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 Betreff des Beitrags: Pflücken am Strassenrand?
BeitragVerfasst: 11.05.2011, 23:48 
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Moderator und Technik
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Huhu,

mich würde interessieren, wie ihr das sieht mit dem Pflücken an Strassenrändern.
Viele sehen ja davon ab, andererseits erinnert mich das Thema etwas an die hässliche Äste Diskussion mit Murx vor Jahren:

Damals ging es darum, dass im Herbst die meisten Äste sehr hässliches Laub bekommen und man als wählerische Person leicht ins Schwitzen kommt, sofern man nicht verzweifelt ob der Entscheidung, was man überhaupt den Tieren noch zumuten mag. Murx meinte damals sowas in die Richtung, dass Vielfalt immer noch besser wäre, als ihnen gar nichts anzubieten, nur weil alles irgendwie belastet sei.

Der zweite Gedanke, der mir durch den Kopf schwirrt, wenn wir normales Gemüse kaufen, wissen wir da, was wir an Schadstoffen alles mitkaufen? Was von Zeit zu Zeit sichtbar wird bei Labortests, ist die Spitze des Eisbergs: stark belastete Trauben mit zig Pflanzenschutzmitteln behandelt, zwar alle knapp unter dem Grenzwert, dafür ein Giftcoctail aus 4-5 oder noch mehr Giftchemikalien. Auch überschrittene Grenzwerte sind keine Seltenheit, je nach Gemüsesorte oder Obst ändern die Resultate etwas, aber grundsätzlich ist vieles belastet. Und da was landet in unseren Mägen und den Mägen unserer Tiere?
Auch hier wäre die Frage: Gemüse ist gesund, schadstoffbelastetes Gemüse der Gesundheit zuliebe lieber nicht essen/füttern? Aber auch da scheint es immer noch besser zu sein.

Sehr anschaulich ist das Thema zur Zeit im Deguforum:
http://degus-online.de/phpbb/viewtopic.php?f=5&t=34843

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 Betreff des Beitrags: Re: Pflücken am Strassenrand?
BeitragVerfasst: 12.05.2011, 06:17 
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Pyramidenspitze
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Wer im Tierhandel Kräuter kauft, kauft sich auch da oftmals ein Giftcoctail mit, was man nur an Straßenrändern an stark gespritzten und gedüngten Feldern finden kann - wenn überhaupt. Bei den Kräutern aus dem Tierhandel sollte man nie vergessen, daß es oftmals genau die Kräuter sind, welche aufgrund von Grenzwertüberschreitungen einzelner Chemikalien den Schritt in die menschliche Verwertung nicht geschafft haben ...
Sicher, gibt auch andere Kräuter, wo sogar garantiert wird, daß es vom eigenen Felde stammt - aber das ist doch eher im Tierhandel ne echte Ausnahme ...

Ich hab jedenfalls beste Erfahrung damit gemacht, zwar die Kräuter, die ich auch an unbelasteteren Standorten finde, dort zu sammeln, aber eben sowas wie Huflattich, Stachellattich und Ackerschachtelhalm eben auch auf Verkehrsinseln, auf städtischen Ruderalflächen oder am Bahndamm zu sammeln - wenn es zu verdreckt und belastet ist, bleibts eh liegen und wird nicht mehr angerührt.

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 Betreff des Beitrags: Re: Pflücken am Strassenrand?
BeitragVerfasst: 12.05.2011, 07:28 
Hallo

Da ich in der Stadt wohne und alles sowieso schon viel mehr belastet ist, sammle ich nicht an Strassenrändern, Eisenbahnen und Hundepromenaden. Ich habs mir zwar auch schon überlegt, aber ich bin dann doch immer in den Wald gelatscht, oder zu den Parks und Wiesen. Hat nicht hie mal jmd. eine Illustration gepostet, auf der die Schadstoffbelastung in entfernung zu Strassen eingezeichnet war? Oder war das einfach eine Diskussion um diese Karte?


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 Betreff des Beitrags: Re: Pflücken am Strassenrand?
BeitragVerfasst: 12.05.2011, 09:27 
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Moderatorin

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Das Thema hatten wir auch mal im CI.
An Details kann ich mich aber leider nicht mehr erinnern.

