Gerechterweise ein Beispiel, wie es eigentlich ablaufen sollte (und in ganz, ganz wenigen Orgas tatsächlich abläuft):
Die Familie (ein Ehepaar) hatte sich bei der Orga gemeldet, weil ihnen ein Hund besonders gut gefiehl, der in irgendeiner Zeitschrift zur Werbung abgedruckt war - die Orga hatte sie gleich drüber aufgeklärt, daß sie normalerweise keine Hunde nach Deutschland importieren würden, sondern nur in Lancarote neue Halter suchen würden ... nur, wenn dort kein geeigneter Halter gefunden werden würde, wäre für sie der Import nach Deutschland eine Option, weil eben in Deutschland deutlich mehr Leute zu finden seien, die sich voll um ihre Hunde kümmern würden und nicht nur im Garten oder an der Kette abstellen würden.
Das Ehepaar hatte sich von sich aus nach diesen Importausnahmen erkundigt - und siehe da, die Orga hatte tatsächlich einen Hund, eineinhalb Jahre alt, ungewöhnlich zahm und menschenbezogen, aber halt scheu, wenn er ausgeführt wurde. Im Garten wollte dieser Hund nicht bleiben, kein geeigneter Hund für die Halter in Lancarote.
Jetzt war das Problem, daß die Orga den Hund nicht zur Probe nach Deutschland schicken wollte - das sei für diesen Hund zuviel Streß, schließlich sei er ja so schon kurz vor Herzkasper, wenn er auch nur vor die Haustür solle. Ob es sich nicht einrichten ließe, daß wenigstens einer der Familie mal kurz nach Lancarote kommen könne - ging, war kein Problem, weil Lancarote ist Urlaubsgebiet und man wollte eh schon lange Urlaub machen, warum also nicht in Lancarote ...
In Lancarote angekommen, wurde ihnen der Hund vorgestellt - nach einigem Hin und Her durften die Beiden den Hund dann doch in ihr gemietetes Ferienhaus mitnehmen und sich weiter mit dem Hund anfreunden (da lag wohl die Schwierigkeit darin, daß das Touristikunternehmen eigentlich keine Hunde in ihren Ferienanlagen duldete und von den Mitarbeitern der Orga überredet wurden). Auch das klappte, trotz anfänglicher Schwierigkeiten mit dem Gassigehen (der Hund riß sich wohl mehrfach los und konnte dann in der Auffangstation dort in Lancarote von dieser Orga abgeholt werden).
Das Ehepaar mußte dennoch erstmal ohne diesen Hund wieder nach Hause ... für einen Import nach Deutschland stand noch die tierärztliche Untersuchung einschließlich eines Langzeittests (Leishmaniose? Kann das sein? Ich weiß es nicht mehr, ging um mehrere Blutproben, die in einem bestimmten zeitlichen Abstand gemacht werden mußten) noch aus, außerdem mußten noch diverse Genehmigungen zur Überführung des Hundes eingeholt werden.
In Deutschland wurden die Beiden erstmal mehreren für sie als nervend empfundenen Beratungsgesprächen unterzogen, bei denen ihnen erzählt wurde, daß die Lancarote-Hunde alles andere wie leicht zu halten seien, weil sie eben nicht sehr menschenbezogen seien. Auch der Jagdtrieb sei bei all diesen Hunden stark ausgebildet - für mich hörte sich das wie eine ideale Beratung zu den Südländern an, die Beiden nölten rum, daß sie ja den Hund schon kennen würden und überhaupt sei das alles unnötig und IHR Hund sei sowieso nicht so ...
Da die Beiden keine Erfahrung mit Hunden hatten, wurde vom Verein ihnen eine Person zugestellt, welche sie die ersten Wochen mit Rat und Tat beistehen sollte ...
Der Hund wurde ihnen dann irgendwann auch vorbeigebracht, die Wohnung nochmal inspiziert und endlich konnten sich die Beiden mit ihrem Traumhund auseinandersetzen. Für die Beiden war dieser Hund innerhalb weniger Wochen der beste Hund der Welt geworden, er war wohl von Anfang an stubenrein, war sehr ruhig in der Wohnung, hatte (angeblich oder tatsächlich) nie was angestellt, war äußerst "dankbar" und anhänglich (so anhänglich, daß er freiwillig mit mir und meinen Hunden mitging
), das Angstproblem auf der Straße hatte sich erstaunlich schnell gelegt und die Hilfe der Orga wurde nicht weiter in Anspruch genommen. Bis auf zu den Impfungen und zum letzten Gang hatte dieser Hund nie einen Tierarzt gebraucht.
Dennoch hätten die Beiden, wenn sie gewollt hätten, jederzeit bei dieser Orga vorbeikommen können und sich Rat abholen können, wenn Schwierigkeiten mit diesem Hund aufgetaucht wären.
Wenn man hier mal den Aufwand, den diese Orga damals (vor fast 30 Jahren) betrieben hatte, mit dem vergleicht, was nun zumeist beim Import von Auslandshunden gemacht wird, wird eigentlich erst klar, was da teilweise für ein Betrug hintersteht!
Was diese Orga damals geleistet hatte, war enorm - dennoch gibt es meines Wissens diese Orga nicht mehr.
Die Orgas, die noch so oder ähnlich arbeiten, kann man an einer Hand abzählen ...