Huhu,
Zitat:
Naja habs halt hier gelesen von wegen schokolade und ähnliches...
Interessant, mir und vielen anderen ist das offenbar nicht aufgefallen. Allerdings ist dir nicht verboten, dich umfassender im Ernährungsbereich einzulesen. Dann dürften dir sicher auch die Pellet-Kritik-Beiträge auffallen, die es sicher nicht geben würde, wenn wir so oberflächlich und uninteressiert an der Ernährung unserer Chinnies wären
.
Natürlich darf man kritisieren, davon lebt ja auch ein Forum und daraus kann man oft auch lernen, aber dann bitte mit Sorgfalt und mit überzeugenden Argumente. Solche Diskussionen à la "ich reg mich so auf dass xy gefüttert wird" findest du in anderen Foren zuhauf und bringen tun sie unseren Tieren rein gar nix.
Zitat:
Und selbst wenn die bezeichnung Wüstenbewohner nicht eindeutig die Definition der Herkunft trifft kann ich mir trotzdem nicht vorstellen, dass in Chilenischen Steppen Bananen Äpfel etc wachsen. Kla muss man auf die Vitaminzufuhr achten, jedoch sollte man nicht allzu weit von naturnahen Produkten aus dem eigentlichem Herkunftsland/ Gebiet abweichen.
Auch dazu wurde in der Vergangenheit in diversen Chinchillaforen schon viel diskutiert. Allerdings oft wenig mit Argumenten, viel mit Emotionen, daher werde ich nun doch ein paar Worte dazu anfügen.
Ich weiss nicht, was ich als Vorwissen voraussetzen kann, daher fange ich ganz vorne an: Chile ist bekannt als bedeutendes Anbauland von verschiedenen Gemüse und Obste. Wer jetzt im Winter sich die Gemüse und Obste im Supermarkt genauer anschaut, wird sicher auch schon die Aufschrift "Herkunft aus Chile" aufgefallen sein. Mittelchile, sprich das Herkunftsgebiet von Chinchillas und einigen anderen bekannten Kleinsäuger (Degus, Cururos, usw.) ist Anbaugebiet das im Klima ähnlich ist wie die sonnigen Regionen in Kalifornien, Südafrika usw. in denen vieles unseres Obstes angebaut wird: Äpfel, Wein, Kaktusfeigen/Opuntien, Heidelbeeren, Kirschen usw.
Bananen kommen natürlich aus einer noch wärmeren Region, aber viele Obste werden in der Tat auch in Chile angebaut und auch sehr bekannt ist Chile für den Anbau von Nüssen: Walnüsse zum Beispiel. Ich könnte mir gut vorstellen, dass noch andere bekannte Nussarten angebaut werden.
So gesehen ist so manches Obst gar nicht so absurd.
Es ist zudem gefährlich, wenn man so ein facettenreiches Thema einfach so über einen Kamm scheren möchte, nur schon die Ernährung in der Wildnis ist komplex und spannend zugleich, die Fähigkeit der Tiere sich anzupassen (welche sich Neozoen zunutze machen, wenn sie sich in fremden Ländern ausbreiten) ist wiederum ein ganz eigenes Thema, nicht minder interessant, aber es wird leider leider oft und viel zu sehr unterschätzt. Aus falsch verstandener Tierliebe bekommen die Tiere dann einen eintönigen oder aber total ungeeigneten Speiseplan (Extrudate, billiges Körnerfutter, Pellets, Kräcker usw.) angeboten. Davon abgesehen gibt es natürlich viele, die aus Bequemlichkeit oder Unwissen einfach ein käufliches Futter verfüttern.
Mit dem Speiseplan ist es natürlich auch so eine Sache, weil sich die Tiere nicht an einzelnen Pflanzen orientieren, sondern an den darin enthaltenen Inhaltsstoffe und Wirkstoffe (das Thema hatte ich erst kürzlich schon mal angesprochen, ging da um eine Studie über Futterselektion) und die sind durchaus ähnlich, ob hier in Europa oder in Chile oder wo wir auch schauen... die Tiere müssen sich damit zurechtfinden, weil das für ihr Überleben nötig ist. Chinchillas leben nicht erst seit gestern in Chile, sondern seit Tausenden von Jahren und da hat sich viel getan auch klimamässig und beim Angebot an Nahrung. Selbst die letzten 500 Jahren, seit der Entdeckung Amerikas durch die europäischen Invasoren kam es zu massiven Veränderungen der Lebensräume. Die einst relativ üppige Vegetation wurde überweidet, abgebrannt, abgeholzt (für Brennholz) usw. dass wir heute vielen Orts fast schon wüstenähnliche Zustände haben, welche den meisten Arten kaum noch Ressourcen zum Überleben (Schutz, Nahrung usw.) finden. Aber auch die indigene Urbevölkerung prägte schon die Landschaft. Die einst üppigen Palmwälder der chilenischen Honigpalme sind heute stark bedroht, dass sie ganz verschwinden und existieren nur noch in kleinen Beständen, es wurden fremde Sträucher eingeschleppt, der Espino (der eigentlich aus Argentinien stammt) oder die Pfefferbäume, die im nördlicheren Südamerika heimisch sind (Peru, Brasilien usw.). Die meisten von uns sind sich dessen allem gar nicht bewusst, auch ist dieses Wissen wenig verankert, da man es nicht so einfach nachlesen kann und die Literatur dazu meist nur in englisch oder spanisch zu finden ist.
Wollen wir uns also diesem Thema sachlich nähern, gibt es da durchaus Fakten, die wir berücksichtigen müssten. Falls dieses Interesse nicht besteht, können wir gerne auch zu leichterer Kost überschwenken.
Der Humor soll ja letztlich auch nicht auf der Strecke bleiben... insofern muss ich da auch noch was anfügen:
@Brigitte
ich wollte gerade einwenden, dass es keine Pelletbäume gäbe... nur Pelletsträucher. Bist mir zuvor gekommen *g*
Ich muss einfach immer wieder an B Foto vom Pelletbaum/strauch denken, wenn dieses Stichwort fällt...