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 Betreff des Beitrags: Re: Pflücken am Strassenrand?
BeitragVerfasst: 12.05.2011, 12:28 
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Pyramidenspitze
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Andreas hatte mal einen sehr interessanten Link zu Analysen zu diesem Thema gepostet, ich glaub, in der Degupedia ...
Soweit ich mich erinnern kann, waren die Schadstoffwerte eher Durchschnitt, wenn man das mit konventionellem Gemüse verglich ...

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 Betreff des Beitrags: Re: Pflücken am Strassenrand?
BeitragVerfasst: 12.05.2011, 22:39 
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Moderator und Technik
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Ich danke euch.

@Murx
Das hab ich offenbar nicht mitbekommen, dass Andreas sowas mal gepostet hatte, aber gut, ich schaue mal, ob ich was finden kann.

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 Betreff des Beitrags: Re: Pflücken am Strassenrand?
BeitragVerfasst: 21.05.2011, 21:19 
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ehemalige Moderatorin
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Jedes Futter aunahmslos (Obst und gemüse aus dem Supermarkt, Gepflücktes, Heu, Pelletsbestandteile) ist auf irgendeine Weise vergiftet: Kot, Abgase und andere Umweltgifte, Tierlaichen, Fremdgegenstände, die nicht ins Futter gehören, Urin, Dünger, Spitzmittel... Nur komischerweise achtet der Mensch bei sich nicht so penibel drauf wie bei seinen Chins :D

Ich biete mittlerweile fast alles an, es sei denn die Pflückstelle ist so stark befahren, dass ich kaum atmen kann oder die Kräuter vollgesch***en.

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 Betreff des Beitrags: Re: Pflücken am Strassenrand?
BeitragVerfasst: 21.05.2011, 21:24 
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Moderatorin

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Was mir aber aufgefallen ist, dass die größte Vielfalt am Starßenrand zusehen ist. Auf Wiesen gibts nur sehr wenig versch. Blumen und Kräuter. Da werden eher gezielt bestimmte Pflanzen angebaut.

Z.B. die Knoblauchsrauke hab ich jetzt fast ausschließlich am Straßenrand gesehen.

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 Betreff des Beitrags: Re: Pflücken am Strassenrand?
BeitragVerfasst: 22.05.2011, 01:17 
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Moderatorin
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Mir ist aufgefallen, das am Straßenrand die Dinge teilweise viel größer wachsen als auf der Wiese. Das mit der Vielfalt hab ich jetzt so noch nicht erkannt. Aber mancher Löwenzahn ist soo riesig, wie ich ihn auf der nicht belasteten Wíese nicht finde. Bin ich immer wieder erstaunt.

Wenn ich die Möglichkeit habe (ich habe sie fast immer) pflücke ich von unbelasteten Wiesen/Stellen (soweit ich das beurteilen kann). Ansonsten würde ich wahrscheinlich auch überall sammeln.

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LG Janet

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 Betreff des Beitrags: Re: Pflücken am Strassenrand?
BeitragVerfasst: 22.05.2011, 15:21 
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Pyramidenspitze
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Solche Monsterlöwenzähner sind für mich immer ein Zeichen, daß da viel Stickstoff im Boden sein muß, ein weiterer Anzeiger dafür sind Brennesseln. Wo viel Stickstoff im Boden ist, ist vermutlich auch viel gedüngt worden, sei es mit Hundescheiße, Gülle oder Mineralstoffdünger.

Es ist auch auffällig, daß gerade dort, wo die Monsterlöwenzähner stehen, oft auch nur wenige andere Pflanzenarten vorkommen und zudem nur diejenigen, welche sehr robust sind und selbst den intensivsten Antikrautfeldzug überleben. Diese Stellen meide ich eher, egal ob sie in einem Naturschutzgebiet an einem Feldentwässerungsgraben zu finden ist oder an der Bundesstraße.

Weitere Anzeiger für gedüngte und stark bespritzte Wiesen sind Luzerne (wird fast nur angebaut, wenn man anderweitig nicht genug Rinderfutter auf die Wiese bekommt und dann wird ordentlich mit Chemie nachgeholfen, gibt nur ganz wenige Stellen, wo vom Amt aus irgendeine Saatenmischung ausgebracht wurde, wo auch Luzerne drin ist und die dann unbehandelt und ungespritzt ist), diese schönen Löwenzahnwiesen, wo auf jeden zweiten Grashalm ein Löwenzahn zu finden ist und sonst eigentlich kaum andere Pflanzenarten, Weidelgras-Weißkleewiesen (oft auch gut bestückt mit Spitzwegerich, aber halt sehr artenarm) oder Wiesen, die nur noch aus Quecken und Hahnenfuß bestehen (das deutet auf überweidete Pferdeweide hin) ...
Schaut man sich die Gräser an, sind nur wenige drauf zu finden, im Extremfall findet sich nur noch Weidelgras.

