Problemen mit den Pellets wirklich um Vitamin- bzw. Nährstoffmangel handelt. Da die nach wie vor orangenen Zähne da eigentlich dagegen sprechen.

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Liebe Grüße
Leni

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 Betreff des Beitrags: Re: Probleme mit Ovator
BeitragVerfasst: 04.07.2011, 10:35 
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Was vermutest du sonst?

Ich finde es gut, dass du nun den Speiseplan erweitert und umgestellt hast, kommt ja nur den Tieren zugute.
Anja hier aus dem Forum hatte auch wunde Füßchen bei einem Chinchi und diese sind ebenfalls seit der Umstellung auf naturweg heil. :)

Du hast du echt Glück gehabt und es freut mich, dass zumindest bei dir keine Chinchillas gestorben sind.

Ist dir bekannt, was andere Züchter mit den Problemen umgehen? Greifen sie eher auf andere Marken zurück und wenn ja welche oder stellen sie ebenfalls um?

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 Betreff des Beitrags: Re: Probleme mit Ovator
BeitragVerfasst: 04.07.2011, 11:00 
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Das ist nicht ganz richtig: Bei Janne war es so, dass die Abszesse deutlichst seltener kamen, aber in großen Abstand trat immer wieder einer auf. Allerdings im Ausmaß viel kleiner und einfacher zu behandeln.

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Viele Grüße von Anja

mit den Chinchillas Fiene, Rune, Jette und Ole
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 Betreff des Beitrags: Re: Probleme mit Ovator
BeitragVerfasst: 04.07.2011, 11:01 
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Oh sorry Anja, danke für die Richtigstellung.

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 Betreff des Beitrags: Re: Probleme mit Ovator
BeitragVerfasst: 04.07.2011, 11:18 
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Breifallklatscher
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Huhu,

was der tatsächliche Grund für die Probleme ist wird sich wohl so leicht nicht herausfinden lassen. Auch berichten leider zu wenige Züchter über ihre tatsächlichen Probleme bzw. über ihre genaue Ernährung. Viele schreiben bzw. erwähnen ja auch nicht, dass sie Kräuterbeigaben füttern, was es natürlich schwer macht, die "Ehrlichkeit" mancher Angaben zu beurteilen.

Ich habe nie ein Geheimnis daraus gemacht, dass ich nach wie vor Pellets verfüttere, aber eben auch Kräuter, Sämereien und, wenn auch in relativ geringen Mengen, Frischfutter gebe.

Ich stehe derzeit vor allem mit Haltern im Kontakt, die von mir Tiere haben und auch bei denen liegen nur geringe bis gar keine Probleme vor, da sie auch viele Kräuter anbieten, z. T. wohl nun auch zusätzlich noch Sämereien anbieten wollen. Klaus hat ja soweit ich das hier überflogen habe auch schon was zu der Ernährung seiner Tiere geschrieben. Von anderen Züchtern weiß ich, dass wohl die Sorten gewechselt werden/wurden, z. T. aber wohl auch mit Beigaben. Wie hoch diese Beigaben nun letztlich sind, entzieht sich aber meiner Kenntnis.

Wenn ich den tatsächlichen Grund der Probleme kennen würde, müsste ich derzeit nicht versuchen, dass über Beobachtung meiner Tiere, über Tagebuchführung und unterschiedliche Ernährung der Gruppen rauszubekommen. Über den Grund der Probleme bin ich mir daher unsicher, versuche aber meine Tiere vermehrt genauer beim Fressen zu beobachten. Daher vermute ich, dass sie an den Pellets irgend etwas stört (ggf. ein Geruch?). Die Nasen der Chins sind ja da doch deutlich empfindlicher als meine eigene. Darauf gebracht hat mich eine Beobachtung vom Wochenende.

Die Chins sotieren ja bei Kräutern, im Heu etc. ganz normal immer ein wenig aus. Im Moment kann ich aber bei allen sehen, dass bei den Pellets aussortiert wird wie sonst was. Was sonst eigentlich nie der Fall war. Die meisten Pellets werden nur genommen und aus dem Napf geworfen. Bei einer 2-er Böckchengruppe habe ich am Wochenende beobachtet, dass am Napf lange, sehr lange geguckt und auch gerochen wird. Dann wurden die Pellets anscheinend für "nicht essbar" befunden und in den Napf gepinkelt. Also Napf entleert, sauber gemacht, und nochmals mit Pellets aufgefüllt. Ähnliches Spiel wie zuvor, langes schnüffeln gucken etc. Die Hälfte der Pellets mit den Pfoten raus schaufeln und nur ganz ganz ganz ganz wenige bekamen dann das Prädikat "Essbar" und wurden tatsächlich gegessen. Nachdem die beiden jeder ca. 6-7 Pellets gegessen hatten, war der Napf dann leer, da der Rest mittlerweile vor dem Napf lag und nun auch wieder bepinkelt wurde.