Unbelastete Wiesen erkennt man an ihrem Artenreichtum, da finden sich unterschiedliche Gräser drauf, hauptsächlich Wiesenfuchsschwanz, Knaulgras, verschiedene Schwingel etc ... ich hab hier ne Pferdeweide, wo ich auf einen Quadratmeter 10 - 16 unterschiedliche, deutlich voneinander unterscheidbare Gräser finde. Weiterhin findet sich nicht nur die übliche Schafgarbe, Spitzwegerich, Weißklee und Löwenzahn drauf, sondern auch Witwenblumen, Wiesenschaumkraut, Glockenblumen, Wiesensalbei, Thymian, Oregano etc - solche Wiesen sind im Frühjahr nicht gelb, sondern bunt ...

Ebenso eben auch die guten Sammelstellen und die schlechten Sammelstellen an den Straßen und Co ... wo nur noch sich mit Müh und Not ein, zwei Pflanzenarten am Bahndamm halten können oder der Giersch trotz genügend Regens irgendwie gelb und verkrüppelt aussieht, da wurde von der Bahn gespritzt ... bei artenreicher Pflanzengemeinschaft mit Schachtelhalm, Knoblauchsrauke, roter und weißer Taubnessel, diversen Gräsern, Brombeeren, Kratzbeeren, wildem Hopfen, Weißdorn und Co kann man auch von ausgehen, daß es sich um eine relativ unbelastete Stelle handeln muß (belastet sind die Bahndämme überall, schon alleine der Abrieb der Achsen und Altöle von den Triebwagen sammeln sich am Bahndamm an)

Kurzum ... Hauptkriterium beim Bewerten einer Pflückstelle sollte hier der Artenreichtum sein. Bei Vorkommen empfindlicher Arten, wie den Glockenblumen, Wiesensalbei oder Kornblumen kann man von sehr unbelastetem Gelände ausgehen. Margeriten wiederum zeigen Wiesen an, die nicht so häufig gemäht werden, sie können sich eigentlich nur auf Wiesen gut halten, wenn diese nur ein bis dreimal im Jahr gemäht werden.
Bestimmte Pflanzen, wie die Kornrade oder Schlüsselblume, gibts eigentlich so gut wie gar nicht mehr, weil es kaum noch Gelände gibt, was für diese Pflanzen unbelastet genug ist.

Es gibt einen sehr künstlichen Artenreichtum, der wenig empfehlenswert ist: Blumengärten! Da werden mit hohem chemischen Aufwand die unterschiedlichsten Pflanzen aus aller Welt auf unpassendem Boden und unpassendem Klima künstlich am Leben gehalten ...
Aber ich denke, es ist klar, worauf ich hinaus will ...

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 Betreff des Beitrags: Re: Pflücken am Strassenrand?
BeitragVerfasst: 22.05.2011, 18:49 
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Moderatorin
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Hm...also ich hab hier oben auf der Alb Wiesen, da ist bunt teilweise gar kein Ausdruck mehr. Sieht aus wie ein Blütenmeer. Ich muss mal Fotos am Mittwoch machen.

Rotklee, Wundklee, Storchenschnabel, Löwenzahn, Spitz- und Breitwegerich, diverse Gräser, Brennnessel, Taubnessel, Disteln, Zyste, Wicke, Wiesensalbei, Lupine, Habichtskraut, Klappertopf. Das sind mal die, welche ich mittlerweile ganz gut erkenne, aber bei Weitem nicht alles.

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LG Janet

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 Betreff des Beitrags: Re: Pflücken am Strassenrand?
BeitragVerfasst: 22.05.2011, 18:56 
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Moderator und Technik
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Das kingt natürlich nach einem guten Angebot ;)

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 Betreff des Beitrags: Re: Pflücken am Strassenrand?
BeitragVerfasst: 22.05.2011, 20:12 
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Pyramidenspitze
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Wenn ich solche Wiesen hätt, würd ich nicht mehr am Straßenrand und Bahndamm sammeln gehen!

Wundklee, Wiesensalbei und Klappertopf sind schon Garant dafür, daß das ne ungedüngte und ungespritzte Wiese sein muß ...

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