Naja, danach war ich es dann leid, es gab Sämereien in den Napf und die Chins waren anscheinend zufrieden. Schnüffelten und nahmen sich, was ihnen gerade mundete.

Mein TA hat mal gesagt, dass ein gesundes Tier nicht vor einem vollem Napf verhungert. Womit er sicherlich auch recht hat.

Allerdings würden meine Tiere derzeit - obwohl sie nicht krank sind - ohne die Beigabe von Kräutern, Sämereien und Frischfutter vor ihren Näpfen verhungern, weil sie die Pellets so gut wie nicht fressen, zerbröseln, bepinkeln oder durch die Gegend schmeißen. Das ist denke ich auch momentan das eigentliche Ovator-Problem. Die Tiere fressen das Futter nicht oder eben nur sehr wenig und nehmen dadurch logischer Weise ab, sind in Folge dessen auch geschwächt. Dann kommt noch Aufzugsstress/Geburtenstress etc. dazu und so haben die Mäuse schon nicht mehr genug Kraft für sich selbst, geschweige denn, genug Kraft um dann auch noch die Babys damit groß zu ziehen. Tote Babys und Tote Muttertiere sind dann die traurige Folge.

Kleine Ergänzung:
Das Weibchen mit den blutenden Füßchen hat und hatte keine sichtbaren Abszesse, allerdings platze die Haut an den Hinterpfötchen sehr schnell auf. Da es jetzt aber längere Zeit nicht mehr passiert ist, hoffe ich, dass das jetzt auch so bleibt.

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Liebe Grüße
Leni

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 Betreff des Beitrags: Re: Probleme mit Ovator
BeitragVerfasst: 04.07.2011, 11:34 
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Das Verhalten, was du beschreibst, erinnert mich an meine Chins, wenn ich ihnen neue Futterpflanzen anbieten oder auch leicht Giftiges wie Efeu. Auch Babys verhalten sich anfänglich so. Da wird das Futter erstmal sehr laaaange beschnüffelt, eigentlich ist es ja total intelligent und schön zu beobachten. Wenn die Pellets dann so lange begutachtet werden und für nicht genießbar empfunden werden, scheinen die Tiere zu "riechen" dass da was nicht stimmt und fressen sie deshalb nicht. Ich wüsste echt gerne, was da genau los ist.
Fertigfutter beeinflusst die Selektion zwar aufgrund der Verarbeitung, schaltet sie aber nie ganz aus wie man hier gut erkennen kann.

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Sollte diese Situation nicht ein Grund für viele Züchter/Halter sein, einen anderen Weg der Ernährung zu suchen, als sich blind auf die Pellets zuverlassen?
Ich muss sagen, wäre ich nicht schon soweit, würde ich spätestens jetzt die Pellets aus den Näpfen verbannen.
Jedesmal die Angst, ob mit der Pressung was nicht stimmt, evtl. die Chins sogar sterben...nee, dann lieber mehr Geld ausgeben und etwas ruhiger sein zu können.
Beobachten sollte man ja die Tiere so oder so.


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 Betreff des Beitrags: Re: Probleme mit Ovator
BeitragVerfasst: 04.07.2011, 12:47 
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@Angel: Ja, Du sprichst mir aus der Seele, denn in eben dieser Situation befinde ich mich gerade. Habe die Pellets heute Morgen aus dem Käfig entfernt - sind jetzt endgültig abgeschafft! Nun muss ich genau beobachten, wie meine Süßen die Umstellung verkraften.

@Leni: Danke für Deine ausführlichen Erfahrungsberichte, die ich mit großem Interesse verfolgt habe! Die drei Chinnis auf Deinem Avatarbildchen sehen übrigens aus wie meine Drei. Da hab`ich erstmal gestutzt. Witzig! :D Sorry für`s OT!

LG,
Marianne


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